Babykauf im Internet - niederländisches Paar vor Gericht
Ein niederländisches Paar, das via Internet in Belgien ein Baby gekauft hatte, muss sich dafür nun vor Gericht verantworten. "Ich kann bestätigen, dass die beiden strafrechtlich verfolgt werden", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft im niederländischen Den Haag der Nachrichtenagentur AFP.
Die Einzelheiten der Anklage seien aber noch nicht bekannt. Die niederländischen Behörden hatten den von den Medien "Baby Jayden" genannten Jungen dem Paar Ende vergangenen Jahres entzogen und ihn den belgischen Behörden übergeben, nachdem der Baby-Kauf aufgeflogen war.
Das niederländische Paar, das offenbar selbst keine Kinder haben kann, hatte die leibliche Mutter des Babys noch während der Schwangerschaft auf eine Internet-Anzeige hin kontaktiert. Sie hatten das Kind im Juli 2008 nur wenige Stunden nach seiner Geburt im belgischen Gent in Empfang genommen.
Niederländischen Medien zufolge hatten die Niederländer den leiblichen Eltern zwischen 5000 und 10.000 Euro für ihr Baby gezahlt. Zur Entbindung hatte sich die belgische Mutter mit der Versicherungskarte der Niederländerin im Krankhaus angemeldet. Bei der Stadtverwaltung Gent hatten die Niederländer dann die Geburt gemeldet und sich als Eltern eintragen lassen.
Die leiblichen Eltern verkauften ihr Baby offenbar aus Geldmangel. Zwischenzeitlich hatten sie aber den Schritt bereut und ihr Kind zurückverlangt.
das hat einen extrem hohen Kotzfaktor ich verstehe beide beteiligten Familien zum Teil. Es scheint doch so einfach, der eigenen Not ein Ende zu machen. Die einen haben endlich etwas Geld, die anderen haben endlich ein Kind. Wer von denen hat auch nur eine Sekunde an das Kind, statt an sich gedacht?
Zitat von pinocchio... ich verstehe beide beteiligten Familien zum Teil. Es scheint doch so einfach, der eigenen Not ein Ende zu machen. Die einen haben endlich etwas Geld, die anderen haben endlich ein Kind. Wer von denen hat auch nur eine Sekunde an das Kind, statt an sich gedacht?
Ganz zynisch betrachtet, kann man sogar sagen, dass es bei Adoption und klassischer Leihmutterschaft auch nicht viel anders ist: die einen können aus Not (welche auch immer) ihr Kind nicht behalten und die anderen sind zu fast allem bereit, ein eigenes Kind zu bekommen. Ich vergleiche das mit Organimplantationen, wo die Angst todkranker Menschen ja bisweilen auch kriminelle Züge annimmt und arme Kerngesunde für Geld ihre eigenen Organe verhökern. Genau diese Fälle sind es dann, die Kritiker auf den Plan rufen, weil sie laut fragen, ob man/frau unbedingt korrigierend in das eingreifen muss, was die Natur offenbar für einen vorgesehen hat. Man darf gespannt sein, welche Blüten das alles noch treibt ...
Um ehrlich zu sein, würde ich noch nicht einmal ein jahrelanges Adoptionsverfahren mitmachen und mich der Willkür einzelner JA-Mitarbeiter aussetzen. Wenn man etwas für Kinder tun will, hat man dazu sehr viele Möglichkeiten, von denen man einige bis ins hohe Alter ausübe/anwenden kann.
wenn ich an meine eigene adoption zurück denke, ist mir die vorstellung an eine organtransplantation nicht besonders fremd, vor allem deshalb, weil ausgerechnet eine sog. leibliche 'halbschwester´' die bemerkung los ließ, daß meine a-eltern doch meine 'richtigen' eltern gewesen wären ...
@ bonni das wirft eine interessante Frage auf. kennt ihr die Berichte von Menschen, die eine Herztransplantation oder z.B. Handtransplantation hatten? Die haben immer das Gefühl eines Fremdkörpers. Bei Herztransplantationen geht es sogar soweit, dass sie Gefühle entwickeln, die so völlig neu und anders sind, dass sie es sich nicht erklären können, fast als wären sie ein anderer Mensch. Wie empfindet man als Adoptivmutter das angenommene Kind? Ist der Gedanke, es sei das eigene oder es sei wie das eigene Kind die Illusion, die man dem Wissen um das "Fremde" überstreift. Es gibt ja kein zurück, weder für die Herkunftsmutter, noch für die Adoptiveltern.
je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr denke ich, dass ich nicht tauschen möchte. ich möchte nicht in der Haut einer Adoptivmutter stecken.
Der Mensch, den sie an Kindes statt angenommen habt sollte einen Teil ihres Lebensglücks bedeuten, eine Sehnsucht stillen und den Traum vom Kind erfüllen. Wie oft steht sie im Laufe der Zeit vor diesem Menschen und versteht ihn nicht? Wie oft empfindet sie etwas ihr total fremdes im Wesen des Kindes? In den ersten Jahren, wenn die Persönlichkeit noch nicht so ausgeprägt ist, geschieht das vielleicht noch nicht. Was ist später, in der Pubertät oder im Umgang mit dem erwachsenen Adoptierten? Traut die Adoptivmutter sich , dieses Gefühl der Fremdheit zuzulassen? Versucht sie das Fremde wegzulieben, oder es weg zu erziehen? Oder gelingt es ihr, es anzusehen und anzunehmen?
Sie gibt alles, was sie kann, und trotzdem ist dieses Kind nicht aus ihr. Und wenn es erwachsen wird, macht es sich vielleicht auf die Suche nach seiner leiblichen Mutter. Manche Adoptierte tun das schon sehr früh, mit 15 oder 16 Jahren. Und wenn sie sie finden und sich wunderbar verstehen, wo bleibt dann die Adoptivmutter? Ist das eine Frage, die schon am Anfang da ist?
Alles, was wir Herkunftsmütter gegeben haben ist das Leben und darin liegt alles, was wir selber in uns tragen. Das ist ein Schatz. Ich habe darunter gelitten, dass ich mein Kind nicht bei mir hatte, ich habe die Adoptiveltern beneidet. Und heute kann ich sagen, ich möchte tatsächlich keine Minute tauschen.
Zitat Der Mensch, den sie an Kindes statt angenommen habt sollte einen Teil ihres Lebensglücks bedeuten, eine Sehnsucht stillen und den Traum vom Kind erfüllen. Wie oft steht sie im Laufe der Zeit vor diesem Menschen und versteht ihn nicht? Wie oft empfindet sie etwas ihr total fremdes im Wesen des Kindes? In den ersten Jahren, wenn die Persönlichkeit noch nicht so ausgeprägt ist, geschieht das vielleicht noch nicht. Was ist später, in der Pubertät oder im Umgang mit dem erwachsenen Adoptierten? Traut die Adoptivmutter sich , dieses Gefühl der Fremdheit zuzulassen? Versucht sie das Fremde wegzulieben, oder es weg zu erziehen? Oder gelingt es ihr, es anzusehen und anzunehmen?
Sie gibt alles, was sie kann, und trotzdem ist dieses Kind nicht aus ihr. Und wenn es erwachsen wird, macht es sich vielleicht auf die Suche nach seiner leiblichen Mutter. Manche Adoptierte tun das schon sehr früh, mit 15 oder 16 Jahren. Und wenn sie sie finden und sich wunderbar verstehen, wo bleibt dann die Adoptivmutter? Ist das eine Frage, die schon am Anfang da ist?
Alles, was wir Herkunftsmütter gegeben haben ist das Leben und darin liegt alles, was wir selber in uns tragen. Das ist ein Schatz. Ich habe darunter gelitten, dass ich mein Kind nicht bei mir hatte, ich habe die Adoptiveltern beneidet. Und heute kann ich sagen, ich möchte tatsächlich keine Minute tauschen.
Das sind Gedanken, die ich auch schon hatte. Vielleicht findet sich hier mal eine A.Mutter von heute erwachsenen Adoptierten, die da einige Fragen beantworten könnte.