Hallo, ich bin es noch mal ich habe da eine Frage, und zwar hat mir meine leibliche Mutter erzählt, dass mein Vater ein englischer (wahrscheinlich Schotte) Besatzungssoldat ist, dessen Namen sie nicht mehr weiss (wörtlich sagte sie: es war ein one night stand (sie ist 82 Jahre alt ), über diese Ausdrucksweise musste ich dann doch ein wenig lächeln, denn sie sieht aus wie man sich eine nette Omi vorstellt, aber dass nur am Rande. Aber diese Angaben nützen mir leider gar nichts, oder? Ich finde es sehr schade, dass ich meinen Vater wohl nicht kennenlernen werde. Oder hat einer von euch eine Idee??
- warst Du schon beim Ado-Jugendamt und hast Deine Akte durchgeblättert? Kann sein, dass sich Deine Mutter bei Deiner Abgabe noch an Deinen Vater und dessen Namen erinnern konnte und ihn angab. - Auch beim Amtsgericht wurde und wird für jeden Adoptierten eine Akte angelegt, mehrfach wurde auch hier von den Adoptierten der Vater-Name gefunden, weil die Mütter vor dem Gericht mehr Respekt hatten, als vor den Sachbearbeitern des Jugendamtes, die sowieso bei Adoptionen meinten, der Herkunftsvater sein uninteressant. - Beim Geburts-Standesamt kannst Du Dir eine "Beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister" anfordern; es muss aber unbedingt eine beglaubigte Abschrift sein, d. h. mit allen Randvermerken. Dort könnte Dein Vater auch vermerkt sein. - Hat Deine Mutter noch lebende Geschwister; dann könnte es sein, dass die damals etwas mitbekommen haben (aus Erzählungen oder den Freund sogart kennengelernt haben, an den sich die Mutter heute nicht mehr erinnern will. Wenn es damals eine große Enttäuschung gab, kann man das sogar verstehen.
Das wäre jetzt erst einmal das, was mir einfällt.
Viel Erfolg bei Deiner weiteren Recherche und liebe Grüße Martina
vielen Dank für deine netten Antworten. Das mit dem Akte einsehen hatte ich mir auch überlegt, aber existieren noch Akten aus dem Jahr 1953? Meine Geburtsurkunde (mit Randvermerk über die Adoption)mit Namen der leiblichen Mutter, aber ohne Angabe des Vaters, habe ich. Ich glaube, das ist ein Kapitel, mit dem ich wohl abschließen muss, dazu ist das alles zu lange her und Geschwister meiner leibl. Mutter leben auch nicht mehr. Die hat wohl auch ein ziemlich bewegtes Leben geführt (eine 1 1/2 Jahre ältere Halbschwester von mir, die aber bei ihr gelebt hat, leider aber vor 5 Jahren an Krebs verstorben ist, soll auch von einem englischen Soldaten sein!!!). Dann gibt es noch 2 ältere Halbbrüder, die im Heim waren,zu denen es wohl keinen Kontakt mehr gibt . Sie war auch schon 26 Jahre,als sie mich geboren hat. Bevor ich sie getroffen habe, dachte ich, nach diesen Informationen, dass mich eine abgetakelte", kalte Person erwartet und das Gegenteil ist eingetreten. Man glaubt das alles nicht, wenn man sie jetzt sieht und erlebt. Ich bin so warmherzig aufgenommen worden, dass ich denke, sie hat sich, als sie vor 50 Jahren ihren jetzigen Mann geheiratet hat, eine neue Welt aufgebaut (sie lebt auch wie in einem Puppenhaus, alles sehr schön und gemütlich) und wollte mit ihrer Vergangenheit nichts mehr zu tun haben. Dann kam ich, aber da ich ihr keine Vorwürfe gemacht habe, hat sie mich zu sich eingeladen. . Mal sehen, wie es weitergeht.
Natürlich finde ich es nicht richtig, was sie mit den beiden älteren Halbbrüdern gemacht hat, aber da redet sich wohl auch nicht drüber und ihre Schwiegertöchter und der Schwiegersohn wissen es wohl auch nicht. Aber man muss auch vergeben können und ich war ihr sowieso nie böse.
ZitatDu fragst: Das mit dem Akte einsehen hatte ich mir auch überlegt, aber existieren noch Akten aus dem Jahr 1953?
Das käme beim Jugendamt auf einen Versuch an, manche JÄ verwahren die Akten mind. 60 Jahre. Die Akte beim Amtsgericht müßte noch vorhanden sein, bzw im Archiv verwahrt werden. Dort sind die Verwahrzeiten erheblich länger.
Ja, manche Menschen finden erst in späterem Alter, oder mit Hilfe eines Ehepartners in geordnete Lebens-Bahnen. Natürlich hat man absolut nicht das Recht, ihnen Vorwürfe zu machen, so traurig man über das eigene damit zusammenhänge Schicksal oder das von Geschwistern auch sein mag. Aber vielleicht habt Ihr jetzt noch eine harmonische Zeit miteinander und könnt einige Jahre der Trennung nach- und aufholen, das wäre natürlich auch für Dich und Deine psychische Verfassung ein heilender Effekt.
Hast Du vor, Deine beiden ebenfalls adoptierten Halbbrüder zu suchen und zu ihnen Kontakt aufzunehmen? Vielleicht würde ihnen das auch sehr helfen und für Dich ein weiterer Pusselstein zum vollkommenen Familienbild sein. Oft haben Adoptierte im Ado-Forum schon geoffenbart, ihnen sei der Kontakt zu den (Halb-)Geschwistern beinahe wichtiger als zu den H-Eltern.
Sicher wird der sich zur Zeit noch sträubende Halbbruder auch noch umschwenken, das wird schon allein die Neugier auf die Schwester bewerkstelligen und die Erzählungen der Mutter und der anderen Geschwister werden auch dazu beitragen.
Genieße nun Deine alte/neue Familie in vollen Zügen und laß' Dich nicht von Gewissensbissen abhalten. Dazu ist die Zeit zu kostbar und Du nimmst Niemandem etwas weg.
Liebe Martina, habe erstmal vielen, vielen Dank für deine aufmunternden Worte, sie helfen mir sehr . Wir, meine leibliche Mutter und ich, werden uns sicher noch näher kennenlernen müssen, was dann letztendlich daraus wird, wird man sehen, obwohl - die Zeit ist ja gegen uns, sie ist ja auch schon 82. Aber ich werde weiter berichten. Es hilft aber sehr, wenn sich mit gleichgesinnten aussprechen kann, andere können dieses Verständnis gar nicht aufbringen. Sei herzlich gegrüßt Brigitte
Hallo Martina, ich habe vergessen, dir auf deine Frage bezüglich der älteren Halbbrüder zubeantworten. Also, die sind nicht adoptiert worden, sondern im Heim aufgewachsen. Soviel ich weiss, will der eine nichts mehr mit seiner Mutter zu tun haben und der andere ist wohl auf die "schiefe Bahn" geraten und wollte wohl immer nur Geld und sie hat den Kontakt abgebrochen. Ich weiss, das ist ganz schlimm,zumal sie ja geheiratet hat und mit ihrem jetzigen Mann 3 Kinder bekommen hat, anstatt die beiden Jungs, die zu dem Zeitpunkt wohl so 10 und 12 oder so waren, zu sich zu holen. Mein Eindruck ist wirklich, sie lebt jetzt in ihrer heilen Welt und will von ihrer Vergangenheit nichts mehr wissen und bei mir hatte ich anfangs den Eindruck, dass sie von mir die "Absolution" will und ich ihr bestätige, dass sie kein schlechter Mensch ist, weil ich ihr sagte, dass ich Verständnis für ihre damalige Situation habe und ja eine glückliche Kindheit bei meinen Adoptiveltern hatte. Aber trotz allem empfinde ich eine tiefe Zuneigung zu ihr . Aber darüber hinaus liebe ich natürlich auch meine Adoptivmutter, die ja 56 Jahre meine Mutter war bzw. es immer noch ist.
Väterberatung Berlin bietet professionelle Beratung bei der Auseinandersetzung mit dem eigenen Vater und dem eigenen Vaterbild an. Hilfe und Unterstützung bei einer möglichen Suche nach dem eigenen Vater wird gegeben.
Hallo Burkhard, vielen Dank für die Mühe, die du dir gemacht hast. Aber ich glaube, meine Angaben sind noch zu vage, es sind einfach zu wenig Anhaltspunkte, um etwas herauszufinden. Vielleicht ergibt sich in weiteren Gesprächen ja doch noch etwas. Meine Adoptiveltern haben mir damals (ich war schon 15, als ich es erfahren habe), mein Vater wäre ein US-Soldat, aber meine leibliche Mutter sagt, er ist Engländer. Naja, ich denke, dass wird sie ja wohl noch wissen
ZitatDu schreibst: Aber trotz allem empfinde ich eine tiefe Zuneigung zu ihr .
Das ist doch phantastisch; für beide Seiten viel angenehmer als ablehnende Gefühle. So kann sich doch eine harmonische Beziehung entwickeln.
Tragisch ist natürlich das Schicksal Deiner beiden, im Heim aufgewachsenen Halbbrüder. Manchmal ist die Einstellung einer Mutter zu ihren Kindern nicht nachvollziehbar, sollte das Mutter-Kind-Band doch durch nichts zu zerstören sein. Vielleicht wollte auch der Mann die Söhne seiner Frau nicht aufnehmen und sie hat sich gefügt. So einen Fall hatten wir im weiteren Bekanntenkreis, wo der neue Mann eine Mutter vor die Wahl stellte, Deine Kinder oder ich. Sie hat ihre Tochter und ihren Sohn daraufhin ins Heim abgeschoben, um geheiratet zu werden. Die beiden Kinder durften sie auch nicht besuchen, sie tauchte ab und zu mal heimlich im Heim auf. Folge davon: Die beiden waren auch als Erwachsene psychisch noch nicht in der Lage, ihr Leben in den Griff zu bekommen.
Verantwortungsvoller den Kindern gegenüber wäre in einem solchen Fall wohl eine Freigabe zur Adoption gewesen. Damit hätten sie zumindest die Chance gehabt, in einer harmonischen Familie aufzuwachsen und ein bestimmtes Potential fürs Leben mitzubekommen, was das Heim nicht leisten konnte.
Vielleicht ist es Dir möglich, zusammen mit Deinen anderen Geschwistern Kontakt zu den Halbbrüdern aufzunehmen, damit auch sie die Möglichkeit haben, innerhalb ihrer Herkunftsfamilie, wenn auch nur in kleinerem Rahmen, familiäre Beziehungen aufzubauen.
Wünsche Dir für Deinen Beziehungsaufbau alles Gute. Vielleicht berichtest Du gelegentlich, wie Deine Angelegenheit weiterläuft.
Zitat von HashimotoHallo, ich bin es noch mal ich habe da eine Frage, und zwar hat mir meine leibliche Mutter erzählt, dass mein Vater ein englischer (wahrscheinlich Schotte) Besatzungssoldat ist, dessen Namen sie nicht mehr weiss (wörtlich sagte sie: es war ein one night stand (sie ist 82 Jahre alt ), über diese Ausdrucksweise musste ich dann doch ein wenig lächeln, denn sie sieht aus wie man sich eine nette Omi vorstellt, aber dass nur am Rande. Aber diese Angaben nützen mir leider gar nichts, oder? Ich finde es sehr schade, dass ich meinen Vater wohl nicht kennenlernen werde. Oder hat einer von euch eine Idee??
Brigitte
Hallo Hashimoto! Ich habe deine Ausführungen gelesen. Da du ja auch bei mir so nett mitwirkst,möchte ich auch bei dir nicht fehlen. Naja ich hätte da ja schon eine Idee sie ist etwas dubios,also ungewöhnlich. Versuch doch mal die Barracke rauszubekommen,wo er damals stationiert war. Da du keinen Namen hast wird diese Suche aber sehr schwer,schier unmöglich. Frag deine Leibliche mama mal,ob dieser soldat von dir wusste,und von der Geburt in Kenntnis gesetzt wurde. Wenn ja,dann suchst du dir ein soldatenforum aus England,oder Schottland und startest dort eine Suchanfrage. Ich XXXX suche auf diesem Wege meinen leiblichen Vater... Er war XX..XX.XXXX in XXXX stationiert,und kannte eine Frau namens XXXXX und sie kannten sich eine Nacht. Wer kennt einen Soldaten ,der diese Frau kennt,und kann mir Bescheid geben über Pn.
Vielleicht ist dein L-Vater in einem solcher Foren zugange ,und du hast Glück .Man sollte nichts unversucht lassen. Auch wenn er nichts weiss von deiner Existenz,so kanst du den Namen reinwerfen deiner Mutter,und dann mal abwarten ob jemand sich meldet. Vielleicht kennt er ja auch deine Mama mit dem namen noch ,und freut sich.
Suchte lange und intensiv ,daher hab ich Erfahrungen in allerhand Fragen wie man wen finden kann. Hab die abenteuerlichsten Sachen versucht,nichts unversucht gelassen und schlussendlich erfolg gehabt durch eine Suchanzeige in der dortigen Zeitung wo mein EX-GI Vater wohnt.
Viel Glück,wer nicht kämpft hat verloren,wer kämpft kann gewinnen.
Ich habe aus meiner Akte des Amtsgerichts erfahren könne, wer mein Vater ist. Er war dem Jugendamt bekannt, denn es existiert noch eine Karte, auf der meine beiden leiblichen Eltern eingetragen sind. Beim Amtsgerichts liegt eine Akte vor, aus der hervorgeht, dass mein Vater bereits vor meiner Geburt von mir gewusst hat. Es liegt ein Dokument des Gesundheitsamtes vor sowie ein Dokument eines Notars, aus dem hervorgeht, dass mein leiblicher Vater bis zu meinem 18. Lebensjahr einen gewissen Betrag zahlen wird. Dies geschah auch etwa 2 Jahre lang, bis mein Status als Pflegekind endete und die Adoption rechtsgültig wurde. Das Geld erhielten meine Adoptiveltern nach 2 Jahren. Danach hat mein leiblicher Vater keinen "Unterhalt" mehr zahlen müssen. Beim Standesamt erfuhr ich jetzt, dass trotz dieser Dokumente mein leiblicher Vater nicht in meiner Abstammungsurkunde (bzw. im Personenstandsregister) nachgetragen werden kann, da es sich angeblich um keine rechtsverbindliche Dokumente handelt.
Da die Dokumente, auf die ich mich hier beziehe, beim Amtsgerichts vorliegen, ist es vielleicht möglich, doch noch über das Amtsgericht zu erreichen, dass mein leiblicher Vater nachgetragen wird?
Schließlich haben doch Jugendamt und Amtsgericht vergessen, die Ihnen damals bekannte Information über meinen leiblichen Vater an das zuständige Standesamt weiterzugeben. Dass die Uhrzeit meiner Geburt dort festgehalten wurde (ist zwar nett), aber für mich ist absolut unverständlich, dass die doch so wichtige Information über meinen leiblichen Vater nicht weitergegeben wurde. Angesichts der früher üblichen Adoptionspraxis, bei der man wohl befürchtete, dass die potentiellen Adoptivbewerber nicht zu ihrem ersehnten Kind kommen könnten, muss ich wohl annehmen, dass man nach der Devise handelte, dass so wenig Informationen wie möglich nur all zu gut ist für das Gelingen einen schnellen Adoption. Welchen Wert hat dann noch mein Personenstandsregister, wenn "bewusst" Information zu meiner Herkunft unterschlagen wurde.
Zitat von EnisSchließlich haben doch Jugendamt und Amtsgericht vergessen, die Ihnen damals bekannte Information über meinen leiblichen Vater an das zuständige Standesamt weiterzugeben.
Ich gehe einmal davon aus, dass Du beim Wort vergessen die Gänsefüßchen vergessen hast
ZitatDass die Uhrzeit meiner Geburt dort festgehalten wurde (ist zwar nett), aber für mich ist absolut unverständlich, dass die doch so wichtige Information über meinen leiblichen Vater nicht weitergegeben wurde. Angesichts der früher üblichen Adoptionspraxis, bei der man wohl befürchtete, dass die potentiellen Adoptivbewerber nicht zu ihrem ersehnten Kind kommen könnten, muss ich wohl annehmen, dass man nach der Devise handelte, dass so wenig Informationen wie möglich nur all zu gut ist für das Gelingen einen schnellen Adoption. Welchen Wert hat dann noch mein Personenstandsregister, wenn "bewusst" Information zu meiner Herkunft unterschlagen wurde.
Das sehe ich auch so: die Daten wurden aus Bequemlichkeitsgründen einfach unter den Teppich gekehrt. Beispiele dazu gibt es viele, denn so manche Herkunftsmutter hat den Vater angegeben und trotzdem taucht dieser nicht in den Adoptionsakten auf.
Hast Du einmal mit einem Anwalt über eine Korrektur der Dokumente geredet? Ich vermute, dass man in solchen Fällen nie sein Recht bekommen wird, wenn man es nicht einklagt.
Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du am Ende doch Erfolg haben wirst!