da hier immer wieder die Mär umgeht, der Staat würde sich an Adoptionen dumm und dusselig verdienen, hätte ich gerne mal genauere Informationen dazu. Was verdient der Staat mit Adoptionen, verdient er überhaupt Geld damit??? Wir haben auch keinerlei Gebühren an staatliche Stellen gezahlt. Nur der Notar kostete damals so um die 60 DM. Ich habe gehört, dass manche Bundesländer nun für die Sozialberichte für Auslandsadoptionen Geld nehmen. Aber wo das so ist und wo nicht weiß ich auch nicht. Wer hat dazu Informationen?
Gruß
Luca (Ich habe das aus mal rauskopiert, weil es zu dem anderen Threat nicht so gut passt). _________________ Was ist mein Ja wert, wenn ich nie Nein sage?
ja luca, das würde mich auch genauer interessieren. in meinem a-vertrag (vermittlung über früheren SkF) stand jedenfalls eindeutig: objekt/streitwert 5000 DM - damals schon.
meinem eindruck nach gibt es vermutlich große unterschiede. ich könnte mir aber auch vorstellen, daß bei adoptionen gelder in form von spenden fließen ... aber auch, daß dieses thema zwischen a-kind und a-eltern größtenteils tabuisiert wird, jenachdem wie man an sein kind gekommen ist.
das mit dem Streitwert kann ich Dir erklären. Wenn es sich - wie bei einer Adoption - um einen immateriellen Wert handelt, wird zur Kostenberechnung z.B. beim Notar ein sogenannter Regelwert angesetzt, früher war das glaube ich 5000,00 DM, jetzt sind es glaube ich 3000 €. Dieser Regelwert ist gesetzlich vorgeschrieben. Aus diesem Wert werden dann die Gebühren berechnet, diese Gebühren betragen bei einem Wert von 3000,00 € dann 52,00 €. Wahrscheinlich hast Du auch den Notarvertrag vorliegen.
Aber mich würde interessieren, inwieweit wirklich der Staat Gelder erhält. Da bin ich noch nicht schlauer geworden.
das mit dem Streitwert kann ich Dir erklären. Wenn es sich - wie bei einer Adoption - um einen immateriellen Wert handelt, wird zur Kostenberechnung z.B. beim Notar ein sogenannter Regelwert angesetzt, früher war das glaube ich 5000,00 DM, jetzt sind es glaube ich 3000 €. Dieser Regelwert ist gesetzlich vorgeschrieben. Aus diesem Wert werden dann die Gebühren berechnet, diese Gebühren betragen bei einem Wert von 3000,00 € dann 52,00 €. Wahrscheinlich hast Du auch den Notarvertrag vorliegen.
Aber mich würde interessieren, inwieweit wirklich der Staat Gelder erhält. Da bin ich noch nicht schlauer geworden.
Grüße
Luca
danke für die info luca, aber mir ist immer noch nicht klar, WIE sie auf genau diesen immateriellen (unkörperlichen..) betrag kommen? fakt ist noch, daß durch umverteilung von kinder durch adoptionen, staat sowie sorgeberechtigte heim- (gibts nicht mehr in der form, oder?) o. pflege- und damit verbundene folgekosten erspart bleiben, aber sicher für h-eltern nicht grund für eine adoption sein wird.
der Wert bestimmt sich nach dem Gesetz nach § 30 (2) KostO: "In Ermangelung genügender tatsächlicher Anhaltspunkte für eine Schätzung ist der Wert regelmäßig auf 3000 € anzunehmen." Früher waren das 5000 DM. Aber danach berechnet der Notar seine Gebühren.
Wir haben auch nichts anderes als die Notarrechnung gezahlt.
der deutsche Staat verdient an der Ausstellung von Papieren wie Geburts-, Heiratsurkunde, Führungszeugnis etc.
Daß man für den Sozialbericht 1.200,-- € berappen muß, ist eine relativ neue Regelung - wir haben beim SkF damals nichts bezahlt.
Für die Ausstellung der Geburts- und Abstammungsurkunde muß man auch was hinlegen, weiß aber nicht mehr, wieviel das war.
Ich meine mich zu erinnern, daß wir für die Anerkennung der im Ausland erfolgten Adoption z.B. nichts bezahlen mußten.
Ansonsten weiß ich nicht, woran der Staat hierzulande verdient - ich habe allerdings nur aus dem Ausland adoptiert, und da kommen dann noch Übersetzungskosten, Anwaltsgebühren, und die Kosten für Paß, Papiere etc. für das zu adoptierende Kind sowie für den Aufenthalt für mehrere Wochen und XXX Personen dazu.
muss man heute in jedem Fall für den Sozialbericht zahlen, egal ob Inlands- oder Auslandsadoption? Weißt Du das?
Und für Geburtsurkunden muss man auch zahlen, wenn man nicht adoptiert, glaube ich jedenfalls. Das einzige, was übrigbleibt, ist das polizeiliche Führungszeugnis, das kostet ca. 10 €.
Hallo Luca, ja, die 1200 Euro für den Sozialbericht werden neuerdings auch bei Inlandsado fällig! Vorher brauchte man das ja nur bei Auslandsado bezahlen. Und das ist etwas, was ich ziemlich unverschämt finde. Wenn doch in Deutschland für die Kinder neue Eltern gesucht werden, wieso müssen diese denn dafür noch Geld ausgeben? Wie passt denn das zusammen?
Bei Auslandsados finde ich das aber genauso befremdlich. Zum einen gibt unser Staat "was weiß ich wie viel" Geld aus für Spenden, die in die 3. Welt gehen. Andererseits kassiert er für den SozoiBericht. Und in den Ländern selbst kassiert der jeweilige Staat ja auch noch mal. Statt froh zu sein, dass die Kinder aus den Heimen rauskommen oder gar verhungern (wie ja immer wieder mal angedeutet wird). das man bei Auslandsado für Flug und Hotel und so zahlt, ist ok. Aber meiner Meinung dürfte der Staat daran nicht mitverdienen. Die Notarkosten uns so müssten doch eigentlich vom Staat bezahlt werden. Oder von mir aus von der H.Familie.
Zumindest wenn man doch froh sein sollte, dass jemand die Kinder annimmt.
Ich denke, solange mit Adoption auch nur eine Müde Mark verdient wird, wird es in vielen köpfen immer eine Art von Menschenhandel bleiben!
Zitat von BibiBlocksteinIch denke, solange mit Adoption auch nur eine Müde Mark verdient wird, wird es in vielen köpfen immer eine Art von Menschenhandel bleiben!
Nicht nur Kosten einer Adoption - nein auch noch Steuerersparnis Erbschaftsteuer Adoption hilft Steuern sparen
22. November 2007 Die Adoption eines Erwachsenen öffnet ein Schlupfloch, die Erbschaft- oder Schenkungsteuer erheblich zu mindern, denn ein bis dahin Fremder rückt in die begehrte Erbschaftsteuerklasse I mit hohen Freibeträgen und geringem Steuersatz auf. Zudem sind „Kettenadoptionen“ möglich: Ein und dieselbe Person kann sich mehrfach adoptieren lassen und mehrfach den Steuervorteil in Anspruch nehmen. Dies ist auf der Fachtagung des Bundesverbandes der Deutschen Standesbeamten (BDS) in Bad Salzschlirf diskutiert worden.
Der Freibetrag für Kinder und damit auch für adoptierte Volljährige beträgt 205.000 Euro und soll sich mit der Erbschaftsteuerreform verdoppeln. Der Steuersatz bis zum steuerpflichtigen Erwerb von 512.000 Euro beträgt derzeit für Kinder in der Progressionstabelle zwischen 7 und 15 Prozent, für Familienfremde zwischen 17 und 29 Prozent.
Die Hälfte aller Adoptionen erfolgt bei Erwachsenen
Rainer Frank, emeritierter Hochschullehrer aus Freiburg und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des BDS, forderte, die Erwachsenenadoption abzuschaffen. In keinem einzigen Fall sei die Adoption eines Erwachsenen unverzichtbar. Wer bewährte Pflegekindschaftsverhältnisse über die Erbschaftsteuer honorieren wolle, möge das Erbschaftsteuerrecht ändern, aber nicht zur Adoption eines Erwachsenen aufrufen.
Vor allem bei großen Vermögen
Vor allem, wenn hohe Vermögen übergeleitet werden sollen, nehme die Zahl der Erwachsenenadoptionen zu. Darum seien diese in Westdeutschland häufiger als im Osten. Frank sagte, es gebe in Deutschland keine fassbaren Kriterien, das Entstehen oder Bestehen eines Eltern-Kind-Verhältnisses zu überprüfen. Die leiblichen Eltern müssen bei der Adoption ihres Kindes nicht einwilligen, sondern werden nur gehört.
Die Rechtsprechung verfahre großzügig, wenn es um das rechtliche Erfordernis einer „sittlichen Rechtfertigung“ einer Erwachsenenadoption gehe. Das Gericht verlange jedoch, dass familienbezogene Motive den Ausschlag geben. Der Grund, Steuern sparen zu wollen, werde nicht anerkannt. „Wer nicht tollpatschig familienfremde Gründe in den Vordergrund rückt, darf damit rechnen, dass seinem Antrag auf Volljährigenadoption stattgegeben wird“, sagte Frank.
Großzügige Rechtsprechung
Von 1.000 Adoptionsanträgen, sagte Frank, würden nur vier bis sechs abgelehnt. Es gebe auch Fälle, in denen der Adoptierte nur sieben bis elf Jahre jünger gewesen sei als der Adoptierende. In einem Fall sei der Adoptierte sogar zwölf Jahre älter gewesen als sein neues Elternteil, allerdings sei der Adoptierte behindert gewesen. Frank berichtete auch von „niederträchtigen“ Motiven, etwa wenn ein Elternpaar oder ein überlebender Elternteil den Pflichtteil für die leiblichen Kinder drücken wolle.
In Großbritannien, den Niederlanden, Polen, der Slowakei oder in Slowenien sind Erwachsenenadoptionen nicht möglich, hieß es auf der Tagung. Die Schweiz lasse die Volljährigenadoption nur zu, wenn Annehmender und Anzunehmender eine bestimmte Zeit zusammengelebt hätten. Frankreich lasse die Erwachsenenadoption zwar zu, gewähre aber erbschaftsteuerliche Vorteile nur, wenn ein längeres Zusammenleben zwischen Erblasser und adoptiertem Erwachsenen nachgewiesen sei.
Text: F.A.Z., 22.11.2007, Nr. 272 / Seite 22 Bildmaterial: Kai
Zitat von BibiBlocksteinHallo Luca, ja, die 1200 Euro für den Sozialbericht werden neuerdings auch bei Inlandsado fällig! Vorher brauchte man das ja nur bei Auslandsado bezahlen. Und das ist etwas, was ich ziemlich unverschämt finde. Wenn doch in Deutschland für die Kinder neue Eltern gesucht werden, wieso müssen diese denn dafür noch Geld ausgeben? Wie passt denn das zusammen?
Bei Auslandsados finde ich das aber genauso befremdlich. Zum einen gibt unser Staat "was weiß ich wie viel" Geld aus für Spenden, die in die 3. Welt gehen. Andererseits kassiert er für den SozoiBericht. Und in den Ländern selbst kassiert der jeweilige Staat ja auch noch mal. Statt froh zu sein, dass die Kinder aus den Heimen rauskommen oder gar verhungern (wie ja immer wieder mal angedeutet wird). das man bei Auslandsado für Flug und Hotel und so zahlt, ist ok. Aber meiner Meinung dürfte der Staat daran nicht mitverdienen. Die Notarkosten uns so müssten doch eigentlich vom Staat bezahlt werden. Oder von mir aus von der H.Familie.
Zumindest wenn man doch froh sein sollte, dass jemand die Kinder annimmt.
Ich denke, solange mit Adoption auch nur eine Müde Mark verdient wird, wird es in vielen köpfen immer eine Art von Menschenhandel bleiben!
Liebe Grüße, Bianka
Bianka, in diesem Zusammenhang verstehe ich auch nicht, warum man eine Adoption nicht von der Steuer absetzen kann. Das haben wir 2x versucht, da hieß es, das Kind müßte mit einem verwandt sein - bei beiden Malen war die Adoption ja schon durch. Angeblich ginge es nur bei (echten) Verwandtenadoptionen.
Aber ich stimme voll mit Dir überein, daß mit Adoptionen (dem Verwaltungsakt, vom Sozialbericht bis zum Notar, Ausweis etc.) eigentlich gar kein Geld verdient werden dürfte. Aber da das leider nunmal so ist, kommt immer der negative Eindruck hoch, die reichen kinderlosen (egoistischen) Paare aus den Industrienationen, die sich mit Geld alles leisten können...
In der Regel nehmen die Leute, die ich kenne, dafür einen kredit auf, schränken sich über Jahre ein und zahlen peu à peu ihre Schulden ab.
Aber wer, Bianka, macht schon einen Handschlag umsonst??
Viele Grüße, Pingsdorf (mich regt auch immer auf, daß es bei allem immer nur um den schnöden Mammon geht)
Zitat von BibiBlocksteinHallo Luca, ja, die 1200 Euro für den Sozialbericht werden neuerdings auch bei Inlandsado fällig! Vorher brauchte man das ja nur bei Auslandsado bezahlen. Und das ist etwas, was ich ziemlich unverschämt finde. Wenn doch in Deutschland für die Kinder neue Eltern gesucht werden, wieso müssen diese denn dafür noch Geld ausgeben? Wie passt denn das zusammen?
Bei Auslandsados finde ich das aber genauso befremdlich. Zum einen gibt unser Staat "was weiß ich wie viel" Geld aus für Spenden, die in die 3. Welt gehen. Andererseits kassiert er für den SozoiBericht. Und in den Ländern selbst kassiert der jeweilige Staat ja auch noch mal. Statt froh zu sein, dass die Kinder aus den Heimen rauskommen oder gar verhungern (wie ja immer wieder mal angedeutet wird). das man bei Auslandsado für Flug und Hotel und so zahlt, ist ok. Aber meiner Meinung dürfte der Staat daran nicht mitverdienen. Die Notarkosten uns so müssten doch eigentlich vom Staat bezahlt werden. Oder von mir aus von der H.Familie.
Zumindest wenn man doch froh sein sollte, dass jemand die Kinder annimmt.
Ich denke, solange mit Adoption auch nur eine Müde Mark verdient wird, wird es in vielen köpfen immer eine Art von Menschenhandel bleiben!
Liebe Grüße, Bianka
Bianka, in diesem Zusammenhang verstehe ich auch nicht, warum man eine Adoption nicht von der Steuer absetzen kann. Das haben wir 2x versucht, da hieß es, das Kind müßte mit einem verwandt sein - bei beiden Malen war die Adoption ja schon durch. Angeblich ginge es nur bei (echten) Verwandtenadoptionen.
Aber ich stimme voll mit Dir überein, daß mit Adoptionen (dem Verwaltungsakt, vom Sozialbericht bis zum Notar, Ausweis etc.) eigentlich gar kein Geld verdient werden dürfte. Aber da das leider nunmal so ist, kommt immer der negative Eindruck hoch, die reichen kinderlosen (egoistischen) Paare aus den Industrienationen, die sich mit Geld alles leisten können...
In der Regel nehmen die Leute, die ich kenne, dafür einen kredit auf, schränken sich über Jahre ein und zahlen peu à peu ihre Schulden ab.
Aber wer, Bianka, macht schon einen Handschlag umsonst??
Viele Grüße, Pingsdorf (mich regt auch immer auf, daß es bei allem immer nur um den schnöden Mammon geht)
Hallo liebe Pingsdorf, das Posting über die Steuern stammt von mir.
Nix, für ungut, Darky, dann fühl' Du Dich angesprochen (meistens achte ich beim Lesen/Schreiben auf den Inhalt und nicht so sehr auf den Absender, aber dich hab ich dann auch gemeint!).