Am 12. Juli 2009 wurde bekannt, dass im nordhessischen Fuldabrück eine 22-jährige Frau alleine ein Mädchen zur Welt brachte und dieses gleich nach dem Abnabeln erstochen haben soll. Ihr selbst ging es so schlecht, dass sie ein Krankenhaus aufsuchen musste, wobei dieses grauenvolle Verbrechen aufflog. Erschreckend ist für mich die Summe der Stimmen, die sofort nach Lynchjustiz und Zwangssterilisation der jungen Frau aufriefen. Nur wenige brachten die teilweise verheerenden Zustände unserer Familien ins Spiel, mit denen sich gerade junge Menschen heute konfrontiert sehen, und nur vereinzelt wurde nach dem Vater gefragt. Fast alle Ankläger beschimpften die junge Frau als verantwortungslose Schlampe (milde beschrieben!) und verwiesen auf Babyklappen und Adoption. Aus Sicht des getöteten kleinen Mädchens wäre das zwar eine Lösung gewesen, aber für mich ist und bleibt so ein Verbrechen ein beschämendes Armutszeugnis für uns alle, denn es gilt schleunigst und drastisch die Zahl der ungewollten Schwangerschaften zu reduzieren, anstatt die Auslastung von umstrittenen Babyklappen zu fördern oder unfruchtbare (meistens junge) Paare zu therapieren! Stoppt endlich den "Nachschub" durch Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung!
Fuldabrück war seither nicht der letzte Fall und gerade wurde von einem (eigentlich drei) neuen berichtet:
"Auf dem Dachboden eines Einfamilienhauses in Ostertimke bei Rotenburg (Wümme) finden die Bewohner zwei verweste Babyleichen. Sie sollen von der Vormieterin stammen, die sich zuletzt in Hessen aufhielt. Gegen die Frau wird Haftbefehl erlassen." (Quelle)
Ein weiterer Artikel zu dieser neuen Tragödie beschäftigt sich auch eingehend mit den Ursachen, die Mütter dazu bringen, solche Straftaten zu begehen:
Zitat aus dem Artikel: "Bleibt die Frage, wie Frauen zu helfen ist, die bereits in der verhängnisvollen Falle stecken, schwanger zu sein, aber nicht schwanger sein zu dürfen. Es ist ein Dilemma. Viele dieser Frauen seien unselbständig und fänden gar nicht erst die Beratungsstellen, die sie brauchen, sagt Professor Jorch. Für ihn liegt das Problem tiefer. Er sieht in dem Statusverlust, den viele Frauen allein dadurch erleiden, dass sie ein Kind erwarten, sogar eine Ursache für die Kinderlosigkeit der Gesellschaft. "Eine Frau, die ein Kind austrägt, sollte immer die Anerkennung der Gesellschaft bekommen", sagt Jorch. Daneben müssten in schwieriger Lage Möglichkeiten wie Adoption nicht als Notlösung, sondern "als ehrenvoller Weg" beworben werden."
ZitatDaneben müssten in schwieriger Lage Möglichkeiten wie Adoption nicht als Notlösung, sondern "als ehrenvoller Weg" beworben werden.
, wenn ich nur an mein inzwischen geschlossenes Gästebuch denke. Von wegen ehrenvoller Weg ...
also bei allem Verständnis für die schwierigen Situationen, in der sich die Frauen befinden mögen, bei Kindstötung hört auch bei mir das Verständnis auf.....
Eine Situation in der eine Mutter ihr neugeborenes gleich tötet ist eine so komplizierte Psychische Lage in die man sich nicht hineinversetzen Kann. Diese Frauen werden nie zur Babyklappen gehen oder gar in ein Jugendamt.Auch wenn sie neben an Wohnen. Auf die Gefahr hin, dass das jetzt Herzlos klingt, man kann nichts dagegen tun. Diese Frauen sind auch nicht von gestern. Sie Wissen hundertprozentig das es Hilfsangebote gibt, googeln kann jeder. Es ist einfach diese Psychische Situation.