ich bräuchte mal einen Rat, niemand kann mich verstehen und eigentlich halten mich alle für übergeschnappt deswegen.
Zu mir: Ich bin adoptiert, ich wusste das schon immer, irgendwie hab ich noch heute das Gefühl, dass es meine erste Erinnerung überhaupt ist (obwohl es mir meine Adoptiveltern erzählt haben, ich war bei der Adoption noch kein Jahr alt und schon vorher im Kinderheim). Es war mir immer bewusst, dass es irgendwo sechs Geschwister gibt und heute weiß ich auch, dass mein Vater bereits verstorben ist, meine Mutter aber noch lebt.
Mein Problem ist folgendes. Vor ungefähr acht Jahren bekam ich Nachricht vom Einwohnermeldeamt, jemand sucht nach mir. Mein Bruder. Das Treffen war schnell ausgemacht, ich hab damals nicht lange überlegt (was ein sehr großer Fehler war). Das Treffen selber war in Ordnung (zwar nicht dieses wir haben uns gleich lieb, wie man es im Fernsehn so häufig sieht, aber es war auch keine Abneigung da), aber ich hatte auf einmal nicht nur meinen Bruder, sondern auch eine Schwägerin, eine Nichte und einen Neffen. Mir war das einfach zuviel, zumal von der Familie meines Bruders doch erwartet wurde, dass ich auf einmal diese Lücke an Nichtverwandten füllen sollte. Anrufe, Geschenke zum Geburtstag, etc. Ich hab das nicht hinbekommen, seelisch ging mir das viel zu schnell und ich hab sehr abrupt den Kontakt wieder abgebrochen ohne einen wirklichen Grund anzugeben. Damals war ich total fertig, es war nicht so leicht für mich wie sich das hier jetzt liest, aber ich konnte einfach nicht mehr. Nicht mal mit meinem Bruder selber habe ich gesprochen, ich habs nur seiner Frau gesagt, seitdem haben sie mich dann auch in Ruhe gelassen.
Ich habe lange überlegt warum ich das getan habe, ich glaub der Grund war, dass ich mit der Akzeptanz meines Bruders auch den Rest meiner mir (bis heute noch) unbekannten Familie akzeptieren musste. Es gibt immer noch Geschwister, die ich nicht kenne, meine Mutter...
Meinem Bruder habe ich damals sehr weh damit getan. Das weiß ich einfach, er hatte sich so sehr gefreut, war so begeistert. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht an ihn denke. Irgendwie hat es wirklich so lange gedauert bis ich das alles für mich akzeptieren konnte, jetzt überlege ich den Kontakt -zumindest erstmal zu meinem Bruder- wieder aufzunehmen. Aber ich weiß nicht ob das richtig ist. Für mich wahrscheinlich schon, aber für ihn? Alle in meinem Umfeld raten mir davon ab, es würde wieder nicht klappen. War einer von euch schon mal in einer solchen Situation? Ich weiß nicht was ich tun soll.
Erstmal vielen Dank fürs lesen, vielleicht hat ja einer von euch einen Rat für mich, ich fühle mich schon ganz wirr im Kopf.
deine Verwirrung und Angst kann ich gut verstehen. Die Frage, die du für dich klären mußt ist glaube ich: was will ich mit der erneuten Kontaktaufnahme erreichen ? Du weißt was du nicht willst, nämlich vereinnahmt werden. Das ist ja auch völlig in Ordnung. Aber was willst du, unabhängig davon was die anderen wollen ? Hat dein dir bekannter Bruder Kontakt zum Rest der Familie ? Und was sagt deine Adoptivfamilie dazu ? Das sind vielleicht auch Gedanken, die bei deiner Entscheidung eine Rolle spielen.
Hallo Joe, zunächst ein ganz herzliches Willkommen!
Als Wurzelmutter (Danke, Pino für diesen netten Ausdruck!) möchte Dir aus meiner Sicht antworten:
Zitat von Joe... niemand kann mich verstehen und eigentlich halten mich alle für übergeschnappt deswegen.
Naja, mit "niemand" und "alle" meinst Du wohl überwiegend Menschen, die nicht von Adoption betroffen sind. Hier im Forum kann das bestimmt jeder verstehen
Zitat... ich hatte auf einmal nicht nur meinen Bruder, sondern auch eine Schwägerin, eine Nichte und einen Neffen. Mir war das einfach zuviel,...
Früher hätte ich das auch nicht verstehen können, mittlerweile habe ich aber überaus leidvoll viel dazu gelernt! Meine Tochter (Jahrgang '69) empfindet offenbar wie Du und fühlt sich von mir "unter Druck gesetzt", was ganz bestimmt nie meine Intention war. Mit auch nur einem Minimum an Begleitung seitens Jugendamt (z. B. Erklärung von zu erwartenden Verhaltensweisen), wäre das höchstwahrscheinlich nicht passiert. Meine Tochter habe ich vor nunmehr sieben Jahren gefunden, aber es kam bisher weder zu einem Treffen noch zu einem Telefonat. Geduld heißt nun das Zauberwort ...
Zitat ... und ich hab sehr abrupt den Kontakt wieder abgebrochen ohne einen wirklichen Grund anzugeben. Damals war ich total fertig, es war nicht so leicht für mich wie sich das hier jetzt liest, aber ich konnte einfach nicht mehr.
Wie gesagt, ich fürchte, das geht vielen so, wenn sie nicht zuvor Unterstützung erhalten haben. Hier klage ich unser Adoptionswesen ganz besonders an, denn die gesetzlich ja eigentlich vorgesehene Betreuung über den Zeitpunkt der Adoption hinweg, findet wohl nur selten statt, jedenfalls für Adoptierte und schon gar nicht für Herkunftseltern. Bei mir kam der Kontakt zu meiner Tochter über das damalige Jugendamt zustande, aber außer guten Wünschen für die Zukunft, bekam ich keine Hilfe. Wenn ich dann daran denke, wie man mich seinerzeit mit meinen taufrischen 18 Jahren (damals leider noch minderjährig) hofiert hat, bis es zu der Unterschrift kam, kommt bei mir täglich mehr Wut auf.
Zitat... jetzt überlege ich den Kontakt -zumindest erstmal zu meinem Bruder- wieder aufzunehmen. Aber ich weiß nicht ob das richtig ist. Für mich wahrscheinlich schon, aber für ihn?
Hier kann ich Dir nur ganz klar zu Ehrlichkeit und Offenheit raten! Gehe auf ihn zu und schildere kurz Deine damaligen Gefühle und biete ein zweites Treffen an – nur mit ihm.
Zitat... Alle in meinem Umfeld raten mir davon ab, es würde wieder nicht klappen. War einer von euch schon mal in einer solchen Situation? Ich weiß nicht was ich tun soll.
Wie oben geschrieben, ich würde nicht auf Menschen hören, die nichts mit Adoption zu tun haben. Höre auf Dein Herz und mache noch einen Versuch. Selbst wenn es schief gehen sollte, musst Du nicht für den Rest Deines Lebens zweifeln, ob Du nicht einen Fehler gemacht hast.
Hallo Joe, wie Cornelia schon gesagt hat, verstehen Dich hier bestimmt viele. Ich bin auch Wurzelmutter (gern geschehen Conrnelia) ich kann Dir nur von meiner Tochter erzählen, die mich gefunden hat, als sie 16 war. Wir haben einen super schönen uind intensiven Tag miteinander verbracht, in dessen Verlauf sie auch ihre Geschwister kennenlernte. Ich wollte sie einfach mit offenen Armen in die Familie aufnehmen und ihr zeigen, dass sie hier all die Jahre einen unsichtbaren Platz hatte. Wir versprachen uns zum Abschied, unbedingt in Kontakt zu bleiben. Sie hat sich danach nicht mehr gemeldet. Ich war verunsichert und hab gedacht, vielleicht will sie mich doch nicht, weil ich sie nicht bei mir behalten hatte. Ich hab zwei Jahre gebraucht, bis ich es nicht mehr ausgehalten habe und ihr geschrieben habe. Nach der dritten mail kam eine Antwort, dass sie sehr sehr froh ist, dass ich mich gemeldet habe. Bei ihr war es wie bei Dir. Ich hatte beim ersten Treffen des Guten zu viel getan und sie war mit dieser ganzen Familie voll überfordert. Sie sagte, dass sie den Mut nicht noch mal gefunden hätte, sich bei mir zu melden und ich war so glücklich, dass ich sie nicht einfach aufgegeben hatte. Wir beschlossen, uns ganz langsam aufeinander zuzubewegen und uns beide zu sagen, wenn es einer von uns zu viel wird. Das klappt bis heute ganz gut und wir wissen, dass wir uns nicht mehr verlieren. Langer Rede kurzer Sinn: Ich wünsch Dir Mut. Lieben Gruß Pino
ich kann es tatsächlich ebenso gut verstehen. Ich bin selbst adoptiert, kenne meine Herkunftsfamilie nicht, nicht nur, aber auch aus dem Grund, weil ich nicht genau weiß, was ich damit erreichen wollen würde. Ich kann mir gut vorstellen, dass wenn ich z.B. vor einem Jahr oder so Kontakt bekommen hätte, ich auch gerade bei einer 'ein bisschen zu herzlichen' Aufnahme (@Pino, das ist wirklich nicht böse gemeint, aber ich glaube ich wäre evtl auch ein bisschen geschlingert ;-) ) eher damit reagiert hätte, es erstmal wieder zu lassen.
Ich persönlich höre bei allem, was ich in bezug auf die Adoption tue, ziemlich auf meinen Bauch. Wenn du jetzt das Bedürfnis hast, noch mal Kontakt zu deinem Bruder aufzunehmen, dann würde ich das an deiner STelle machen. Der Fairnis halber, würde ich ihm vielleicht auch zumindest versuchen, zu erklären, warum du dich zurück gezogen hast, eventuell macht es das für ihn auch leichter zu verstehen - und wer weiß, vielleicht kann auch er das ganze doch irgendwie nachvollziehen.
Letztendlich bist du derjenige, der irgendwie zwischen den Stühlen gesessen hat. Ich hoffe, das kommt jetzt bei den H-Müttern nicht irgendwie schräg an, aber ich finde, gerade dadurch dass du eben die Position in der Mitte, und die Position desjenigen, über den entschieden wurde (ganz neutral gesagt) einnimmst, ist es vollkommen in Ordnung, wenn du versuchst, die Dinge in deinem Tempo zu machen.
Ich denke persönlich, auch wenn ich noch nicht in der Situation gewesen bin, aber immerhin auch adoptiert bin, dass es einen Versuch wert ist, wenn dir wirklich ganz ernsthaft danach ist. Du solltest dir meines erachtens nur sicher sein, was du tust, und was es mit dir tut, wenn er den Kontakt jetzt nicht mehr will (das solltest du meines erachtens vorher zumindest mal durchdacht haben, damit das dicke Ende nicht hinterher kommt). Aber wiegesagt, wenn du es ihm erklärst, dann freut er sich vielleicht doch.
Ich wünsche dir alles Gute, wie auch immer du dich entscheidest
deine Verwirrung und Angst kann ich gut verstehen. Die Frage, die du für dich klären mußt ist glaube ich: was will ich mit der erneuten Kontaktaufnahme erreichen ? Du weißt was du nicht willst, nämlich vereinnahmt werden. Das ist ja auch völlig in Ordnung. Aber was willst du, unabhängig davon was die anderen wollen ? Hat dein dir bekannter Bruder Kontakt zum Rest der Familie ? Und was sagt deine Adoptivfamilie dazu ? Das sind vielleicht auch Gedanken, die bei deiner Entscheidung eine Rolle spielen.
Viele Grüße Matti
Hallo Matti, Hallo Joe, was Matti schreibt i. o., was ich aber nicht teile ist, dass die Meinung der Adoptiveltern in dieser Hinsicht absolut keine Rolle soielen sollte, Du bist sicherlich schon volljährig, also kannst selbst entscheiden. Für mich würde eine Ablehnung durch die A-Familie keine Rolle spielen. Ein Einmischen der A-Eltern bei der Kontaktaufnahme und dem Halten des Kontaktes ist egoistisch und schlecht. Ich habe es am eigenen Leib erfahren müssen, wie meine Tochter von ihren A-Eltern beeinflusst wird, um den Kontakt mit mir abzubrechen. Du solltest selbst entscheiden wollen und können, ob Du den Kontakt zu Deinem Bruder wieder aufnehmen möchtest oder nicht. Da haben Deine A-Eltern absolut kein Mitspracherecht. Denn es sind trotz allem Deine leiblichen Verwandten.
ZitatHallo Matti, Hallo Joe, was Matti schreibt i. o., was ich aber nicht teile ist, dass die Meinung der Adoptiveltern in dieser Hinsicht absolut keine Rolle soielen sollte, Du bist sicherlich schon volljährig, also kannst selbst entscheiden. Für mich würde eine Ablehnung durch die A-Familie keine Rolle spielen. Ein Einmischen der A-Eltern bei der Kontaktaufnahme und dem Halten des Kontaktes ist egoistisch und schlecht. Ich habe es am eigenen Leib erfahren müssen, wie meine Tochter von ihren A-Eltern beeinflusst wird, um den Kontakt mit mir abzubrechen. Du solltest selbst entscheiden wollen und können, ob Du den Kontakt zu Deinem Bruder wieder aufnehmen möchtest oder nicht. Da haben Deine A-Eltern absolut kein Mitspracherecht. Denn es sind trotz allem Deine leiblichen Verwandten.
hi darky, bitte vergiß nicht, daß adoptierte ihren leiblichen eltern nicht davongerannt sind, und sie sich ihre a-eltern nicht aussuchen konnten. ich nehme an, deine tochter ist in einem alter, daß sie, wenn sie unbedingt wollte, sich mit sicherheit über die wünsche ihrer a-eltern hinwegsetzen würde, wenn sie es denn wollte. in ihrem alter solltest du ihr zugestehen, daß sie fähig ist, selber entscheidungen zu treffen, die für sie verkraftbar sind.
das ist nicht böse gemeint von mir darky, aber von den eigenen eltern weggegeben worden zu sein, ist zunächst mit das schlimmste, was einem im leben passieren kann, denn außer dieser tatsache wird adoptierten lange zeit nicht viel mehr darüber bekannt sein. die meisten sind gezwungen, mit einem minimum an informationen über ihre eltern lange zeit zu leben. es ist dann nicht einfach, wieder neues vertrauen zu menschen zu fassen, denen man einst (vordergründig) zu viel, oder im wege war. das empfinden bestimmt einige adoptierte so aufgrund mangelnder informationen. ich glaube, da kann dann nur mit sehr viel verständnis und geduld wieder etwas in die gänge kommen.
meinerseits hab ich einige jahre versucht kontakt herzustellen. da wehte mir ein sagenhaftes mißtrauen seitens 'meiner' h-familie entgegen, das ich lange nicht zuordnen konnte. im nachhinein fiel mir auf, sie hatten größere angst davor, wieviel ich möglicherweise über ihre/unsere vergangenheit (was meine existenz betraf) über andere erfahren haben könnte ... jedenfalls zielte das interesse meiner 'schwester' an ihrem besuch mehr darauf ab, anzutesten, was ich bisher herausgefunden haben könnte, anstatt offen und ehrlich damit umzugehen. da konnte kein vertrauen aufkommen. natürlich will ich (auch heute noch) wissen, warum sich damals meine eltern von mir getrennt haben, was mein leben massiv verändert hat, bzw. zur ado führte, die ansonsten ja nie zustande gekommen wäre. aber genau dieser punkt macht den kontakt zwischen uns schwierig bis unmöglich. wie oft hab ich albträume, für die ich keine erklärung finde. muß also etwas im unterbewußtsein vergraben sein, was irgendwo seinen ursprung hat. und selbstverständlich liegt mir (auch heute noch!) daran, dies endlich auflösen zu können.
umgekehrt -wenn adoptierte wollen und sich die h-familie quer stellt- kann das alles genau so schmerzhaft und schwierig werden.
Liebe Bonnie, so wie Du es darlegst, habe ich es auch gar nicht gemeint. Klar seid Ihr uns nicht davon gelaufen, aber ich hatte es vor langer Zeit ja schon einmal geschrieben, klar ist sie alt genug, sie möchte in der einen Art unseren Kontakt, aber wenn sie auf der anderen Seite regelrecht finanziell fast erpresst wird, wenn sie den Kontakt aufrecht erhält, dann ist doch klar, welchen Weg sie einschlägt.
Ich meinte doch nur, dass wenn ich es wäre, mir das nicht von meinen A-Eltern vorschreiben lassen würde, was ich zu tun und zu lassen habe, zumal ich meine eigene Familie habe und allein ohne die Eltern lebe und auch mein Geld selbst verdiene.
Und das mit den Gründen ist meiner Tochter hinreichend bekannt, nach 3 Jahren Kontakt, ich habe ihr auch gesagt, dass ich sie nicht beeinflüssen werde. Wenn sie möchte, kann sie kommen, wenn nicht dann lassen wir es. Ich bin mit dieser Situation nun schon eine ganze Weile fertig geworden und werde es auch weiterhin bleiben. Meine Nerven für das ewige Hin und her sind mir etwas zu schade. Wenn sie es nicht möchte, bitteschön, dann soll es so sein.
Sorry liebe Bonnie, aber ich bin jetzt so weit, dass ich mich damit nicht mehr belaste. Mit meinem Sohn schreibe ich mich und das ist gut so.
Zitataber wenn sie auf der anderen Seite regelrecht finanziell fast erpresst wird
genau das ist es darky, was ich nicht verstehe. in ihrem alter müßte sie doch schon länger finanziell unabhängig sein, sich gerade in diesen dingen längst 'abgenabelt' haben? ich wünsch dir, daß sich da noch einmal irgend etwas bewegen wird!! lg
Liebe Bonnie, das verstehe ich auch nicht so richtig, weiß aber, dass sie als Bäckereiverkäuferin nicht so die Masse verdient und ihr Sohn (mein Enkel) 15 Jahre alt wird und ziemliche Wünsche hat und die Wohnung und ihr Leben kostet auch und deshalb werden sie sie unterstützen, deshalb kann sie nicht anders. Liebe Bonnie, ich mache mir darüber keine Gedanken mehr, meine Gesundheit ist mir wichtiger.
Irgendwann wird sie es einsehen, mal sehen wer von uns beiden (A- und H-Mutter) eher gehen muss. Die A-Mutter ist weit über die 70. LG
darky das ist trotzdem schwer zu verstehen. ich habe mich damals, auch wenn es als alleinerziehende oft eng wurde, deshalb nie von anderen abhängig gemacht! na ja, ist wohl jeder ein anderes naturell. ach so, ja, meine a-familie hat damals peinlichst darauf geachtet, daß ich ja nichts erbe. eine a-tante hat mich in ihrem testament sogar ausdrücklich ausgeschlossen - weil ich einige male von 'zu hause' weggelaufen bin. hinterfragt hat das niemand von ihnen ... glaube mir, ich hätte nicht einen cent von dieser familie angenommen, die mich nie wirklich akzeptiert hat (ehr wär ich gestorben), in die ich mich auch nie wirklich integriert fühlte.
Zitat von bonniedarky das ist trotzdem schwer zu verstehen. ich habe mich damals, auch wenn es als alleinerziehende oft eng wurde, deshalb nie von anderen abhängig gemacht! na ja, ist wohl jeder ein anderes naturell. ach so, ja, meine a-familie hat damals peinlichst darauf geachtet, daß ich ja nichts erbe. eine a-tante hat mich in ihrem testament sogar ausdrücklich ausgeschlossen - weil ich einige male von 'zu hause' weggelaufen bin. hinterfragt hat das niemand von ihnen ... glaube mir, ich hätte nicht einen cent von dieser familie angenommen, die mich nie wirklich akzeptiert hat (ehr wär ich gestorben), in die ich mich auch nie wirklich integriert fühlte.
Liebe Bonnie, ich weiß, dass das für Dich sehr schlimm war und noch ist. Deshablb verstehe ich meine Tochter in dieser Phase nicht und sage mir nur, sie wird es einmal spüren.
Vielen lieben Dank für eure Meinungen. Es tut mir sehr gut zu sehen, dass es Menschen gibt, die mich doch verstehen oder mit denen ich überhaupt über dieses Thema sprechen kann.
Ich werde mich nochmal im Vorstellungsthread vorstellen, hier ist es mir dann doch ein wenig zu offen.
jetzt habe ich gesehen, dass ich diesen Faden ja schon gelesen habe. Ich habe ein ähnliches Problem wie Du, allerdings "umgekehrt", denn meine Tochter will keinen Kontakt zu mir (wollte ihn noch nie, genauer gesagt). Nachdem sie mich sieben Jahre lang hingehalten hat, während sie sich bereits vor über 20 Jahren mit ihrem leiblichen Vater getroffen hatte, habe ich nun den Kontakt abgebrochen. Allerdings habe ich ihr dazu eine sehr ausführliche Begründung geschickt, denn einfach nur gehen wollte ich natürlich nicht. Mein Ausklinken soll ja auch nicht für immer sein; es ist einfach nur eine Pause, damit ich wieder Kraft tanken kann, denn die vielen leeren Jahre des vergeblichen Hoffens müssen erst einmal verdaut werden.
Was Deinen Bruder angeht, würde ich Dir dringend raten, ihm wenigstens kurz zu schreiben wie es Dir gerade geht und, dass Du den Kontakt gerne vorsichtig wieder aufnehmen würdest. So weiß er bescheid und kann sich seinerseits auf eine neues Treffen vorbereiten.
Die ehrliche Meinung ist immer besser als ein Schweigen, denn das nährt nur falsche Gefühle und Vermutungen, die die Situation nur weiter verschlimmern.