"Jenseits der Mauer" Der Film und eine begleitende Dokumentation am Mittwoch, 30. September 2009 ab 20:15 Uhr im Ersten
April 1974, Grenzübergang Helmstedt/Marienborn: Heike (Katja Flint) und Ulrich Molitor (Edgar Selge) werden bei einem Fluchtversuch in den Westen gefasst. Nach ihrer Verurteilung stehen beide vor einer ausweglosen Entscheidung: Sie können mit ihrem siebenjährigen Sohn Klaus in die BRD ausreisen, ihre zweijährige Tochter Miriam aber muss in der DDR zurückbleiben und wird zur Adoption freigegeben. Verweigern die Molitors die Zwangsadoption, bleiben beide für Jahre im Gefängnis und ihnen würden beide Kinder weggenommen.
Ausgehend von dieser dramatischen Situation entfaltet der Film Schicksale und Verwicklungen, die es so nur im geteilten Deutschland gegeben hat. Die kleine Miriam wird vom Ehepaar Pramann (Ulrike Krumbiegel, Herbert Knaup) adoptiert und sehr liebevoll aufgenommen. Sie lebt fortan unter dem Namen Rebecca Pramann, ohne ihre eigentliche Herkunft zu ahnen. Brigitte Schröder (Renate Krößner), die ehemalige Heimleiterin und Gattin eines regimetreuen SED-Funktionärs (Veit Stübner), schickt jahrelang fingierte Briefe unter Miriams Namen an Familie Molitor nach Westberlin, um sie glauben zu machen, sie hätten Kontakt zu ihrer Tochter. 1989, als Rebecca Pramann (Henriette Confurius) 17 Jahre alt ist, erfährt sie von einem Tag auf den anderen die Wahrheit. Das Regime zerbröckelt, die Mauer fällt, und am 10. November 1989 begegnen sich die Tochter, ihre leiblichen und ihre Adoptiveltern zum ersten Mal ...
"Jenseits der Mauer" verbindet einzelne Familienschicksale zu einem eindringlichen Dokument deutsch-deutscher Zeitgeschichte, dessen Figurenpanorama repräsentativ für das Schicksal Vieler zur Zeit des Eisernen Vorhangs ist.