am SA abend habe ich mich nach etlichen Jahren endlich mal getraut, meine Schulfreundin von damals anzurufen. Sie war nicht zu Hause, daher 3 Versuche auf dem Anrufbeantworter.
Gestern abend hat sie sich dann gemeldet, Sohnemann war gerade auf dem Weg in die Mausefalle. Unser Telefon spinnt zur Zeit, daher habe ich sie dann nochmal per Handy angerufen. 90 min haben wir uns unterhalten (das gibt eine saftige Rechnung!), 27 Jahre sind zusammengeschrummpft auf ein paar Tage - obwohl wir uns so lange nicht gesehen haben.
Das auslösende Moment war, daß meine Mutter mir erzählt hat, die Mutter meiner Schulfreundin sei mit einem ihrer Bekannten befreundet, und sie schwärmt noch immer von früher, wie schön es damals bei uns war.
Am kommenden FR sehen wir uns, und ich freu' mich riesig. Ein wenig aufgeregt bin ich auch.
ich hatte Angst vor ihrer Reaktion, daß ihr mein Anruf vielleicht ungelegen käme, daß es grade nicht paßt... Vielleicht wollte sie nichts mehr von mir wissen, irgendwie hatte ich nicht den Mut.
Jetzt denke ich mir, hätte ich es ja viel früher versuchen können. Deswegen bin ich froh, daß ich über meinen Schatten gesprungen bin.
Du kannst Dir nicht vorstellen, wie aufgeregt ich bin (und sie sagte, sie ist es auch), ich habe sogar letzte Nacht von ihr geträumt, obwohl ich nicht weiß, wie sie jetzt aussieht.
Zitat von BibiBlocksteinHallo Pingsdorf, so "schüchtern" hätte ich Dich gar nicht eingeschätzt!
Aber bei der Aufregung kann man sich dann vielleicht vorstellen, wie es Adoptierten und auch H.Müttern geht, wenn es um den Kontakt geht.
Liebe Grüße, Bianka
Hallo Bianka und Tritiom,
ich freue mich, daß Ihr eine so hohe Meinung von mir habt.
jetzt, wo ich das mit meiner Schulfreundin erlebe, kann ich mir schon in etwa vorstellen, wie es Euch nach geglückter Suche geht, daher hab' ich das Euch ja auch geschrieben.
jetzt wollte ich, das 2. Treffen steht auch schon bald wieder an, noch kurz vom 1. schreiben.
Wir haben uns an einem FR nachmittag bei uns im Dorf getroffen. Ich war superpünktlich, und meine Aufregung versuchte ich bei einer Extra-Runde mit dem Drahtesel ein wenig zu dämpfen, da erzählte sie mir, sie habe mich längst erspäht. Große Umarmung, Staunen (keine Sprachlosigkeit), und viiiiiiiiiiiiiiiiiiiel zu erzählen, die 27 Jahre sind auf - so kam es uns vor - einige wenige Wochen zus.geschrumpft. Jeder hatte eine Menge erlebt, seinen Weg gefunden, und jeder von uns hatte mal ein Jahr gehabt, wo er mehrere Monate lang krank und somit außer Gefecht war.
Ich hab mich gewundert, wo das Leben uns so hinkatapultiert hat.
Im Schulsport war sie nicht ganz so schlecht wie ich - heutzutage treiben wir denselben Sport: Radfahren und wandern, und sie betrachtet die Musik genauso als Ausgleich zum Berufsleben wie ich.
Am liebsten hört sie - wie ich auch - die Musik der 70er Jahre, mit der wir ja großgeworden sind.
An diesem FR nachmittag sind wir stundenlang spazieren gegangen, haben geredet (am Abend hatte ich fusseln am Mund), und heimgekommen bin ich erst um halb, dreiviertel 10 (abends). Sie wollte auch das Grab von meinem Vater sehen (ihrer starb erheblich früher als meiner), auf dem Friedhof lief sie meiner Mutter in die Arme, herzl. Umarmung, die sich auch wahnsinnig über das wiedersehen nach so langer Zeit gefreut hat.
Gestern abend hat sie mich angerufen (nachdem ich auf ihre SMS nicht geantwortet habe; bin ein Relikt aus der Steinzeit), im April sehen wir uns wieder. Noch möchte sie nicht meiner Familie gegenübertreten (sie beißt nicht ), sondern sie möchte es langsam angehen lassen. So hat sie auch keine Lust, mit uns zus. wandern zu gehen. Eines Tages möchte sie meine Lieben aber doch kennenlernen.
Auf jeden Fall bin ich (jetzt) guter Dinge, und mal gespannt, wie es sich weiterentwickelt. Momentan treffen wir uns Freitags, aber bis ich dann mal Zeit habe (muß meinen Sohn immer zu einem Termin fahren, das kostet mich mindestens 50 min), ist der Nachmittag schon zur Hälfte vorbei. Na ja.