Fast die Hälfte aller Opfer von Menschenhandel sind Kinder. In der Hoffnung, ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen oder aus Geldnöten wurden sie von ihren Eltern in die Hände von KinderhändlerInnen gegeben.
Altin war zwölf, als sein Onkel seinen Eltern in Albanien das Angebot machte, ihm in Italien eine Schule zu bezahlen. Gerne nahmen die Eltern, die sich keine Ausbildung für ihren Sohn leisten konnten, das Angebot an. Eine Schule hat Altin allerdings nie besucht. Er wurde von seinem Onkel in die Schweiz mitgenommen, wo er als Drogenkurier für einen albanischen Drogenhändlerring missbraucht wurde.
Auch die Mutter von Pelagy und Jocelyne glaubte, ihre Kinder in gute Hände zu geben, als eine Frau ihr einen Ausbildungsplatz für die beiden Mädchen versprach. Stattdessen wurden die 6- und 8-jährigen Mädchen nach Gabun (Staat in Afrika) gebracht und als Dienstmädchen an eine Familie verkauft. Während die Kinder der Familie zur Schule gingen, schufteten die beiden im Haushalt und mussten auf der Strasse Ware verkaufen. Gelang es ihnen nicht, alle Aufgaben zu erfüllen, wurden sie geschlagen und gefesselt.
Oft kein Ausweg
Altin, Pelagy und Jocelyne sind keine Einzelfälle. Mehr als eine Million Kinder werden jährlich Opfer von Menschenhandel. Die meisten stammen aus sehr armen Familien, sind Waisen- oder Strassenkinder. Für die Menschenhändler sind Kinder einfache Beute, denn sie lassen sich einfacher kontrollieren und einschüchtern als Erwachsene. Die meisten werden als billige Arbeitskräfte missbraucht oder zur Prostitution, zum Stehlen und Betteln gezwungen. Babies und Kleinkinder werden auch gerne auf dem illegalen Weg an Adoptiveltern in westlichen Ländern verkauft.
Für viele Kinder ihnen gibt es kein zurück: Sexuell ausgebeutete Kinder werden in einigen Kulturen zu Verstossenen, andere schämen sich, weil sie ihren Familien nicht das erwartete Geld bringen können. Kinder, die schon mit vier Jahren verkauft wurden, können sich oft gar nicht mehr daran erinnern, woher sie überhaupt kommen. Und viele Jungen und Mädchen bezahlen die Strapazen der jahrelangen Ausbeutung sogar mit ihrem eigenen Leben. Mehr Glück hatten Pelagy und Jocelyne: Sie flohen zur Polizei und kamen daraufhin in ein Rehabilitationszentrum, wo sie auf ihre Heimreise warten.
Erschienen in «you and ai» - die Jugendaktionszeitung von Amnesty International. No 3/07
ja, das ist absolut verwerflich, denn ausgerechnet mit den schwächsten Mitgliedern unserer Gesellschaft sollte man sorgsamer umgehen. Wenn ich allerdings sehe, wie bereits hierzulande manche leibliche Eltern mit ihren Kids umgehen (keine vernünftige Nahrung, no Sports, keine Hilfe bei den Hausaufgaben, seelische und körperliche Misshandlung, Benutzung als Prellbock bei Ehezwistigkeiten etc.), sollte man nicht nur auf das Ausland, bzw. die Dritte Welt sehen