Sehr interessant zu lesen. Denn bei mir finden sich auch einige Sachen wieder, wie z.b Bindungsunfähigkeit, Depressionen, selbstverletzendes verhalten, das allerdings schon gute 10 Jahre her ist. Aber auch das kam vor.
Was nicht direkt geschrieben stand sind Verlustängste die mich am stärksten beschäftigen und mein Leben und das meines Freundes doch sehr stark belasten.
Insgesamt wirklich sehr gut zu lesen, vorallem Beschreibungen und Erklärungen fast jedem Symptom.
Ja, *traurig lächel*, da könnte ich meinen Stempel drunter drücken. Obwohl ich eine gute A-Familie habe. Einzig, das ich nie Beziehungsprobleme in Form von Bindungsproblemen hatte. Eher in die andere Richtung. Ich pfege gerne zu sagen, das ich mich so gut anpassen konnte und kann, das man mich von der Tapete nicht unterscheiden kann. Das liebe Kind in Person, sah und hörte man nicht. Auch eine Art, nicht gut mit zwischenmenschlichen Beziehungen umzugehen, wenn man nie,nie,nie etwas falsch machen möchte. Verfolgt mich heute noch, der ganze Kram. Und wird mich wohl den Rest meines Lebens begleiten. Bei mir fingen die Probleme an, als meine A-Mutter starb und dann Pubertät, gleicher Zeitraum. Und dann der nächste Einbruch : Die Geburt unseres ersten Kindes. Bei der Geburt unseres zweiten Kindes hatte ich schon Lunte gerochen und mir meine Gedanken dazu gemacht, das mich das alles zu genau diesen Zeitpunkten wieder einholt, und woher es kommen könnte. Da war es dann nicht mehr so schlimm. Mir war irgendwann klar, der Verlust "meiner Mütter" war es, was mich da immer wieder stach, das kramte sich selbst von "ganz unten " wieder ans Tageslicht. Bei mir war immer aktuell, was mich selbst irgendwie schädigte, Essstörungen, SVV, Depressionen, sollche Dinge. Hätte mich in meiner Therapie oder meinem stationären Aufenthalt nur ein einziger Therapeut auf das Thema Adption angesprochen, hätte ich vielleicht viel bearbeiten und verarbeiten können. Niemand ging je auf das Thema ein, wen wundert das hier, ist ja nix Neues. Wenn es doch nur anders wäre, aber klar, es steht ja in dem Artiekl schon dabei, nix ist anerkannt.......
@ Twiggy : Diese Verlustängste kenne ich auch. Ganz schwer, finde ich, so etwas.
bei mir fing es auch in der Pubertät an. Das SVV, von zu Hause weglaufen, Drogen.
Dann war ich auch in einem Heim für sogenannte schwer erziehbare Kinder. Dort bin ich auch weggelaufen.
Was ich ganz wichtig finde, daß du erwähnst, wenn dich jemand auf das Thema Adoption angesprochen hätte, hättest du das bearbeiten und verarbeiten können.
Da kann ich dir nur zustimmen.
Bei mir war es auch so. Erst jetzt setze ich mich damit auseinander. Hätte ich vorher gewußt, warum ich so bin-so schwierig-dann hätte ich es wie du schon eher bearbeiten können.
Hören tut man immer daß es besonders schlimm wird, wenn eine eigene Familie gegründet wird. Und bei dir war es ja genauso. Ich hoffe bis dahin kann ich damit umgehen.
Der Verlust deiner A-Mutter ist natürlich sehr schwer. Dann verlierst du sie auch noch. Das wäre meine schlimmste Vorstellung.
Diane, ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute weiterhin. Deine Geschichte ist wirklich berührend.
Bei mir war es auch so. Erst jetzt setze ich mich damit auseinander. Hätte ich vorher gewußt, warum ich so bin-so schwierig-dann hätte ich es wie du schon eher bearbeiten können.
Hören tut man immer daß es besonders schlimm wird, wenn eine eigene Familie gegründet wird. Und bei dir war es ja genauso. Ich hoffe bis dahin kann ich damit umgehen.
Der Verlust deiner A-Mutter ist natürlich sehr schwer. Dann verlierst du sie auch noch. Das wäre meine schlimmste Vorstellung.
Diane, ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute weiterhin. Deine Geschichte ist wirklich berührend.
Guten Morgen :-)
Jepp, eigentlich ist es genau das Selbe. Ich hatte immer das Gefühl, ich stehe mir selbst im Weg, ich würde mir das selbst alles unnötig schwer machen. "Andere " Menschen können ja auch mit der Welt umgehen, leben ganz normal, ich dachte immer, warum kann das bei mir nicht ebenso sein. Kann es gar nicht, Aufgrund unseres schwierigen Start's ins Leben, aber woher dieses Wissen nehmen, bewußt ist uns das ja nicht mehr ( also, zumindest nicht Denen unter uns, die als Babys und kleine Kinder "weg" kamen. Aber auch ein größeres Kind, wie könnte es das einschätzen, welche weitreichenden Folgen das Alles hat )
Bis ich eine eigene Familie hatte, hatte ich ja schon 3 Jahre Therapie gemacht. Auch wenn die als sollche nicht an den Wurzeln der Probleme gearbeitet hat, hat sie mir im Allgeminen schon geholfen, bestimmte Verhaltensmuster entweder abzulegen oder wenigstends kritisch zu betrachten. SVV zum Beispiel kam nie wieder, irgendein Knoten hat sich da schon gelöst. Nur welcher Knoten ? So kann man Niemandem, mit den gleichen Problemen, weiter helfen, höchstends vielleicht sagen : Es könnte alles besser werden. Am "könnte" kann man sich so schwer festhalten, oder ?
Ja, der Verlust meiner A-Mama war sehr schlimm. Aber auch diesen verlust konnte ich damals nicht verarbeiten, vielleicht daher diese Verlustängste. Die Verluste vorher waren ja auch nicht verabrbeitet, so baut sich ein ganzer Trümmerhaufen auf, unter dem man den ersten großen Stein, mit dem alles anfing, schon gar nicht mehr erkennen kann..... Wir wachsen ja in dem Bewußtsein auf, das jederzeit alles, was Existenzwichtig ist ( und das ist die Mutter ja mehr, als alles Andere ) jederzeit verschwinden kann, einfach so ( aus der Sicht eines Kindes gibt es ja keine guten Gründe ) Und diese Ansicht schleppt man mit sich, in den Körper eines Erwachsenen hinein. Und der versucht alles festzuhalten, damit das Drama nicht noch einmal seinen Lauf nimmt.
Diese Kraft wünsche ich Dir auch, wir können alle sehr viel davon gebrauchen :-)
ZitatJepp, eigentlich ist es genau das Selbe. Ich hatte immer das Gefühl, ich stehe mir selbst im Weg, ich würde mir das selbst alles unnötig schwer machen. "Andere " Menschen können ja auch mit der Welt umgehen, leben ganz normal, ich dachte immer, warum kann das bei mir nicht ebenso sein. Kann es gar nicht, Aufgrund unseres schwierigen Start's ins Leben, aber woher dieses Wissen nehmen, bewußt ist uns das ja nicht mehr ( also, zumindest nicht Denen unter uns, die als Babys und kleine Kinder "weg" kamen. Aber auch ein größeres Kind, wie könnte es das einschätzen, welche weitreichenden Folgen das Alles hat )
Das hast du wirklich sehr toll ausgedrückt. Einfach auf den Punkt getroffen. Besser hätt ich es auch nicht sagen können.
Denn das ist gerade bei mir so aktuell, da ich erst seit ca 6 Wochen intensiv mit meiner Adoption auseinander setze und versuche heraus zu finden warum ich so und nicht anders bin. Warum ich so fühle und mit vielen läufigen Situationen nicht umgehen kann.
Daran arbeite ich momentan und erst jetzt begreife ich, daß alles daran liegt, daß ich adoptiert bin.
mir ist mit der auseinandersetzung eine menge mehr hochgekommen (und mit dem kennenlernen fingen dann noch zusätzliche probleme an), was ich jahrzehnte (wohl ahnend wie das aus dem gleichgewicht werfen wird ...) noch relativ gut unter verschluß halten konnte, mit zunehmenem alter aber schwieriger wird.
eine ganze reihe der symptome kann ich ebenfalls unterschreiben ... leider.
ja das kenne ich auch... Körper und Psyche hängen zusammen. Krankmachende Adoptionen. Der Mensch "macht" sich in diversen Bereichen krank. Auch gegenseitig. Kreuz und quer.
Man weiss es, es ist auffällig. Es ist nicht zu verbergen, auf Dauer werden es alle "sehen". Und trotzdem ist das Gesetz gesetzt. Man kann auch immer weiter forschen, weiter schieben, weiter gehen und strapazieren. Unsere Nerven strapazieren. Dann können wir wieder Medis nehmen. Immer wieder. Geld, Geld und Staatsgelder. Die Steuerzahler werden gereizt. Empörung steigt auf. Ein Anfang und das Ende. Das ist ein Ende von vielen.