ich habe sowohl ihre Pflegekinder bzw. Adoptionsakte als auch die Familienakte aus der Zeit gefunden. Gerne möchte ich mit Ihnen noch einmal einen Termin vereinbaren, um Ihre Fragen zu klären. ...
Mit freundlichen Grüßen,
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Yiippiiieee...hat ja auch lange genug gedauert...jetzt bin ich mal gespannt ob ich endlich Licht ins Dunkle bekomme.
Ja das ist wundervoll.Ich erinnere mich an meine Zeit,wo diese Nachricht kam.War aufgeregt,und mein Herz wummerte. Viel Erfolg auf der Suche nach dir selbst!!!!!!!!!
Habe gestern endlich meinen Termin beim JA gehabt und es war klasse. Die Dame war suuuuper nett und hatte alles schon toll vorbereitet..es war alles geschwärzt was ich nicht sehen durfte und ich konnte ansonsten frei alles durschschauen. Alle Fragen die ich hatte konnten beantwortet werden, leider hat sich dadurch herausgestellt, das meine leibl. Mutter mich von vorne bis hinten belogen hat. Bzw. sie hat sich über die Jahre ihre Wahrheit aufgebaut...die hat nur leider nicht viel mit der Realität zu tun. Die Dame vom JA war dann auch noch so lieb mir den Namen der Pflegemama zu verraten bei der ich die ersten 6 Monate war bevor ich in meine Ado-Familie kam. Ich habe dann heute durch ganz Deutschland telefoniert und habe sie tatsächlich ausfindig gemacht. Sie konnte sich noch gut an mich erinnern und hat direkt in ihren Unterlagen gekramt und Briefe und Dokumente aus der Zeit gefunden, die sie mir nun schicken möchte. Und das wichtigste: Sie hat BABYFOTOS von mir! *freuwiedoof* Die will sie mir jetzt nachmachen lassen und auch schicken. Ich bin total happy, das dieses halbe Jahr, was vorher wie ein weißer Fleck in der Landkarte für mich war, endlich mit Leben gefüllt wird. Und ich bin sehr glücklich, dass die Pflegemama so eine liebe und herzliche Frau war und ist, denn das JA hatte meinen Ado-Eltern quasi damals signalisiert, dass sich diese Frau Pflegekinder "hält" um ihren Lebensunterhalt damit zu bestreiten. Und das war mal so überhaupt nicht der Fall.
Ja...ich bin immernoch ganz schön voll von den ganzen Eindrücken und Gedanken und werde das bestimmt noch einige zeit hin und herwälzen, aber es ist wieder ein Puzzleteil was mich komplett werden lässt.
das freut mich sehr, besonders, dass Du so gut von der Frau vom JA unterstützt wurdest. Möge das Schule machen! Was ich überhaupt nicht verstehen kann, ist die Lügerei Deiner leiblichen Mutter. So ein lächerliches Verhalten wird durch die Inkognito-Variante sowie die mangelhafte Dokumentation und Adoptionsvorbereitung bezüglich der Herkunftsseite nur unterstützt. Früher hatten die JA-Mitarbeiter überhaupt kein Interesse daran, Daten zu sammeln und zu dokumentieren. Man nahm offenbar an, dass es reicht, wenn man den verwahrlosten und nicht gewollten Kindern ein neues Heim verschafft; dann werden sie schon zufrieden sein.
Übel finde ich, was Dir zuvor über die Pflegemutter gesagt wurde. Wie schön, dass Du nun etwas Positiveres dazu gehört hast. Wenn diese Frau nur auf die Kohle aus gewesen wäre, hätte sie sicher keine Fotos aufgehoben.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg bei der Recherche! LG, Mausi
Hallo Born, ich freue mich für Dich, dass Du so viele Schritte weiter gekommen bist!!!!
Was mich nun wundert ist aber, dass die Aussage des JA zu Deiner Pflegemutter als Lüge da steht, während die Aussage des selben JA über Deine leibliche Mutter als Wahrheit da steht. Wie kommt das?
@Bibi: Das ist ziemlich kompliziert alles zu erklären...wenn man die Akte durchliest, versteht man viele Aussagen die das JA vor 30 Jahren getroffen hat, die allesamt nicht korrekt waren. Z.B. wurde vom JA gesagt, dass mein H-Vater Sohn eines Beamten war. Das steht auch so in der Akte drin..stimmt aber nicht. Dann steht da drin: Der Vater heißt xyz. Zwei seiten später steht: Der Vater kann nicht ermittelt werden. Dann steht: Der Vater heißt ABC und wieder drei Seiten weiter: Der Vater heißt xyz. Alles wurde jeweils von anderen Sachbearbeitern aufgenommen, so dass es jeweils Ergebnisse individueller Gespräche mit meiner Mutter und anderen "Zeitzeugen" waren. Meinen Ado-Eltern wurde dann damals irgendeine dieser 1000 verschiedenen Infos weitergegeben. Ich habe mir damit natürlich "mein" Bild erschaffen über die Jahre, und das musste ich nun doch zum Großteil revidieren. Meine Mutter hat mich in sofern "belogen" als dass sie mir gesagt hat, dass ich ihr quasi im Krankenhaus direkt nach der Geburt entrissen worden bin und das JA mich ihr quasi abgequatscht hat. In Wirklichkeit hat sie noch 6 Monate lang das volle Sorgerecht für mich gehabt. Ich bin am vierten Tag nach der Geburt aus dem KH entlassen worden direkt in die Pflegefamilie. Meine Mutter hatte volles Besuchsrecht und hat sich nach VIER Wochen das erste Mal gemeldet und sich nach mir erkundigt und gesagt sie würde mich jetzt besuchen wollen...ist aber nie erschienen. Das JA hatte ihr damals zur Auflage gemacht sich eine Wohnung zu suchen, das hat sie aber nicht getan. Sie hat sich dann einen neuen Kerl gesucht und ist mit dem zusammengezogen (vorbestrafter Typ und Alki) und hat als ich vier Monate alt war betrunken bei meiner Pflegemutter angerufen und gesagt dass sie mich jetzt holen kommt. Daraufhin hat meine Pflegemutter alle Hebel in Bewegung gesetzt um das zu verhindern und hat sogar das Sorgerecht für mich beantragt. Das hat das JA meiner Mutter mitgeteilt und daraufhin hat sie Hals über Kopf die Zustimmung zur Adoption gegeben...soviel zum Thema: Die arme Frau, der das Kind einfach so weggenommen wurde. Sie hat übrigens auch gesagt sie hätte nie die Unterschrift zur Ado gegeben, das hätte ihre Mutter gemacht ohne ihr Wissen. Ich habe ihre Unterschrift auf den notariellen Papieren gesehen. Sie ist eine arme Frau, die ihr ganzes Leben verpfuscht hat...ich bin ja nicht das einzige Kind, das nicht bei ihr aufgewachsen ist...wir sind ACHT, und das hat ja schon so seine Gründe. Ich habe sie letztes Jahr getroffen und sie hat mir erzählt dass sie ihr Leben JETZT in die Hand nimmt. Ich wünsche mir sehr für sie, dass sie das gebacken bekommt. Ich bin ihr nicht böse...sie lebt in ihrer Wahrheit, ich denke dass sie das auch muss, denn sonst würde sie elendig kaputt gehen.
Über meine Pflegemama hat das JA damals meinen Ado-Eltern erzählt, dass sie etliche Kinder hatte und das gemacht hat um Geld zu verdienen. In der Akte steht auch drin, dass sie einige Kinder hatte und dass man überlegt hat ob ich da jetzt hin soll oder nicht, aber von den "einigen" Kindern waren vier eigene und zwei zur Dauerpflege und sie hatte halt immer ein Kind da was akut in Obhut genommen wurde. Es war einfach eine falsche Darstellung gegenüber meinen Ado-Eltern, die aus einem Dokument in der Akte resultierte, aber dazu geführt hat dass ich jetzt mein ganzes Leben lang gedacht habe ich wäre das erste halbe Jahr in so einer Kinderverwahranstalt gewesen, ohne Liebe etc.
Ich finde es ist ein Unding, was die vom JA tlw. so loslassen und was die damit bei den Ado-Familien und vorallem den Kindern auslösen. Mein ebenfalls adoptierter Bruder geht davon aus dass seine H-Mutter ihn quasi wie Abfall weggeschmissen hat ohne sich weiter darum zu scheren, weil das JA unseren Ado-Eltern damals erzählt hat, dass die Dame nach der Geburt in ihrem Bett gelegen hat und Comics gelesen hat und rauchen war etc. ohne sich auch nur einmal nach dem Baby zu erkundigen..ganz kalt war quasi...ich habe meinem Bruder jetzt gesagt dass es ja auch evtl. zum Selbstschutz gewesen sein kann, weil es ja total traumatisierend für die Frau gewesen sein könnte ihr Kind abzugeben...das hat ihm einen total anderen Blickwinkel auf die sache gegeben. Die andere Sichtweise hat ihn immer sehr belastet und es ist auch immernoch nicht ausgeräumt weil er noch nicht den Mut gesammelt hat sich auf Wurzelsuche zu begeben.
So, jetzt habe ich einen fürchterlichen Roman geschrieben Wollte das aber nicht so im Raum stehen lassen.
Liebe Born, solange es einzelnen JA-Mitarbeitern ungeprüft selbst überlassen bleibt, was sie in die Akten schreiben, kann man an dem Wahrheitsgehalt des Inhalts getrost zweifeln. An dem spärlichen Inhalt meiner Akte stimmt nur der Wohnort, mein Alter und die Tatsache, dass ich Schülerin war. Alles andere war schlicht Verdrehung der Tatsachen und das, was meine Mutter über mich und meine Beweggründe zu Protokoll gegeben hatte - alles gelogen!
Wie gesagt, bevor man das für bare Münze nimmt, sollte man sich noch andere Daten beschaffen, sofern das irgendwie möglich ist.
Hallo Born, danke, dass Du es erklärt hast! Ich werde da eben schnell hellhörig, weil auch in meiner Akte nicht alles so wirklich der wahrheit entspricht und man da ganz anderes hinein interpretieren könnte. Wegen der Unterschrift: Ich errinne mich auch nicht daran die Papiere unterschrieben zu haben. Das heißt aber nicht, dass ich es nicht getan habe! Vielleicht ist es wirklich Selbstschutz, dass mein Gehirn diesen ausschlaggebenden Moment nicht abrufen kann.
Dir weiterhin viel Glück auf den wegen deiner Vergangenheit!