Ich bin Jahrgang Jahrgang 1970 und wurde von Mutter und Vater aufgezogen, mit 10 Jahren bekamen meine Eltern eine Tochter und ich somit eine Schwester. Mit knapp 18 wendete sich diese Geschichte. Ich erfuhr auf Umwegen, dass der Mann, den ich immer als meinen Vater betrachtet habe 'nur' mein Stiefvater ist und mein leiblicher Vater bei einem Unfall ums Leben kam.
Wir hatten dann also Wahrheiten aufzuarbeiten, was uns gut gelungen ist. Der Mann, der mich großgezogen hat ist für mich mein Vater, meine leibliche Mutter ja sowieso meine Mutter. So weit, so gut...
Rechtlich stellt sich das ja nun anders da. Wir beschäftigen uns gerade mit möglichen Erb-Szenarien und meine Eltern möchten mich nun adoptieren, um mich mit meiner Schwester gleichzustellen. Das sei der einfachste Weg, evtl. Diskussionen zwischen mir und meiner Schwester (die ja bislang eigentlich nur meine Halbschwester ist) von Vorneherein zu vermeiden.
Klingt plausibel. Aber bevor ich nun dem Prozess zustimme, möchte ich wissen, ob das nicht vielleicht auch Nachteile hat? Mir fallen keine ein, aber ich möchte vermeiden, dass ich in z.B. 6 Jahren denke: Ach, das ist ja nun so und so, wegen der Adoption. Vielleicht kann dazu jemand Tipps geben?
Zitat von PhoenixHH[...] Mit knapp 18 wendete sich diese Geschichte. Ich erfuhr auf Umwegen, dass der Mann, den ich immer als meinen Vater betrachtet habe 'nur' mein Stiefvater ist und mein leiblicher Vater bei einem Unfall ums Leben kam.
[...] Der Mann, der mich großgezogen hat ist für mich mein Vater, meine leibliche Mutter ja sowieso meine Mutter.
[...] Wir beschäftigen uns gerade mit möglichen Erb-Szenarien und meine Eltern möchten mich nun adoptieren, um mich mit meiner Schwester gleichzustellen. Das sei der einfachste Weg, evtl. Diskussionen zwischen mir und meiner Schwester (die ja bislang eigentlich nur meine Halbschwester ist) von Vorneherein zu vermeiden.
Klingt plausibel.
Plausibel? Daran kann ich nicht viel Plausibles finden. Warum sollte dich deine eigene Mutter adoptieren? Das geht auch gar nicht. Beim Stiefvater sieht das schon anders aus.
Aber mal was anderes: warum hat man Dir das mit dem Unfalltod deines Vaters nie gesagt? Es kann doch nicht sein, dass die ganze Familie diesen Vorgang 18 Jahre lang totgeschwiegen hat. Was steht denn in deiner Geburtsurkunde drin? Was weißt Du über die Familie deines Vaters? Da muss es doch Menschen geben, die sich immer wieder um dein Wohlergehen gekümmert haben (z. B. Geburtstag, Weihnachten etc.). Auch das hat nichts mit Plausibilität zu tun
Ich rate Dir entweder im www nach Stiefkindadoptionen zu googeln oder gleich einen Anwalt für Familienrecht zu konsulteren. Alles andere hilft Dir nicht verlässlich weiter.
Doch, Cornelia, soweit plausibel, als dass wir die Dinge, die du ansprichst gut klären konnten. Natürlich waren auch deine Fragen Bestandteil der letzten Jahre. Ich schrieb ja: "Wir hatten dann also Wahrheiten aufzuarbeiten, was uns gut gelungen ist. Der Mann, der mich großgezogen hat ist für mich mein Vater, meine leibliche Mutter ja sowieso meine Mutter. So weit, so gut..."
Es geht jetzt natürlich darum, dass mein VATER mich adoptieren möchte. Du hast Recht, es macht wenig Sinn, wenn meine Mutter mich adoptieren möchte
Und meine Frage ist: Welche Konsequenzen, die evtl. auch negativ sein könnten, hätte es für mich, wenn mein 'Zieh-Vater' mich adoptieren würde...
Zitat von PhoenixHH... Natürlich waren auch deine Fragen Bestandteil der letzten Jahre. Ich schrieb ja: "Wir hatten dann also Wahrheiten aufzuarbeiten, was uns gut gelungen ist.
Das ist zwar keine Antwort auf meine Fragen bzgl. deiner Familie väterlicherseits, aber die musst Du ja auch nicht beantworten. Ohne diese Details wirst Du aber auch keine Tipps zu einer Stiefkindadoption erhalten, denn auf Basis deiner bisherigen Äußerungen wird Dir keiner Ratschläge geben wollen, was Du an den zahlreichen Antworten unschwer erkennen kannst
Dann will ich die Fragen mal beantworten, damit es ordentlich Antworten hagelt:
warum hat man Dir das mit dem Unfalltod deines Vaters nie gesagt? --> Das war eine Entscheidung meiner leiblichen Mutter und meines Stiefvaters. Deren moralischen Beweggründe sind für die Frage, ob Nachteile durch eine Erwachsenen-Stiefkind-Adoption entstehen können sicherlich auch nicht relevant.
Es kann doch nicht sein, dass die ganze Familie diesen Vorgang 18 Jahre lang totgeschwiegen hat. --> Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Doch, so war es und diese Tatsache ist für die Frage, ob Nachteile durch eine Erwachsenen-Stiefkind-Adoption entstehen können sicherlich auch nicht relevant.
Was steht denn in deiner Geburtsurkunde drin? Der Name meines Stiefvaters der ja auch Mann meiner Mutter ist. Man hat meinen Namen ändern lassen.
Was weißt Du über die Familie deines Vaters? Ich weiß inzwischen über beide 'Väterstränge' sehr, sehr viel. Diese Dinge sind für die Frage, ob Nachteile durch eine Erwachsenen-Stiefkind-Adoption entstehen können sicherlich auch nicht relevant.
Da muss es doch Menschen geben, die sich immer wieder um dein Wohlergehen gekümmert haben (z. B. Geburtstag, Weihnachten etc.). Danke, dass du dich um mich sorgst. Es geht mir sehr gut, ich hatte eine tolle Kindheit , musste nie hungern, weder physisch noch psychisch . Aber auch diese Sorgen sind für die Frage, ob Nachteile durch eine Erwachsenen-Stiefkind-Adoption entstehen können sicherlich auch nicht relevant.
Noch einmal, es geht mir hier nicht um Traumata einer verpatzten Kindheit. Meine leibliche Mutter und mein Stiefvater haben mich wunderbar groß gezogen, mit Liebe und Fürsorge bedacht und es gibt viele Menschen um mich herum, die mich für einen recht ordentlich geratenen Kerl halten
Also nochmal meine Frage. Der Mann, der mich als Mann meiner Mutter und als Stiefvater meiner selbst großgezogen hat, möchte mich im Alter von 42 Jahren adoptieren. Davon abgesehen, dass es erbrechtliche Vorteile haben wird und im Falle eines Falles vieles vereinfachen wird... können mir aus einer Erwachsenen-Stiefkind-Adoption nachteile entstehen?
Zitat von PhoenixHH Also nochmal meine Frage. Der Mann, der mich als Mann meiner Mutter und als Stiefvater meiner selbst großgezogen hat, möchte mich im Alter von 42 Jahren adoptieren. Davon abgesehen, dass es erbrechtliche Vorteile haben wird und im Falle eines Falles vieles vereinfachen wird... können mir aus einer Erwachsenen-Stiefkind-Adoption nachteile entstehen?
So weit ich weiß, entstehen Dir keine Nachteile und im Gegensatz zu einer Minderjährigenadoption (= starke Adoption, bei der sämtliche rechtliche Verwandtschaftsbeziehungen zur Herkunftsfamilie gekappt werden), ist die Erwachsenen-Adoption eine schwache Adoption, bei der die rechtlichen verwandtschaftlichen Beziehungen bestehen bleiben. D. h., Du bist diesen Angehörigen gegenüber weiterhin erbberechtigt (oder sie Dir gegenüber) und Du musst bei Bedürftigkeit Unterhalt an Deine Eltern zahlen (wird bei Dir wohl nicht zum Tragen kommen). Natürlich weiß ich nicht, ob Du automatisch Erbe Deines Stiefvaters wirst, aber wenn das von ihm testamentarisch verfügt wird, kannst Du im Erbfall auch ohne Adoption zum gleichen Teil wie Deine Schwester bedacht werden. Um diese Fragen abschließend zu klären, wird Dir ein Gang zum Familiengericht oder Rechtsanwalt für Familienrecht wohl nicht erspart bleiben.
danke Martina, das hilft schonmal weiter... Ich sammle halt Informationen und möchte ungern Dinge unglücklich entscheiden, die durch Erfahrung anderer Menschen vermeidbar sind...
Danke nochmal :-)
Klar, wir mein zukünftiger Adoptiv-Vater war schon beim Anwalt, trotzdem suche ich mir eben weitere Informationsquellen und da finde ich Erfahrungen Anderer auch wichtig...
@Phoenix: Einziger Nachteil: Wenn Dein Stiefvater ein Pflegefall wird und Du genug Geld hast für ihn aufkommen zu können wirst Du dafür herangezogen werden, weil Du als Adoptivsohn nicht nur die Rechte des gleichgestellten Erbes sondern auch die gleichen Pflichten bekommst wie Deine Schwester. In Eurem Fall finde ich das aber vernachlässigenswert, denn Dein Vater ist ja Dein Vater ohne wenn und aber. Ich finde es kritisch in Fällen wo der Stiefvater erst spät ins Leben gekommen ist...beispielsweise wo das zu adoptierende Kind in der Pubertät ist, dann soll bitte sofort adoptiert werden und nach drei Jahren trennen sich Mutter und Stiefvater und das adoptierte Kind hat den Ex der Mutter ein Leben lang an der Backe, weil rückgängig machen geht nicht. Bei Euch gehe ich davon aus, dass Du Dich, selbst wenn Deine Mutter und Dein Vater sich jetzt noch überraschend trennen würden, eh um Deinen Vater weiter kümmern würdest, weil ihr eine stabile emotionale Beziehung habt. Insofern keine Nachteile.
Erbrechtlich wärst Du mit der Adoption einem leiblichen Kind gleichgestellt, kannst also ab dem Zeitpunkt der rechtsgültigen Adoption alle 10 Jahre (ich glaube) 250.000€ oder vergleichbar teure Wertgegenstände (wie Haus etc.) erben/geschenkt bekommen.
Vielen Dank, das war sehr hilfreich! Es ist einfach so, dass man 'sowas' nicht alltäglich macht und da Unsicherheiten vorhanden sind, die abgearbeitet werden wollen...
Hallo kontaktieren nkwentia@ymail.com wenn einer hier Interesse an der Adoption von Kindern ist. Mein Mann und ich verabschiedete ein neues Baby geboren von ihnen
Hallo kontaktieren nkwentia@ymail.com wenn einer hier Interesse an der Adoption von Kindern ist. Mein Mann und ich verabschiedete ein neues Baby geboren von ihnen