durch Zufall bin ich auf dieses Forum gestoßen, bei der Suche nach Rechtlichen Grundlagen, Voraussetzungen und Hilfestellungen im Bezug auf Adoptionsaufhebung und oder Namensänderung. Vielleicht kann mir hier jemand Tips oder sogar Erfahrungsberichte mitteilen.
Zu meiner Geschichte:
M = Leibliche Mutter V = Leiblicher Vater B = Bruder
Ich bin mit 4 Jahren adoptiert. Meine leiblichen Eltern waren zu jung um für 2 Kinder zu sorgen. M = 16 ; V= 19 ; B = 5. Es wurde eine anonyme Adoption durchgeführt, bei der mein Vorname durch meine Adoptiveltern geändert wurde. Mein Bruder kam zu den Großeltern seitens V. Meine Adoptiveltern haben mir immer gesagt, wer meine Leiblichen Eltern sind. 3 Jahre ( bis zu meinem 7. Lebensjahr ) lief es ganz gut in der neuen Familie. Mit dem 7. Lebensjahr kamen dann die ersten sexuellen Übergriffe seitens des Adoptivvaters. Mit 10 ließen sich meine Adoptiveltern scheiden und ich kam in ein Internat. Dort blieb ich bis zu meinem 12. Lebensjahr. Während der Zeit im Internat, legten mir meine Adoptiveltern nahe, mir das Leben zu nehmen, da mich eh keiner braucht. Zudem bezeichnete mein Adoptivvater mich als "männliche Nutte", mit der er nur seinen Spaß hat in sexueller Hinsicht. Kurz darauf ging er in eine geschützte Psychiatrische Einrichtung aufgrund akuter Suizidalität und Depressionen. Ich bekam nur zu hören, das selbst wenn ich in der Gosse liegen würde, man dann noch mal in mich rein tritt. Nach den 2 Jahren in dem Internat, schickten mich meine Adoptiveltern in ein Heim. Möglichst weit weg wurde mit dem Jugendamt vereinbart. Im übrigen wusste das Jugendamt von dem Missbrauch. Hilfe bekam ich keine. Nur die Ansage, ich solle mein Pupertär Rebellisches Verhalten ablegen und nicht solche Geschichten erfinden. Nun gut 2 Jahre im Übergangsheim haben gebraucht, bis für mich der Platz weit weg gefunden wurde. Weit weg wurde nicht gewählt um mich zu schützen. Das ging ausschließlich von dem Wunsch meiner Adoptiveltern aus. Mit 14 in dem neuen Heim fing dann die schlacht zwischen Adoptivvater und Adoptivmutter an. Es ging um das Sorgerecht. Der Richter sprach meinem Adoptivvater, der sich mal wieder in stationärer Behandlung befand ( geschützte Station, akkut Suizidal ), das alleinige Sorge- und Aufenthaltsbestimmungsrecht, zu. Da es in dem Heim geregelt war, alle 2 Wochen nach " hause" zu müssen, ging es selbstverständlich mit dem Missbrauch weiter. Mitunter kamen dann auch noch "Arbeitskollegen" zu denen ich besonders nett sein musste. Die Drogen wurden meine Freunde. Nur so war für mich das noch auszuhalten. Im Heim interessierte es nicht, wie dicht und zu ich da versucht hatte meinen Tag zu überleben. Das ging bis zu meiner Volljährigkeit. Mit 18 versuchte ich über das Jugendamt, Informationen über meine Leiblichen Eltern zu bekommen. Vergebens. Obwohl man mir versicherte, mit meiner Volljährigkeit alle Unterlagen einsehen zu können. Angeblich waren alle auf merkwürdige Weise verschwunden. ich begab mich in Therapie um die Drogen loszuwerden. Mit Erfolg. Seitdem clean. Kontakt zu meinen Adoptiveltern brach ich ab. Da ich mich ja jetzt nicht mehr betäubt hatte, kamen alle Gefühle, Situationen wie ein Hammer zurück. Schwere Depressionen, Soziale Phobien, Angstzustände. Ich bin nun 34 Jahre alt. Mein Leben besteht fast ausschließlich aus Therapien. Stationär und Ambulant. Mehrere Suizidversuche. Die Ärzte haben die Hoffnung schon aufgegeben. Es geht nur noch um Kriseninterventionen. Das war mal ne Kurzfassung, damit auch ein wenig Hintergrund bekannt ist, wieso ich die Adoption aufheben möchte.
Nun habe ich meine leiblichen Eltern durch Zufall und pures Glück über Facebook gefunden. Treffen sind auch schon gelaufen. Es war absolut das schönste was ich erlebt habe / hatte. Meine Leibliche Mutter liebt mich über alles und gibt mir soviel nähe. Mein Leiblicher Vater das gleiche. Wir haben uns gefunden und wollen keine Minute mehr ohne einander. Zudem wird meine Leibliche Mutter mir in ihrem Haus eine kleine Wohnung zur Verfügung stellen und her richten. Ich werde dort hinziehen. Sie sind meine Eltern. Da ist mein Herz und meine Seele. Und zum Glück ist es bei meinen Leiblichen Eltern genauso. Dafür bin ich sehr dankbar.....
Nun meine Frage. Habe ich eine Chance auf Aufhebung der Adoption in vollem Umfang oder Namensänderung? Meine Leiblichen Eltern wären damit einverstanden und würden sich freuen. Zur Info. Meine Leiblichen Eltern sind nicht verheiratet, getrennt lebend. Mein jetziger Nachname ist für mich nicht tragbar. Das schmeißt mich immer wieder zurück. Wenn der Name ein Körperteil wäre, hätte ich ihn mir längst herausgeschnitten. Selbst wenn ich daran verbluten müsste.
Welche Chancen habe ich? Über Ratschläge und eventuell Erfahrungsberichten erfolgreicher Aufhebungen oder Änderung des Namens, würde ich mich freuen.
Ich habe von einem ähnlichen Fall gelesen, bei dem entschieden wurde, dass die Adoptionsbewerbung standardisiert und etabliert ist, das Gericht, das die Adoption ausspricht das Kindeswohl berücksichtigt und eine Adoptionsaufhebung spätestens mit der Volljährigkeit verfristet. Bis jetzt sieht man auch in Fällen wie deinem keinen Grund Adoptionsaufhebungen in höherem Maß zu legalisieren, weil die Adoption ja dem Kindeswohl dient. Ich finde diese Argumentation makaber, aber es ist so. Ich habe in diesem Forum schon mehrmals zur Vaterschaftsanfechtung geraten. Problem bei dir: dadurch wirst du den damaligen Ehename deiner Adoptivmutter auch nicht los. Möglicherweise gibt es die ein oder andere, rechtliche Möglichkeit deinen Familienname abzulegen. Die Userin Senah ist die einzige, die in diesem Forum als Adoptierte von einer erfolgreichen Namensänderung berichtet hat. Allerdings lief das anscheinend ohne Gerichtsverfahren.