... das ist die Frage, die mir durch den Kopf geht. Wie kann mein Kind reagieren? Freut er sich, ist er nur neugierig oder trägt er gar Haß oder Wut in sich? Das hängt sicher von seiner Umwelt, seinen Adoptiv-Eltern ab, wie sie mit dem Thema umgegangen sind. Meine Bitte ist, daß vielleicht der eine oder andere Adoptierte mals seine Gedanken und Gefühle vor dem ersten Treffen mit seinem Herkunftsvater oder seiner Herkunftsmutter schildert. Geht das?
Ich danke euch allen schon mal und bin sehr gespannt ... Später, wenn ich meinen Sohn vielleicht getroffen habe, werde ich dann hier berichten.
Zitat von derkraf... das ist die Frage, die mir durch den Kopf geht. Wie kann mein Kind reagieren? Freut er sich, ist er nur neugierig oder trägt er gar Haß oder Wut in sich? Das hängt sicher von seiner Umwelt, seinen Adoptiv-Eltern ab, wie sie mit dem Thema umgegangen sind. Meine Bitte ist, daß vielleicht der eine oder andere Adoptierte mals seine Gedanken und Gefühle vor dem ersten Treffen mit seinem Herkunftsvater oder seiner Herkunftsmutter schildert. Geht das?
Ich danke euch allen schon mal und bin sehr gespannt ... Später, wenn ich meinen Sohn vielleicht getroffen habe, werde ich dann hier berichten.
Danke und Grüße
derkraf[/b]
Huhu ! Das kann niemand hervorsehn. Es ist überall total unterschiedlich und es gibt keine einzigste gefühlsrichtung! Daher hmh ..du wirst es sehr sehn was er tut.
ich möchte Dir gerne, wie Du es Dir gewünscht hast, meine persönliche Einstellung schildern, die ich hatte, bevor ich meine Suche begonnen habe.
Ich habe weder Hass noch Wut empfunden, sondern große Neugier. Ich wollte meine Mutter (an meinen leibl. Vater dachte ich zunächst nicht, da ich irgendwie die Vorstellung hatte, eine Frau, die ihr Kind zur Adoption freigibt, ist verlassen worden vom Vater des Kindes) undbedingt kennenlernen.
Ich wollte auch gerne ihre Gründe für meine Freigabe hören und war bereit Ihr gegenüber alles zu vergeben, wofür sie sich vielleicht Vorwürfe machen würden.
Leider kam es in meinem Fall nicht mehr zum Kennenlernen.
Ich hatte mir im Vorhinein erhofft, dass es ein Mensch ist, den ich gut als leibl. Mutter akzeptieren kann - wenigstens ein wenig nett, wenigstens ein wenig hübsch, wenigstens ein wenig intelligent, etc.
Ich hätte den Kontakt nur dann wieder abgebrochen, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, mit dieser Person komme ich absolut nicht zurecht oder die Gründe für meine Abgabe waren leichtfertig!
Ich glaube, wenn ich auf meiner Abstammungsurkunde gelesen hätte, dass der Vater bekannt war, wäre ich skeptischer gewesen, da ich mich gefragt hätte , wie es sein kann, dass zwei Menschen zusammen ein Kind nicht aufziehen konnten. Ich wäre vielleicht misstrauischer gewesen, hätte mir im Vorhinein vielleicht vorgestellt, dass der Mann die Frau zur Abgabe gezwungen hat, weil er keine Kinder wollte, mit einer anderen Frau verheiratet war oder ähnliches.
Vielleicht ist es eine klischeebeladenes Rollenbild, aber ich hätte einer Frau eine Freigabe irgendwie nur zugetraut, weil sie alleingelassen und mittellos war.
Inzwischen weiß ich, dass es auch Frauen gibt, die das Kind abgeben, obwohl es Möglichkeiten gäbe, es zu behalten, weil es nicht in ihr Lebenskonzept passen und die Verwirklichung des Lebenskonzepts ihnen wichtiger ist.
Dass Du den Brief geschrieben hast und mit Deinen Söhnen sprechen möchtest, finde ich sehr mutig und total gut! Ich hoffe, Deine Exfrau zieht mit und verweigert sich nicht. Für sie ist es vielleicht noch ein wenig schwieriger, weil meine Klischees ja auch die Klischees der Gesellschaft sind und Müttern eine solche Freigabe schlechter ausgelegt wird als Vätern.
Sollte es zu einem Treffen mit Deinem freigegebenen Sohn kommen, wünsche ich Dir alles, alles Gute für das Wiedersehen!
Was dich erwartet weis niemand ,jedes treffen mit dem zur Adoption freigegebenen Kind ist anders . Erwarte nichts von ihm ! lass alles einfach auf dich zukommen .
Ich wünsche dir ganz viel Glück ,und Drück dir die Daumen .
Das alle Reaktionen möglich sind, wurde hier ja schon geschrieben. Deshalb möchte ich auch nur kurz meine eigenen Ängste und Gefühle schildern, vor dem Kennenlernen meiner leiblichen "Rest"-Familie ;o)
Als ich erfahren habe, dass meine Oma nur zwei oder drei Häuserblocks von meiner Wohnung entfernt wohnt, wurde ich von Tag zu Tag unruhiger. Ich wollte einfach nur wissen, ob sie überhaupt noch einen Gedanken an mich verschwenden oder nicht. Ich hatte Angst vor Ablehnung. Das hat eigentlich meine ganze Gefühlswelt bestimmt. Überlegungen waren auch: Wie sehen sie aus ? Würden sie sich freuen mich kennenzulernen oder wäre ich einfach nur eine "Altlast" ? Wäre überhaupt jemand bereit mit mir zu reden ? Sind sie ehrlich oder versuchen sie ihre eigene Situation so darzustellen, dass sie die Leidtragenden waren und ich nur Balast ?
Es ging eigentlich alles in eine negative Richtung. Und so war es nicht verwunderlich, dass ich tränenüberströmt zusammengebrochen bin, als meine Oma mich telefonisch um ein Treffen gebeten hat.
Die Fantasie spielt einem oft verworrene Streiche. Nichts ist schlimmer für mich gewesen, als die Zeit vor dem Treffen.
ich möchte Dir gerne, wie Du es Dir gewünscht hast, meine persönliche Einstellung schildern, die ich hatte, bevor ich meine Suche begonnen habe.
Ich habe weder Hass noch Wut empfunden, sondern große Neugier. Ich wollte meine Mutter (an meinen leibl. Vater dachte ich zunächst nicht, da ich irgendwie die Vorstellung hatte, eine Frau, die ihr Kind zur Adoption freigibt, ist verlassen worden vom Vater des Kindes) undbedingt kennenlernen.
Ich wollte auch gerne ihre Gründe für meine Freigabe hören und war bereit Ihr gegenüber alles zu vergeben, wofür sie sich vielleicht Vorwürfe machen würden.
Leider kam es in meinem Fall nicht mehr zum Kennenlernen.
Ich hatte mir im Vorhinein erhofft, dass es ein Mensch ist, den ich gut als leibl. Mutter akzeptieren kann - wenigstens ein wenig nett, wenigstens ein wenig hübsch, wenigstens ein wenig intelligent, etc.
Ich hätte den Kontakt nur dann wieder abgebrochen, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, mit dieser Person komme ich absolut nicht zurecht oder die Gründe für meine Abgabe waren leichtfertig!
Ich glaube, wenn ich auf meiner Abstammungsurkunde gelesen hätte, dass der Vater bekannt war, wäre ich skeptischer gewesen, da ich mich gefragt hätte , wie es sein kann, dass zwei Menschen zusammen ein Kind nicht aufziehen konnten. Ich wäre vielleicht misstrauischer gewesen, hätte mir im Vorhinein vielleicht vorgestellt, dass der Mann die Frau zur Abgabe gezwungen hat, weil er keine Kinder wollte, mit einer anderen Frau verheiratet war oder ähnliches.
Vielleicht ist es eine klischeebeladenes Rollenbild, aber ich hätte einer Frau eine Freigabe irgendwie nur zugetraut, weil sie alleingelassen und mittellos war.
Inzwischen weiß ich, dass es auch Frauen gibt, die das Kind abgeben, obwohl es Möglichkeiten gäbe, es zu behalten, weil es nicht in ihr Lebenskonzept passen und die Verwirklichung des Lebenskonzepts ihnen wichtiger ist.
Dass Du den Brief geschrieben hast und mit Deinen Söhnen sprechen möchtest, finde ich sehr mutig und total gut! Ich hoffe, Deine Exfrau zieht mit und verweigert sich nicht. Für sie ist es vielleicht noch ein wenig schwieriger, weil meine Klischees ja auch die Klischees der Gesellschaft sind und Müttern eine solche Freigabe schlechter ausgelegt wird als Vätern.
Sollte es zu einem Treffen mit Deinem freigegebenen Sohn kommen, wünsche ich Dir alles, alles Gute für das Wiedersehen!
Liebe Grüße! die studentin
HAllo Studentin.
Vielen Dank für Deine Zeilen. Es ist genau das, was ich erhofft hatte zu lesen. Nämlich die eigenen Empfindungen, die ein Adoptierter hat, wenn er erfährt, daß ein Teil seiner Herkunft nach ihm sucht. Nun hoffe ich, daß mein Sohn ähnlich empfinden wird und wir uns vielleicht kennenlernen. Viel mehr hoffe ich aber, daß e ihm gut geht und die Adoptiveltern ihn lieben.
das was du schilderst, da bin ich auch durch. bei mir allerdings mit anderem ausgang ... jedenfalls wurde mir irgendwann klar, wieviel raum die winzigsten zeichen, andeutungen, reaktionen an bedeutung in meinem leben einnahmen. das kann sich wirklich kaum jemand vorstellen, der es nicht selber erlebt hat, es war schrecklich!