ich habe meinen Adoptivsohn seine Herkunft verschwiegen, da es zu DDR-zeiten erlaubt war. Mir wurde damals gesagt, sie müssen es ihn nicht sagen und damit war ich ganz froh und habe mir auch keine Gedanken mehr darüber gemacht, da die Behören ja ihre Zustimmung gegeben habenund der Meinung waren tun sie es nicht wenn sie es nicht wollen. Jetzt will er heiraten und hat bei den Behören knallhart erfahren, dass sich seine leibliche Mutter nicht um ihn gekümmert hat, im Gefängnis war und er zur Adoption freigegeben wurde. Jetzt mach ich mir natürlich grosse Sorgen, er hat zwar sehr vernünfig reagiert und gesagt, dass es alles so bleibt wie es jetzt ist, aber trotzdem fragt er nach dem warum???( Warum habt ihr es mir nicht gesagt?) Ich bin tot unglücklich darüber, dass er es so erfahren musste. Ich habe mir einfach keine Gedanken darüber gemacht, auch mein Mann hat nicht gedacht, dass es heraus kommt, da wir ja im guten Glauben waren richtig gehandelt zu haben, nach DDR recht!
Ich weiss, dass es jetzt in diesem Staat anders ist, aber ich habe es einfach nicht fertig gebracht ihm die bittere Wahrheit mitzuteilen. Ich bin jetzt tot unglücklich, obwohl er ja trotzt allem sehr vernünfig reagiert hat und auch zu uns sagte, dass dass eine ganz tolle Sache ist was wir gemacht haben. Wir haben einem Kind sein trauriges Schicksaal verschweigen wollen, es hat ja auch viele Jahre geklappt.
Hallo Fuchs, Rechtslage hin oder her - habt ihr Euch denn nie Gedanken gemacht, ob die Abgabegründe überhaupt stimmen, oder was passieren kann wenn Euer Sohn vielleicht eine Schwester hätte und sich ungewußt in sie verliebt hätte? Es gibt doch so viel zu bedenken. Ich will Dir aber keine Vorwürfe machen! Dazu habe ich kein Recht!
Ich denke, es ist ein großes Glück für Euch, dass Euer Sohn so "vernünftig" reagiert hat. Andere wären sicher ausgepflippt, weil sie sich jahrelang belogen fühlen würden.
Worüber bist Du denn jetzt totunglücklich? Das die Wahrheit nun da ist? Oder hast Du jetzt Angst, dass sich an Eurem Verhältnis was ändern könnte?
Kannst Du bitte versuchen Dein Unglück in Worte zu fassen?
Hallo fuchs,Willkommen in unserem Forum. Ich glaube niemals das es eine normale Adoption war sondern eine wie üblich "zwangsadoption" so war doch alles dort drüben. Warum bist du denn so geschockt? Dein Sohn hat doch eh schonimmer ein Recht gehabt darauf seine leiblichen Eltern kennenzulernen und ggfls zu reunieren mit Ihnen.Dann hat halt zwei Elternpaare:) Auch sehr schön. Aber warum fühlst du denn so ?Ich kann das nicht verstehn.Man kann einem nicht mal selbergemachten Kinde die Herkunft lebtags verschweigen und so tun als sei das Kind im Bauch geboren ?! Nu nimm mal deine Emotionen weg und denke nur an deinen Sohn das er ganz schnelle endlich seine HEltern finden kann und weiss woher er kommt. Um so mehr Angst du zeigst um so mehr wird er sich eines Tages verabschieden. Also ihr seid ncht wichtig nun :-) Nur der Sohn ist wichtig. Wie kamt ihr eigentlich darauf überhaupt eine Lebenslüge aufzutischen?!Wie kamt ihr dazu einem Kind zu belügen ?! Seid froh das er gut reagiert hat und nichts passiert ist Nimm das als Gutes Zeichen und lass ihn nun machen wie er will und nocheinmal. Eure gefühle sind nun unwichtig!Höchstes hier wichtig aber in der realität wirst du nicht weinen und schluchzen wegen Angst zu verlieren.
Im Moment ist es sicher eine schwere Situation für euren Sohn. Mir wurde immer gesagt das ich adoptiert bin und es war nie ein Problem für mich. Ich an Eurer Stelle würde mich mit ihm zusammensetzten und ihm erklären warum ihr so gehandelt habt ihn anhören und ihm auch sagen das ihr versteht das er sich betrogen fühlt und laßt ihn auch alles sagen was er zu sagen hat auch wenn es wehtut. Ich denke er wird auch rausfinden wollen woher er kommt aber das hat nichts mit Eurem Verhältnis zu tun und Ihr müßt Euch nicht fürchten ihn zu verlieren. (Liebe verschwindet nicht einfach!) es wird aber sicher dauern bis er damit wirklich umgehen kann und es wird viele Gespräche brauchen !!! Unterstützt ihn so gut es geht und egal wie weh es Euch tut !
Ich verstehe das Ihr es nicht böse gemeint habt und ich finde es auch gut das Du schreibst das es auch leichter so war (ist wenigstens ehrlich) aber das ändert nichts daran wie schlimm es jetzt für Euch alle und besonders für ihn ist ! Versteht ihn auch wenn es Euch schwerfällt !!!
Ganz viel Kraft für die nächste turbulente Zeit und besonders viel Karft für euren Sohn wünscht Euch Nina
Dein Beitrag hat mir gefallen und mir wieder Mut gemacht, ich danke Dir!
Natürlich haben wir es nicht bös gemeint, im Gegenteil ! Da es in der DDR als nicht falsch gesehen wurde habe ich mir auch keine Gedanken darüber gemacht, ich wollte ihn einfach nur schuetzen, ich glaubte so eine Vergangenheit kann ich ihn nicht zumuten. Aber ich weiss heute, das es falsch war! Jetzt wir das ja völlig anders gesehen.
Ich glaube ihr werdet das packen, jeder macht mal Fehler obwohl das sicher ein sehr einschneidender ist, aber wenn man bereit ist es zuzugeben und sich entschuldigt bzw hilft alles "wieder gut" zu machen ist man auf dem richtigen Weg.
Ihr haltet zusammen und geht gemeinsam mit ihm den Weg der Wurzelsuche (als Familie ! (Nur laßt ihn entscheiden wo er Hilfe möchte und wo nicht, kann sein das er es jetzt auch erstmal sacken lassen will und erst in einem halben Jahr anfängt zu suchen, da ist jeder anders und vielleicht würde es ihn jetzt sogar irgendwie verärgern wenn ihr ihn drängt. Wenn Ihr als Eltern es schafft ihm dabei absoluten Rückhalt zu geben egal was er machen möchte wird er Euch sicher mit der Zeit verzeihen können!
an alle, die mir nett oder auch sehr kritisch geschrieben haben, schon heute kann ich sagen, dass meine Sorge für umsonst war. Soeben hat mich mein Sohn angerufen und mir mitgeteilt, dass es für ihn kein Problem darstellt.Wir werden natürlich noch mal reden und ich werde ihm helfen so gut ich kann, egal wofür er mich braucht! Wir, d. h. auch meine Schwiegereltern konnten sich auch nicht vorstellen, dass er umkippt, da er bei uns ein wunderbares Leben hatte, natürlich gibt es nicht nur schöne Tage, aber die gibt es auch mit den leiblichen Kindern. Kurz gesagt, er ist sich bewussst was er an uns hat. Ich bin ja so froh und an alle Dank, die mir Mut gemacht haben. Ich wünsche auch anderen Eltern mit solch einem Problem viel Glück!!!
Hallo Christin, herzlichen Glückwunsch, ich freue mich für Dich. Ich hätte es fast für unmöglich gehalten, dass Dein Sohn es nicht versteht. Ich bin eine Herkunftsmutter aus der ehemaligen DDR und weiß, wie damals alles so vonstatten ging. Bitte sei mir nicht böse, aber es gab damals Jugendhilfestellen, welche den Adoptionsbewerbern gleich rieten, den Kindern nichts zu erzählen. Aber es ist gut so, wenn Dein Sohn Deine Hilfe brauch, um seine Wurzeln kennenzulernen, da hoffe ich, dass Du ihm dabei hilfst, denn das bist Du ihm glaube ich schuldig. Aber er wird Dich nicht fallen lassen, glaube mir. Halte die Ohren steif.
kann mir den Stein, der Dir von Herz und Seele gefallen ist, vorstellen. Leider geht eine solche Endeckung von Seiten der Adoptierten nicht immer so harmonisch aus.
Als ich unseren Sohn ein paar Tage nach seinem 3. Geburtstag über seine Adoption aufklärte, nahm er es (natürlich) sehr gelassen hin. Er fragte nur, ob wir auch weiter seine Eltern wären. Aber mit seiner nächsten Frage hatte ich ein Problem "an der Backe". Er fragte nämlich: "Wie ist das mit dem Weihnachtsmann und dem Nikolaus, gibt es die wirklich"? Nachdem ich den Mund wieder zubekommen hatte, antwortete ich nur: "Haben sie Dir nicht immer Geschenke gebracht"? Damit war auch dieses Thema zum Glück abgehakt. (Wahrscheinlich hatte er schon von anderen Kindern Bemerkungen aufgeschnappt).
Schade, dass du deine Sorgen nicht für weiterführende Reflexion nutzt, sondern lediglich glücklich darüber bist, dass du /ihr noch einmal glimpflich davon gekommen bist /seit. Dass die alten DDR-Wahreiten noch als Rechtfertigung für dein / euer Schweigen herhalten müssen, ist auch heute wahrlich keine reife Tat! Die Wiedervereinigung liegt bereits ein paar Jährchen zurück. Kaum nachvollziehbar, dass du / ihr seitdem handlungsunfähig gebleiben bist /seit.
Gut, dass jeder seiner eigene Suppe auslöffeln muss. Wer weiß schon, was "dein / "euer" Sohn am Bodensatz finden wird?
ZitatBrigitte schrieb: und wie ist das heute? Glaubt Dein Sohn immer noch, dass Ihr seine Eltern seid und, dass der Weihnachtsmann und der Nikolaus die Geschenke bringen?
LG Brigitte
er glaubt mittlerweile genau so viel und so wenig an Nikolaus und Weihnachtsmann wie Du auch; stell' Dir vor, da habt Ihr etwas gemeinsam, hätte ich nicht für möglich gehalten. Und jetzt kommt das für Dich Unerhörte, das absolut nicht in Dein so mühsam angeeignetes Ado-Bild paßt, was Du aber schon kennst. Wenn wir ihm ab und zu den Vorschlag unterbreiten, seine Wurzeln einmal kennenzulernen, sagt er stets: "ich habe Eltern, ich brauche keine weiteren, ihr wollt mich wohl loswerden?" oder: jetzt weiss ich, ihr wollt mich abschieben". Also, glaubt er (noch?), dass wir seine Eltern sind. Wobei ich absolut nichts gegen Kontakt zu seinen H-Verwandten hätte, weil ihm das ja rechtlich und menschlich zusteht.
Hallo, unser Sohn weiß natürlich jetzt, dass wir seine Adoptiveltern sind, (Beitrag siehe oben) habe ich schon mitgeteilt, dass er sehr vernünftig reagiert hat. Er weiß, dass wir es nicht bös gemeint haben, da seine Vergangenheit nicht nachzuvollziehen ist. Es wurde ihm ja jetzt von den Behörden knallhart mitgeteilt, ob das eine bessere Lösung ist, ein Kind so zu schocken ??? Ich weiß ja nicht! Ich habe damals nicht alles so genau erfahren, aber mir wurde mitgeteilt, dass man ihm mehrere Tage in der Schei...hat liegen lassen usw., ich will mich hier nicht ausschmücken, aber unter diesen Umständen dachte ich eben, es sei besser, wenn er es nicht weiß, der große Bruder wäre ein völlig hoffnungsloser Fall gewesen und jedes Kind, drei Söhne von einem anderen Vater. Wie also hätten wir reagieren sollen, ich meinte wenn das ein Kind erfährt, wäre das doch ein viel schlimmerer Schock, also haben wir geschwiegen.
Was meinen Sie denn zu den bereits beschlossenen Gesetz "Abschaffung der Abstammungsurkunde zum =1.01.2009” ????
Der Link wurde mir per Mail zugesandt, ich darf ihn nur nicht weiter vermitteln, aber das können Sie selbst rauskriegen!
Ja, dazu muss ich sagen, sie schimpfen über die DDR und Ihre Fehler aber was ist denn das jetzt???? Ich war übrigens überhaupt nicht mit vielen in der DDR einverstanden, außerdem lebte meine leibliche Mutter 40 Jahre in Dortmund, ich bin bei meinem Großeltern aufgewachsen, aber das ist ein anderes Kapitel! Ich habe meine Mutti trotzdem geliebt, dass waren andere Umstände, die stehen hier nicht zu Debatte.
Außerdem hat mein Sohn auch die Hälfte seines Lebens in der DDR verbracht, er weiss auch einiges darüber zu sagen!
Wir haben ihm jedenfalls das geben können, was ihm bei seinen leiblichen Eltern verwehrt worden ist und im Heim, was hätte er da schon für eine Zukunft erfahren, dass will ich mir gar nicht ausmalen. Ich denke wir haben ein sehr gutes Werk getan in dem er eine sorgenlose Kindheit bei uns erfahren durfte und dass weiß er auch zu schätzen, wir haben uns nicht in ihm getäuscht und einfach mit Ihm großes Glück gehabt wie auch er mit uns. Jeder der uns kennt ist unserer Meinung, unseren Sohn hat man immer "Glückspilz" genannt, dass sagt doch sicher einiges aus!!! Ich sage nicht, dass es richtig ist, seine Herkunft zu verschweigen aber was ist schon richtig, wer weiß das so genau???? (Außerdem spielen immer die Hintergründe eine große Rolle) Wenn er seine Wurzel kennen lernen möchte, bin ich bereit ihm zu helfen, ob er dann besser versteht, seine Mutter will er jedenfalls nicht kennen lernen, aber vielleicht später, dass muss er wissen!
ZitatEr weiß, dass wir es nicht bös gemeint haben, da seine Vergangenheit nicht nachzuvollziehen ist. Es wurde ihm ja jetzt von den Behörden knallhart mitgeteilt, ob das eine bessere Lösung ist, ein Kind so zu schocken ??? Ich weiß ja nicht!
Ich bitte zu bedenken, dass er von den Behörden nicht so knallhart geschockt worden wäre, wenn ihr ihn über seinen Status aufgeklärt hättet! Und was meinst Du denn mit "seine Vergangenheit war nicht nachzuvollziehen? Weiter unter schreibst Du doch über die Umstände, die (laut DDR) zur Adoption führten.
Denkst Du wirklich dass es ein schlimmer Schock ist zu erfahren "Meine Mutter hat sich (wahrscheinlich) nicht um mich gekümmert" statt "meine Mutter hat mich jahrelang belogen" ? Ich weiß ja nicht.
Ich verstehe grad nicht, was das jetzt mit der Abschaffung der Abstammungsurkunde zu tun hat? Was meinst Du damit?
1
Wir haben ihm jedenfalls das geben können, was ihm bei seinen leiblichen Eltern verwehrt worden ist und im Heim, was hätte er da schon für eine Zukunft erfahren, dass will ich mir gar nicht ausmalen.
Wieso bist Du so sicher, dass alles was in der DDR-Akte stand auch die Wahrheit ist?
ZitatIch denke wir haben ein sehr gutes Werk getan in dem er eine sorgenlose Kindheit bei uns erfahren durfte und dass weiß er auch zu schätzen, wir haben uns nicht in ihm getäuscht und einfach mit Ihm großes Glück gehabt wie auch er mit uns.
Na, dann ist ja alles gut! Dann habt ihr ja alles richtig gemacht!
Was heißt denn hier "vernünftig" ? Unglaublich, wie ihr mit den Gefühlen des euch anvertrauten, inzwischen erwachsenen Kindes umgeht! Angemessen wäre wohl eher auf eurerseits eine gehörige Portion an Scham. Verständlicher, in meinen Augen, wäre wohl eine emotionalere Reaktion eures Sohnes, die deutlich machen würde, dass ihn diese Ungeheurlichkeit tatsächlich etwas angeht. Erst dann nämlich bestünde Hoffnung, dass er seine Vergangenheit bewältigen kann.
Auch oder gerade weil eurer Sohn nicht durch euch geboren wurde, hat er leibliche Wurzeln, denen er, wie jetzt gerade geschehen, eben nicht entziehen kann. Nachzulesen , auch in diesem Forum, ist, wie man altersgercht dem adoptierten Kind vermitteln kann, wie man es MIT SEINER HERKUNFTSGESCHICHTE eben als Ganzes annhemen kann. Dies bedeutet mitnichten, dass man die leiblichen Elten mit ihren Fehlern bloßstellt, weil dies gleichsam bedeutet, auch das Kind bloßzustellen. Mit Leichtigkeit ist der hierfür notwendige Balanceakte wohl nicht (immer) zu erreichen. Demjenigen, der adoptiert, sollte diese Problematik jedoch bewusst sein - ganz gleich, auf welcher Seite Deutschalnds die Adoption stattgefunden hat. Enis