Hallo, habe heute gerade den neuen Newsletter von "Adoptionsinfor 121 vom 18.01.2008 bekommen. Da sträubten sich mir wieder einmal die Haare. Wie kann so etwas gehen?
ZitatGrenzenloser Kinderwunsch Eigentlich läuft eine Adoption in Deutschland über die Landesjugendämter. Doch eine Rechtslücke ermöglicht es Eltern, am Jugendamt vorbei aus dem Ausland zu adoptieren. Von Charlotte Frank
Eigentlich ungerecht gegenüber den anderen Adoptionswilligen.
ZitatVon den Zitronenmuffins auf dem Tisch und den Malstiften, von ihrem Plüschhund und vom Kuscheln auf dem Schoß der Mutter hätte Emma in den USA vielleicht nur träumen können.
Trotzdem sind Eltern wie Inga Sonnenschein und Peter Stratmann vielen Adoptionsexperten ein Ärgernis. Denn statt Emma, wie gesetzlich vorgesehen, über ein deutsches Landesjugendamt oder eine hier anerkannte Vermittlungsstelle zu adoptieren, haben sie sich auf eigene Faust in den USA auf die Suche gemacht.
Dort hat sich das Paar an eine Adoptionsagentur gewandt, binnen weniger Monate ein Baby vermittelt bekommen und sich in den USA als Eltern eintragen lassen - gleich zwei Mal: Erst bei Emma, ein Jahr später holten sie den heute dreijährigen Till. Sie nennen das so: "holen". Die beiden ausländischen Adoptionsbeschlüsse haben auch in Deutschland Wirkung.
"Eine problematische Rechtslücke", kritisiert Jörg Reinhardt von der Zentralen Adoptionsstelle im Bayerischen Landesjugendamt. Denn wie die Adoption im Ausland abläuft, wo das Kind herkommt und was danach mit ihm geschieht, könne niemand prüfen. Der Vorgang gehe komplett an den Jugendämtern vorbei. "Da werden dem Kinderhandel Tür und Tor geöffnet", sagt der Familienrechtler. Außerdem bliebe die Vorbereitung und Überprüfung der Eltern völlig auf der Strecke.
das kann man wirklich bals als Kinderhandel bezeichnen, es fehlen nur noch die Kaufsummen.
ZitatZwei Jahre Wartezeit sind normal Seit in Deutschland kaum noch ungewollte Babys geboren werden, adoptieren immer mehr Eltern aus dem Ausland. Um jedes deutsche Kind, das zur Adoption steht, bewerben sich zehn Paare - bei ausländischen existiert eine solche Konkurrenz nicht. Doch auch für diese müssen sich Bewerber inzwischen auf etwa zwei Jahre Wartezeit einstellen. Folgen sie dem vorgeschriebenen Weg, haben sie erst ein halbes Jahr lang mit dem Stadt- oder Kreisjugendamt zu tun.
Sofern sie dafür geeignet gehalten werden, können sie danach bei einem Landesjugendamt oder einer staatlich autorisierten Agentur vorstellig werden, die die Adoption vermitteln. So will es die Haager Konvention, ein internationales Abkommen zur Sicherung des Kindeswohls bei Adoptionen, die Deutschland 2002 ratifiziert hat.
so sollte es sein, nur das Kindeswohl zählt und nicht "wir suchen Kinder für Eltern". Hier sollte wirklich reiflich geprüft werden.
ZitatVielen Eltern aber dauert dieses Procedere zu lange. Wie Inga Sonnenschein und Peter Stratmann haben sie längst gemerkt, dass Adoptionen sich in Deutschland auch leicht am Amt vorbei organisieren lassen. "Platt ausgedrückt funktioniert das so: Sie gehen ins arme Ausland, holen sich ein Kind und stellen den deutschen Standesbeamten vor vollendete Tatsachen", sagt Maria Holz von der Kinderschutzorganisation Terre des Hommes
Wenn es das arme Ausland nicht gäbe..........
ZitatGängig sei auch, dass ein Mann im Ausland die Vaterschaft für ein Kind anerkenne, es nach Deutschland bringe und dort von seiner Frau adoptieren ließe. Im Jahr 2006 wurden 49 Prozent der Auslandsadoptionen privat abgewickelt. Gesetzlich ist das zwar nicht vorgesehen, aber auch nicht explizit verboten - und damit erlaubt, so die zuständigen Ministerien.
man muss nur erfinderisch sein, es wird schon klappen!!!!!!
ZitatDer Großteil will mit der Adoption Gutes, darum wollen wir die Rechtslage nicht ändern", heißt es im Bundesfamilienministerium.
Ist ja bequemer so, siehe unsere Petition!
ZitatIsabel Jahn aus dem Bundesjustizministerium fügt hinzu: "Jeder ausländische Adoptionsbeschluss muss in Deutschland vom Vormundschaftsgericht bestätigt werden. Dieser strenge Filter schließt Missbrauch aus."
Diese These erstaunt Jörg Reinhardt, den Experten aus dem Bayerischen Landesjugendamt. Denn wie er aus dem Aufsatz eines Referenten im Bundesamt für Justiz zitiert, werden gerade mal vier Prozent der Anerkennungsanträge abgelehnt. "Soviel zum strengen Filter", sagt er. Was ihn noch mehr ärgert: "Das Einholen des Richterspruchs ist fakultativ, in der Praxis reicht der standesamtliche Eintrag ins Familienbuch." So sind auch Emma und Tills Eltern vorgegangen.
na, da kann es doch nicht falsch sein, oder?
ZitatDiese laxe Handhabe passt zur Philosophie des Justizministeriums, wonach ausländischen Adoptionsbeschlüssen ohnehin nicht allzu misstrauisch begegnet werden sollte - schließlich käme ja kein Kind nach Deutschland, ohne dass die Adoption im Herkunftsland für rechtens erklärt würde. "Dies wollen wir nicht pauschal für ungültig erklären. Im Ausland wird auch gut gearbeitet", meint Isabel Jahn.
Das ist doch super.
Zitat]Sie denkt dabei wohl an Adoptionen wie die der Bonner Eltern, die ihren Kindern eine gute Zukunft bieten, die in einem geordneten Rechtsstaat über eine anerkannte Stelle adoptiert haben. Sicherlich denkt Jahn aber nicht an Fälle wie den des siebenjährigen Brasilianers, den ein Paar aus dem bayerischen Fürstenfeldbruck nach der abschlägigen Beurteilung seiner Adoptionsfähigkeit im Alleingang nach Deutschland holte - kurz bevor es sich trennte und den Jungen ins Heim gab.
Auch nicht an Vereine wie die französische "Arche de Zoé", die vermeintliche Waisen aus dem Sudan nach Europa bringen wollte - und kurz vor Abflug herauskam, dass deren Eltern noch lebten.
Erst recht denkt man im Ministerium wohl nicht daran, was Psychologen wie die Wiesbadenerin Irmela Wiemann betonen: "Adoptivkinder haben durch die frühe Trennung von der Mutter mit vielen Belastungen zu kämpfen und sind seelisch tief verletzt", beobachtet die Spezialistin für Pflege- und Adoptivkinder immer wieder. Hinzu käme die bohrende Identitätsfrage: Warum wurde ich weggegeben?
Das ist die Frage, die sich sich jedes Adoptivkind stellt.
ZitatZeitnot bei den Jugendämtern "Aber eine Identitätskrise macht jeder mal durch", meint Peter Stratmann, der Vater von Emma und Till. Draußen ist es jetzt dunkel, ein Kind nach dem anderen kommt nach Hause, erzählt vom Sport, vom Flötenunterricht, von Freunden. Till hat heute Fahrradfahren gelernt und tanzt um den Tisch, den Helm noch auf dem Kopf, er sieht aus wie ein sehr glückliches Kind.
Dennoch räumen selbst seine Eltern ein: "Natürlich wäre eine Überprüfung der Adoptierenden gut." Kürzlich etwa habe sie ein Paar besucht, das sehen wollte, so hatte es angekündigt, ob es "überhaupt Gefühle zu schwarzen Kindern" aufbauen könnte. "Da erschrickt man schon", sagt Stratmann. Allein: Seiner Meinung nach kommen einige Jugendämter bei Adoptionen ihrem Auftrag nicht nach - "aus Zeitnot, Inkompetenz oder Unwillen". Als Bewerber würde man wie "ein potentieller Kinderhändler" begrüßt. Das Abwenden läge da nahe.
"Es fällt uns in der Tat schwer, etwas gegen Privatadoptionen zu unternehmen, solange die Jugendämter personell und finanziell nicht besser ausgestattet sind", sagt Miriam Gruß (FDP), Vorsitzende der Kinderkommission im Bundestag. Sie sieht die "rechtliche Grauzone" der unbegleiteten Adoptionen mit Sorge: "Das Kindeswohl steht dabei nicht immer an erster Stelle."
Das ist wohl wahr, das Kindeswohl steht hier an letzter Stelle.
ZitatDie skandinavischen Länder, Italien und Kanada haben Privatadoptionen darum bereits verboten. Zwar können sie gut ausgehen, wie bei Emma und Till. Genauso kann es aber misslingen, wenn sich Paare in Eigenregie Nachwuchs besorgen. Für die Eltern ist das schlimm. Für das Kind aber ist es eine Katastrophe. (SZ vom 18.01.2008/bica)
Das ist richtig, es kann gut gehen, sollte aber nicht. Denn wenn schon Adoption dann bitte auf realem Wege und nicht an den Behörden vorbei. Es sollte schon korrekt zugehen, denn Adoption ist kein Spaziergang, für keine Seite der Beteiligten.
Da bin ich voll und ganz deiner Meinung!Oder des Verfassers eher ^^ Dir selbst kann ich ja selten Recht geben weil du immer nur Artikel nennst und nie deine Eigene Meinung Traumhasi.
Zitat von sherryDa bin ich voll und ganz deiner Meinung!Oder des Verfassers eher ^^ Dir selbst kann ich ja selten Recht geben weil du immer nur Artikel nennst und nie deine Eigene Meinung Traumhasi.
Liebe Sherry, doch, die eigene Meinung schreibt Brigitte meistens innerhalb dieser Artikel, aber wir kennen doch auch ihre Meinung über bestimmte Dinge. Ich glaube nicht, dass ihre Meinung nicht rüberkommt. Einen schönen Sonntag noch
Interessant ist aber, das die Privatadoptionen eigentlich nur aus den USA geduldet werden, aber nicht z.B. aus Kambodscha, Vietnam etc.
Und gerade bei den Amis habe ich immer so den Eindruck, daß da die Wegwerfgesellschaft so rauskommt, kann ich nicht brauchen, weg damit. Ob es nun der Styroporbecher ist aus dem ich gerade mein Eis gegessen od. meinen Kaffee getrunken habe, oder ob es ein Kind ist, brauch' ich nicht, weg damit.
Und - das stimmt auch - die Überprüfung von diesen US-Verm.stellen ist eigentlich ein Witz - da kann ja jeder einem was erzählen, wer's dann glaubt...
Nachdenkliche Grüße von Pingsdorf
P.S.: Gerade bei den Amis hab' ich sowieso meine Zweifel (An Sherry: nichts gegen deinen Papa!! - ich meine hier die Amis, die was zu sagen haben!)
Hey Pingsdorf! Hab det schon richtig verstanden und stimme dir zu hundert Prozent sogar zu nach langen eigenen Forschungen bin ich zu dem selben Ergebnis gekommen. Nicht nur beim "kinderhandel und Adoption" Alles Roger ,ich fühl mich oder papa nicht imvolviert drin.
Vor allen Dingen macht mich stutzig warum keine weissen Kinder nach Deutschland ich sag mal einfach lapidar "exportiert" werden ?!Jetzte nichts falsch verstehn ,es ist eine Frag die ich schon lange habe aber letzens abgedrängt wurde.Aber sie liegt doch auf der Hand eingentlich.Wenn jemand von USAAuslandsadoption spricht spricht man nur von "schwarzen"Kindern (bitter wertfrei nehmen)Warum werden Amerikanische weisse Kinder nicht hierreingebracht und sie bekommen eine neue Schöne Familie hier? Ich meine ick wurde hier ja an eine "deutsche" Familie vermittelt .Wäre ich aber drüben im Heim gewesen wäre ich niemals "auslandsadoptiert" geworden.Es fällt mir nur immer und immer wider auf und sollte doch bitte als das gesehn werden als das was es ist.Eine ganz normale Adoptionale Frage.