erst mal vielen Dank, dass ich eure Berichte lesen darf!!! Ich weiß jetzt auch gar nicht so recht wie ich anfangen und was ich genau schreiben soll, am Besten stelle ich mich und mein Problem mal vor.
Ich bin Mitte Dreißig, verheiratet, berufstätig! Es war eigentlich immer klar, dass wir irgendwann eigene Kinder haben möchten. Da es nicht funktioniert hat hat mein Mann sich im Sommer untersuchen lassen und es hat sich herausgestellt, dass wir auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen können. Okay, das war erst mal ein Schock, meine Frauenärztin hat dann gleich gesagt dass eine künstliche Befruchtung doch eine gute Alternative wäre und hat mir auch gleich eine DVD mitgegeben auf der sich die Klinik vorstellt und erklärt wie das so funktioniert!
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber irgendwie habe ich im Hinterkopf: Wenn es von der Natur nicht gewollt ist, warum sollten wir dann so gewaltsam eingreifen. Und klar, zugegeben hab ich auch abartig Angst vor diesem Eingriff! Ich denke jetzt seit einem Monat über eine Adoption nach, mein Mann hat sich ziemlich zurückgezogen zu diesem Thema! Nicht falsch verstehen, wir haben eine gute Beziehung, allerdings spricht er darüber nicht! Auch seine Eltern wissen davon noch gar nichts! Zu dem Thema Adoption hat er nur gesagt, dass er es sich nicht vorstellen kann ein fremdes Kind aufzunehmen! Ich weiß, dass wenn er es erst mal sehen würde er seine Meinung ändern würde, er hat Kinder wirklich gern. Ich denke auch, dass er sich ein bisschen schuldig fühlt, aber er sagt es nicht.
Egal, jedenfalls wollte ich einfach mal von Menschen wissen die ein Kind adoptiert haben welche Erfahrungen sie gemacht haben, welche Auflagen man bekommt, was man wissen muss. Ist es sehr viel anders als eigene Kinder zu haben? Wie war das bei euch? Was sind eure Gedanken?
Lasst es mich wissen! Ich wache jeden Morgen auf und denke darüber nach und wenn ich abends ins Bett gehe ist es mein letzter Gedanke! Ich hätte eigentlich auch immer gerne zwei Kinder gehabt, ist das auch Erreichbar? Oder kann man froh sein, wenn man überhaupt eines bekommt?
Ich erwarte eure Antworten und wünsche euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest
Ich bin Adoptivkind und mir ist es sehr gut ergangen. Mein Bruder ist auch adoptiert (nicht mein leiblicher). Ich weiß, dass meine Aeltern lange darum kämpfen mussten, dass sie ein zweites Kind adoptieren durften. Das lag damals am Alter meiner Aeltern.
Wenn ihr euch entschliesst ein Kind zu adoptieren, dann solltet ihr euch darüber im Klaren sein, wie ihr dem Kind erklärt, dass es nicht aus deinem Bauch kommt. Ihr müsst immer mit Fragen rechnen.
Wollt ihr denn eine offene oder eine Inkognito Adoption?
Ich finde es gut, dass du dich hier schlau machst.
Hallo Nelly, wenn Du hier schon gelesen hast, ist Dir sicher aufgefallen, dass Adoption auf viele Probleme mit sich bringen kann.
Wenn ich Deinen Beitrag lese, denke ich, dass Du zuerst mit Deinem Mann reden solltest. Du glaubst zu wissen, dass er seine Meinung kein fremdes Kind aufziehen zu können ändern würde. Was aber, wenn er es nicht kann? Das hätte schlimme Folgen für das angenommene Kind, und auch für Eure Beziehung. Solltet ihr Euch dann für eine Adoption entscheiden, ist es wichtig dass ihr für Euch erst mal verarbeitet, dass ihr keine leiblichen Kinder bekommt. Das ist bei manchen Jugendämtern eine der Voraussetzungen für eine Adoption. Weitere Voraussetzungen sind natürlich eine angemessene Wohnung, angemessener Verdienst, intakte Beziehung (Besser verheiratet). Wenn ihr aus Deutschland adoptieren möchtet, solltet ihr wissen, dass auf jedes abzugebende Kind 12-16 Adobewerber kommen. Es gibt keine Wartelisten, die von oben nach unten abgearbeitet werden, sondern es wird für dieses eine Kind Eltern ausgesucht, die nach Meinung der SA zu ihm passen. Meines Wissens kostet der Sozialbericht, welcher erstellt wird heute ca.1200 Euro. Aber das ist wohl noch von BL zu BL unterschiedlich. Da ich eine Herkunftsmutter bin, kann ich nicht aus eigener Erfahrung sprechen, wie es ist, wenn man adoptiert. Manche heute erwachsene Adoptierte waren sehr glücklich bei ihren A.Eltern. Andere sehr unglücklich. Hier haben wir viele Adoptierte, die sehr unter dem Zustand adoptiert zu sein leiden. Vielleicht liest Du noch ein paar Beiträge hier. Ich denke, den meisten ist es wichtig, dass die A.Eltern das Kind lieben wie ein eigenes, aber nicht vergessen, dass da draußen noch andere Eltern sind, welche sie gezeugt haben. Ich persönlich befürworte die halboffene Adoption. So haben A.Eltern und H.Eltern die Möglichkeit sich kennen zu lernen. Und wenn man gut miteinander klar kommt, kann man die Adoption so weit öffnen, dass ein guter Kontakt entstehen kann. Und ihr solltet Euch bewusst machen, dass im Fall einer Adoption Euer Kinderglück höchstwahrscheinlich aus den Scherben anderer aufgebaut wird. Deshalb kann ich nur raten, dass ihr Euch über die angebenden Eltern sehr gut informiert.
Hast Du mal darüber nachgedacht ein Kind in Pflege zu nehmen? Vielleicht antwortet Dir ja auch noch jemand, wie andere Frauen die künstliche Befruchtung erlebt haben. Der Unterschied zwischen adoptierten und leiblichen Kindern ist sicher erst mal nicht so groß. Aber man muß sich schon bewusst machen, dass es dann eben nicht nur die Eigenen sind, sondern dass sie auch noch andere Eltern haben.
ich hoffe ich konnte schon mal einige Fragen beantworten. Sicher werden auch noch A.Mütter Dir antworten.
Hallo Nelly, ich bin adoptiert und sehr glücklich. Ich weiß, dass meine A-Eltern fast sieben Jahre warten mussten. Wenn ihr euch wirklich ein Kind wünscht, ist es vor allem wichtig ein adoptiertes Kind auf eine gewisse Art und Weise als eigenes Kind zu sehen, dass es nicht irgendwie fremd ist. Trotzdem sollte es immer wissen woher es kommt. Und ich persönlich fand es toll, dass ich immer die Möglichkeit hatte meine leibliche Mutter zu suchen, ohne meine A-Eltern traurig zu machen. Es war ja klar, dass ich noch eine Mutter hatte. Mit diesen "Voraussetzungen" bin ich glücklich aufgewachsen, ebenso ein anderes Mädchen das ich kenne.
Weil sie nach sieben Jahren eine scherbehinderten Jungen adoptiert haben, der jetzt in einer Pflegefamilie lebt. Und mich erst zwei Jahre später, als sie eigentlich nicht mehr wollten. Ist eben eine längere Geschichte
Wie kann ein Schwerbehinderter Adoptierter Junge denn adoptiert werden (fest) und dann in einer Pflegefamilie leben?Ich dachte immer Adopton sei felsen fest und niemand kann da was dran rütteln?
ZitatWeil sie nach sieben Jahren eine scherbehinderten Jungen adoptiert haben, der jetzt in einer Pflegefamilie lebt. Und mich erst zwei Jahre später, als sie eigentlich nicht mehr wollten. Ist eben eine längere Geschichte
booooh neeee wie schrecklich hast du nie angst bekommen, bei nichtgefallen ebenfalls wieder umgetauscht zu werden ich dachte, a-bewerber werden vorher auf herz und nieren geprüft, eh sie ein kind anvertraut bekommen außerdem kann man selbstgemachte kinder auch nicht nach belieben umtauschen wenn sich behinderungen herausstellen!!!!! mit 38 jahren sollten a-eltern einschätzen können was sie sich zutrauen! wirklich grausam sowas
Er wurde ja nicht umgetauscht. Es war nicht klar, dass er behindert war. Sie waren einfach nicht in der Lage damit umzugehen und sich so um ihn zu kümmern, wie er es gebraucht hätte. Er ist dann in eine Familie gekommen, die sich besser um ihn kümmern konnte und es geht ihm gut. Es bestand immer ein bisschen Kontakt, daher weiß ich das. Ich habe mich niemals als Ersatz gefühlt oder hatte Angst, dass sie mich weggeben würden. Es war das Beste für den Jungen, darum ging es, meine Eltern hatten vorher viele Gespräche mit dem Jugendamt, Ärzten und so weiter.
Ich weiß, dass meine A-Eltern fast sieben Jahre warten mussten.
Hallo Trine, hallo Nelly,
wir haben auch 7 Jahre auf unseren Sohn gewartet.
In puncto A. schließe ich mich Bibi Blockstein an. Wenn Ihr ein Kind aus dem Ausland adoptiert - was schneller geht -, solltet Ihr Euch im klaren darüber sein, daß Ihr (zunächst mal) immer auf dem Präsentierteller sitzt, ihr fallt einfach auf mit Eurem andersaussehenden Kind, und die Vermutungen, wie Ihr da dran gekommen seid, sind zum Teil wirklich haarsträubend (und einfach nur zum Lachen!).
Die Kinder fragen Euch nach dem warum und wieso, waren wir in Deinem Bauch, und Ihr müßt ihnen von Anfang an Rede und Antwort stehen. D.h. Ihr könnt die A. nicht totschweigen. Aber man gewöhnt sich dran, an die großen Augen, die rundgehenden Zahnräder in anderer Leutes Hirn und die dummen Bemerkungen.
Reisen in Problemgebiete, in die ehem. DDR und teilweise in ehem. Zonenrandgebiete könnt Ihr Euch an den Hut stecken, die machen Euren andersaussehenden Kindern den Gar aus, und wenn Ihr einmal erlebt habt, wie (gehirnamputierte) Punks mit dem nackten Finger auf Eure Kinder zeigen und sich halbtot über Euch lachen und noch stundenlang Euch auflauern, dann ist das eine Erfahrung, die ich keinem wünsche, aber áuch das kann passieren.
Generell kann ich Euch sagen, adoptierte Kinder sind wie leibliche, und sie wachsen ganz normal auf und werden auch den deutschen (einheimischen) Kindern zugerechnet. Meine sind beliebt, unser Sohn war im Kiga allgemein bekannt (es gab aber auch nur 1 Kind mit diesem Namen).
Nachdem ich mich viel über die Herkunft von A-Kindern und Wurzelsuche befaßt habe, hätte ich mir gewünscht, ich hätte etwas von seiner Mutter erfahren bzw. ein Bild etc. von ihr bekommen, das hätte auch für mich manche Frage beantwortet. So aber hoffen wir immer noch, daß wir irgendwann Glück haben, diese Wurzeln zu finden... Bei unserer Tochter haben wir mehr Infos, wir hoffen, später einmal Kontakte knüpfen zu können.
Meine andersaussehenden Kinder sind für mich in allererster Linie meine Kinder, und in 2. Linie erst Kinder aus ihren jew. H-Ländern. Wenn ich sie mit ihren Cousinen und dem 1 Cousin vergleiche, sind sie nicht anders, unsere (incl. die Kinder meiner Schwestern) wachsen, da wir alle beieinander wohnen, wie Geschwister auf, für sie ist anders aussehen und adoptiert sein ein Tatbestand, der sie nicht voneinander trennt, meine älteste Nichte setzt sich hin und wieder mit A. auseinander.
Noch kurz zu uns: Auch mein Mann und ich haben künstl. Befruchtung (mitsamt dem ganzen Spießrutenlauf) abgelehnt, bis zur Insemination haben wir es gemacht und dann war ganz definitiv zappenduster. Zu der Zeit lief die A. allerdings schon.
Was vielleicht hilfreich wäre für Deinen Mann, wenn er vielleicht mal A-Familien kennenlernen würde. Man wächst in das Ganze rein, und betrachtet sich wirklich dann als Familie, und Kind ist Kind. Dann kann ich Dir noch ein österreich. A-Forum empfehlen. http://www.adoptionsberatung.at Allerdings sind wir die A. seinerzeit unter anderen "Bedingungen" angegangen: wir haben gesagt, wenn's bis zu meinem 30. Geb.tag nicht funktioniert hat, dann fangen wir an, und wir haben uns dann ein halbes Jahr früher schon bei der Verm. stelle erkundigt, wie's funktioniert - und damit stand dann für uns fest, daß unser Kind aus dem Ausland kommt. Ach ja, was noch wichtig ist: Euer Nachwuchs sieht euch nicht ähnlich und hat auch nichts von Euch geerbt (z.B. Ohren, Nase, Arbeitseifer etc.).
Und nun bin ich mal gespannt, wie Ihr Euch entscheidet, und in welche Richtung Euch Euer Weg führt.
Viele Grüße, Pingsdorf
P.S.: Für uns steht fest, daß wir, wenn unsere Kinder größer sind (und die Welt noch nicht untergegangen ist und der Staat uns bis aufs Hemd ausgezogen hat), mit Ihnen ihre Herkunftsländer bereisen wollen.
Reisen in Problemgebiete, in die ehem. DDR und teilweise in ehem. Zonenrandgebiete könnt Ihr Euch an den Hut stecken, die machen Euren andersaussehenden Kindern den Gar aus, und wenn Ihr einmal erlebt habt, wie (gehirnamputierte) Punks mit dem nackten Finger auf Eure Kinder zeigen und sich halbtot über Euch lachen und noch stundenlang Euch auflauern, dann ist das eine Erfahrung, die ich keinem wünsche, aber áuch das kann passieren.
Punks?Pingsdorf? Seitwann machen Punks sowas?Bin grad erstaunt darüber,das "diese"Menschen das machen.Es sind doch sonst immer andere dafür verantwortlich. Habt ihr solche Probleme mit "denen"?
Zitat von Pingsdorf In puncto A. schließe ich mich Bibi Blockstein an. Wenn Ihr ein Kind aus dem Ausland adoptiert - was schneller geht -, solltet Ihr Euch im klaren darüber sein, daß Ihr (zunächst mal) immer auf dem Präsentierteller sitzt, ihr fallt einfach auf mit Eurem andersaussehenden Kind, und die Vermutungen, wie Ihr da dran gekommen seid, sind zum Teil wirklich haarsträubend (und einfach nur zum Lachen!).
Reisen in Problemgebiete, in die ehem. DDR und teilweise in ehem. Zonenrandgebiete könnt Ihr Euch an den Hut stecken, die machen Euren andersaussehenden Kindern den Gar aus, und wenn Ihr einmal erlebt habt, wie (gehirnamputierte) Punks mit dem nackten Finger auf Eure Kinder zeigen und sich halbtot über Euch lachen und noch stundenlang Euch auflauern, dann ist das eine Erfahrung, die ich keinem wünsche, aber áuch das kann passieren.
Viele Grüße, Pingsdorf
Hallo liebe Pingsdorf, das mit den ehemaligen Problemgebieten in der ehemaligen DDR und/oder Zonenrandgebiete ist etwas übertrieben. Es ist zwar richtig, dass Du angeschaut wirst, wenn Du andersfarbige Kinder hast, aber ganz so ist es doch nicht. Ich lebe in der damaligen DDR und in meiner Heimatstadt gab es auch schon zu DDR-Zeiten Frauen, die andersfarbige Kinder geboren hatten (nicht nur auf die Adoption bezogen), da es bei uns viele "Gastarbeiter und Studenten" gab aus afrikanischen Ländern. Es wird bei uns niemanden "der Garaus gemacht", es gibt da gewisse Randgruppen, die es zu Hauf auch in den alten Bundesländern gibt, die sich gegen das "Anderssein" stellen und Stimmung machen und auch gegen sie mit Gewalt vorgehen. Aber wie gesagt, ist es bitte nicht so zu verstehen, dass es nur in den ehemaligen DDR-Gebieten passiert. Auch in meiner jetzigen Stadt wo ich lebe, gibt es sehr viele gemischte Familien, wo die Kinder nicht so aussehen wie die Mutter oder der Vater, aber bei uns gibt es noch etwas Toleranz. Wenn man ein andersfarbiges Kind adoptieren möchte, dann sollte man sich immer im Klaren sein, dass dieses Kind es immer schwer haben wird. Denn in ganz Deutschland gibt es diese Menschen, die auf diese Kinder mit dem Finger zeigen, tuscheln und lachen oder sogar Gewalt anwenden. (Und das sind nicht nur Punks). Das ist sehr schlimm und zu verurteilen, aber leider können wir nichts dagegen tun, das muss schon an höherer Stelle passieren.
Man sollte bei einer Auslandsadoption immer daran denken, kann ich meinem zukünftigen Kind in jeder erdenklichen Situation beistehen und ihm eine glückliche und sorgenfreie Zukunft bieten.