Hier möchte ich einhaken, weil mir die Überschrift so gut gefällt.
In unserer Tagespresse war vor kurzem ein Artikel einer Sozialpädagogin, die als Fachfrau in Sachen Adoption gilt. Sie bereitet in meinem Wohnort einen VHS-Kurs für adoptionswillige Paare vor. Diese Kurse sind auf max. 5 Teilnehmerpaare begrenzt. Sie plädiert auf das verantwortungsbewusste Aufklären der Kinder über ihre Adoption und warnt vor Ausbrüchen wie Drogenmißbrauch, Ausreißen oder agggressivem Verhalten. Ebenso ist es wichtig, die ungewollte Kinderlosigkeit aufgearbeitet zu haben und später die Kinder auf der Suche nach ihrer Herkunft zu unterstützen.
Ich habe Kontakt zu dieser Frau aufgenommen, um von ihr zu erfahren, ob es für sie auch wichtig ist, wie die Adoptionsvermittlungsstellen oftmals gegen die Herkunftseltern arbeiten und ob sie dieses Wissen auch an die Teilnehmer ihres Kurses weitervermittelt.
Liebe Brigitte, ich danke Dir, für diese, deine Gedanken. Ich selbst habe zwar auch immer darauf gehofft daß es meinem Sohn bei seinen A.Eltern gut geht, aber war ich wohl nicht ganz so überzeugt, wie Du. Die ganze Tragik, wie es Adoptierten gehen kann, begriff ich aber auch erst sehr viel später.
Klar, uns wurde "beigebracht", dass Adoption der beste Weg sei. Über die Risiken und Nebenwirkungen wurden wir nicht aufgeklärt.
Da ist es doch schon fast nett zu lesen, dass mittlerweile wenigstens die Adoptivbewerber über die Nebenwirkungen "aufgeklärt" werden.
ich möchte (mal wieder) darauf hinweisen, dass es in deiner, wie sagst du so schön, adoptionsrealität, dennoch mit sicherheit viele a-eltern gibt, die nicht in dein hier beschriebenes bild der egoistischen, raffsüchtigen und kinderunterdrückenden a-eltern passen. es gibt mit sicherheit schwarze schafe - unter leiblichen eltern, und a-eltern, unter SA , aber auch unter h-eltern. das fehlt in deinen ausführungen völlig.
Zitat von BibiBlocksteinLiebe Brigitte, ich danke Dir, für diese, deine Gedanken. Ich selbst habe zwar auch immer darauf gehofft daß es meinem Sohn bei seinen A.Eltern gut geht, aber war ich wohl nicht ganz so überzeugt, wie Du.
Zitat von Brigitte Hi Bianka,
mich würde interessieren, wie es kam, dass Du nicht so überzeugt warst, wie ich damals. Was hat Dich an der Richtigkeit von Adoption zweifeln lassen? Obwohl Du ja auch in einer sehr verzweifelten Lage warst.
Zum einen ist es ein im Herzen verankerte Gedanke, dass Kinder halt zu ihren Eltern/Müttern gehören. Wenn die leiblichen Eltern verstorben sind, halte ich Adoption für eine gute Maßnahme einem Kind ein neues Zuhause zu geben. Ich bin aber nicht tot. Also hätte ich für mein Kind da sein sollen. Da ich selbst meinen Vater erst spät kennen lernte, und ihn jahrelang vermisst hatte, dachte ich, meinem Sohn könnte es auch mal so gehen.
Ich war zwar immer davon überzeugt, dass die A.Eltern ihr bestes geben und den kleinen lieben werden. Aber dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass er es bei mir besser gehabt hätte. Hört sich vielleicht doof an, ist aber so.
Zitat von Brigitte Ja, sehr nett. Ich glaube aber nicht daran, dass dies wirklich bei Adoptivbewerbern flächendeckend geschieht. Auch hier wird es wieder unterschiedlich sein, je nachdem welcher Ideologie die SA anhängt. Von der heutigen Aufklärung gegenüber leiblichen Müttern will ich erst gar nicht reden.
LG Brigitte
Ich sagte ja: nett... Flächendeckend sicher nicht. Zumal die alten Leute auch heute noch da sitzen...
Zitat von Alayanaich möchte (mal wieder) darauf hinweisen, dass es in deiner, wie sagst du so schön, adoptionsrealität, dennoch mit sicherheit viele a-eltern gibt, die nicht in dein hier beschriebenes bild der egoistischen, raffsüchtigen und kinderunterdrückenden a-eltern passen. es gibt mit sicherheit schwarze schafe - unter leiblichen eltern, und a-eltern, unter SA , aber auch unter h-eltern. das fehlt in deinen ausführungen völlig.
liebe grüße
Liebe Alayana, zitierst Du bitte einmal die Stelle, die Du in Brigittes Text meinst. Danke! Liebe Grüße, Bianka
Ich gehe zunächst einmal davon aus, dass A-Eltern genauso gute als auch schlechte Eltern sein können wie das bei vergleichbare H-Eltern der Fall ist. Dennoch kommt aber gravierend hinzu, dass A-Eltern für die Herkunft und das Dasein ihres anvertrauten Kindes nicht URSPRÜNGLICH verantwortlich sind, dies durchaus jedoch auch bedauern können oder bedauern, dass sie keine leiblichen Kinder bekommen konnten bzw. können. Wie bereits mehrfach angeklungen, hängt das Gelingen dieser Eltern-Kind-Beziehung aber v.a. davon ab, inwieweit die A-Eltern bereit sind oder waren, dieses Defizit (und das meine ich absolut nicht abwertend) zu reflektieren und als ihr besonderes Schicksal auch anzunehmen. Darin liegt gerade die Chance! Daneben gibt es aber auch jede Menge Defizite in anderen wie auch in A-Eltern und Kind-Beziehungen, die wie überall reflektiert werden wollen, zumindest aber immer die jedwege Beziehung gravierend mitbestimmen können. Gelungene Beziehungen sind jedoch niemals einseitig und sie hängen entscheidend wirklich davon ab, inwwieweit jeder Einzelne, daran Beteiligte sein Schicksal (als ungewollt Kinderloser aber auch als einmal Weggebener etc...) annehmen kann, gerade um es aktiv gestalten zu können. Dennoch bin ich aber auch der Ansicht, dass gerade A-Eltern besondere Qualitäten benötigen, weil das angenomme Kind entweder bereits ein Leben in einer anderen familiären Situation erlebt hat, das u.a. mit Trennungsschmerz erlebt wurde oder weil jedes dieser Kinder früher oder später damit leben lernen muss, dass es einmal von seiner ursprünglichen Wurzeln "abgeschnitten" bzw. weggebenen wurde. Dieser enormen Verantwortung sollten A-Eltern unbedingt im Besonderen bewusst bleiben. Hierzu gehört für mich eben zum Beispiel auch, dass sie zu jedem x-beliebigen Zeitpunkt im Leben des absichtsvoll Angenommenen die Herkunftssuche aktiv unterstützen und ihre eigenen Probleme zurückstellen können, wenn es dann soweit sein sollte. Enis
@bibi: ich gebe nur die stimmung wieder, die dieser text bei mir hervor gerufen hat. ich finde eben, dass der text recht einseitig ist. wenn du ein zitat möchtest, warum dem so ist:
Zitat von BrigitteAnsonsten ist Adoption eine Menschenhandelsaktion, die häufig nur dem „Wohle infertiler oder sonst wie kinderarmer Menschen“ dient, wobei der adoptierte Mensch zur Handelsware degradiert und seiner Menschenwürde beraubt wird.
es wird weiter über 2 a-elternpaare gesprochen, die - zugegebenermaßen - ihre "funktion " als a-eltern nicht gut ausgeführt haben. dann folgen aber keine überlegungen zu eventuell guten a-eltern, sondern die oben zitierte schlussfolgerung. wie gesagt, ich finde das einseitig.
das soll nicht heissen, dass es nur "wunderbare" a-eltern gibt. aber gerade in zusammenhang mit negativen seiten sollten die positiven auch etwas platz finden.
Zitat von EnisIch gehe zunächst einmal davon aus, dass A-Eltern genauso gute als auch schlechte Eltern sein können wie das bei vergleichbare H-Eltern der Fall ist
dies ist ein guter ansatz für eine diskussion. auch die weiteren ausführungen von enis kann ich alle bejahen.
Ansonsten ist Adoption eine Menschenhandelsaktion, die häufig nur dem „Wohle infertiler oder sonst wie kinderarmer Menschen“ dient, wobei der adoptierte Mensch zur Handelsware degradiert und seiner Menschenwürde beraubt wird.
Adoption ist und bleibt und das fürimmer und ewig ein widernatürlicher Vorgang gesteuert durch den Staat. Es geht hierbei um den Fakt und Tatbestand der Beraubung ALLER Kinder der Menschenwürde. Ich betone noch einmal das die Mutter Natur es niemals vorgesehn hat das Mutter/Vater UND kind entfremder leben muss. Biologisch ist dieser Vorgang einfach Klau der Würde.
Das Verhalten der Adoptiveltern spielt hierbei nur eine unter geordnete Rolle und wird bemessen an dem Umgang der AEltern gegenüber dem Würdeberaubten Kind. Es gibt DIESE und es gibt DIESE Aeltern. Ich finde es sowieso ein widernatürlicher Prozess das einfach Menschen ein Kind gegeben wird einfach so und dann soll das Kind plötzlich und ohne Einverständnis diese Menschen als volwertige Eltern ansehn obwohl es doch schon lange welche hat?! Aeltern sind und bleiben fürimmer zweite Wahl und damit müssen sich alle auseinandersetzen die ein Kind "bekommen" wollen und es bei einigen mir bekannten Fällen auch noch als eine Art "Schwangerschaft" ansehn der Prozess von dem Antrag bis zum Bekommen.Dieses ist ein widernatürlicher Vorgang wenn man dieses als Schwangerschaftsprozess ansieht,denn man ist nie schwanger.
Beizeiten eine Therapie machen und beizeiten einfach damit abfinden das man kein Kind bekommen kann ist weitaus angebrachter als seine Leere mit einem anderen Kind zu füllen. Erst wenn man sich bewust ist das man nie schwanger werden kann und einem Kind einfach nur gute Ersatzeltern sein wollen (nicht mehr).Erst dann ist es angebracht ein Kind zu "besorgen" und es dann grosszuziehen. Denn dieses ist nie das Kind der Annehmenden Eltern und wird es auch nie sein. Es ist und bleibt das Kind einer anderen. Erst wenn man dieses in einer bis zu 2 jährigen Paartehrapie begriffen hat,erst dann kann eine Vollkommen Gute und befriedigende Adoptionsgefühlssphäre entstehn wo es dem kind gut geht. Alles andere halte ich für fahrlässig und kinderschädlich und auch mitunter sehr sehr oft kinderfeindlich.
Ein Kind gehört zur Mutter und Vater. Wenn diese Das Kind -schlagen oder misshandeln gehört es Weg in einem andere Familie und dort muss es geschützt werden .Aber nur hier ist eine Adoptipon angezeigt sonst niemals !!!!!!!
Ich gebe Brigitte Recht mit Ihren Worten und sage danke dafür das sie es schrieb.
@brigitte: nein, ich kenne keine martina. in den vorstellungen steht auch nichts von einer martina.
ich habe deinen text nochmal gelesen. ich finde nichts, wo gesagt wird, dass es neben den 2 a-eltern (nachbarn und die deines kindes) , die irgendwie nicht so toll waren/sind, auch normale/ gute a-eltern gibt. deswegen denke ich immer noch, dass der text einseitig ist.
allerdings hast du natürlich recht wenn du über ein allgemeines informationsdefizit sprichst. aber eine frage dazu: bist du der ansicht, dass dies immer noch so ist, oder sprichst du von erfahrungen von "früher". ich denke nämlich, dass heutzutage die infos über ados doch wesentlich breiter gefächert sind und insbesondere adobewerber besser über folgen und ähnliches aufgeklärt sind/ werden.
ich schrieb: ich denke und nicht : ich weiß. vielleicht sollte ich sagen, ich hoffe es. ich schreibe den menschen 2008 einfach zu, dass sie in der lage sind, sich umfassend zu informieren und dies bei adowunsch auch tun.
P.S.: ich freue mich auf das treffen, dann halte ich dir meinen perso unter die nase und dann benutzt du hoffentlich meinen richtigen namen.
sorry, wenn ich schreibe, dann schreibe ich auch nicht immer dabei, dass es sicherlich solche und solche gibt. Ich gehe einfach davon aus, dass die Leser wissen, dass es von jeder Sorte Mensch, solche und solche gibt.
Brigitte hat in dem Eingangstext doch ihre persönlichen Erlebnisse, Gedanken, Erfahrungen aufgeschrieben. Ich sehe nicht, dass sie da alle über einen Kamm schert.
Meine persönliche Adoptionsrealität ist zB mit einem Tread in einem Adoforum völlig aus den Schuhen gekippt. Der Tread hieß: Was bedeutet es für mich adoptiert zu sein. Das war das erste mal, dass ich gerafft habe, dass es unglückliche Adoptierte gibt!
Nun muß ich also Deiner Meinung nach dazu sagen, dass es bestimmt auch glückliche Adoptierte gibt? Ich schreibe sowas dann doch auch nicht dazu.