obenerwähntes Thema möchte ich nochmals präzise ansprechen. Wieviel Infos sollen bei der Suche angegeben werden? Klar werde ich schlussendlich selbst entscheiden wie ich bei der erneuten Suche nach meiner leiblichen Mutter vorgehen will. Aber vorgängig möchte ich gerne den Forum dazu nutzen und Eure Meinung lesen.
Egal wie ich bei der Suche vorgehen werde, sei das im Netz oder Radio, Zeitung etc. Wo werden die Grenzen überschritten? Soll ich gleich mit der Tür ins Haus fallen? Ich, deine leibliche Tocher suche dich? Oder auf die vorsichtige Art und Weise, welche ich bis anhin gewählt habe? Jemand aus der Schweiz sucht dich. (Ob meine leibliche Mutter weis, dass ich in die Schweiz gereist bin, weis ich nicht.)
Ich habe das Foto von ihr und dieses möchte ich erneut nutzen.
Aber eines will ich nicht vergessen. Ich weis nicht wie meine leibliche Mutter zu ihrer Vergangenheit steht. Vielleicht ist es ein Geheimnis von ihr, welches sie in ihrem Herzen bewahrt. Vielleicht sehnt sie sich nach mir. Oder vielleicht weis ihre jetztige Familie, das irgendwo auf dieser Welt noch eine Tochter existiert. Aber vielleicht will sie mich auch gar nicht kennenlernen.
Dazu gibt es so viele Gedanken... und schlussendlich geht es darum, dass ich sie nicht in eine unangenehme Situation bringen möchte aber bestimmt bei der Suche vorgehen will.
Ich kann Dich soooo gut verstehen! Genau vor diesen Fragen habe ich auch schon zweimal gestanden. Einmal bei meiner Mutter, einmal bei meinem Vater. Bei meiner Mutter habe ich mich nicht getraut und im Endefekt habe ich den Kontakt zu ihr dann über meine Schwester hergestellt, nachdem ich schon soooo viele Infos über sie hatte, dass ich wusste das mein "erscheinen" für sie normal sein und ihr jetziges Leben nicht beeinflussen würde. Bei meinem Vater war das etwas anderes. Ich hatte durch Recherche im Internet herausgefunden, dass er verheiratet ist und zwei Kinder hat. Leider wusste ich nicht mit Sicherheit, ob er überhaupt weiß, dass ich ausgetragen wurde. Es hätte ihn also wirklich eiskalt treffen können. Aber ich habe dann beschlossen, dass er vor knapp 30 Jahren in der Lage war, sich an einer Zeugung zu beteiligen, dann muss er auch in der Lage sein auszuhalten, dass ich mich jetzt bei ihm melde, darum denke ich, dass auch Deine Mutter es einfach aushalte muss wenn sie im Radio, Fernsehn oder Internet erscheint.
Ich habe meinem Vater dann einen gaaaaanz vorsichtigen Brief geschrieben, in dem ich ihm eigentlich alle Optionen offen gelassen habe, WIE er reagieren kann, aber er MUSSTE auf den Brief reagieren, sonst hätte ich mich nach ein paar Wochen telefonisch bei ihm gemeldet. (Den Brief habe ich hier im Forum damals eingestellt, kannst ja mal meine Beiträge durchgucken...so viele sind es ja nicht ) Ich habe meinen Vater ja gefunden und wir haben mitlerweile den besten Kontakt den man sich vorstellen kann, und wir haben viel über die Kontaktaufnahme im letzten Januar, sprich den Brief, gesprochen und er meinte, das es genau der richtige Weg war. Er hatte durch den Brief Zeit nachzudenken bevor er sich meldet, er hat sich durch den Brief zu nichts verpflichtet gefühlt, außer eben der "Pflicht" sich zu melden und mich zu sagen: Ja ich bin es! oder Nein ich bin es nicht! (gut, die Frage wird sich bei einer leiblichen Mutter nicht stellen *g*)
Ich fand es damals bei dem Brief wichtig, im einige wichtige Eckdaten meines Lebens mitzuteilen, auch wenn hier im Forum ein paar gesagt haben, dass das zu viel Info wäre für den ersten Brief. Mein Papa hat gesagt dass er es genau richtig fand, weil er so die Eckdaten meines Lebens schnell nachvollziehen konnte, gesehen hat, dass es mir gut geht und ich eigentlich nichts von ihm will, außer zu wissen ob er es denn nun ist. Einen kürzeren oder Informationsloseren Brief hätte er eher beängstigend empfunden, so nach dem Motto: Was will sie jetzt von mir??
Wie auch immer Du vorgehen wirst, ich wünsche Dir sehr viel Glück bei Deiner Herkunftssuche, und dass die Ergebnisse der Suche so ausfallen, dass Du sie gut in Dein Leben integrieren kannst. Ich habe immer so wenig wie möglich erwartet um nicht enttäuscht zu werden. Bei meiner Mutter war das auch goldrichtig. Bei meinem Papa bin ich so positiv überascht worden wie es nur irgend geht. (er sitzt gerade übrigens neben mir )
Bei der Suche ist darauf zu achten, dass die jeweiligen Persönlichkeitsrechte nicht verletzt werden. Das betrifft sowohl Fotos von einzelnen Personen, als auch deren persönliche Daten. Dazu gehört natürlich die Info, dass es einmal eine Adoption gab. Hier der Link zum Thema Fotos
Ich würde nur mit Vornamen, dem ersten Buchstaben des Nachnamens und der Stadt ohne Strasse arbeiten, und die Personenbeschreibung nur verbal machen (z. B. mir liegt ein Foto vor, auf dem eine Person mit kurzen braunen Haaren zu sehen ist, die Sportskleidung trägt. Die Person könnte x Jahre als sein ...). Wenn noch weitere, nicht zu offensichtliche Daten vorhanden sind, kann man die auch angeben (z. B. die Gesuchte war damals Verkäuferin/der Gesuchte war damals Bankangestellter. Bei Bürgermeister und Augenärztin des Ortes sieht es wieder anders aus).
Am besten fährt man sicher, wenn man sich überlegt, was man selbst von sich nicht ungefragt in der Öffentlichkeit lesen möchte.
ich würde das Bild in das Medium Deiner wahrl einstellen lassen und dazu schreiben: "Hallo (Vorname), Mein Name ist .........................(Vorname, den Dir Deine Mutter gab). Wir lernten uns am ............... in.................. kennen. Leider verloren wir uns nach kurzer Zeit aus den Augen, weil ich in die Schweiz reisen mußte. In der Zwischenzeit mußte ich oft an Dich denken und habe nun den Wunsch, wieder mit Dir Kontakt aufzunehmen. Du erreichst mich brieflich unter der Anschrift: ........................ (würde hier die Anschrift einer öffentlichen Organisation einsetzen, mit der Du dich vorher absprichst [Kirchengemeinde, Abteilung eines Gemeinde- oder Kommunalen Amtes o. ä.], damit Trittbrettfahrer keine Plattform bekommen). Diese Formulierung läßt viele Varianten der Art der Bekanntschaft offen.