Liebe Witha, nein, ich habe keinen Kontakt mehr zu dem Kindesvater! Er war schließlich damals der Auslöser, weshalb ich meinen Sohn zur Adoption gegeben habe. Sollte ich einmal Kontakt zu meinem Sohn bekommen, und er nach seinem H.Vater fragen sollte, werde ich ihm die Adresse geben, und unbieten, daß ich erst mal Kontakt zu ihm aufnehme. Ich habe einfach Angst, daß der H.Vater davon nichts wissen will. Ich würde also nur Kontakt zu ihm aufnehmen, um meinem Sohn zu helfen! Ansonsten will ich mir dem Kindsvater nichts mehr zu tun haben!!!
Ich glaube, das wäre auch sonst unfair meinem Mann gegenüber. Er ist die ganzen Jahre für mich da gewesen. Wie muß er sich fühlen, wenn ich jetzt wieder Kontakt zum Kindsvater aufnehmen würde?
Aber ich finde es gut, daß es zwischen Dir und dem Kindsvater so freundschaftlich läuft!!!
thema vater läßt mich einfach nicht los, hab (adoptierte, werd ein andermal zur situation schreiben) das schon endlos drüber nachgedacht wie ist das, wenn ihr kontakt zu eurem kind in die wege geleitet habt, seid ihr dann darauf vorbereitet, auch wenn sich das ganze hinzieht, wenn sich euer kind meldet und nach seinem vater fragt (der ist mir heut noch genau so wichtig, logisch, ohne ihn wäre ich nicht). eine suche, egal von welcher seite die ausgeht, ist zwar für alle beteiligten ziemlich belastend, aber ich fände gut, wenn adoptierte in sachen vater nicht ins ungewisse geschickt würden, und möglicherweise bei ihm dann gegen die wand rennen. es kann doch heute egal sein, wie damals die beziehung zu ihm aussah, für viele mütter in neuer beziehung ist das wahrscheinlich schnee von gestern, aber - diese beiden menschen sind und bleiben immer die eltern ihres gesuchten oder gefundenen kindes. ich denke, eine suche ist immer ein akt mit konsequenzen. bei offem umgang spielt die vaterschaft des kindes in die aktuelle lebenspartnerschaft hinein. also ich würde gegenüber dem gefundenen kind offen und ehrlich mit fakten umgehen, ihm nicht in richtung vater das gefühl geben, da muß es allein durch, egal was da kommt. die probleme der eltern dürfen nicht auf's kind übertragen werden, die hat es ja nicht verursacht. ich würde mir wünschen, wenn h-mütter wärend der suche schon vor dem kennenlernen ihrem kind in richtung vater den weg ein wenig ebnen, da etwas vorarbeiten (wenn machbar), um kind weitere ablehnung (väterlicherseits) möglichst zu ersparen. letztlich werden sich adoptierte dann selber ein bild von ihnen bis dahin unbekannten nahestehenden menschen machen wollen, was sich dann wahrscheinlich mehr aus deren verhalten ergibt. an der vergangenheit anzuknüpfen stell ich mir nicht gerade leicht vor, kostet bestimmt überwindung, könnte aber dem kind verständnis signalisieren. mit klar gesteckten grenzen und den interessen des kindes im vordergrund, könnten eltern kontakt hinbekommen :-) wenn meine väterliche hälfte verteufelt würde, würde mich das ziemlich verletzen und kränken. kinder können für die "alten hüte" der eltern ja nichts. ich würde auf gar keinen fall ein kind in alte probleme hineinziehen, damit belasten. über "altlasten" kann man doch stehen um für sein kind einen guten weg zu finden, damit es väterlicherseits nicht auf allzugroße hindernisse und ablehnung stößt. wenn der jetzige lebenspartner bei der suche mit einbezogen wurde, und vertrauensvoll miteinander umgegangen wird, wird eine stabile beziehung eine auf die vaterschaft reduzierten kontakt bestimmt verkraften können, auch wenn die wunden sicherlich tief sitzen. angenommen, wenn ich (als adoptierte, und bin ja auch mutter) meinem kind den vater verschwiegen hätte, und es würde ihn kennenlernen wollen, und ich mir vorstelle, mit wieviel ungewißheit es da bereits zu kämpfen hatte, würde ich wahrscheinlich versuchen seinem vater, unabhängig von früheren problemen klarzumachen, da neutral heranzugehen. hm wahrscheinlich alles nur graue theorie und überlegungen, aber keinesfalls kritik.
Ich würde den Kindesvater schon auch kontaktieren. Eben um ihn zu überzeugen, sich doch einmal mit dem Thema auseinander zu setzen. Ich denke, es wäre gut, wenn ich einmal mit dem Kindsvater reden würde. Vor vielen Monaten schon wollte ich das tun. Ich habe mich aber jetzt dazu entschlossen, noch zu warten, ob mein Sohn überhaupt irgend einen Kontakt haben möchte. Zum einen möchte ich in der Familie des Kindsvaters nicht die Pferde scheu machen, bevor ich es selbst nicht weiß. Andererseits auch aus Eigenschutz. Ich möchte diesen Mann nicht kontaktieren, wenn mein Sohn gar nicht bereit ist, sich mit seiner Herkunft auseinander zu setzen. Sonst habe ich diesen Typen nachher an der Backe kleben. Hört sich jetzt nicht so nett an, ich weiß. Ich würde vor meinem Sohn auch nicht schlecht über ihn reden. Er soll sich schon selbst ein Bild machen. Und wer weiß, vielleicht ist der Kindsvater ja auch mit den Jahren reifer geworden.
Also, wenn mein Sohn Kontekt möchte, werde ich gerne versuchen ihm den Weg zu ebnen!