Adoptionsforum » die Fabrik des Lebens - Leihmutterschaft in Indien.

Sandra Schulz
Die Fabrik des Lebens - Leihmutterschaft in Indien.
http://www.fertilityindia.com/infertilit...cles_german.pdf

abgesehen von der verabscheuenswürdigen geschäftemacherei mit menschen, ist es schockierend, wie da aus purem egoismus für menschen - die vermutlich selber normalbiologisch entstanden sind, eltern hatten, herkunft kennen - für eine menge geld menschenmaterial zum eigentum kind 'umverarbeitet' wird!

wie werden diese bausatz-kinder ihre entstehung später einmal erleben? wieviel verständnis für ihre eltern aufbringen können?
anscheinend wird da nach der devise verfahren (wie bei vielem heute): 'mensch gewöhnt sich an ALLES' - vor allem wenn er es nicht anders kennt, egal welche interessen verfolgt werden.
mich würde nicht wundern, wenn die so entstandenen menschen als jugendliche o. erwachsene es dann erfahren oder selber dahinter steigen, dann total ausrasten, abstürzen ...
ich würde meine eltern sehr wahrscheinlich abgrundtief dafür verachten, ebenso die daran beteiligten, diese seelenverkäufer, die sich für geld dazu haben hinreißen lassen!

Gestern Abend bei Arte: "Google Baby" (Israel, 2009, 75mn)

Wiederholungen: am 05.09.2010 um 01:35 und 23.09.2010 um 14:45

Während ich diesen israelischen Film gesehen habe, hat sich mir fast der Magen rumgestülpt.
Eigenartigerweise wurde der Film in einigen Kommentaren als tendenziös bewertet, wie z. B. dieser hier:

Per Mausklick zum Babyglück? Eine Dokumentation verrät, wie Familienplanung per Online-Shopping funktioniert. "Google Baby" zeigt Eltern in spe, die im Web weltweit nach billigen Leihmüttern suchen - und wie das Wunschkind so zum Dumping-Baby wird. (Quelle: Spiegel Online)

Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum manche Menschen nicht begreifen wollen, dass hier Kinder schon längst zur Ware geworden sind, egal, ob dabei ein Ei oder der Samen noch "genetisch echt", oder alles zugekauft ist.
Die indische Ärztin, in deren Klinik die meisten der gezeigten Bilder aufgenommen wurden, bietet sogar ein Sonderpaket an: für einen Preis werden gleich zwei Gebärmaschinen mit Embyonen bestückt, damit es auch ja klappt. Sollten tatsächlich beide Kinder ausgetragen werden, hat die/der Besteller gleich Zwillinge für's gleiche Geld. Bei einem Lohn für die indischen Frauen von ca. 8000 Euro, ist dieser Rabatt für die indische Ärztin ein Klacks, denn sie selbst bekommt ja sicher ein Vielfaches davon für ihre Dienste. Da macht es auch keinen Unterschied mehr, ob sie dafür eine oder zwei Frauen monatelang durchfüttern und mit Vitaminen vollstopfen muss.
In ihrem Haus sind permanent 50 Frauen "beschäftigt" (O-Ton). Wie apatisch diese dort auf ihren spartanisch ausgerüsteten Eisenpritschen herumdösen und dabei im TV Filme ansehen, erreichte meine Schmerzgrenze.

Als besonders brutal erschien mir die dort offen vor der Kamera praktizierte Art der Kaiserschnitt-OP:
Die Frauen werden offenbar nicht ausreichend narkotisiert, was man an deren schmerzverzerrtem Gesicht erkennen konnte.
Nach Öffnung der Gebärmutter wurde bei einer der gefilmten Geburten, der Frau vom Brustbein her derart der Bauch samt Inhalt mit roher Gewalt malträtiert (Richtung Schambein "geschoben"!), dass die Gebärmutter regelrecht ausgepresst wurde. Heraus kam dabei ein weißes Wunschkind für ein englisches Paar. Dieses wurde nach dem Abnabeln in ein Tuch gewickelt, auf ein Blechtablett gelegt und der Gebärenden für ein paar Sekunden zum Streicheln neben den Kopf gehalten, was diese auch unter Tränen tat.

Wer das ansieht, muss zwangsläufig beinahe en. Klar ist das "tendenziös" in Szene gesetzt, aber es ist nicht gestellt, sondern Realität!

Für mich wird hier die moralische Grenze weit überschritten, denn an die Kinder und diese Frauen denkt dabei offenbar gar niemand. Das Argument, dass das ja alles reine Wunschkinder seien, die später den Himmel auf Erden haben werden, und die Frauen das Geld dringend für die Ausbildung ihrer benötigen, halte ich für mehr als zynisch.

Mausi

'google-baby' wurde vor ein paar tagen nachts wiederholt.
was inzwischen alles machbar ist
bei dem tv-beitrag kann man sich wirklich nur noch einen eimer zum daneben stellen. ein handel mit menschlichen bausätzen ....
danach die selbstzufriedene friede-freude-baby-party, mit der das gelungene objekt o. produkt gebührend bestaunt und gefeiert wird.
bitte was erzählen sie nur später einmal diesem menschen?????
was für eine abgrundtiefe menschenverachtung, ein egoismus sondergleichen. als gäbe es nicht schon genug menschen auf diesem planeten, die menschliche wärme und zuwendung weit dringender bräuchten.
die vorgehensweise erinnert mich zudem an geklaute autos, deren teile einzeln über die grenze gehen, und irgendwo anders wieder komplett zum verkauf angeboten werden.
wie abscheulich!!!!!!

bonnie

Hallo,

ich habe nur den Spiegel-Artikel gelesen und mich gewundert, wozu die Menschen heutzutage so alles fähig sind.

Alleine schon der Gedanke: Leihmutter. Als ob man alles beliebig beschaffen und zus.würfeln kann, - also da dachte ich, ist es vielleicht doch schöner mit irgendwem zu pennen und sich dann über das Ergebnis (einer heißen Liebesnacht) zu freuen, als dafür Tausende € zu bezahlen.

Was für eine Anmaßung als Weißkittel!! (sprich Ärztin). solchen Medizinern sollte man glatt die Approbation entziehen und einbuchten. Das ist doch pervers, daß sich Menschen zu Gott aufschwingen und selber Kinder kreiieren und sie produzieren wie andernorts in den Fabriken die autos produziert werden.

Ich meine, auf solchen Methoden ruht kein Glück und kein Segen! Die Armen Kinder, wie die wohl eines Tages mit ihrer Entstehung umgehen. Das möchte ich nicht wissen, und in deren Haut möchte ich auch nicht stecken.

Aber noch was anderes ist mir sauer aufgestoßen, auch wenn es hier nicht thematisiert wurde. Gerade IND ist auch eines der Länder, das Entwicklungshilfe bekommt. Da paßt es erst recht nicht, daß auf der einen Seite die Weltgemeinschaft solchen Ländern mit kräftigen Finanzspritzen auf die Beine helfen muß, auf der anderen Seite boomt hier die Wirtschaft (viele Stoffe in unseren Medikamenten werden in IND produziert) und auf der anderen Seite Leihmütter für 'n Appel und 'n Ei engagiert, damit kinderlose Industriestaaten-Bewohner zu ihrem heißersehnten nachwuchs kommen.
Ich glaube, IND würde von mir keinen Cent mehr kriegen, da ist so viel Geld im Land, da sollen die Reichen ihr Land in Schwung bringen und nicht der Rest der Welt.

Und etwas mehr Moral würde in Indien auch nicht schaden - aber Angebot und Nachfrage! Warum muß es immer das leibliche Kind sein??

Ich war total schockiert (vom Artikel, und ich glaube, der Film ist bestimmt noch drastischer, oder??)

Fassungslose grüße, von Pingsdorf

Hier ist noch ein eindrucksvoller Artikel vom April 2010 aus der Zeit, wo es um die deutschen Zwillinge geht, die zwei Jahre weder in Indien aus- noch in Deutschland einreisen durften.

Inzwischen sind sie seit Mai 2010 mit einer deutschen Sondererlaubnis im Land.

Leihmutterschaft sollte weltweit verboten werden. Das geht weit über einen normalen Kinderwunsch hinaus. Solche und ähnliche Erscheinungen sind die Früchte einer Besessenheit von kinderlosen, die ihren Wunsch um jeden Preis erfüllen wollen. Ich finde es zutiefst unmenschlich, unmoralisch und unnatürlich. Eine Leihmutterschaft als natürliche Befriedigung eines Kinderwunsches anzusehen ist ähnlich wie Vergewaltigung als natürliche Befriedigung sexueller Bedürfnisse zu bezeichnen.

Zitat

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Leihmutterschaft sollte weltweit verboten werden.

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Ein frommer Wunsch, aber der Trend geht leider in eine andere Richtung.

In der sogenannten zivilisierten Welt steigt die Zahl der ungewollt KInderlosen (bei gleichzeitig sinkendem Alter!) kontinuierlich an. Offenbar ist das einer der Preise für unseren Umgang mit der Natur und unsere ungesunde und bequeme Lebensweise, den wir zu zahlen haben. Da wird es langfristig nicht ausbleiben, dass das mit den genetischen Familien irgendwann Schnee von gestern sein wird. Die Reproduktionsmediziner kämpfen ja Schritt für Schritt für mehr Spielraum auf ihrer Spielwiese - natürlich nur zum Wohle der Menschheit!

Dabei ist es kein Wunder, dass die Probleme, die damit verbunden sind, oder erst noch sein werden, wieder einmal erst im Nachhinein gelöst werden. Ich denke da an die Fälle, wo Leihmüttern behinderte Kinder nicht abgenommen wurden, wo die Leihmutter das ausgetragene KInd nicht rausrücken wollte, oder wie in Indien, dass bei einer Drillingsschwangerschaft wie selbstverständlich einfach ein Fötus weggemacht wird. Mich würde einmal interessieren wieviele der dabei beteiligten "Wunscheltern" Verständnis für eine Frau in ihrer Heimat hätten, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden hat.

Aus Sicht der so entstandenen Kinder ist das mit dem Wissen um die Herkunft ebenfalls hinfällig. In den Fällen, wo keiner der für die Embryoanzucht benötigten Gameten, die der Leihmutter später eingepflanzt werden, von den Wunscheltern stammt, stelle ich mir die Herkunftssuche besonders spannend vor:
2 Wunscheltern,
1 Leihmutter,
1 Eispenderin,
1 Samenspender.

Cornelia

Illegal, aber beliebt -- Immer mehr Leihmutter-Babys – Behörden schauen weg

Zitate aus obigemArtikel:

"Denn Eltern, die Leihmütter einspannen, handeln illegal und verlangen dann von den Behörden, im Interesse des Kindes ihr illegales Handeln abzusegnen. Oft drücken Behörden ein Auge zu."

"Ab 25000 Franken ist man dabei: So viel kostet ein «All-inclusive-Paket» einer Leihmutter in der Ukraine oder in Indien. Mehrere hundert Schweizer bestellen jedes Jahr auf diese Weise ihr Kind."

"Das Gute daran: Er trägt das Erbgut der Eltern mit unerfülltem Kinderwunsch – im Gegensatz zur Adoption. Darum kommt Leihmutterschaft zunehmend in Mode."

"In Frankreich wird die Einreise von Leihmutter-Kindern kategorisch verweigert. Hofstetter: «Dann kommt das Kind mit falschen Adop­tions­papieren, einem Touristenvisum oder geschmuggelt ins Land. Es gibt immer ­einen Weg.»"


Im Artikel geht es zwar um die Schweiz, aber hierzulande ist es nicht anders. Das beweisen Berichte über langwierige Einreisen solcher Kinder oder gar Tagebuch ähnliche TV-Dokumentationen über deutsche Paare, die sich russische Leihmütter gebucht haben. Offenbar kann man diesen Trend nicht mehr verhindern.

Cornelia, ich bin geschockt! Adoptionsansprüche von Beteiligten werden also verjähren. Es gibt einen neuen "Trend". Wie krankhaft ist das denn???

Als hätte Indien nicht genug andere Probleme. Und ein Kind von Ausländischen austragen lassen ist absolut verachtenswert. Es ist verrat an seinem eigenen Körper. Diese Leute haben einfach nicht mit ihrem Kinderwunsch abgeschlossen.