wollte mal fragen,ob hier jemand ist,der sich mit auslandsado auskennt? ich,27 und mein männe,35,wollen meine halbschwester aus brasilien adoptieren. mich interessiert,wie ihr die ersten wochen mit eurem kind,was noch nicht mal unsere sprache spricht,gemeistert habt. und wie sich kinder aus dem ausland integrieren. meine schwester ist,wenn sie zu uns kommt gerade 4 jahre alt.und wir wissen überhaupt nicht,was da auf uns zu kommt.
Hallo Mila, wir haben hier nur wenig Mitglieder, die aus dem Ausland adoptiert haben. Es gibt aber Foren, wo viele Paare im Ausland adoptierten. Vielleicht googlest Du mal.
Aber berichte bitte hier auch noch weiter. Bin gespannt, wie sich das mit Deiner Schwester entwickelt!
unsere Kinder waren bei der Adoption 6 Monate bzw. 1 Jahr alt. Unsere Tochter war schon auf das Spanische eingefuchst, sie mußte sich an uns gewöhnen und an unsere Sprache. Ich gehe davon aus, daß ihr Bruder (selbes Aussehen) ihr schon dabei geholfen hat, aber ich vermute, daß das schon frustrierend für sie war. Diese Umstellung hat sie uns mit Ablehnung quittiert, sie hat gekratzt und gebissen und gebrüllt wie am Spieß, wenn ihr was nicht gepaßt hat.
Wir haben ihr immer wieder gezeigt, wie wir sie lieb haben, wir haben ihr immer wieder angebote gemacht - ich muß dazu sagen, daß ihr jeder Ortswechsel (je weiter von ihrer Geburtsstadt desto besser) gut getan hat - immerhin hat sie in einem Jahr 3 Stationen durchlaufen, da war ihre Angst schon berechtigt, daß es dieses Mal ja auch nicht von langer Dauer sein würde.
Für die Eingewöhnung hat sie 10 Monate gebraucht, aber dann war sie richtig angekommen. Dann hat sie jeden akzeptiert, und ist auch schon mal freiwillig beim Papa geblieben und hat sich freiwillig vom Opa füttern lassen. Auch in unserer Familie hat sie ihren Platz gefunden, sie schreit immer noch gern und laut, die Klappe ist das allergrößte und funktioniert immer, und sie dirigiert und kommandiert, und schafft es, jeden für sich arbeiten zu lassen.
Unsere Kinder waren rasch integriert. Unser Sohn z.B. war im Kindergarten bekannt wie ein roter Hund, und mit den wildesten Kindern war er befreundet und wurde wie oft aus dem Verkehr gezogen, weil er über die Stränge geschlagen hat. Unsere Tochter hat in ihrer Klasse viele Freundinnen. Wenn sie in die Schule/zu Freundinnen geht, verlangt sie immer ihr Abschiedsküßchen - man merkt schon hin und wieder noch die Verlustängste, aber damit kann man leben.
Die Verlustängste hatte unser Sohn nicht, er war ein halbes Jahr jünger, und das hat man gemerkt.
Mit der Sprache hatten sie keine Schwierigkeiten, denn Deutsch haben beide als erstes sprechen gelernt - sie werden nicht den Ausländern zugerechnet sondern den Deutschen.
Da wir beide im Sommer adoptiert haben, gab's auch keine Probleme beim anderen Klima. Als Baby hat unser Sohn eine "Bananendiät" gemacht (banane in allen Lebenslagen), so daß er heute keine mehr anrührt, und selbst die Speisen, wo Bananen den Geschmack abrunden, verabscheut er wie der Teufel das Weihwasser.
Von leuten, die ältere Kinder adoptiert haben, habe ich gehört, daß sie immer schnell Deutsch gelernt haben. Und wenn der leibl. Vater Eurer (zuk.) Tochter ja nebenan wohnt, dürfte sich die Integration/Umgewöhnung ja eigentlich nicht so schwierig gestalten.
Kommt ihr leibl. Vater denn eigentlich damit zurecht, daß er vielleicht mehr die Opa-Rolle übernimmt (er war doch schon 65 oder?).
Auf jeden Fall finde ich Euer Vorhaben Spitze , und ich finde nichts Schlimmes dabei, wenn die Schwester die Mutterrolle für die Kleine übernimmt. Das gab's früher auch in Großfamilien mit vielen Kindern.
So wünsche ich Euch, daß Euer Vorhaben schnell Realität wird, und das Mädel bald zu Euch kann!! Und ich hoffe, daß Ihr uns auf dem Laufenden haltet.
Wenn Ihr noch Fragen habt, nur zu - auch gerne privat!
Viele Grüße - und viel Erfolg wünscht Euch Pingsdorf
das es bei uns so klappt wie bei euch,das würden wir uns wünschen. und das die ersten monate grausam für das kind und für uns werden,darauf haben wir uns schon eingestellt.hauptsache,das kind kommt irgendwann an.egal wie lange es dauert. mein vater hat kein problem damit,die "opa-rolle" zu übernehmen.er ist einfach nur froh,dass wir dem kind eine zukunft geben können.denn in brasilien wird sie das nie haben.
meine halbschwester kennt ihren leiblichen vater nicht.sie war noch ein baby,als sie bei ihm war.er ist für sie genauso fremd wie wir.wenn sie von ihrer mutter getrennt wird,bricht für das mädchen erstmal eine welt zusammen.in dem moment ist es egal,dass ihre mutter sie ständig geschlagen hat.aber ich hoffe,dass sie dieses traumatische erlebnis irgendwann verarbeiten kann und uns dann als familie akzeptieren kann.
von der Verm.stelle, über die wir unsere tochter adoptiert haben, wissen wir, daß die Kinder ab 1 oder 2 Jahren auf ihre neuen Eltern vorbereitet werden. Die A-Eltern in spe schicken eine Mappe mit Fotos an die dortige Behörde, die der P-Familie, wo dsa Kind lebt, die dem Kind immer wieder die Bilder zeigt, so daß das Kind, wenn es im neuen Zuhause ankommt, einiges wieder erkennt, und ihm die neuen Eltern nicht ganz fremd sind.
Als wir seinerzeit in CO waren, hat mir ein Kind, das mit seiner Schwester nach Italien kam, die Mappe gezeigt, und hat mir stolz erklärt, das ist unser Schlafzimmer, wenn wir heimkommen.
Es gibt keine Möglichkeit, Euer Kind so ein wenig auf die neue Heimat vorzubereiten?
Viele grüße, von Pingsdorf (mit gedrückten Daumen)
das ist eine super idee. da sind wir selber gar nicht drauf gekommen.wir haben der cousine der leiblichen mutter schon fotos von uns und unserem haus per e-mail geschickt,aber ich glaube nicht,dass die bilder auch meine schwester zu gesicht bekommen hat. ich habe leider keine adresse der LM.wir haben nur kontakt über die cousine,die in deutschland lebt. aber ich werde sie direkt mal anrufen und fragen,ob sie fotos zu meiner schwester nach brasilien schicken könnte. wie fändest du denn die idee,ein paket mit kleidung, spielzeug,den fotos und einen persönlichen brief von uns nach brasilien zu schicken??
das ist eine super idee. da sind wir selber gar nicht drauf gekommen.wir haben der cousine der leiblichen mutter schon fotos von uns und unserem haus per e-mail geschickt,aber ich glaube nicht,dass die bilder auch meine schwester zu gesicht bekommen hat. ich habe leider keine adresse der LM.wir haben nur kontakt über die cousine,die in deutschland lebt. aber ich werde sie direkt mal anrufen und fragen,ob sie fotos zu meiner schwester nach brasilien schicken könnte. wie fändest du denn die idee,ein paket mit kleidung, spielzeug,den fotos und einen persönlichen brief von uns nach brasilien zu schicken??
gruß mila
Hi Mila,
seinerzeit hat man uns abgeraten, große Pakete nach CO zu schicken, wegen der Zölle. Wir sollten, wenn wir dorthin schreiben, uns auf Briefe beschränken.
Bei Klamotten und Spielzeug ist m.E. nicht garantiert, daß ein bestimmtes Kind die Sachen auch tatsächlich bekommt (würde ich mal so sagen). Das mit den Fotos und dem Brief hingegen finde ich klasse, Ihr müßt den Brief allerdings übersetzen lassen, damit die Brasilianer ihn auch verstehen. Und hoffentlich zeigt die leibliche Mutter ihrer Tochter auch die Bilder - obwohl ich da so meine Zweifel habe, wenn es bei ihr so drunter und drüber geht.
Mit der Kleidung und dem Spielzeug könnt Ihr punkten, wenn Ihr sie persönlich abholt. Damit läßt sich gewiß eine Brücke zu Eurer Tochter schlagen. Wenn da noch mehr Kinder in der Familie leben, freuen die sich gewiß auch über Anzieh- und Spielsachen. also, die größeren Sachen würde ich ihnen persönlich in die Hand drücken.
Wann soll denn die Kleine kommen? Habt Ihr da schon einen Anhaltspunkt? Und wie heißt sie?
die kleine soll anfang august zu uns kommen. ihr name ist johanna ich habe gestern noch die adresse von der oma bekommen.(dort lebt johanna zur zeit) wir machen jetzt eine fotomappe mit brief fertig,und schicken es mit ein bißchen spielzeug und kleidung dahin.ich denke,dass sich die familie sehr freuen wird.denn sie sind auch alle sehr froh,dass wir johanna ein schönes zu hause geben können.