sah gestern eine spannende Reportage über den Regisseur Rosa von Praunheim, geboren als Holger Radtke in Riga, der erst im Alter von 58 Jahren von seiner Adoption erfuhr. In späteren Jahren machte er sich auf die Suhe nach seiner leiblichen Mutter. Ein ganz spannender Film mit unzähligen Besuchen in unzähligen Archiven, Behörde und Ämtern; ein Lebenslauf der aus micro-kleinsten Pusselteilen zusammengesetzt werden mußte und bei dem er etliche "Hammer" verkraften mußte, z. B. seine Geburt im Knast in Riga. Sein Erfolg: Nicht aufgeben! Eine Kurzzusammenfassung steht unter dem Link:
Es kann wohl festgestellt werden, dass der Protagonist dieses Filmes dem Zuhause seiner Herkunft auch gefühlsmäßig ein ganzes Stück näher gekommen ist; allein schon mit Hilfe der Bilder seiner Mutter, die für ihn nun ein reales Gesicht hat. Zudem auch durch das Kennenlernen seiner Herkunftsverwandtschaft, die natürlich kein 100%iger Ersatz sein kann, aber ich könnte mir vorstellen, in einem solchen Fall zählen auch bereits 50%, um bisher vermißte Heimatgefühle entwickeln zu können. Allein diese Fakten rechtfertigen die jahrelange Sisyphusarbeit, die ebenfalls die schrecklichen, politisch begründeten Wirren der damaligen Zeit ans Licht brachten und somit doch ein gewisses Verständnis für das eigene Schicksal aufkommen lassen. Dadurch ist wohl auch in diesem Zusammenhang das übermächtige WARUM?? doch auf ein überschaubares Maß zusammengeschmolzen und erlaubt eine ganz neue Orientierung der Gedanken und Gefühle.
Zitat von m.... Wer Verwertbares für sich als Adoptierter sucht, wird enttäuscht...
...Aber ist denn R.v.P. hinsichtlich der Gründe irgendwie weitergekommen? Ich hatte nicht den Eindruck. Und das ist ja letztlich doch enttäuschend...
Warum?
Ich habe den Bericht leider nicht gesehen, nur unter den o.g. Links gelesen. Ich habe ihn so verstanden, dass er trotz allem zufrieden ist, mit dem was er in Erfahrung gebracht hat und er damit im Reinen ist. Schließlich hat er eine Doku/Report zu seiner Geschichte gemacht und keine Doku für Adoptierte als Wegweiser.
Ich finde es trotz allem sehr aufschlußreich, wie und was er nach so vielen Jahren alles noch herausgefunden hat. Es sah ja zum Anfang schier unmöglich aus, überhaupt irgend etwas in Erfahrung bringen zu können.
Ich glaube sehr wohl, dass es für viele sehr interessant war. Es hatte ja unterschiedlichsten Informationsgehalt.
Dann dürfte man ja keine der täglich gezeigten "Lebensgeschichten" / Dokumentationen sehen, die Tag täglich gezeigt werden, weil man da für sich keine Hilfe findet. Es ist nun mal jedes Schicksal einzigartig. Jeder geht mit den Erfolgen anders um, einige eben mit kleinen, die für andere lange nicht ausreichend sind.
Er sieht es trotzdem für sich positiv, positiv was er alles zusätzlich damit gewonnen hat und dass sind Menschen, die er heute auch Freunde nennt und er hat ein Land entdeckt, was er ebenfalls lieben gelernt hat.
Auch scheint es ihm ja jetzt eine Erklärung gegeben zu haben, warum er so ist wie er ist.
Also ich sehe da auch mehr positiv als negativ.
Klar wäre es auch schön das Warum zu erfahren, aber wenn es an der Stelle nicht weiter geht?
warum entpuppst Du Dich hier als Schwarzseher, Schwarzmaler Miesepeter usw. Es ist eben nicht Deine Geschichte und Du kannst anderen nicht vorschreiben, wie sie sich zu fühlen, die Dinge zu sehen und damit umzugehen haben. RvP wirkte doch ziemlich zufrieden mit dem, was er bis dahin herausfinden konnte, zumal es anfangs viele Jahre nicht so schien, als könnte er von seiner Vergangenheit überhaupt etwas erfahren. Während des ganzen Filmes machte er auf mich einen äußerst demütigen Eindruck, auch beim Herausfinden der Umstände seiner Geburt. Man hatte absolut nicht den Eindruck, er wolle sich damit produzieren, wie vielleicht in Dokumentationen früherer Jahre. Es war auch nicht der Ansatz eines Vorwurfs in Richtung seiner Mutter zu spüren; er akzeptiert sie voll und ganz als seine Mutter, auch mit ihrer von ihm herausgefundenen Lebensgeschichte. Der Film war auch ausdrücklich seinen beiden Müttern gewidmet, was wohl nicht der Fall wäre, wenn er irgendwo haderte.
Mir bürgerlichem Namen heißt er Holger Mischwitzky, seine Ado-Eltern ließen ihm den von seiner Mutter gegebenen Vornamen. Die Aufklärung der ganzen Sache kam in Gang, als ein Archivar einen 1942 in Riga gestellten Antrag seiner Ado-Mutter auf Zuteilung von Windeln für ihr Pflegekind Holger Radtke fand. Wo gibt es da noch Zweifel an seiner Identität?
Die Reportage und damit das Zulassen der Anteilnahme an seinem Schicksal sollte die total unverschuldete Problematik der Lebensgeschichte und Vergangenheit auch prominenter Leute beleuchten, was mit Sicherheit vielen Anderen, die ein ähnliches oder auch ein schmerzliches Los tragen, zumindest einen kleinen Trost vermittelt. Es ist nun mal so: Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Vermutlich wird er die Vaterschaftsfrage auch noch weiter verfolgen. Ihm stehen ja als Prominenter mit Vermögen viele Türen offen: Zugang zu den entsprechenden Nachkommen des infragekommenden Personenkreises einschließlich der DNA-Abgleiche.
Mir ist schleierhaft, was Du mit Deinen unzivilen Äußerungen bezweckst, mit denen Du Dich zunehmend disqualifizierst. Du hast doch Kenntnis von Deiner Lebensgeschichte, wenn sie Dir auch Pein und Schmerzen verursacht. Laß' doch auch Anderen diese Wahrheitsfindung.
Zitat von m@Martina Ich hänge einer Bewegung an, die sich selber als Revisionisten bezeichnet.
Und warum betreibst du das dann nicht in Geschichts- oder Politforen? und unter Gleichgesinnten? Es mag ja dagegen nichts einzuwenden zu sein und macht auch sicher in vielen Bereichen Sinn. Aber was hat das mit Ado, wo es nur Einzelschicksale geht, zu tun? Kannst du nicht mal darauf verzichten aus Rücksicht gegenüber Anderen und deren Gefühle?
Zitat von m@bald Was ist nun mit meiner Accountlöschung und IP-Sperre?
Weil wir vielleicht ganze Nette sind? und tolerant sind und Respekt dir gegenüber und deinen auch sehr guten Beiträgen haben? Du hast selber angegeben, du hälts es max. 1/4 Jahr aus, ohne hier zu sein. Wir hätten angenommen, du bekommst mal die Kurve, nachdem dir ja nun schon mehrere den Hinweis gegeben haben. Und würde denn eine Sperre Sinn machen?
Ich denke wir kommen hier aber gerade vom Thema ab. Dafür gibt es andere Kategorien im Forum.
Zitat@Martina Ich hänge einer Bewegung an, die sich selber als Revisionisten bezeichnet.
das mag ja in einigen Bereichen ganz nützliche Auswirkungen haben, darf aber nicht in die Persönlichkeit anderer, politisch völlig unauffälliger Menschen eingreifen oder sie diskriminieren, auch nicht in total unangemessene Provokation an falscher Stelle ausarten.
kannst Du 100%ig die Vaterschaft Deines "angeblich" leiblichen Vaters belegen? Die Abstammungsurkunde kann ja manipuliert sein, um den Schein zu wahren. (Das ist nur ein Denkanstoß zu Deinen an den Haaren herbeigezogenen angeblichen Manipulationen, keine Unterstellung, die steht mir absolut nicht zu.)
ZitatDas wird um so schwieriger, wenn sich nicht einmal nähere Verwandte der Mutter ermitteln lassen.
Die
Schwester seiner Mutter hat er ausfindig gemacht, sich sogar mit ihr und ihrem Sohn (von der Kamera begleitet) getroffen. Von ihr hat er eine ganze Menge Beschreibungen seiner Mutter. Wer weiß, vielleicht war dabei auch schon eine DNA-Analyse im Spiel, um Unwägbarkeiten auszuschließen. So weit ich weiß, kann man die Verwandtschaft engerer Angehörigier damit nachweisen.
Dann verstehe ich dich nicht. Du schlägst doch hier täglich mehrmals auf. Warum machst du das, wenn du hier nicht mehr sein möchtest. Warum brauchst du dazu eine Sperre? Und wie schon gefragt, würde es denn Sinn machen?
Sa 08. August Suchergebnis "meine mütter" 18.02-19.30 Meine Mütter - Spurensuche in Riga (EinsExtra) 88 Min. Doku
23.20-00.50 Meine Mütter - Spurensuche in Riga (EinsExtra) 90 Min. Doku
Eins Extra 08.08.2009 | 03:05 Meine Mütter Spurensuche in Riga bis 04:35 (90 Min) Dokumentarfilm, BRD 2007
Rosa von Praunheim wurde am 25. November 1942 in Riga, Lettland geboren und ist als Holger Mischwitzky in der Bundesrepublik Deutschland aufgewachsen. Unter seinem Künstlernamen wurde er einer der bekanntesten deutschen Filmregisseure.