Hallo Ich befasse mich schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken meine Adoption auflösen zu lassen. Ich habe eine leibliche Mutter die mich 1970 auf die Welt gebracht hat. 1974 hat sie geheiratet und folglich hat mich ihr Eheman adoptiert. Es hat sich im Laufe meiner Kindheit nie eine richtige emotionale Bindung ergeben, schon gar nicht als ich mit 10 Jahren erfahren musste, dass mein Vater eigentlich gar nicht mein Vater ist. Im Teenager-Alter hat sich diese Bindung eher weiter verschlechtert. Nachdem sich meine Eltern Ende der 80'er scheiden ließen hatte ich nur noch sporadischen Kontakt zu meinem Adoptivvater. Anfang der 90'er riss der Kontakt dann endgültig ab. Seit nun knapp 20 Jahren weiss ich weder wie er lebt, noch kenne ich seine näheren Lebensumstände. Ich weiss nur, dass er wieder geheiratet hat. Ich habe keinerlei Interesse mehr den Kontakt wieder herzustellen, noch hat er jemals Interesse an mir und meinem Leben gezeigt. Wie stehen die Chancen, dass ich mich auch rechtlich endlich von ihm lösen kann?
Hallo Frank! Erstma herzlich Willkommen hier im Forum.:) Ick muss dir leider mitteilen das eine Rückgängigkeit nicht mehr zu machen ist da du schon lange volljährig bist. Es tut mir leid. Das einzigste was du machen kannst dich niewieder melden oder sonst was.Damit is das moralische Adoptionchen zerschnitten.aber das Rechtliche trägst du bis zu deinem Tode mit dir rum . Sorry!
bitte kontaktiere unser Mitglied Harald. Er hatte auf Aufhebung der Adoption geklagt, und konnte wegen einer Versäumnißfrist seines Anwalts keine weiteren Instanzen gehen. Er wird sich sicher freuen noch einen Gleichgesinnten zu finden.
Darf ich fragen, warum es Dir wichtig ist die Ado aufzuheben? Wenn Du sowieso keinen Kontakt hast, könnte es Dir doch auch egal sein.
Würde mich freuen, wenn Du uns auf den Laufenden hällst, und sogar den Schritt wagen würdest vor Gericht zu klagen!!!
ich danke euch erstmal für eure Antworten und Willkommensgrüße. Ehrlich gesagt, hätte ich es nicht vermutet, dass eine Auflösung nicht möglich ist. Wie gesagt, es gibt weder eine emotionale noch sonst eine Beziehung zwischen uns, da ist absolut nichts mehr und von meiner Seite aus wird es sich auch nicht ändern. Was mir nur Angst macht, ist die Tatsache, dass er irgendwann einmal vor meiner Tür steht und die Hände aufhält. Was wenn er mal zu einem Pflegefall wird, er sich nicht mehr um sich kümmern kann? Es kann doch nicht sein, dass ich dann in die Bresche treten muss, für einen Mann, der sich das ganze Leben einen Dreck um mich geschert hat. Müsste ich beispielsweise auch bei Schulden den Kopf hinhalten? Was hätte eine Klage für einen Sinn, wenn rechtlich gesehen eh nichts daran zu ändern ist? Ich kenne mich da leider nicht so gut aus und finanziell gesehen sind solche Klagen sicherlich auch nicht billig. Es ist schon ein wenig deprimierend. Selbst meine Mutter bereut die Adoption, aber Anfang/Mitte der 70'er gab es andere Moralvorstellungen als heute. Aus heutiger Sicht würde sie soetwas nie wieder in Angriff nehmen.
Hallo Frank, Da Du rechtlich gesehen der Sohn bist, müßtest Du im Fall der Fälle auch zahlen. Das Erbe bei Tod könntest Du meines Wissens ausschlagen, und würdest so auch keine Schulden erben. Aber zu Lebzeiten, muß Du wohl herhalten.
Du hast Recht, so ein Gerichtverfahren ist kostspielig. Da kann Dir harald sicher Auskunft geben.
Wir wünschten uns ja jemanden, der das durchzieht. Und gewinnt! So könnten andere, die auch die Aufhebung wollen sich darauf berufen.
Eine Interessengemeinschaft halte ich für eine gute Idee.
Zitat von Harald Deshalb wollte ich mich damals sogar mit meinem Stief/Adoptivvater finanziell arrangieren. Hat ihm nicht gereicht: Er verlangte eine phantastisch hohe Summe, die er auch noch auf einen Schlag haben wollte.
Es ist mir nie darum gegangen, mich eventuellen Unterhaltsverpflichtungen zu entziehen. Ich wurde misshandelt und habe außerdem ein fettes Identitätsproblem. Bei Dir scheint mir das nicht der Fall zu sein.
Hallo Harald, du scheinst vom Charakter her, einen ähnlichen Vater zu haben wie ich. Materielle Dinge waren ihm immer wichtiger als familiäre oder andere Dinge. Dabei ging er auch über "Leichen". Er zog sogar selbst seine leibliche Tochter durch den Schmutz und vor Gericht, um keinen Unterhalt mehr zahlen zu müssen. Er ist ein Charakterschwein übelster Sorte und ich bin froh nicht mehr in seinen Klauen gefangen zu sein. Ich habe groß gefeiert als meine Mutter endlich die Scheidung einreichte und noch mehr habe ich gefeiert, als sie durch war. Körperlich misshandelt wurde ich selten, ich wurde bisweilen geschlagen, aber nie so brutal das ich Verletzungen davontrug. Viel schlimmer war das ständige Einreden, ich sei doof und würde nichts taugen. Selbstbewusstsein war mir bis zu meiner Selbstständigkeit ein Fremdwort, auch seelische Misshandlung kann grausam sein. Ich habe es oft zu spüren bekommen, dass ich nicht sein leiblicher Sohn bin und das nicht nur von ihm, sondern von seiner ganzen Familie. In meiner Jugendzeit sind mir nicht selten Selbstmordgedanken durch den Kopf gegangen, dass ich es nicht tat, lag allein an meiner Mutter. Dort fand ich die Zuneigung und Liebe die mir auf anderer Seite gänzlich fehlte. Dafür danke ich ihr jeden Tag und das weiss sie auch.
Ein Identitätsproblem habe ich nicht. Ich weiss wer ich bin und was ich kann. Identifizieren kann ich mich aber nicht mit meinem Nachnamen, denn der bedeutet mir rein gar nichts. Aber vielleich ist das ja schon ein Identitätsproblem. Vielleicht sollte ich heiraten und den Namen meines Partners annehmen. Vielleicht hilft das ja schon ein bischen?
Dann sehe ich noch, lieber Harald, dass wir sogar eine kleine Gemeinsamkeit haben! Ich sehe, du kommst aus Duisburg. Tja, von dort kommt mein Vater und seine ganze verfluchte Familie her. Als Kind und Jugendlicher war es für mich das absolute Grauen dort hin zu müssen. Gerne hätte ich schönere Erinnerungen an Duisburg, aber leider habe ich sie nicht.