Pierre (Jacques Gamblin) und Géraldine (Isabelle Carré) sind schon eine Weile zusammen und immer noch glücklich verliebt. Zu ihrem vollkommenen Glück fehlt nur noch eins: ein Kind. Da eine natürliche Empfängnis nie geklappt hat, haben sie sich entschlossen, es mit einer Adoption zu versuchen. Nach zwei Jahren, in denen sie in Frankreich durch die Mühlen der Bürokratie gegangen sind, haben sie jetzt endlich alle Papiere zusammen und können in Kambodscha auf die Suche nach einem Kind gehen.
Gleich nach ihrer Ankunft in Pnom Penh wird klar, dass sie sich auf eine schwierige Reise in eine fremde Welt begeben haben. Sie wohnen in einem Hotel, in dem andere Paare ebenfalls auf eine Adoption warten. Es herrscht eine angespannte Stimmung. Von allen Seiten werden sie mit Ratschlägen überhäuft, aber auch mit Argwohn beäugt, denn schliesslich sind sie allesamt Konkurrenten, die auf denselben Wartelisten der Behörden stehen. Die meisten sind schon seit Wochen da und hoffen auf ein Kind, das weder Hepatitis noch Aids hat und auch nicht von einem Kinderhändler stammt.
Beschleunigen lässt sich diese Prozedere nur durch den Einsatz von Agenturen, die sich sich ihre Dienste von zahlungskräftigen US-Amerikanern oder Kanadiern mit bis zu mit 20'000 Dollar entlohnen lassen. Pierre und Géraldine wollen jedoch dem Ratschlag der französischen Botschaft folgen und ihr Glück direkt in den Waisenhäusern versuchen. Da sie nicht bereit sind, Unmengen an Schmiergeldern zu bezahlen, führt ihre Odyssee durch die heruntergekommenen Heime nirgendwo hin. Sie verzweifeln zusehends. Als ihnen ein dubioser Kinderhändler unter der Hand ein kleines Mädchen anbietet, weigert sich Pierre unter dem Eindruck des allgegenwärtigen Elends, der Korruption nachzugeben. Doch Géraldine schliesst die kleine Lola sogleich ins Herz und ist bereit, für sie sogar ihr Eheglück aufs Spiel zu setzen.
Der deutsche film-dienst meint zu Bertrand Taverniers «Holy Lola»: «Es ist der grosse Verdienst des Films, das Thema des Adoptionstourismus in allen Facetten zu beleuchten, das Für und Wider abzuwägen, ohne eindeutige Urteile zu fällen. Die Unmittelbarkeit des Gezeigten nährt sich gleichermassen vom Fiktiven wie vom Dokumentarischen. Es ist, als sähe man keinen Film, sondern ein Stück Leben, und doch viel mehr als das.» Der Regisseur und Drehbuchautor Tavernier, der seit Anfang der 1970er-Jahre Filme macht, ist bekannt für seine engagierten und eigenwilligen Geschichten. In «Holy Lola» gelingt es ihm, die Ambivalenz zwischen Fürsorge, Egoismus und Selbstgerechtigkeit der westlichen Paare aufzuzeigen, ohne den moralischen Zeigfinger zu erheben.
Die eigentlich guten Absichten und die Humanität seiner Hauptfiguren werden auf eine harte Probe gestellt. Die Falle des Ethnokitsches umgeht Tavernier geschickt, indem er sowohl beissende Kritik wie auch manchmal leisen, ja absurden Humor in die an sich ernste Geschichte einbringt. In den Hauptrollen überzeugen Jacques Gamblin und Isabelle Carré. Gamblin stand schon im Weltkriegsdrama «Laissez-passer» für Tavernier vor der Kamera, wofür er mit dem Goldenen Bären der Berlinale 2002 ausgezeichnet wurde. Kürzlich war er neben Gérard Depardieu in Claude Chabrols «Bellamy» in den Schweizer Kinos zu sehen. Isabelle Carré hat seit dem Beginn ihrer Karriere 1989 in über 30 Filmproduktionen mitgespielt und für ihre Hauptrolle in «Se souvenir des belles choses» einen César bekommen. SF 1 f1bc7282-f163-4e10-b2ae-1f3c61302dcd
Isabelle Carré als Géraldine, Jacques Gamblin als Pierre
Spielfilm · FR 2004
Pierre und Géraldine, deren sehnlicher Kinderwunsch sich bis jetzt nicht erfüllt hat, entschliessen sich, nach Kambodscha zu reisen, um dort ein Kind zu adoptieren. Auf der Suche nach dem Glück wird ihre Liebe auf eine harte Probe gestellt: Sie beginnen eine scheinbar endlose Odyssee durch Waisenhäuser und Ämter und werden mit Korruption und Kinderhandel konfrontiert. Bertrand Tavernier zeigt in «Holy Lola» einfühlsam und vielschichtig, wie bei der Adoption von Kindern aus Drittweltländern das Aufeinanderprallen unterschiedlicher Weltenanschauungen das Leben aller Beteiligten verändern kann. In den Hauptrollen überzeugen Jacques Gamblin und Isabelle Carré.
Pierre (Jacques Gamblin) und Géraldine (Isabelle Carré) sind schon eine Weile zusammen und immer noch glücklich verliebt. Zu ihrem vollkommenen Glück fehlt nur noch eins: ein Kind. Da eine natürliche Empfängnis nie geklappt hat, haben sie sich entschlossen, es mit einer Adoption zu versuchen. Nach zwei Jahren, in denen sie in Frankreich durch die Mühlen der Bürokratie gegangen sind, haben sie jetzt endlich alle Papiere zusammen und können in Kambodscha auf die Suche nach einem Kind gehen.
Gleich nach ihrer Ankunft in Pnom Penh wird klar, dass sie sich auf eine schwierige Reise in eine fremde Welt begeben haben. Sie wohnen in einem Hotel, in dem andere Paare ebenfalls auf eine Adoption warten. Es herrscht eine angespannte Stimmung. Von allen Seiten werden sie mit Ratschlägen überhäuft, aber auch mit Argwohn beäugt, denn schliesslich sind sie allesamt Konkurrenten, die auf denselben Wartelisten der Behörden stehen. Die meisten sind schon seit Wochen da und hoffen auf ein Kind, das weder Hepatitis noch Aids hat und auch nicht von einem Kinderhändler stammt.
Beschleunigen lässt sich diese Prozedere nur durch den Einsatz von Agenturen, die sich sich ihre Dienste von zahlungskräftigen US-Amerikanern oder Kanadiern mit bis zu mit 20'000 Dollar entlohnen lassen. Pierre und Géraldine wollen jedoch dem Ratschlag der französischen Botschaft folgen und ihr Glück direkt in den Waisenhäusern versuchen. Da sie nicht bereit sind, Unmengen an Schmiergeldern zu bezahlen, führt ihre Odyssee durch die heruntergekommenen Heime nirgendwo hin. Sie verzweifeln zusehends. Als ihnen ein dubioser Kinderhändler unter der Hand ein kleines Mädchen anbietet, weigert sich Pierre unter dem Eindruck des allgegenwärtigen Elends, der Korruption nachzugeben. Doch Géraldine schliesst die kleine Lola sogleich ins Herz und ist bereit, für sie sogar ihr Eheglück aufs Spiel zu setzen.
Der deutsche film-dienst meint zu Bertrand Taverniers «Holy Lola»: «Es ist der grosse Verdienst des Films, das Thema des Adoptionstourismus in allen Facetten zu beleuchten, das Für und Wider abzuwägen, ohne eindeutige Urteile zu fällen. Die Unmittelbarkeit des Gezeigten nährt sich gleichermassen vom Fiktiven wie vom Dokumentarischen. Es ist, als sähe man keinen Film, sondern ein Stück Leben, und doch viel mehr als das.» Der Regisseur und Drehbuchautor Tavernier, der seit Anfang der 1970er-Jahre Filme macht, ist bekannt für seine engagierten und eigenwilligen Geschichten. In «Holy Lola» gelingt es ihm, die Ambivalenz zwischen Fürsorge, Egoismus und Selbstgerechtigkeit der westlichen Paare aufzuzeigen, ohne den moralischen Zeigfinger zu erheben.
Die eigentlich guten Absichten und die Humanität seiner Hauptfiguren werden auf eine harte Probe gestellt. Die Falle des Ethnokitsches umgeht Tavernier geschickt, indem er sowohl beissende Kritik wie auch manchmal leisen, ja absurden Humor in die an sich ernste Geschichte einbringt. In den Hauptrollen überzeugen Jacques Gamblin und Isabelle Carré. Gamblin stand schon im Weltkriegsdrama «Laissez-passer» für Tavernier vor der Kamera, wofür er mit dem Goldenen Bären der Berlinale 2002 ausgezeichnet wurde. Kürzlich war er neben Gérard Depardieu in Claude Chabrols «Bellamy» in den Schweizer Kinos zu sehen. Isabelle Carré hat seit dem Beginn ihrer Karriere 1989 in über 30 Filmproduktionen mitgespielt und für ihre Hauptrolle in «Se souvenir des belles choses» einen César bekommen.
Hmm, tönt nicht schlecht. Aber ich meine, DAS ist erst der Anfang. Es ist wäre intressant, wenn man einen Film zeigen würde, wo man die Folgen für das Kind sieht. Oder wenn man sehen würde, dass es eben nicht einfach vorbei geht und grundsätzlich für das Kind, die leiblichen Eltern und die Adoptiveltern in Ordnung ist.
Es tönt vieleicht hart, aber das mit den Heimen haben wir jetzt dann langsam gehört und gesehen. Ich denke, es wäre Zeit damit man auch das Leben nach der Adoption sieht. Es muss nicht nur das Negative gezeigt werden. Aber ich denke, es würde vielen Personen jedoch auch zeigen, dass es sehr schlimm sein kann. Trotz der Liebe und Zuneigung von den Adoptiveltern. Und trotz des Geldes, der Bildungschancen und der Multikultigesellschaft.
es wäre Zeit damit man auch das Leben nach der Adoption sieht. Es muss nicht nur das Negative gezeigt werden. Aber ich denke, es würde vielen Personen jedoch auch zeigen, dass es sehr schlimm sein kann. Trotz der Liebe und Zuneigung von den Adoptiveltern. Und trotz des Geldes, der Bildungschancen und der Multikultigesellschaft.
absolut maus, absolut, aber irgendwie will da keiner so recht ran. Die Adoptiveltern meiner erwachsenen Tochter sagen z.B. sie hätten genug über Adoption gesprochen und nachgedacht. ich kann das sogar irgendwie verstehen. Aber grade von denen, die es erlebt haben, können andere lernen. liebe grüße pino