Rom (dpa) - Die Anti-Baby-Pille hat nach Ansicht der Vatikanzeitung «Osservatore Romano» desaströse Auswirkungen auf die Umwelt und die männliche Fortpflanzungsfähigkeit.
Die seit Jahrzehnten durch die Ausscheidungen von Frauen in Umlauf gebrachten «Tonnen von Hormonen» provozierten nicht nur Umweltzerstörung, sondern seien auch als ein wichtiger Grund für die zunehmende Sterilität bei Männern in der westlichen Welt anzusehen, zitierten italienische Medien am Sonntag einen Artikel des «Osservatore Romano».
«Wir haben ausreichend Datenmaterial, um behaupten zu können, dass ein entscheidender Grund für die abnehmende Spermienzahl bei Männern die Umweltverschmutzung durch Ausscheidungsprodukte der Pille ist», meint der Verfasser des Artikels, Pedro José Mario Simon Castellvi, Präsident des Internationalen Verbands der katholischen Medizinervereinigungen.
Mit der Enzyklika «Humanae Vitae» bekräftigte die katholische Kirche bereits im Sommer 1968 das Verbot von Verhütungsmitteln für Christen. In dem Lehrschreiben «Über die rechte Ordnung der Weitergabe des menschlichen Lebens» lehnte Papst Paul VI. jegliche Art künstlicher Geburtenregelung ab. «Liebende Vereinigung und Fortpflanzung» seien unlösbar miteinander verbunden, heißt es als Begründung. Auch Papst Benedikt XVI. hatte am 40. Jahrestag der Veröffentlichung der Enzyklika und zuletzt in seiner Neujahrsbotschaft die Ablehnung der Verhütung durch die katholische Kirche noch einmal bekräftigt.
Irgendwie scheint die vatikanische Empfängnisverhütung nicht zu fiunktionieren.
"Italien - Italien hat etwa ein Dutzend Babyklappen der „Bewegung für das Leben“. 2006 wurde eine moderne Babyklappe am Santo Spirito-Krankenhaus in Vatikanstadt angelegt."
ich bin zwar alles andere als eine Anhängerin der katholischen Kirche und schon gar nicht von "uns Benedikt", aber das mit der Unfruchtbarkeit hat nicht der Vatikan erfunden Es gibt wissenschaftlich belegte Fakten, die bereits seit Jahren bekannt sind. Da dem Papst wohl langsam die Argumente ausgehen, leiht er sich jetzt offenbar die der Wissenschaft aus, um seine Hetze gegen die Pille am Laufen zu halten.
Das betrifft übrigens nicht nur Hormonreste der Antibabypille, sondern allgemein Arzneimittel, die nicht oder nur teilweise abgebaut in unseren Oberflächenwässern landen.
in dem zusammenhang fällt mir der zölibatzwang ein, dürfte der wohl kaum thema für verhütungsmittel sein und speziell durch diese art umwelteinwirkung schaden nehmen ...und abgesehen von guten seiten eben auch das, was kirche am liebsten nicht wahr haben möchte, wie von priester gezeugte kinder ... die nicht sein dürfen und ähnlich unauffällig im untergrund (wie adoptierte unter neuem namen) leben ... und noch manch andere dinge, die am liebsten aus der öffentlichkeit verbannt würden, wie mißbrauch von minderjährigen schützlingen, ausbeutung und mißhandlung ehemaliger heimkinder, wegsehen in der nazi-zeit, reichtum der kirche im verhältnis zur armut usw. usf.
kinderlosigkeit läßt zudem priestermangel weiter schrumpfen, der (früher) ja oftmals aus sog. ordentlichen aber kinderreichen familien geschöpft wurde, kinder in richtung priestertum versprochen o. gedrängt wurden. nicht zuletzt schrumpfende kirchengemeinden (incl steuern). kindereichtum hat von je her familien in div. elend (incl. adoption) und armut, in abhängigkeit gestürzt, leichter lenkbar, beeinflußbarer, fügsamer gemacht ... fruchtbare äcker. das heikle thema unfruchtbarkeit/verhütung/elend könnte (oder ist schon längst) für die kath. kirche nach hinten losgegangen und hat vermutlich schon manche gläubige zum widerspruch angeregt. oder ist der artikel des vatikans etwa aus sorge um die eigenen kirchenmänner und deren 'heiligtümchen' :-) entstanden, die möglicherweise dann doch etwas heiliger sind als die der nichtchristen?
mit der drastischen aushöhlung des sozialstaates (ausgenommen industrie u. wirtschaft) vor allem dem gesundheitswesen, das ja von ehemaligen steuerzahlern aufgebaut und weiterhin von diesen unterhalten wird, und dem medizinisch immer enger werdenden behandlungs- versorgungsspielräumen ... und einer forschung, die ebenfalls vom steuerzahler mitfinanziert wurde/wird, deren erfolge und gebrauch inzwischen nur noch reichen vorbehalten ist - das, im zusammenhang mit dem recycling-trend, bzw. -produkten und der damit verbundenen geschäftemacherei gesehen, wird es vielleicht nur noch eine frage der zeit sein, wann medikamentenrückstände zur wiederaufbereitung (für arme?) interessant werden ... gruselige zukunftsvisionen ...
ZitatEs gibt wissenschaftlich belegte Fakten, die bereits seit Jahren bekannt sind. Da dem Papst wohl langsam die Argumente ausgehen, leiht er sich jetzt offenbar die der Wissenschaft aus, um seine Hetze gegen die Pille am Laufen zu halten. Das betrifft übrigens nicht nur Hormonreste der Antibabypille, sondern allgemein Arzneimittel, die nicht oder nur teilweise abgebaut in unseren Oberflächenwässern landen.
Hallo Cornelia, das richtig. Es schwimmt da so einiges ungesundes in unseren Gewässern. Ich kenne derartige Berichte über die Verschmutzung der gewässer durch Arzneimittelausscheidungen. Nur ist meines Wissens nicht allein die Anti-Baby-Pille daran schuld. Wenn man mal bedenkt, dass sämtliche Lebensmittel, die wir heute verspeisen mit Hormonen angereichert sind...
Ich persönlich glaube ja, dass der Stress und die Handys mehr Schuld an der schwindenden Spermienzahl sind!!!