in verschiedenen Beiträgen habe ich vernommen, dass es für die Herkunftseltern offensichtlich heute möglich ist, mit Hilfe der JÄer einen schriftlichen Kontakt zu den leiblichen Kindern herzustellen. Das ist für mich absolutes Neuland. Aus unserer 30 Jahre zurückliegenden Adoption habe ich mir gemerkt, dass es von dieser Seite überhaupt keine Unterstützung gibt, ja dass sie sogar gesetzlich verboten ist.
Hat sich hier generell etwas verändert? Oder handelt es sich um einen "inoffiziellen" Sinneswandel, der auch noch von Amt zu Amt unterschiedlich gehandhabt wird?
über das JA konnte man schon immer Kontakt aufnehmen, was ich auch nicht wusste. Mir hat man 1969 gesagt, dass ich keinerlei Rechte o. ä. hätte. Ich wurde auch nicht darauf aufmerksam gemacht, dass ich etwas für meine Tochter hinterlassen "darf", geschweige denn, ich wäre dazu etwa aufgefordert worden.
Der Knackpunkt bei der Kontaktaufnahme ist die Gegenseite. Wenn die verweigern, geht gar nichts! Die Adoptierten selbst bekommen solche eingelagerten Briefe erst, wenn sie mit 18 (?) selbst danach fragen. Tun sie das nicht, verschimmelt so ein Brief sicher in den Archiven der JÄ.
In meinem Fall war es so, dass ich nach 30 Jahren den Mut hatte, unterstützt von der Berliner Agentur "Wiedersehen macht Freude", beim JA anzufragen. Zufällig hatte sich ein paar Wochen vorher meine Tochter dort nach Post von mir erkundigt. So kam es, dass mein Brief sehr schnell zu ihr gelangte. Leider blieb es beim Briefeschreiben und seit einem Jahr habe ich gar keinen Kontakt mehr, was inzwischen auch mein Wunsch ist, denn sieben Jahre Warten machen einen am Ende noch krank. Mir war es aber sehr wichtig zu wissen, dass es ihr gut geht und das ist ja auch schon mal was.
An Deiner Stelle würde ich an das JA einen Brief schreiben und denen Dein Anliegen schildern. So eine schriftliche Erklärung, warum man sucht, scheint denen jedenfalls sehr wichtig zu sein. Bei mir ging ohne jedenfalls gar nichts! Mit gleicher Post schreibst Du Deiner Tochter einen Brief, den sie dann vielleicht bekommt (siehe oben; das hängt von diversen Faktoren ab). In meinem Fall war es so, dass ich selbst 30 Jahre nach der Adoption(!) den Brief offen lassen musste, damit das JA checken kann, ob ich da nicht irgendwelche Schweinereien reinschreibe. Ja, so fürsorglich sind diese Leute
vielen Dank für Deinen Rat. Ich denke, die schwierigste Situation ist die, wenn man überhaupt keine Antwort erhält, und man erkennen muss, dass das Adoptivkind kein Interesse hat. Zwei Fragen noch hierzu: 1) Werden die Briefe dem Ado-Kind direkt zugeleitet, oder geht das immer über die Ado-Eltern? 2) Gibt denn das JA zumindest Auskunft, ob schon einmal eine Anfrage des Adoptivkindes vorgelegen hat?
ad 1) Das hängt vom Alter des/der Adoptierten ab. Bei Jugendlichen geht nichts ohne die Erlaubnis der Eltern. Ansonsten kommt es sehr auf die einzelnen Beamten an. Da hilft ein klärender Anruf im Vorfeld. Dass merkst Du schon wie die drauf sind
ad 2) In meinem Fall habe ich ohne Probleme die Auskunft erhalten, dass sich meine Tochter auch gemeldet hat. Die war aber auch schon 32 Jahre alt zu diesem Zeitpunkt. Ich sehe auch kein Problem in so einer Auskunft. Wenn da einer zickt, würde ich das für Schikane halten
Ich drücke Dir die Daumen! Das ist eine emotional sehr aufreibende Sache, aber es lohnt sich, diesen Mut aufzubringen, auch wenn man am Ende doch im Regen steht
Hallo Trollkarlen, es kann passieren, dass die Mitarbeiter der Vermittlungsstelle den Brief über die Adoptiveltern weiterleiten lassen wollen, obwohl Julia schon volljährig ist. Es geht darum erst einmal zu klären, ob sie überhaupt weiß, dass sie adoptiert ist. Leider gehen nicht alle Adoptiveltern so offen damit um. Ruf erst mal beim JA an und lasst Euch einen Termin geben. Das wird schon!
also ich habe damals bei der Adoption festgemacht, oder solange gedrängelt, bis man mir zusagte, das ich meine Tochter nach der Entbindung noch sehen kann, Infos über das JA von meiner Tochter Und Bilder bekomme. Das sie im Glauben erzogen wird, Das sie von der Adoption erfährt und ich meine auch das ich sie evtl wieder sehen kann.
Das alles hatte ich damals abgemacht und ich habe auch ab und zu Infos vom JA bekommen , soagr die Fotos. Ich war jedesmal hin und weg.
Hallo! Damals wußte ich nicht das man Informationen od. Bilder von seinem Kind bekommen kann! Ich habe viele Briefe hinterlegt für meine Tochter wenn sie 18 Jahre wird ,sollte sie die Briefe bekommen. Was ja auch so war. heute ist es so das die Jugendämter den Kontakt zu dem inzwischen volljährigen Adoptierten aufnehmen. Wenn die l-Mutter mit der Bitte kommt etwas von ihrem Kind zu erfahren. So wird es in Oldenburg und Bielefeld gemacht. Ich wünsche Dir viel Mut etwas zu erfahren. Viel Glück! von Eva
Zitatheute ist es so das die Jugendämter den Kontakt zu dem inzwischen volljährigen Adoptierten aufnehmen. Wenn die l-Mutter mit der Bitte kommt etwas von ihrem Kind zu erfahren. So wird es in Oldenburg und Bielefeld gemacht.
Liebe Eva, woher weißt du das? Ich weiß noch von Geschichten, dass immer zuerst die Adoptiveltern von JA kontaktiert werden. Egal ob das Kind schon volljährig ist. Die können sich doch sonst nicht sicher sein, ob das Kind von der Adoption weiß.
(1) Tatsachen, die geeignet sind, die Annahme und ihre Umstände aufzudecken, dürfen ohne Zustimmung des Annehmenden und des Kindes nicht offenbart oder ausgeforscht werden, es sei denn, dass besondere Gründe des öffentlichen Interesses dies erfordern.
Dem Wortlaut des Gesetzes nach müssen Annehmender und Kind ihre Zustimmung geben. Eine Altersgrenze ist nicht enthalten. Daher gab / gibt es Jugendämter die der Ansicht waren / sind, dass nach dem Tod des Annehmenden das Recht auf Offenbarung erlischt.
Liebe Bianka! Das mit der Information weiß ich von einer Freundin von mir,die in Oldenburg lebt.Sie schrieb einen Brief an ihren erwachsenen Sohn und diese riefen dann den Sohn an. Noch einen schönen 2.Advent. von Eva