Ihr Lieben, ich habe heute eine Frage, die mich schon länger beschäftigt. Ich bin ausserhalb des Forums gefragt worden, warum ich behaupte, meinem Sohn ging es so super bei seinen Eltern. Und ob er selbst mir das erzählt hätte. Nun, er hat bisher nicht wirklich viel von seinen Eltern erzählt. Es war vielmehr meine persönliche Einschätzung von dem wenigen was er erzählte. Er hat halt nichts negatives erzählt. Darauf hin wurde ich gefragt, ob es nicht möglich wäre, dass er sich gar nicht traut was negatives zu erzählen, weil ich ja auf meiner HP und auch hier, schon mal geäußert hatte, dass es für mich ganz schrecklich wäre, wenn es ihm nicht gut ergangen wäre. Und jetzt mache ich mir dazu meine Gedanken.
Meine Frage geht jetzt in erster Linie an die Adoptierten, aber natürlich bin ich an allen Meinungen dazu interessiert. Würdet ihr in so einem Fall aus Rücksicht lügen oder schweigen?
so aus dem Stehgreif kann ich dir da gar nicht genau antworten. Muß ich mir mal durch den Kopf gehen lassen. Aber was ich sofort aus dem Gefühl heraus sagen kann, das es bei mir bestimmt eine Rolle spielen würde, wie sympatisch mir meine L-Mutter wäre. Ich habe jetzt nicht die richtigen Worte, es kommt auf das ganze drum herum an, auf Stimmung, Sympatie, Vertrauen, Respekt meinen A-Eltern gegenüber. Menschen machen Fehler und A-Eltern sind nicht anders als andere Eltern. Du kannst jedes Kind fragen, viele werden erzählen, das war nicht so schön und das war nicht so schön. Das geht leiblichen wie den adoptierten. Aber im Goßen und Ganzen, denke ich, können die Meisten doch über eine schöne Kindheit berichten, wenn man das im Erwachsenenalter neutral betrachtet und vor allem noch selber merkt, wie schwer es ist Eltern zu sein. Das würde ich aus Respekt zu meinen Eltern abwägen.
Du kennst meine Geschichte. Ich z.B. habe bis heute meiner L-Mutter keine Info von mir gegeben, noch über mein Leben, da ich erstmal abwarten wollte, was ist das für ein Mensch, wer wird mir da begegnen. (auch in meinem ersten Brief an sie hatte ich nichts über mein Leben geschrieben) Jetzt wo ich weiß was es für ein Mensch ist, wird sie nie etwas von mir über mich erfahren.
Hm, das finde ich schon ein bissl schwierig. Ich hab' ja auch nicht den einfachsten Lebensweg hinter mir, aber wenn ich nicht zumindest etwas davon erzählt hätte, ja, dann fehlt doch etwas Wichtiges, was mich als Mensch geformt hat, was auch etwas über mich aussagt. Gut, teilweise bereue ich, das ich meiner leibl. Mutter so viel erzählt habe, weil sie fast alles herumgedreht und gegen mich gerichtet hat, aber denoch, wie soll mich Jemand kennen lernen ,ohne diese Dinge. Ich weiß nicht, wie das jetzt wäre, wenn meine Adoptiveltern ganz schrecklich gewesen wären, egal in welcher Beziehung. Glaube, es kommt auch immer darauf an, WAS passiert ist. Ich meine, gut, man erzählt sich ja nicht alles "auf einen Schwung", aber im Großen und Ganzen, nein, ich würde das nicht verschweigen wollen.
Das ist ein interessanter Thread. Ich denke schon, dass es viele Missverständnisse gibt. Aber sind es wirklich "Missverständnisse" oder könnte es sein, dass man A-Eltern beschönigt, dass die leibliche Mutter sich nicht auch noch den Vorwurf macht, das Kind hätte es auch noch schlecht in der neuen Familie gehabt!
Ich habe mal nachgedacht. Ich denke, es hängt davon ab, in wie weit man seine leibliche Mutter lieb hat und sie schonen möchte. Und wie schlimm man seine Kindheit empfunden hat. Und was genau macht gute und schlechte Adoptiveltern aus? Das empfindet jeder anders. Selbst Geschwister mit gleichen A-Eltern bewerten diese anders.
Ich habe mich nie dort zu Hause gefühlt. Fühlte mich nie so recht akzeptiert und beschreibe meine Kindheit und Jugend gefühlsmäßig als nicht mal annähernd gelungen. Als ich meine leibliche Mutter fand, warnte mich ein Bekannter eindringlich. Er sagte immer: erzähl bloß nicht, dass es du dich nicht wohl gefühlt hast. Das ist das Schlimmste, was du deiner leiblichen Mutter antun kannst. Die hat sicher all die Jahre gehofft, dass es dir gut geht! Ich finde, er hat recht und somit habe ich meine Kindheit auch beschönigt.
Jedenfalls ging damals (ich war 15) unsere gefühlsmäßige Bindung endgültig kaputt. Ich sage zwar Vater und Mutter, aber es fühlt sich nicht so an. Was uns verbindet, sind die Erinnerungen, der Nachname und meinerseits eine gewisse Dankbarkeit. Wir sind zwar ehrlicher zueinander, seit wir über meine Vergangenheit offen sprechen, aber ich sehe trotzdem keine wirklichen Eltern in ihnen.
Meine leibliche Mutter nahm mich so wie ich bin. Ich fühlte mich so sehr geborgen!!! Sie hat mich sehr lieb und ich sie auch. Ich werde weiter um sie kämpfen!!! Aber ich glaube nicht, dass ich ihr jemals erzählen kann, dass ich mich in meiner Kindheit nicht wohl fühlte! Das tue ich ihr nicht an. Sie macht sich schon genug Vorwürfe.
Hat dir das jetzt irgendwie helfen können? Ich hoffe es sehr, denn ich habe in diesem Text viel mehr über mich und meine "Familie" preisgegeben, als ich je wollte. Aber anders konnte ich es nicht erklären. Bianka, es muss ja bei deinem Sohn nicht so sein, wie bei mir. Vielleicht ist wirklich mit seiner Kindheit sehr zufrieden!
Als ich Dad kennenlernte war es sehr schwer..Aber ich habe es ihm gesagt ,das es nicht schön war! Dennoch DAD wird immer mein DAD bleiben....Da hätten noch so wunderbare Aeltern mir daherkommen können ,ich hätte sie nie niemals akzeptiert!Ich wollte im fast Schulalter niemals mehr "neue""Eltern" Warum auch ?!DAD und Mutter liebten mich doch so sehr!Immer spürte ich dieses sehr tief!Immer habe ich alles gehasst was "fremd" war..Warum wurde ich gezwungen andere akzepieren zu müssen! Mama ,Pappa ,Oma und ich waren eine glückliche und sogar sehr intakte Familie.Dad mit Mutter sehr lange zusammen schon und Familientauglich!Da gab es nicht mal wirklich sehr grosse Probleme zwischen Ihnen (Ausser einmal aber was ist schon 1 mal im Vergleich zu fast 4 Jahren Grosse Liebe ?!) Ich hasste es !!!!Da verweilen zu müssen in anderen "Strukturen"und das man mich peinigte andere leute als Eltern sehn zu MÜSSEN um JEDEN PREIS.Sogar den Preus den ich kostete um Papiere zu bekommen und Rechtlich IHR EIGENTUM zu sein!!!!!!!!Ich und meine Liebe ist unbezahlbar!!Niemand wird jemals eine Chance haben das ich wen liebe ausser meinen echten besten süssesten knuddeligsten und wärmsten liebsten DADDY der weiten Welt!Nämlich MEINER ..mein Eigentum ,mein Kuschelbär (emotional).Es ging immer sehr tief.Habe mein gesamtes Leben amerikanische Serien geschaut um bei DADDY zu sein!Niemals habe ich WEN an mich rangelassen! Der Schmerz ,die Einsamkeit um meine Verlorene Kindheit,Den Diebstahl aus dem Bett einer intakten glücklichen Familie in die ich reingeboren wurde .Ich wurde geherzt gfeliebt und sehr umgarnt!Ich war als Baby Sherry DADDYS Liebling und grosse grosse Liebe!Er sagte "das beste was ihm jemals passiert ist".Er redete sogar im Bauch mit Sherry und freute sich endlich eine Familie zu haben die ihm Halt und Stabilität gab die er selbst niemals hatte! Akten kundig ist das auch alles,das er angab mich über alles zu lieben und das es sein grösster perfektester Traum wäre Mutter und ich kämen endlich rüber zu ihm damit wir alle ein neues Amerikanisches Leben beginnen können!WARUM also sollte ich ANDERE Leute als wen ebsonderes ansehn ?1Ich hatte die beste süsseste Familie der GANZEN WEITEN WELT und einen DAD der seine Tochter überalles liebte und alles für es tat (was sie beide Taten aber das ist streng geheim was sie taten alles damit ihr Familienglück endlich wahr wurde) Ich habe es immer gespürt!Immer wusste ich DAD hatte mich so sehr geliebt!Immer zu habe ich tief in mir gefühlt das es nur einen geben kann und wird!!!!!! Es ist bitterlich grausam das es soweit kommen musste.sherry wurde weggenommen und in eine Kalte Heimsphäre ,Pflegeelternsphäre und danach im Schulalter adoptiert! DAS Leben ist einfach inakzeptabel!!!!!Ich verachte das Leben überalles was ich jenseits der grossen Liebe meiner echten Familie leben musste alleine gelassen mit meinen emotionen wurde ich schlussendlich in eine kalte egoistische und Dominante Geldgeile und Reiche "Struktur"vermittelt ohne Chance auf Flucht aus der Kälte bis 18. Kaum war ich 18 flüchtete ich aus der eisigen Sphäre und zog schnell aus! Ich weiss das sie so lieb hätten sein könne wie sie wollen!!!!!!!!! ICH habe niemanden jemals als "mutter"oder "vater" akzeptieren können! Ich habe schon eine Familie gehabt die mich liebte! Warum also wen lieben die mich verachten nur weil ich nch Vater rief in meinen Träumen nachts ?! Warum also wen lieben die mich emotional schlugen nur weil ich nicht wie ein Roboter ein kind von Reichen war ?! Alle haben Abitur ,sind laut ihnen Obermenschen und alle anderen sind .................... ! Ich passte nie in diese Scheinheilige Gelgeile Struktir rein! Lieber was arm statt Reich und gefühlstot!
DAS habe ich meinem DAD erzählt so in etwa!Denn Wahrheit muss Wahrheit bleiben!Wenn man beginnt zu lügen dann baut man alles auf Lügen ud Betrug von Anfang an auf! DAS ist es nicht wert meiner meinung! DAD nimmt auch keine Rücksicht und sagt ehrlich direkt und offen was er denkt!ICH finde das perfekt!So haben wir eine Chance auf eine Echte Zukunft! WAS bringen von Anfang an Lügen und Märchenstorys nur um wen nicht zu verletzen ?! letzendlich zerstört es eine Struktur die man sich durch Vertrauen aufbauen möchte!Und ist es wert jemanden zu belügen ? Aus Rücksichtsnahme ?!Falsche Rücksichtsnahme ?! DAD und ich haben eine tiefe von EHRLICHKEIT und Geborgenheit geprägte Beziehung und darum sind wir heute noch zusammen!Lüge und Betrug von Anfang an zerstört ALLES jemals dagewesene zutiefst!Das ist es nicht wert!Das ist vertrauensuzerstörend und sehr "ernüchterd" Ausserdem muss man sich ständig ein Netz aus Lügen aufbauen ,alles merken und soweiter und DAS ist schwer und wenn die Wahrheit eh rauskommt ,wie alles eines Tages kurze Beine hat ,dann ist DAS was man sich aufbaute hemmungslos zerstört und vernichtet! Ist es das wirklich WERT?
Hallo an alle, ich glaube schon, dass es beim Kennenlernen immer wieder zu Missverständnissen kommen kann und wird. Nehmen wir auch einmal meine Tochter, ich weiß, dass sie sich wohl fühlt, wenn wir miteinander sprechen, aber es bleibt immer noch das "warum", das wird niemals verschwinden glaube ich. Sie hat meine Geschichte und mein CD-Buch sicherlich schon mehrmals gelesen, aber es kommen immer wieder Zweifel, Fragen und auch Missverständnisse zu vielen Dingen auf. Es ist schwer, ihr das alles so begreiflich zu machen, dass sie es dann auch wirklich versteht.
Aber über ihre A-Eltern hat sie noch niemals so richtig gesprochen, sie sagte nur, dass sie ihr den Kontakt verbieten, dass sie sie damit erpressen, dann keine finanzielle Unterstützung mehr zu bekommen und sie sei dann nicht mehr ihre Tochter. Also, was haben die denn da zu verbergen? Sicherlich waren sie so staatstreu, dass man sie damals gewähren lies denn sie hatten meine Tochter ja schon ab dem 3. Lebensjahr und haben sie erst mit "10" adoptiert. Meine Tochter versucht jetzt den Grund herauszubekommen, aber bis jetzt erfolglos. Sie sagte mir auch, dass sie niemals den A-Eltern erzählen könne, dass wir zusammen sprechen und uns auch zur Hochzeit getroffen haben und evtl. auch weiter treffen werden. Wenn sie das wüssten, gäbe es einen mords Ärger. So sagte sie mir es jedenfalls.
Aber ich weiß jetzt, dass ich um so mehr dafür kämpfen werde, dass der Kontakt nie wieder abbricht und wir entspannter damit umgehen können.
Auf jeden Fall sagte sie mir auch, dass sie bestimmte Zärtlichkeiten der A-Eltern, wie Streicheln oder einmal in den Arm nehmen u. ä. sehr vermisst hätte, sie hätte es sich so sehr gewünscht. Aber wie können diese angeblichen guten Eltern denn mit ihrem Gewissen vereinbaren, dass Liebe nicht nur mit Geld zu bekommen ist, sondern man es den Kindern auch mit kleinen Liebkosungen zeigen muss, damit sie glücklich aufwachsen. Sie haben es doch gewusst, dass es nicht ihr "eigenes" ist, gerade deshalb sollte man es dem Kind auch zeigen, dass man es nicht nur als "Vorzeigeobjekt" liebt. Man geht da ja auch eine Verpflichtung für das ganze Leben ein.
Aber warum verbieten viele A-Eltern ihren Kindern sich mit ihren leiblichen Eltern zu treffen, zu verstehen oder sogar lieb zu gewinnen? ICH VERSTEHE ES NICHT.
Ich danke Euch für die zeilreichen Beiträge! Ja, Offenheit und Ehrlichkeit von beiden Seiten sollte selbstverständlich sein. Aber ihr habt mir hier auch gezeigt, dass es nicht immer selbstverständlich ist! Und das nicht mal aus böshaftigkeit, sondern aus Rücksicht.
Ich finde den Gedanken erschreckend, dass das gefundene "Kind" (weil H.Mutter ja offen und ehrlich war) denken könnte, der leiblichen Mutter nicht alles erzählen zu können. Ebenso erschreckend ist der Gedanke, dass eine H.Mutter sich vielleicht fragt, warum das Kind die A.Eltern so in den Himmel lobt, und das "Kind" da vielleicht gar nicht die Wahrheit sagt, um die H.Mutter vor weiteren Leid zu schützen.
Ich persönlich denke, dass alle Adoptierten offen und ehrlich alles erzählen sollten. Auch wenn sie dabei beführchten die H.Mutter zu verletzen. Wie sagte vor kurzem eine liebe Freundin: "Die meisten Menschen verkraften mehr, als sie selbst denken"!!!