Kinder von Prostituierten nach Deutschland verkauft Erschienen am 21. September 2006
Prostituierte sind immer wieder Opfer von Menschhändlern (Quelle: ddp) Eine Gruppe polnischer Menschenhändler soll in den vergangenen Jahren Kinder von Prostituierten nach Deutschland verkauft haben. Die Bande habe Frauen für käuflichen Sex angeworben und die "erfolgreichsten" an Bordelle in Deutschland und der Schweiz veräußert, berichtete die polnische Zeitung "Gazeta Wyborcza". Nach den Ergebnissen einer Sonderpolizeieinheit machte der 39-jährige Kopf der Bande auch aus der Schwangerschaft der Frauen ein Geschäft: Die Kinder wurden im Ausland zur Adoption angeboten.
In Deutschland entbunden Die Frauen mussten so lange weiter arbeiten, bis die Schwangerschaft unübersehbar war. Zur Geburt seien sie dann in eine Klinik in Deutschland gebracht worden. Nach der Geburt seien die Kinder verschwunden, die Mütter erhielten eine geringe Geldsumme. Erst als sich eine der Frauen an die Polizei wandte, kamen die Ermittlungen gegen die Menschenhändler in Gang.
Pädophile als mögliche Kunden Zusammen mit der deutschen Polizei wollen die Ermittler nun herausfinden, wer die Käufer waren. Es wird nicht ausgeschlossen, dass außer kinderlosen adoptionswilligen Paaren auch Pädophile die Säuglinge erwarben. Bisher sind lediglich einige Fälle von verkauften Kindern bekannt. Die polnische Polizei appelliert daher an alle betroffenen Frauen, sich zu melden und verspricht Opferschutz. Bisher wurden vier Tatverdächtige festgenommen, die Ermittlungen stehen aber noch am Anfang.