die Frage ist hauptsächlich an die Adoptiveltern hier gestellt. Bekommt man wärend der Dauer der Adoptionspflege (die ja durchaus 1-3 jahre betragen kann) eigentlich auch Pflegegeld wie andere Pflegeeltern auch?
während der Adoptionspflegezeit gibt es kein Pflegegeld. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es da Ausnahmen gibt. Z.B. ist ein Kind sowieso schon in Dauerpflege und soll es dann von den Pflegeeltern adoptiert werden, so könnte ich mir vorstellen, dass das Pflegegeld bis zur amtlichen Adoption gezahlt wird und nicht schon weg fällt sobald man den Antrag gestellt hat bzw. die leiblichen Eltern unterschrieben haben.
Hallo Flipper, empfindest Du es als unfair, dass es während der Adoptionspflege kein Pflegegeld gibt? Mal ganz sachlich gesehen ist es doch so, dass Adoptionsbewerber ein Kind aufnehmen, neben Liebe und Fürsorge auch Unterkunft, Nahrung, Bekleidung u.s.w. geben. Obwohl das Sorgerecht bis zur rechtskräftigen Adoption beim Jugendamt liegt.
bis ca. 1976/1977 gab es auch für Kinder in Adoptionspflege Pflegegeld und sämtliche Anschaffungen im Zusammenhang mit der Aufnahme des Kindes und während der Ado-Pflege wurden vom Jugendamt bezahlt. Danach mußten die Ado-Pflegeeltern für alles selbst aufkommen, sogar die Kleidung, mit der ein Kind aus dem Heim zu den Pfl.-Eltern kam, mußte - bei uns jedenfalls - zurückgegeben werden, wenn nicht eigene Bekleidung mitgebracht wurde.
Auch beim Wechsel des Status - Dauerpflegekind in Ado-Pflegekind entfiel bei unserem JA die Pflegezuwendung ab dem darauf folgenden Monat.
Übrigens, unser Sohn wurde später geboren, wir haben also nicht mehr von der komfortablen Gesetzgebung profitiert; weiß das alles nur von Bekannten.
Unfair finde ich das eigentlich nicht. Wer sich mit Adoption einläßt weiß ja, dass der endgültige Beschluss etwas dauert und in der Zeit noch ein Vormund da ist. Man vergleicht das gerne mit einem leibliche Kind, bei dem man ja auch von Anfang an für alles aufkommen muss. Vermutlich hätte man auch ein schlechtes Gewissen Geld für etwas anzunehmen, dass man sich so sehr wünscht (Viele Paare haben ja bereits künstliche Befruchtungen hinter sich, die schon viel Geld gekostet haben).
Hallo Bibi,bei einer adoptionspflege ,so möchte ich es mal nennen gibt es kein pflegegeld. wir haben auch nichts besessen,als es hieß unsere tochter ist geboren.wir hatten 2 wochen zeit um alles zu besorgen.war schon komisch das einkaufen ohne bauch und man weiß die größe nicht,weil man vorher das baby noch nicht gesehen hat. die verkäuferin im quelle kaufhaus sah uns ganz komisch an.aber ich finde es okay ,wenn es kein pflegegeld gibt.denn bei einem leiblichen kind bekomme ich auch keins.und man geht ja davon aus ,wenn die 8 wochen frist vorbei ist das man das kind dann auch nach 2 jahren adoptiert.bei einer pflegschaft sieht es von anfang an anders aus und der sachverhalt ist ein ganz anderer. MfG.Annett.
Aber nach 8 Wochen ist ja noch nichts entschieden. Es kann ja auch 1, 2 oder 3 Jahre dauern, eher die Adoption rechtskräftig wird. Was ist denn, wenn kein Eltern-Kind-Verhältnis entsteht? Und anders herum gibt es Menschen, die nehmen ein Pflegekind bei sich auf, bekommen Geld und Ausstattung und beantragen später dann die Adoption. Die werden dann sicher das erhaltene Pflegegeld nicht zurück erstatten müssen. Ich finde es unfair.
Um zu erklären wie ich auf solche Gedanken komme: Ich habe eine Frau kennen gelert, die ein Kind adoptierte. Das 2. Kind, dass sie aufgenommen hat adoptiert sie aber nicht, weil sie ja auf das Pflegegeld nicht verzichten will. Einen ähnlichen "Fall" kenne ich aus meiner Nachbarschaft. Das kann es doch nicht sein!
Hallo Bibi! Für mich stellt sich hier die Frage ,gebe ich Kindern Liebe und Geborgenheit ,weil ich sie liebe oder des Geldes wegen? Wer da matriell eingestellt ist ,da finde ich das da etwas falsch laüft! Denn wer kommt denn bei eigenen Kindern dafür auf? Wenn ich Kinder liebe ist mir kein cent zuviel.Über so etwas haben wir nie nachgadacht.Wir waren froh das unser Wunsch in Erfüllung .gegangen ist.Kinder kosten nun mal viel Geld und das weiß man vorher. Ich kenne auch eine Familie die 2Kinder in Pflege wegen des Geldes genommen haben.Doch das merkt man als Außenstehender schon,da ist die Beziehung zu den Kindern ganz anders.Auf jeden Fall bei der Familie. Hertzliche Grüße von Annett.
ich denke es ist eine Grundeinstellung. Es wird immer Menschen geben, die ein System zu ihren Gunsten ausnutzen und auch noch eine moralische Begründung parat haben (z.B. ...dann kann ich ja noch mehr für das Kind tuen...). Eigentlich wollen sie adoptieren, aber das Geld lockt. Ich vermute ursprünglich war es so gedacht, dass die Dauerpflege die Heime entlasten sollte. Hier finde ich Pflegegeld absolut richtig. Glücklicherweise gibt es aber auch Pflegeeltern, die kinderlos sind, sich schon immer Kinder gewünscht haben und die ein Kind wie ihr eigenes zur Dauerpflege nehmen. Ich vermute, dass diese es nicht wegen des Geldes getan haben und lieber heute als morgen adoptieren wollen.
Mit dem Pflegegeld kann ich jetzt gar nicht mehr 100% sagen. Ich möchte aber behaupten ja. Eine einmalige Zuwendung haben wir damals erhalten. Das war 1981 in der ehem. DDR. Ungerecht, da mögen die Meinungen auseinander gehen. Mit der einmaligen Beihilfe sollte die Aufnahme eines Kindes in Adoptionspflege erleichtert werden. Es gab ja für Neugeborene auch das "Begrüßungsgeld" von der gleichen Summe abzüglich das Geld was die Schwangeren vor der Entbindung bekommen haben. Also von der Seite her eher gerecht als ungerecht, zumal man sich bei einer Schwangerschaft langfristiger vorbereiten kann, was wir überhaupt nicht konnten. Unsere Tochter hatte nur das, was sie gerade Angezogen hatte. Das heißt wir mußten alles innerhalb kürzester Zeit für das Kind besorgen. Da war diese einmalige Unterstützung doch sehr Hilfreich, zumal man ja sehr kurzfristig Bescheid bekommen hat. Zudem waren wir ja auch noch sehr jund zu der damaligen Zeit. Wie ich schon gesagt habe mit dem Pflegegeld weiß ich heute nicht so genau. In der Adoptionspflege denke ich Mal, dass man auf das Pflegegeld verzichten kann, da ja das normale Kindergeld gezahlt wurde. Das war ab offizieller Abmeldung aus dem Heim, da haben wir dann die Kindergeldkarte bekommen weil si dann offiziell in unserm Haushalt gelebt hat. Durch die einmalige Zuwendung hatten sie unsere Bankdaten und haben, wenn, dann das Pflegegeld monatlich überwiesen.
PS. Ich bin gleichzeitig Adoptivkind und auch Adoptivmutter
Da fällt mir ein, dass mir mein Ex (der Vater meiner Tochter) innerhalb der vergangenen zwei Jahre auch mehrmals zu verstehen gab, dass er (= seine Familie, denn er war ja ebenso Schüler wie ich) damals (1969/70) ein Jahr lang Alimente an das Jugendamt zahlen musste. Ich meine, der Preis ist angemessen - dafür, dass er mich bei ihr 17 Jahre später so gründlich schlecht gemacht hat, dass sie mich nie hat treffen wollen.
hallo wir haben wie üblich kein pflegegeld bekommen und ich finde das auch kein bischen ungerecht. auch als wir ida melek nach 7 monaten wieder der leiblichen mutter in die arme gelegt haben und ein ado also nicht zustande gekommen ist. ich habe aber ab der regelung 2007 elerngeld bekommen und kindergeld .
ich wüsste nicht warum ich geld dafür bekommen sollte, es ist zum glück genug für uns alle da. wenn dies nicht so wäre, wäre es vielleicht sinnvoll unterstützung anzubieten ( genau wie bei einer "normalen" familie)
ich bin noch nicht so lange im Forum wie Du und habe eben Deine Geschichte gelesen. Ihr habt ganz groß und selbstlos gehandelt, was keine Selbstverständlichkeit ist. Schön, dass Du mal wieder was schreibst! Wie ist es Dir in der Zwischenzeit ergangen?
Liebe Susanne, auch ich kannte deine Geschichte noch nicht und möchte mich an dieser Stelle vor einer Adoptivmutter verneigen, die das zu verkörpern scheint, was eine leibliche Mutter sich wünscht, wenn sie ihr Kind nicht behalten kann. Liebe Grüße pino