Adoption ist ein totgeschwiegenes Thema - nur wenn Prominente ein fremdes Kind aufnehmen, wird darüber berichtet. Wer die Mütter dieser Kinder sind, wird nicht gefragt. Warum eigentlich? VON JUDITH LUIG
Jana Michels schwerste Entscheidung ist auf einem verknüddelten Blatt Papier festgehalten. Der für die Behörden wichtigste Satz ist vorgedruckt: "Ich möchte, dass meine Tochter zur Adoption freigegeben wird." Zwischen "Tochter" und "zur" ist Platz, damit man etwas einfügen kann. Jana Michels hat in die obere Ecke dieses Feldes eilig und sehr klein [Marie] geschrieben. In eckigen Klammern. So als sei das Kind, das neun Monate lang in ihr wuchs und das sie vor ein paar Stunden auf die Welt gebracht hat, schon nicht mehr da. Als habe sie kein Recht, dieser Tochter einen Namen zu geben, deren Mutter sie nicht sein will.
Jana Michels hat ein Tabu gebrochen. Wer sein Kind weggibt, gilt als Rabenmutter. Das eigene Baby nicht selbst großzuziehen, wird als größtmögliches Scheitern angesehen. Berichte über Adoptivkinder sind von Formulierungen geprägt wie: "Die leibliche Mutter ist eine Prostituierte." Oder: "Sie ist drogenabhängig." Oder beides. Das Thema wird von Heuchelei begleitet: Einerseits warten unendlich viele Paare auf ein Adoptivkind, wer sein Kind aber adoptieren lässt, der wird verteufelt. Anzeige
Als Jana Michels 2005 trotz Verhütung schwanger wurde, brach ihre Welt zusammen. Komplett. Es fing mit ihrem Freund an: Als sie Tom erzählte, dass sie schwanger sei, setzte er sie vor die Tür: "Entweder du treibst ab, oder wir trennen uns." Tom war ihre große Liebe. Sie hatten davon gesprochen, zusammenzuziehen, gemeinsam ins Ausland zu gehen. Nach dem Streit hat er all ihre Versuche, mit ihm zu reden, abgeblockt. Sie hat Tom noch zweimal gesehen. Einmal zufällig in der Stadt, als er ihr von der anderen Straßenseite zubrüllte: "Ist das Kind überhaupt von mir?", und dann, als sie unter Polizeischutz ihre Sachen aus seiner Wohnung holte. Im Protokoll vermerkten die Beamten später, dass er sagte: "Ich trete dir das Kind weg."
"Das war eine heftige Zeit", sagt Jana Michels. Sie ist eine schöne, sehr weibliche Frau, eine Mischung aus Fröhlichkeit und Eigenwilligkeit. Doch jetzt wird sie leise: Sie kann immer noch nicht verstehen, wie sie sich so in Tom täuschen konnte. Sie hat eine Therapie und mehrere Jahre gebraucht, um zu lernen, mit ihrem Schmerz umzugehen. Dabei war es Tom, der sich eine Familie gewünscht hatte. "Ich wollte nie Kinder." Die Familie, die sie einmal hatte, hat ihr nicht gerade Lust darauf gemacht, eine eigene zu gründen.
Nach dem Bruch hat Jana Michels die Stadt verlassen. Sie war im fünften Monat schwanger, te "wie ein Reiher", wie sie sagt, aber sie wollte so dringend weg, dass sie die Kraft fand, sich eine neue Wohnung und einen anderen Job zu suchen. Oben im Norden, ganz nah an der Küste. Freunde, die sie unterstützten, gab es nicht. Sie hat sich alleine durchgekämpft. "Ich habe immer gedacht, für das Baby muss ich da durch", sagt Jana Michels. Ihr neues Leben war von der Schwangerschaft bestimmt. Sie bereitete sich auf die Geburt vor, ging zu allen Untersuchungen, übte Atmen und Entspannungstechniken. Nur die Säuglingspflege ließ sie aus.
Erst im Kreißsaal sagte Jana Michels zum ersten Mal laut, was sie seit langem mit sich selbst abgemacht hatte: "Ich will das Kind zur Adoption freigeben." Wenn man es nicht vor der Geburt deutlich macht, dann legt die Hebamme das Neugeborene der Mutter in den Arm. Doch die junge Assistenzärztin redete auf sie ein. "Die hat mich bequatscht und betatscht." Irgendwann übernahm der Oberarzt. Der zeigte Verständnis. Nach der Geburt ließ sie sich sterilisieren.
Heute lebt Jana Michels im Süden Deutschlands. Wohl fühlt sie sich hier nicht. "Dieser ganze dunkle Wald stört mich", sagt sie. Sie lebt in einer kleinen Wohnung am Rande einer Kreisstadt und momentan hat sie noch eher Bekannte als Freunde. Aber sie arbeitet wieder und wenn sie an Tom denkt, dann ist sie nicht mehr so wütend und verzweifelt.
Über die Adoption spricht sie fast gar nicht mehr. Sie würde gerne ihre Geschichte erzählen, sich mit einer Frau austauschen, die etwas Ähnliches durchgemacht hat. Aber in den Selbsthilfegruppen für abgebende Eltern sind immer nur Menschen, bei denen Sucht, Unfähigkeit und schließlich Ämter entschieden haben, dass die Kinder in einer anderen Familie besser aufgehoben wären. Internetforen für Herkunftsmütter gibt es nicht, sucht man auf den bestehenden Seiten Betroffene, feinden einen ungewollte Nicht-Mütter, Übermütter oder sonstig Gestrige an. Frauen wie Jana Michels gibt es zwar, aber die verdrängen ihre Geschichte und schweigen. Aus gutem Grund, weiß Jana Michels: Wer sein Kind zur Adoption freigibt, wird geächtet.
Als Jana Michels nach der Geburt ohne Kind zurück in den kleinen Ort an der Küste kam, standen plötzlich zwei Polizisten vor der Tür und fragten, was mit dem Neugeborenen geschehen sei. Nachbarn hatten sie alarmiert. "Ich hatte richtig Probleme zu beweisen, dass ich mein Kind nicht umgebracht habe." Eine Geburtsurkunde steht ihr nicht zu, Papiere über die Adoption hatte sie noch nicht. Von da an fühlte sie sich in ihrer Gegend nicht mehr wohl. Auf der Arbeit war es nicht besser: Noch bevor sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, hatte man ihr gekündigt. Ihre Chefin hatte angerufen, um zu hören, wie es ihr ginge. Und die Stationsschwester erzählte ihm, dass Jana Michels das Kind nicht behalten habe. "So was wollen wir nicht", hat ihre Chefin später der Anwältin erklärt. Jana Michels hätte die Frau verklagen können, aber sie tat es nicht. "Ich hatte da einfach nicht die Kraft, zu kämpfen", sagt sie. "Ich habe meinen Schreibtisch ausgeräumt und gedacht: ,Ihr könnt mich mal.'"
Ab diesem Zeitpunkt hat Jana Michels immer wieder rechtfertigen müssen, warum sie ihr Kind zur Adoption freigegeben hat. Bei dem Notar, der die Adoption beglaubigen musste, gegenüber der ersten Sachbearbeiterin von der Krankenkasse, die wegen der Untersuchungen anrief, der zweiten und der dritten auch. Auf allen möglichen Ämtern, die sie durchlief, fühlten sich Menschen berechtigt, Näheres über ihre Entscheidung zu erfahren. "Ich bin da manchmal richtig giftig geworden", erinnert sich Jana Michels. Allerdings kannte sie die feindliche Haltung schon von der Zeit vor Maries Geburt, als sich Jana Michels über die Adoption beraten lassen wollte. "Ich habe für mich und Marie einfach keine Zukunft gesehen", sagt sie. "Was hätte ich ihr denn bieten können?" Eine Pflegefamilie hätte sie als falsches Signal empfunden. "Das wäre nur ein endloses Hin und Her. Ein Kind braucht doch klare Verhältnisse." Sie ging zu Pro Familia, zur Diakonie und anderen Stellen, aber alle wollten sie davon überzeugen, dass ein Kind zur Mutter gehöre. Unbedingt. Geholfen hat ihr das nicht. Eine Beratung über eine Abtreibung ist leicht zu haben, ein Kind auf die Welt zu bringen und abzugeben hingegen ist nicht vorgesehen.
Am Tag nach der Geburt ihres Kindes ist Jana Michels dann doch Mutter geworden. Zwei Frauen vom Jugendamt kamen zu ihr in die Klinik und erklärten ihr, dass sie zwischen verschiedenen Formen der Adoption gäbe. "Ich dachte, ich unterschreibe die Papiere und das war es", erzählt Jana Michels. Sie erfuhr, dass sie ihrer Tochter einen Namen geben kann. "Marie, denn meine Großmutter hat immer ,Mariechen' zu mir gesagt." Sie erfuhr, dass es eine ,offene' Adoption gibt, bei der sie Kontakt zu der Familie haben kann, in der Marie leben wird. Dass sie Wünsche an die Adoptiveltern stellen dürfe, ob sie religiös sind oder ob Marie Geschwister haben soll.
Marie hat jetzt eine große Schwester. Monika und Peter, ihre Eltern, haben Jana auch schon zu sich nach Hause eingeladen. Aber das ist Jana Michels noch zu viel. "Wir überlegen gerade, ob wir mal Telefonnummern austauschen", erzählt sie. Letztes Jahr haben sich Maries Mutter und ihre Eltern zum ersten Mal getroffen. Auf neutralem Grund, im Jugendamt. Marie war mit dabei. "Monika dachte, dass sie ich sie unbedingt auf den Arm nehmen wollte", erinnert sich Jana Michels. "Aber ich wollte einfach nur wissen, dass es ihr gut geht."
Im Regal zwischen vielen Krimis und Hörbüchern steht eine kleine Kiste, in der Jana Michels Fotos von Marie sammelt und in der sie die Briefe aufhebt, die ihr Maries Adoptivmutter schickt. Dass Marie gerne die Nase kräuselt, steht da, oder dass sie jetzt angefangen habe, Möhrenbrei zu essen, den sie aber gar nicht mochte. Monika berichtet auch, dass Marie manchmal ein kleiner Quälgeist ist. Wenn sie über sich selbst erzählt, dann schreibt Monika "Mama". In Anführungsstrichen. Sie erinnern an die eckigen Klammern, die Jana Michels auf den Adoptionspapieren um Marie gesetzt hat. Es müssen sich beide Mütter noch an die Situation gewöhnen.
Jana Michels ist heute 35 Jahre alt. Sie hat einiges vor, ist gerade dabei, sich beruflich zu verbessern. Viel verdienen tut sie nicht, aber für Marie hat sie einen Bausparvertrag abgeschlossen. "Ich will eben auch kleine Weichen in ihrem Leben stellen", sagt sie. Zum Geburtstag und zu Weihnachten gibt es aufwändige Geschenke, dabei denkt Jana Michels auch an Tonia, Maries Schwester, deren leibliche Mutter von ihrer Sucht zu sehr beeinträchtigt ist, um eine Rolle in Tonias Leben spielen zu können. Jana Michels will keinen Neid zwischen den Schwestern aufkommen lassen.
Manchmal hat sie große Sehnsucht nach ihrer Tochter. Dann ruft sie im Jugendamt an oder schreibt in dem Tagebuch, das sie für Marie führt. "Ich möchte, dass Marie die ganze Geschichte lesen kann, wenn sie will. Damit sie versteht, warum ich sie zur Adoption freigegeben habe."
Wenn jemand Jana Michels besuchen kommt und fragt, wer das Kind auf den vielen Fotos in ihrem Zimmer ist, dann sagt sie: "Das ist mein Patenkind." Gut findet sie das nicht. Lieber würde sie den Leuten von ihrer Tochter erzählen. "Ich würde einfach gerne mal zu jemanden sagen: Das ist mein Kind."
sorry, ich hab mich beim Datum vertan, es ist tatsächlich ein Jahr alt. Komisch zu der Zeit hatte ich die TAZ noch im Abo, aber ich kann mich an den Artikel nicht erinnern. Ich hab den beim surfen gefunden und das Datum passte bis auf das Jahr, es war der 9.9. 2008 Aber ich finde es trotzdem interessant. schon erledigt
ich halte es für echt, wenn ich euch meine Geschichte erzählen würde, also eine Phase von mehreren Jahren bis zur Ado, würdet ihr auch sagen, es sei vielleicht nicht echt
Leider habe ich die Diskussion damals nicht so mitverfolgt... aber warum sollte es nicht echt sein? ich finde das in den Foren oft zu viel Kritik herrscht, im negativen Sinne, wir sind doch nicht alle Emos.... Meine Geschichte klingt auch unrealistisch, würde sie in einem Magazin veröffentlicht werden, und der Artikel ins Forum geschrieben werden würden wahrscheinlich auch alle schreiben, dass die Medien alles verzerren (ist ja meist auch so) und das niemals so sein kann... könnte ich mir vorstellen.
Ich jedenfalls finde die geschichte durchaus realistisch, und sie vermittelt auch was, ist in sich schlüssig und gefällt mir, wenn sie denn auch einen traurigen inhalt hat...
ZitatJana Michels schwerste Entscheidung ist auf einem verknüddelten Blatt Papier festgehalten. Der für die Behörden wichtigste Satz ist vorgedruckt: "Ich möchte, dass meine Tochter zur Adoption freigegeben wird." Zwischen "Tochter" und "zur" ist Platz, damit man etwas einfügen kann. Jana Michels hat in die obere Ecke dieses Feldes eilig und sehr klein [Marie] geschrieben. In eckigen Klammern. So als sei das Kind, das neun Monate lang in ihr wuchs und das sie vor ein paar Stunden auf die Welt gebracht hat, schon nicht mehr da. Als habe sie kein Recht, dieser Tochter einen Namen zu geben, deren Mutter sie nicht sein will.
Sie unterschrieb schon ein paar Stunden nach der Geburt die Adoptionsfreigabe?
ZitatEinerseits warten unendlich viele Paare auf ein Adoptivkind, wer sein Kind aber adoptieren lässt, der wird verteufelt.
Wer sein Kind adoptieren lässt wird NICHT verteufelt. Wer sein Kind adoptieren läßt handelt doch ach so verantwortungsvoll. Das weggeben eines Kindes wird vielleicht verteufelt. Adoption ist doch aber was tolles.
ZitatNach dem Bruch hat Jana Michels die Stadt verlassen. Sie war im fünften Monat schwanger, te "wie ein Reiher", wie sie sagt, aber sie wollte so dringend weg, dass sie die Kraft fand, sich eine neue Wohnung und einen anderen Job zu suchen. Oben im Norden, ganz nah an der Küste. Freunde, die sie unterstützten, gab es nicht. Sie hat sich alleine durchgekämpft. "Ich habe immer gedacht, für das Baby muss ich da durch", sagt Jana Michels. Ihr neues Leben war von der Schwangerschaft bestimmt. Sie bereitete sich auf die Geburt vor, ging zu allen Untersuchungen, übte Atmen und Entspannungstechniken. Nur die Säuglingspflege ließ sie aus.
Wo bekommt eine Hochschwangere so schnell einen neuen Job her, dass sie in eine andere Stadt ziehen kann?
ZitatÜber die Adoption spricht sie fast gar nicht mehr. Sie würde gerne ihre Geschichte erzählen, sich mit einer Frau austauschen, die etwas Ähnliches durchgemacht hat. Aber in den Selbsthilfegruppen für abgebende Eltern sind immer nur Menschen, bei denen Sucht, Unfähigkeit und schließlich Ämter entschieden haben, dass die Kinder in einer anderen Familie besser aufgehoben wären. Internetforen für Herkunftsmütter gibt es nicht, sucht man auf den bestehenden Seiten Betroffene, feinden einen ungewollte Nicht-Mütter, Übermütter oder sonstig Gestrige an. Frauen wie Jana Michels gibt es zwar, aber die verdrängen ihre Geschichte und schweigen. Aus gutem Grund, weiß Jana Michels: Wer sein Kind zur Adoption freigibt, wird geächtet.
Dass es keine Internetforen für Herkunftsmütter gibt ist ja wohl der beste Witz an der Storry!!! Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein: Herkunftsmütter die keine drogenabhängige Prostituierten sind verstecken sich ja die meiste Zeit im Keller!
ZitatIhre Chefin hatte angerufen, um zu hören, wie es ihr ginge. Und die Stationsschwester erzählte ihm, dass Jana Michels das Kind nicht behalten habe.
Die ChefIN war männlich und die Krankenschwester hilt sich nicht an die Schweigepflicht.
ZitatJana Michels hätte die Frau verklagen können, aber sie tat es nicht.
Dabei wäre dann wohl auch rausgekommen, dass sie schon im 5.Monat schwanger war, als der Chefin sie einstellte. Hätte die Chefin nicht froh sein müssen, dass Jana keinen Erziehungsurlaubt nimmt? Was ficht die an, dass sie sich in die Privatsphäre ihrer Mitarbeiter einmischt?
ZitatAb diesem Zeitpunkt hat Jana Michels immer wieder rechtfertigen müssen, warum sie ihr Kind zur Adoption freigegeben hat. Bei dem Notar, der die Adoption beglaubigen musste, gegenüber der ersten Sachbearbeiterin von der Krankenkasse, die wegen der Untersuchungen anrief, der zweiten und der dritten auch.
Ich wünschte ich hätte mich vor dem Notar rechtfertigen müssen. bei mir hat die SA von der Krankenkasse einmal angerufen und hat das dann vermerkt und gut war.
Zitat Auf allen möglichen Ämtern, die sie durchlief, fühlten sich Menschen berechtigt, Näheres über ihre Entscheidung zu erfahren.
Was sind das für Ämter? Wo wird man gefragt ob man ein Kind zur Adoption gegeben hat? Hab ich noch nie gehört!
ZitatSie erfuhr, dass es eine ,offene' Adoption gibt
Es gibt rein rechtlich keine offene Adoption!!! Sie wird jedoch von einigen Sacharbeitern des JA angeboten.
ZitatWenn sie über sich selbst erzählt, dann schreibt Monika "Mama". In Anführungsstrichen
Wenn ich über mich selbst erzähle schreibe ich "ich" ohne Anführungsstriche.
Zitat Lieber würde sie den Leuten von ihrer Tochter erzählen. "Ich würde einfach gerne mal zu jemanden sagen: Das ist mein Kind."
Dann warten wir mal, ob sie uns noch findet!
Aber natürlich kann es sein, dass die Geschichte doch wahr ist. Beim Thema Adoption scheint ja heute alles möglich!
*lach* Bianka, ok so wie du es auseinander pflückst, könnte es genau so gut unwahr sein. ich denke allerdings, dass die TAZ schreiber da ordentlich dran gemauschelt haben, wie es so sein kann. Vielleicht haben die ja nur sechs Minuten Zeit gehabt für das Gespräch mit ihr. Alles, was dabei nicht geklärt wurde, musste am Rechner erfunden werden. Oder sie haben sich mit verschiedenen Frauen jeweils 6 Minuten unterhalten und daraus die Geschichte einer Frau gemacht. Das wäre in der Presse nicht ungewöhnlich.
Wie auch immer, das meinst du doch wohl ironisch, dass Adoption nicht verteufelt wird oder? Mir hat mal eine Adoptivmutter geschrieben, dass wir HMütter doch aufhören sollten zu jammern, wir hätten unsere Kinder schließlich nicht gewollt, warum dann der ganze Kontakt wunsch und so. Die war nur ehrlich. Ich denke, dass es viele so sehn, einschließlich der Mitarbeiter bei der Adoptionsvermittlung. Und dabei tätscheln sie dir verbal den Kopf und sagen dir,was es für ne gute Entscheidung war. Ich habe es getan und ich sage heute: ES IST DEFINITIV DAS ZWEITSCHLIMMSTE; WAS ICH TUN KONNTE. Das schlimmste wäre abtreiben gewesen.
Mir ist egal, ob die Geschichte stimmt oder nicht. Gefühlt stimmt sie auf jeden Fall, auch wenn sie sich real noch etwas anders zugetragen haben kann.
Übrigens ich habe auch so einen Zettel unterschrieben und nach einem Jahr dann eine notarielle Sache.
ok, die medien verzerren natürlich, aber irgendwie muss es ja für den laien auch nachvollziehbar und vorstellbar sein. Und es kommt ja hier eher auch auf die gefühlslage und das verständnis an. Mich regen auch so viele verzerrte sachen in verschiedenen bereichen auf, in denen ich mich besser auskenne und die unrealistisch dargestellt sind... aber mein gott... kennse wayne?! das heißt aber nicht dass mir alles egal ist - also damit das klar ist
@pino ok, du hast die exclusivrechte, aber wir machen 50-50 wenn du damit was verdienst- ok?
ZitatÜbrigens ich habe auch so einen Zettel unterschrieben und nach einem Jahr dann eine notarielle Sache.
Tja, vielleicht habe ich ja nur vergessen, dass ich so einen Zettel unterschrieben habe. Ich war nach ca. 8 Wochen beim Notar. DA habe ich was unterschrieben! Ich kann mich aber dummerweise nicht mehr daran erinnern, dass ein Notar anwesend war. Da kam zwar ein Typ in das Büro, der schaute mich so über seinem, Brillenrand an. Dann flüsterte er mit meiner SA. Kann sein, dass er derweil seine Unterschrift irgendwo drauf kritzelte. Keine Ahnung! Es war ein dunkler Raum und niemand sprach mit mir. Ich saß auf einem Holzstuhl und merkte immer noch meinen Dammriss. Die Abstilltabletten wollten auch nicht anschlagen. Ich fühlte mich so elendig! Das einzige worauf ich bestand war, dass er die Möglichkeit bekommen soll mich zu finden, wenn er es einmal möchte.
hört sich übel an Bianka es war anscheinend bei dir auch so, dass du danach nicht mehr richtig da warst. Das verstehtr glaube ich niemand, der es nicht erlebt hat. Deshalb ist es oft auch so schwer zu erklären, dass man ein Kind abgegeben hat, und gelitten hat wie eine angeschossene Wölfin. Und genauso schleppt man sich in irgendeinen dunklen Winkel seiner Psyche und leckt seine Wunden. Und es tut nicht weniger weh, wenn man begreift, dass das Kind auch leidet, obwohl es doch eigentlich glücklich werden sollte. Pfeiff drauf, andere müssen uns gar nicht verstehen Süße