WDR Babys zu verkaufen! "Weltweit" und der Handel mit Kindern
Hier der unerfüllte Kinderwunsch, dort die ausweglose Armut. Kaum vorstellbar, dass aus Kindern eine Ware werden kann. Weltweit erzählt von den Folgen:. In dem griechischen Hafenstädtchen Volos beispielweise gibt es eine Art Babysupermarkt. Griechische Paare mit Kinderwunsch und bulgarische Mütter auf Durchreise treffen sich hier nicht zufällig. Kind und Geld wechseln den Besitzer. Die Not der einen ist das Glück der anderen. Unsere Korrespondentin Susanne Glass hat beide Seiten kennen gelernt. Oder das Beispiel Indien: Eine alleinerziehende Mutter muss sich Geld leihen. Der Verleiher erzählt ihr von einem christlichen Heim, welches ihre zwei Kinder umsonst versorgen und ausbilden würde. So kann die Mutter mehr arbeiten, um den Kredit schneller zurück zu zahlen. Ihre Kinder aber wird sie für viele Jahre nicht mehr wiedersehen. Die sind an eine Adoptionsagentur verkauft worden, nach Amerika. Weltweit-Reporterin Golineh Atai war bei dem Wiedersehen zwischen der Mutter und einer ihrer Töchter nach neun Jahren dabei. Oder Guatemala-Stadt: Vor anderthalb Jahren wurde Olga Lopez Tochter entführt. Der Verdacht: Das Kind wurde an ein ausländisches Ehepaar verkauft. Weil die Verfahren in Guatemala so einfach war, entstand ein regelrechter Adoptionstourismus. Ausländische Ehepaare zahlten bis zu 50.000 US-Dollar pro Baby. Rund 5000 Adoptionen gab es pro Jahr in Guatemala. Bis ein neues Adoptionsgesetz den schlimmsten Missbrauch eingedämmt hat. Und Olga Lopez wieder Hoffnung schöpft. Unser Korrespondent Stefan Schaaf hat die Geschehnisse dokumentiert.