Taschenbuch, C.H. Beck, 236 Seiten, 2005 Von Elke Heidenreich als besonders spannend empfohlen.
In dem Buch geht es um das mißglückte Wiedersehen des Adoptierten Charles mit dessen Mutter Nan nach über 30 Jahren. Nan ist eine berühmte Konzertpianistin, die mit ihrem Mann Jim, einem Forscher ohne Forschungsdrang, in Irland auf dem Land lebt. Sie haben keine Kinder.
Eines Tages erreicht sie ein Brief mit der Ankündigung, dass sie ihr Sohn, der gerade seine Eltern bei einem Autounfall verloren hatte, suchen würde. Nan hat ihrem Mann, mit dem sie seit 30 Jahren verheiratet ist, nie gesagt, dass sie vor der Ehe schwanger war. Als er das erfährt, bricht die schöne Schickimicki-Welt der beiden zusammen und sie ergehen sich schnell in gegenseitigem Psychoterror.
Prinzipiell ist dieser Plot glaubhaft, denn so ein Wiedersehen ist Seelenstress, aber die Autorin hat für meinen Geschmack viel zu tief in die Psychokiste geriffen, was die Handlung unglaubwürdig macht. Die Charaktere der drei Protagonisten sind völlig überzogen und unnötig negativ dargestellt und man glaubt seitenlang, es mit Psychopathen zu tun zu haben. Wozu die bis ins Detail beschriebenen und sich ständig wiederholenden Alkoholexzesse von Nan und Jim dienen sollen, vermag wohl nur die Autorin erklären zu können.
Das Ende bleibt weitgehend offen, was einem Psychothriller vielleicht angemessen ist, für Betroffene aber, die ja Informationen und Hilfestellung suchen, eher unbrauchbar.
Für mich ist die Geschichte ziemlich unglaubwürdig und ich könnte mir vorstellen, dass sie so manchem Suchenden die Lust am Finden gründlich verleidet. Als Adoptionslektüre kann ich dieses Buch deswegen nicht gerade empfehlen.
danke für deinen Beitrag, so spare ich mir das Geld für den Buchkauf. Denn eigentlich wollte ich dieses Buch kaufen, der Titel hatte es mir angetan. Kannst du mir ein anderes Buch empfehlen?
ich leihe es Dir gerne aus! Imteressant ist es auf jeden Fall, aber ich halte es für reine Fiktion, denn die Handlung ist völlig überzogen dargestellt. Das hin-und-her-schicken von Büchern kostet ja nur 85 Cent Bocher wie deise kaufe ich normalerweise bei Amazon gebraucht 1 bis 100 Cent!
Mich hat sehr beeindruckt das Buch "Meine Schuld wird nie vergehen". Nicht, dass es mich in meinen eigenen "Schuldgefühlen" bestärkt hätte, aber es ist authentisch und keine Fiktion und so etwas ist immer lesenswert - siehe mein Buch
Das Buch "Fünfzehn Jahre ohne Dich" kannst Du Dir übrigens auch sparen. Flacher kann man das Thema Wiederfindung nicht bearbeiten! Ich werde dazu gleich noch eine Besprechung posten.
Ich habe noch ein paar Bücher hier liegen, aber leider kam ich noch nicht zum Lesen. Wenn wieder eines durch ist, werde ich sofort hier Bericht erstatten :-))