Als ich für Marina meine Fragen an die Vermittlungsstelle aufschrieb, fragte ich mich prinzipiell, wie das Jugendamt zu H.Müttern steht.
Ihr Job ist es nun mal in erster Linie, Kinder zu vermitteln!
Allein an Cindys Geschichte fällt mir wieder auf, wie unbarmherzig da doch manche SA mit Müttern umgehen, die evtl. in Frage kämen, ihr Kind zur Adoption zu geben. Bei mir persönlich war es doch genauso. Niemand anderes kam ins Krankenhaus, um mit mir zu reden, welche Möglichkeiten es gegeben hätte. Einzig die SA von der Adoptionsvermittlung war für mich da!
Warum kommt niemand von ProFamilia, oder ähnlichen Organisationen? Warum wird direkt das JA ins Krankenhaus bestellt?
Ja, wie stehen diese SA zu H.Müttern?
Wieso z.B. werden Kinder, die eine Behinderung haben, oder schwer erziehbar sind, nicht adoptiert, sondern in Pflege gelassen?
Ich traf heute eine A.Mutter, die ein Kind adoptierte, und ein weiteres in Pflege nahm. Das Pflegekind hat eine Behinderung. Ihre SA (welche so ganz nebenbei auch meine SA ist) rät ihr davon ab, das Pflegekind zu adoptieren. Begründung: Sollte der Kleine doch mal in ein Pflegeheim kommen, müsse sie es nicht zahlen, sondern die H.Eltern!!!
@Bibi ich weiß nicht, wie lange das bei Dir her ist.. Bei mir war es vor 12 Jahren der Fall und vielleicht gab es da noch keine ProFamilia oder ähnliches. Als ich - damals fest entschlossen - da vorsprach wurde alternativ angeboten, mein Kind in Pflege oder ins Heim zu geben. Nur das wollte ich nicht, ich wollte dass sie in einer intakten Familie und sicheren Verhältnissen aufwächst. Heute frage ich mich auch, ob es damals nicht schon so Beratungsstellen gab, die Familien beraten. Die sich zum Wohle des Kindes vor Ort (im Zuhause des Kindes) einen Eindruck machen, beratend und unterstützend auch im Alltag zur Seite stehen und Gespräche mit dem Elternteil bzw den Eltern führen. Erst wenn das keine Früchte trägt und nach einem gewissen Zeitraum der Betreuung und Unterstützung noch die Überzeugung steht, das Kind abgeben zu wollen, sollte der Weg dahin offen sein.
Auch wenn eine Mutter zum JA-Vermittlungsstelle kommt und erklärt, sie habe keine Muttergefühle, sollte man der Sache auf den Grund gehen und auch psych. Unterstützung dahingehend anbieten und nicht gleich dem "Wunsch" nach Vermittlung des Kindes nachgehen.
Ich meine also auch, die Mitarbeiter des JA sollten nachhaltiger prüfen und zum Wohle des Kindes mit allen Mitteln versuchen, so Schritte wie Kind in Pflege, Heim oder Adoption abzuwenden statt zu fördern (ausgenommen natürlich Gewalt am Kind, Missbrauch, Suchtabhängige etc).
Genau das fehlt mir im bezug auf abgebende Mütter. Eine Bertatungsstelle! Wenn man mehrere möglichkeiten aufgezeigt bekommt, kann man sich auch entscheiden. Aber was da praktiziert wird, auch heute noch, ist menschenverachtlich! Eine SA von einer Adovermittlungsstelle sollte die Schwangeren abgebenden Mütter nicht beraten dürfen!!! Ihr Job ist es Kinder zu vermitteln. Und dann ist doch klar, wo diese Beratung hin führt!
ZitatAber was da praktiziert wird, auch heute noch, ist menschenverachtlich
ja gegen das Wohl des Kindes. Ein Kind gehört zu seinen leiblichen Eltern, da wo seine Wurzeln sind !! und man sollte daher alles dafür tun, dass die Beziehung zum Kind gestärkt ggf noch oder wieder aufgebaut statt abgebrochen wird und dass es gar nicht möglich ist, dass voreilig über ein Kind hinweg über das Kind entschieden wird. (ausgenommen Missbrauch, Gewalt etc). Und wenn Eltern nicht wissen, was es im Einzelnen für Hilfsangebote gibt (Sozialarbeiter, Jugendfürsorge, betreutes Mutter-Kind wohnen etc), sollten die vom JA das ausreichend darlegen und zunächst dahingehend vermitteln.
das Jugendamt hat mich damals ausschließlich auf die Freigabe zur Adoption vorbereitet, es wurde keinerlei Alternative aufgezeigt und keine anderen unabhängigen Berater vorgeschlagen...
Ich weiß nicht wie alles gekommen wäre, wenn ich auch nur ansatzweise unterstützt worden wäre....
Dummerweise arbeite ich z.T. im Auftrag des Jugendamtes, so dass es mir aus beruflichen Gründen nicht möglich ist, offensiv an dieses Thema zu gehen, obwohl ich es zu gerne täte
ZitatAber was da praktiziert wird, auch heute noch, ist menschenverachtlich
ja gegen das Wohl des Kindes. Ein Kind gehört zu seinen leiblichen Eltern, da wo seine Wurzeln sind !! und man sollte daher alles dafür tun, dass die Beziehung zum Kind gestärkt ggf noch oder wieder aufgebaut statt abgebrochen wird und dass es gar nicht möglich ist, dass voreilig über ein Kind hinweg über das Kind entschieden wird. (ausgenommen Missbrauch, Gewalt etc). Und wenn Eltern nicht wissen, was es im Einzelnen für Hilfsangebote gibt (Sozialarbeiter, Jugendfürsorge, betreutes Mutter-Kind wohnen etc), sollten die vom JA das ausreichend darlegen und zunächst dahingehend vermitteln.
LGSilence
Da kann ick dir nur zustimmen zu hundert prozent.Genau diese meinung vertrete ick auch.Schön das du diese Worte gesagt hast .knuddel
ZitatAuch nicht anders als bei uns in der DDR (Stasi) Hast Du eine falsche Meinung musst Du heute leider Deine Arbeit aufgeben, was ist denn an diesem Tun noch demokratisch? So wird man nie etwas ändern können.
Liebe Darky,
Genau damit habe auch ich ein Riesenproblem, ich bin ein durch und durch ein authentischer Mensch und muss mich ausgerechnet an der Stelle des größten Schmerzes immer noch und immer wieder verbiegen.
Danke für Dein Verständnis, ich sehne den Tag herbei, an dem ich alles rausschreien werde: ich weiß, es wird ihn geben.
Wir wissen ja heute, daß es ProFamilia, und auch andere Beratungsstellen gibt. Wir stzen uns ja heute damit auch auseinander. Diese beratungsstellen gibt es aber schon viele Jahre. Das Problem ist, daß sie von Schwangeren in Notsituationen nicht war genommen werden. So sagte mir mal eine Frau, sie dachte ProFamilia sei nur für Abtreibungen zuständig. Und das wollte sie ja nicht, also gind sie zum JA. Dort wurde sie ohne Umschweife zur Adoptionsstelle geschickt.
Und da sind wir wieder. Die SA von der Adoptionsstelle hat IHREN Job gemacht!!!
Wenn es so ist, daß ProFamilia unfruchtbare Paare in Richtung Adoption berät, würde ich es nicht als schlimm empfinden, solange diese Beratung den Tatsachen entspricht. Aber mir scheint es dazu einfach zu wenig geschultes Personal zu geben. Bzw. bezweifel ich, daß sich wirklich jemand mit der Gefühlswelt von Adoptierten und H.Müttern auseinandersetzt, daß man brauchbare Studien erhält.