Aktion Adoption, Zwangsadoption & ehemalige Heimkinder[/size]
Für was habt Ihr bisher gekämpft?
Adoptierte kämpfen bei den Jugendämtern darum ihre Wurzeln kennenzulernen und haben wenige Chancen. Zwangsadoptierte und ihre Eltern kämpfen darum als Opfer des DDR-Systems anerkannt zu werden. Ehemalige Heimkinder kämpfen ebenfalls um Opferanerkennung.
Was habt Ihr bisher erreicht in all den Jahren?
Wenig bis gar nichts! Richtig? Genau an demselben Punkt sind wir mit unserem Projekt *Suchpool DDR Bürger* auch.
Wir, alle zusammen, haben in Deutschland kaum eine Chance gehört zu werden. Ebenso gering stehen die Chancen für Adoptierte oder leibliche Eltern über die Jugendämter, den Aufenthaltsort ihrer leiblichen Eltern oder Kinder zu erfahren. Und noch weniger Chancen haben wir und alle Betroffenen als Opfer anerkannt zu werden.
Warum ist das so?
Weil die Bundesregierung Angst hat Milliarden Euro an Nachzahlungen leisten zu müssen? Vermutlich. Weil die Bundesregierung eventuell in Zugzwang kommt und Erklärungen für bestimmte Handlungen und Vorgänge abgeben müsste? Anzunehmen. Weil die Bundesregierung glaubt, bestimmte, Persönlichkeiten schützen zu müssen? Mit Sicherheit.
Was können oder wollen wir noch tun? Haben wir überhaupt noch Chancen gehört zu werden?
Ja!!! Haben wir!!!
Jedes Land hat Defizite. Und jedes Land beschäftigt sich bzw. ist gezwungen sich mit seinen eigenen Defiziten auseinander zu setzen, wenn das Ausland (sprich: Presse) diese Defizite lange genug *durch gekaut* hat und dem jeweiligen Land, ein immenser Imageschaden daraus erwachsen kann.
Und genau da wollen wir ansetzen!
Wir haben in den letzten 2 Jahren ca. 3000 Adressen zusammen getragen. Weltweite Adressen von - Institutionen, Organisationen und Privatinitiativen, die sich mit Familie, Adoption, Menschenrechte etc. beschäftigen - adoptierten Persönlichkeiten und Prominenten - namhaften Firmen, die sich für Betroffenen dieser Themen einsetzen. Die Texte (deutsch & englisch) sind bereits vorbereitet. Zur selben Zeit werden Pressemitteilungen im gleichen Wortlaut an alle weltweiten Pressestellen versandt.
Die ganze Aktion hat nur einen einzigen Haken!
Man kann & darf diese Organisationen, Firmen und Persönlichkeiten nicht per Email anschreiben! Das geht nur in einem persönlichen Brief per Post. Und das kostet Geld – Portogebühren.
Unsere Bitte an Euch!
Wenn Ihr den Kampf um Gerechtigkeit in diesem Land auch noch nicht aufgegeben habt und meint Aktion, dass wir mit dieser Aktion doch noch etwas erreichen können – dann meldet Euch bitte bei uns!
Wir suchen Mitstreiter, die bereit sind, ein paar Briefe ins Ausland zu verschicken. Egal, wie viel jeder Einzelne verschicken kann oder möchte. Wenn wir genug sind schaffen wir das.
Nicht nur das verschicken der Briefe! [size=150]Wir werden damit mit Sicherheit ein kleines bisschen mehr Gerechtigkeit in diesem Land erreichen können.
Eva Siebenherz & das Team von Suchpool DDR Bürger und Personensuchpool
PS.: Diesen Aufruf werden wir auf allen relevanten Seiten veröffentlichen!
ich stelle euch hier den Entwurf des Textes rein. Wir würden uns freuen, wenn ihr Verbesserungsvorschläge bringen könntet.
Wie gesagt, das ist nur ein Entwurf.
LG Eva
Text:
Sehr geehrte , wir wenden uns mit dem Thema *Menschenrechtsverletzungen in der ehemaligen DDR* an Sie -- die Presse -- weil dieses Thema von der deutschen Regierung nach wie vor tot geschwiegen und die Opfer & Betroffenen auch heute noch ignoriert werden.*
Und keinerlei staatliche Unterstützung bei der Suche nach ihren Eltern und Kindern erhalten. Nur durch eine umfassende, weltweite Aufklärung durch die Medien, kann die Bundesregierung endlich zum Handeln veranlasst werden.
Das gilt aber nicht nur für Zwangsadoptionen, sondern für Adoptionen und Familienzusammenführungen allgemein.
Ebenso für Anerkennung von ehemaligen Heimkindern als Betroffenen und Opfer des Systems.
*,"Familie ist eine Verbindung die ein Leben lang bestehen sollte. Sie ist mehr als nur ein Wort, oder eine Definition, sie ist das was sie ist und sein sollte - sie ist ein Teil unserer Vergangenheit, ein Teil unserer Gegenwart und ein Teil unserer Zukunft!"*
Doch nicht immer wurde das Wort Familie in der DDR so definiert. Die Rede ist von so genannten Zwangsadoptionen. In solchen Fällen war es nicht so, dass Kinder in ein Heim kamen, weil sie ein schlechtes zu Hause hatten oder die Eltern verstorben waren. Nein, in solchen Fällen
traf es viele sehr liebende und fürsorgliche Eltern, denen die Kinder einfach vom Staat entrissen, verschleppt und dann für andere Eltern zur Adoption frei gegeben wurden. Zurück blieben entrissene Kinder, trauernde und verzweifelte Eltern und eine neue Adoptionsfamilie, die davon nichts wusste und nichts ahnte.
Es war eine der gröbsten Menschenrechtsverletzungen, die das SED-Regime je begangen hatte. Familien, deren Mitglieder versucht hatten, aus dem Land zu flüchten, die Ausreiseanträge gestellt hatten oder aus Sicht der Regierung in Opposition zu den offiziellen Zielen des Landes standen,
wurden quasi dadurch bestraft, dass ihnen die Kinder weggenommen wurden. Das diente zugleich auch dazu, die Kinder einem politischen Umfeld zu entziehen,
das aus Sicht des Staates schädlich war.
Wie viele Fälle von Zwangsadoptionen es gegeben hat, ist bis auf den heutigen Tag nicht völlig geklärt. Doch egal, ob Tausende oder nur eine Handvoll Familien betroffen waren, die teilweise Jahrzehnte lange Trennung von den eigenen Kindern konnten die wenigsten Eltern überwinden. Auch 20 Jahre nach dem Mauerfall lässt viele Betroffene nicht zur Ruhe kommen, denn noch immer gibt es Streit darüber, wie viele Kinder ihren Eltern etwa aus politischen Gründen entrissen wurden. Während Experten von nur wenigen wirklich politisch motivierten Fällen ausgehen, sind Betroffene von einer hohen Dunkelziffer überzeugt.
Der Suchpool will Zwangsadoptionen aufklären und finanziell schwach gestellten Personen die Möglichkeit geben, ihre Angehörigen, mit Hilfe des Pools, zu finden. Das Team arbeitet ehrenamtlich, jedoch können die Spesenkosten allein durch die Suchpoolmitarbeiter nicht mehr getragen werden.
Zurzeit haben wir 2181 Suchanzeigen in unserem Pool. Seit Januar 2007 bis heute konnten durch das Team 605 Personen gefunden und zerrissene Familien zusammengeführt werden. Auch wenn dem Suchpool keine finanzielle Mittel im Moment zur Verfügung stehen, arbeiten alle Teammitglieder intensiv weiter, um den Betroffenen zu helfen, denn das ist unser Ziel.
*/ Bitte helfen Sie uns zu helfen, indem Sie über den Suchpool DDR Bürger in Ihrem Heimatland berichten!/*
Vielen Dank. Eva Siebenherz & das Team von Suchpool DDR Bürger
Ein sehr idealistisches Vorhaben und ein guter Brief. Aber ich würde mir nicht allzu viel davon versprechen. Der Text ist sehr lang und die Menschen sind nach meiner Erfahrung oft so unglaublich stumpf und uninteressiert. Alles, was kein Geld oder Prestige bringt. landet im Papierkorb. Wir leben in einer Zeit, in der in allen Ländern mit Menschen gespielt wird. Bei diesem Menschenschach sind sozial Schwache und Benachteiligte schnell die Bauernopfer. Sieht man doch an den neuen Steuererleichterungen der neuen Regierung. Die, die mehr Geld haben, profitieren vom höheren Kinderfreibetrag, von der geänderten Erbschaftssteuer und und. Für sozial schwache gibts 20 Euro mehr Kindergeld. Einer solchen Regierung ist doch alles egal.
Liebe Eva, für Euch, für uns und vor allen Dingen für die Betroffenen Zwangsadoptierten und ehemaligen Heimkinder ist alles wichtig. Die Personen, die den Brief bekommen, müssen aber gefühlsmäßig abgeholt werden und sie lesen wahrscheinlich keine langen Texte, die sie unaufgefordert erhalten. ich hab mir mal erlaubt den Brief zu ändern und zu kürzen, als Vorschlag. Die Einleitung versucht, das Gefühl zu vermitteln, dass Zwangsadoptierte, das viele Adoptierte überhaupt haben. herzlich Pino
Sehr geehrte........,
stellen Sie sich vor, sie würden über Nacht entführt und in eine fremde Umgebung gebracht. Dort leben sie in einer fremden Familie. Ihr Gedächtnis wird weitgehend gelöscht, ihr Name wird geändert. Sie sind irgendwie glücklich, aber eine vage Erinnerung ist geblieben. Sie haben das Gefühl, eigentlich nicht dorthin zu gehören. Nach Jahren erfahren Sie dann, dass Sie aus ihrem ursprünglichen Leben entfernt wurden. Erinnerungsfetzen drängen an die Oberfläche. Sie machen sich auf die Suche nach ihrer Familie. Der Name wird Ihnen genannt, aber sonst nichts, und niemand will Ihnen helfen. Man informiert Sie darüber, dass sie alle Rechte auf ihr altes Leben verloren haben. Wie würden Sie reagieren?
So ähnlich sieht die Situation vieler Zwangs-Adoptierter und ehemaliger Heimkinder aus der DDR aus. Die Eltern dieser Kinder hatten sich nichts Zuschulden kommen lassen, ausser dass sie nicht an das SED Regime glaubten. Obwohl die Kinder die Opfer eines totalitären Regimes wurden, erhalten sie von der Bundesregierung keinen Beistand bei der Suche nach ihren Eltern. Darum haben wir die Initiative „Suchpool“ gegründet.
Suchpool will Zwangsadoptionen aufklären. Suchpool will Zwangsadoptierte und ihre Familien bei der Zusammenführung unterstützen.
Zurzeit haben wir 2181 Suchanzeigen in unserem Pool. Seit Januar 2007 konnten durch unsere Initiative 605 Personen gefunden und zerrissene Familien zusammengeführt werden. Unser Team arbeitet ehrenamtlich und erhält keine finanziellen Mittel vom Staat. Durch eine umfassende, weltweite Aufklärung in den Medien wollen wir die Bundesregierung zum Handeln bewegen. Unsere persönlichen finanziellen Mittel sind erschöpft.
Bitte unterstützen Sie uns, indem Sie über unsere Initiative in Ihrem Heimatland berichten.
"Familie ist eine Verbindung die ein Leben lang bestehen sollte. Sie ist mehr als nur ein Wort, oder eine Definition, sie ist ein Teil unserer Vergangenheit, ein Teil unserer Gegenwart und ein Teil unserer Zukunft!"
Vielen Dank. Eva Siebenherz & das Team von Suchpool DDR Bürger
Und selbst das wird wohlmöglich noch zu lang sein. Das Problem ist einfach, dass niemand einen langen Text liest, wenn man sich nicht schon sowieso für das Thema interessiert. Also müßte man zuerst einmal Interesse wecken.
Bei Emails ist das zu 100% so, richtig. Aber genau deshalb darf man nur Briefe schreiben-Briefe werden gelesen.
Das oberste Prinzip dabei ist, wie schon richtig geschrieben, dass die ersten zwei Sätze Interesse wecken müssen. Zu lang ist der Text nicht. Wenn du etwas willst, reicht es nicht aus Interesse zu wecken, du musst auch ausführlich erklären, worum es dir geht und wie das Ganze aussehen soll.
Wenn dein Gegenüber merkt, dass du etwas willst, aber nicht weißt, wie du es umsetzen sollst, ist das Ganze schon gestorben, ehe es angefangen hat.
Zitat von EvaSAber genau deshalb darf man nur Briefe schreiben ...
Nicht nur deswegen, denn unaufgefordert verschickte E-Mails fallen unter SPAM-Werbung und man kann angezeigt werden, was bei der normalen Post nicht der Fall ist - leider.
Ich mache nur auf etwas aufmerksam, was in letzter Zeit vermehrt zu Abmahnungen geführt hat.
Ein Autorenkollegin von mir hat z. B. alleine wegen einer Mini-Mailaktion, in der sie ein paar Buchhandlungen aus einem Einzugsbereich von 50 km um ihren Wohnort herum auf ihr neuestes Kinderbuch aufmerksam machen wollte, eine Unterlassungsabmahnung eines Rechtsanwalts bekommen!!
Oh, ich wußte nicht, dass das jetzt so krass ist. Aber die meisten Adressaten bei uns sind Charity-Organisationen und Künstler. das war auch nicht böse von mir gemeint.
Ja, Eva, dann viel Erfolg. Meine Erfahrung mit der Presse ist: sag es kurz und weck im ersten Satz maximales Interesse. Meine Buchempfehlung: Wolf Schneider "Deutsch fürs Leben". Da geht es darum wie man maximales Interesse beim Leser erzeugt. LG Pino