Ich hoffe ihr seid nicht sauer aber, ihr seit viel der Meinung, Hilfestellungen würe die Kinder bei der Einen oder anderen Mama leben lassen. Wer von Euch gibt denn solche Hilfestellungen ? MutterKind Häuser sind ja nicht schlecht, aber für viele wäre die Unterbringung in einer Familie die Beide, also Mutter und Kind, aufnehmen würde viel einfacher. Der persönliche Umgang, die Herzlichkeit diese in der eigenen Familie nicht bekommen und erhalten haben. Wer unterstützt auf irgend eine Art ?
ich glaube, dass ein solches Angebot (Unterbringung der Leiblichen Mutter / Vater und Kind) in einer Familie zur Hilfestellung nicht einmal angenommen werden würde. Zudem denke ich, den Konflikt der sich daraus ergeben würde, ist für „Otto normal Verbraucher“ nicht abzufangen. Diese Menschen brauchen unter umständen fachlichkompetentre Hilfe von einem Psychologen oder Sozialpädagogen, Entzug also Medizinische etc.. Also ich muss sagen, ein Kind aufzunehmen und der L-Mutter/Vater die Möglichkeit zugeben, Ihr Kind zu besuchen kann ich mir sehr wohl vorstellen, allerdings die ganze Familie bei mir zuhause aufzunehmen eher nicht als Privatperson. Helfen was Behördengänge angeht und solche Dinge sind kein Problem, da ist helfen selbstverständlich.
Ich berichte einmal von einer Geschichte eines jungen Mannes, der eines Tages bei uns klingelte und Zeitschriften verkaufen wollte. Er war in eine sogenannte Drückerkolone geraten und wollte auf Teufel komm raus seine Zeitungen verkaufen, bettelte sogar mit Hunger und Durst an unserer Tür. Man sah, dass er unter großem Druck stand und Hilfe brauchte. Also habe ich den jungen Mann hereingebeten meinen Mann geholt und Ihm erst einmal etwas zu essen und trinken hingestellt (Zeitungsabo haben wir nicht gekauft, wäre keine wirkliche Hilfe gewesen!). Wir versuchten mehr aus Ihm heraus zu bekommen und er erzählte auch unter Tränen. Mein Mann sagte Ihm er könne sich jederzeit auf dem Sozialamt melden und er würde auch mitkommen und Ihn bei allen Anträgen unterstützen. Wir boten Ihm auch an uns im Garten zu helfen gegen ein Entgelt versteht sich. Er aß und sagte dann er könne nicht, sein Chef würde Ihn überall finden auch uns und das hätte schlimme folgen, wir sollten gut auf uns aufpassen! Da bekamen wir es mit der Angst zu tun und fragten bei der Polizei nach dem Chef der Drückerkolone die uns der junge Mann zuvor nannte. Das ist jetzt 3 oder 4 Jahre her, was kann man mehr tun als seine Hilfe anzubieten?!
Gute es geht hier nicht um Mutter und Kind aber es zeigt, dass nur Hilfe dort ankommt wo diese auch angenommen wird!
Hallo Wir, ich möchte an dieser Stelle nicht aufzählen, welche Hilfe und Unterstützung ich an wen leiste. Es sind einige und die Hilfe sieht immer anders aus.
Ich würde durchaus eine junge Mutter mit ihrem Kind bei mir aufnehmen. Hab ich auch schon mal für eine kurze Zeit, ich kenne sie schon länger. Ich habe 4 Kinder, von denen mein ältester bei seinen Adoptiveltern lebt. Mein jüngstes Kind ist 5 Jahre alt, dazu kommen meine Tageskinder. Ich habe also gar nicht immer die Zeit und den Raum den Menschen so zu helfen, wie ich es gerne würde. Aber wer mich kennt weiß, dass er auf mich zählen kann. Wenn meine Kinder alt genug sind und fest in ihrem eigenen Leben stehen, werden meine persönlichen Hilfsangebote ganz bestimmt noch ausgeweitet. Mir ist eben auch wichtig, dass meine Familie, meine Kinder an erster Stelle stehen. Sie sollen nicht unter meinem Helfersyndrom leiden müssen. Man muß sich selbst schon bewußt darüber sein, was es bedeutet derartige Hilfe zu leisten. Fremde Menschen bei sich aufzunehmen ist meiner Meinung nach gar nicht so einfach und bringt unter Umständen auch Konflikte mit sich. Deshalb ist das etwas, was ich mir erst für die Zukunft vorstelle. Ich denke auch, dass solche wichtigen Hilfsangebote eine Schulung bedürfen. Sonst endet sowas noch genauso, wie es teilweise (bitte nicht persönlich nehmen) in der Pflege läuft, dass Leute jemanden aufnehmen, Geld dafür kassieren, aber keine wirkkliche Hilfe zur Selbsthilfe leisten.
bedenke, der junge Mann aus der Druckerkolonne hatte keine wirkliche Möglichkeit auf Euer Hilfsangebot einzugehen. Er stand unter Druck, hatte Angst, ja sogar Angst um Euch!!! Er hätte nicht rausspazieren können und seinem Chef sagen können: "so, das wars, ich mach den Job nicht mehr"! Bei der Aussage hätte er Angst um sein Leben haben müssen! Es ist meistens die pure Angst, die Menschen dazu bringt Hilfsangebote nicht anzunehmen. Gut, dass ihr zur Polizei gegangen seid.
selbstverständlich hatte er Angst und es ist auch nicht ganz ungefährlich aus solchen Fängen auszubrechen, aber wir wollten Ihm alle Unterstützung zukommen lassen und das trotzdem auch er Straffällig geworden war, den auch das bestätigte uns die Polizei!
Ein weiterer Fall wo eine Frau die auf der Straße lebt keine Hilfe wollte. Eine Bettlerin sitzt oft in der Fußgängerzone, mein Mann spricht Ihre Muttersprache und bot Ihr unsere Hilfe an, immer wenn Sie dort sitzt bekommt Sie von uns kein Geld aber Essen und Trinken, sogar Futter für Ihren Hund haben wir Ihr schon gekauft. Ihre Argumentation war „ ich verdiene auf der Straße gut“ Auch hier hätten wir Ihr die Starthilfe mit den Ämtern, Wohnungssuche etc. gegeben, aber das wollte Sie nicht!
Hallo Kimba, das stimmt, Hilfe ist oft nicht einfach! Vielen fällt es auch schwer Hilfe anzunehmen. Kennst Du solche Menschen, die völlig überlastet sind, aber dennoch alles alleine schaffen wollen? Die tage hab ich noch zu einer Bekannten gesagt, dass sie endlich lernen muß auch Hilfe anzunehmen. Die setzt sich selbst völlig unter Druck alles alleine zu schaffen.
Manche Menschen wollen aber auch wirklich keine Hilfe, weil sie ihre Situation ganz anders einschätzen als Außenstehende. Wie in Deinem Beispiel mit der Bettlerin. Für uns "Normalies" eine fürchterliche Vorstellung so leben zu müssen. Aber ihr persönlich scheint es gar nichts aus zu machen. Ich kenne einen Mann, dem es finanziell ziemlich gut geht (besitzt mehrere Häuser und einen kleinen Betrieb), aber jedes Jahr im Frühling verläßt er sein Haus und lebt mehrere Monate auf der Straße. Ganz freiwillig.
Es gibt eben solche und solche Menschen. Und manchmal ist Hilfe annehmen noch schwerer als Hilfe geben.
ich kann Dir nur zustimmen, Hilfe annehmen ist nicht immer ganz einfach, auch nicht die richtige Hilfe zu finden, dann den Mut nach Hilfe zufragen muss auch vorhanden sein. Es ist sehr vielfältig und schwierig. Auf der Helfenden und der Hilfebedürftigenseite!
Deshalb finde ich solche Foren auch sehr wichtig in dem alle Parteien aus dem Adoptionsdreieck Ihre persönlichen Eindrücke und Erfahrungen mit einbringen können und es dem ein oder anderen Tipps, etc. vermittelt.
Zu dem Thema von WIR und der Frage ob und wie man als Privatperson helfen kann habe ich mir auch noch einmal Gedanken gemacht und in mich gehört… ich glaube wirklich, dass die wenigsten Mütter mit Ihren Kindern zu einer völlig fremden Familie vertrauen haben könnten und auch die Regeln die es geben müsste beachten würden. Zudem wer hat den nötigen Platz und tatsächlich eine komplette weitere Familie bei sich zuhause aufzunehmen?! Ich glaube es würde Konflikte geben, die eine Privatperson nicht lösen kann und das wiederum würde dann zu lasten des Säuglings gehen. Aber da Du berichtest hat, dass Du bereits einmal eine Mutter und Ihr Kind bei Dir aufgenommen hast, könntest Du ja vielleicht mal etwas detaillierter berichten?! Gab es Konflikte, regeln die nicht beachtet wurden, waren Finanziellenmittel für Mutter und Kind, evtl. auch Vater (Anschaffungen, Essen, Taschengeld etc.) nötig etc. Wie sah oder könnte so eine Hilfe aussehen?! Vielleicht könnte WIR auch noch einmal Ihre Vorstellungen zu der Frage schreiben... der Grundgedanke ist ja nicht schlecht!
Hallo Kimba, es war für mich relativ einfach, weil ich die Mutter ja schon kannte. So wußte ich in etwa, wie sie tickt. Sie war "auf der Flucht" vor dem Kindesvater und wir haben sie und die Kleine kurzerhand im Kinderzimmer untergebracht. Ich hatte zu der Zeit nur ein Kind, was noch im Schlafzimmer in der Wiege schlief. Von daher hatten wir die Räumlichkeit ihr privat unsere Hilfe anzubieten. Sie war etwas über 3 Monaten bei uns, dann hatte sie eine neue Wohnung. Das JA war nicht beteiligt. Sie kekam Erziehungsgeld und wir haben ihr geholfen die Anträge auszufüllen, damit sie die Wohnung bekommen konnte. Klar gab es auch mal Konflikte. Aber dadurch, dass wir uns kannten und die Kinder noch so klein waren ging das schon. Das waren halt so Kleinigkeiten wie "Haare im Waschbecken" oder "Licht angelassen". Ich denke, es ist normal, dass einem mal was nicht passt, wenn man mit einem anderen sein Zuhause teilt.
Schwieriger wird es wohl, wenn sich die Personen nicht kennen. Es muß ja eine gewisse Sympathie vorhanden sein um unter einem Dach zu leben. Ich würde diese Art von Hilfe später gerne wieder leisten. Aber zur Zeit gehen meine Kinder/meine Familie vor. Wenn aber eine Freundin für kurze Zeit diese Hilfe bräuchte, würde ich sicherlich eine Möglichkeit finden.
da Du die Mutter kanntest ist es in der Tat etwas einfacher und es steht für mich auch außer Frage, sollte ein bekannte Mutter mit Ihrem Kind in Not geraten, stehen unsere Türen offen und unsere Hilfe ist auch kein Thema! Da kann man die Situation eher einschätzen wenn man sich kennt, was bei völlig fremden Personen schwierig wird. Ich weiß nicht wie Hilfe so eng noch aussehen könnte, vielleicht kann wir dazu Ihre Vorstellungen schreiben, Sie ist an der Front und bekommt so einiges mit als Pflegemama.
Liebe Wir, ich finde deine Idee hochinteressant. Ich denke aber, dass eine durchschnittliche Familie damit überfordert wäre, eine Mutter, die in Not geraten ist, aufzunehmen. Aber aus der Grundidee lässt sich etwas machen, nur nicht einfach so bei irgendwem Zuhause. Ich hatte damals bereits zwei Kinder und einen alkoholabhängigen Freund, als ich mein Baby zur Adoption gab. Wie hätte uns jemand bei sich aufnehmen können? Aber ich hätte mir vorstellen können, materielle, psychologische und tatkräftige Hilfe hätte mir ermöglicht: 1. alle drei Kinder großzuziehen 2. den Absprung aus der Beziehung zu schaffen 3. meine seelische Erschöpfung und Verletzungen zu heilen
leider gab es nicht einmal Geprächsangebote vom JA, weder vor noch nach der Adoption LG pino
in einem privaten austausch mit bibi, bat diese mich meine erfahrungen hier zu beschreiben, was hilfe für mütter in not angeht. ich konnte ab und zu ein wenig helfen, dies mache ich privat, aus meinem umkreis werde ich manchmal um hilfe gebeten oder biete meine unterstützung von mir aus an.
ich setze mit dem einverständnis einer jungen mutter, welche ich bis vor einiger zeit betreute eine antwort hier rein. ich hatte sie gefragt, welcher art sie sich hilfe für mütter in konflikt vorstellt.
lest einfach mal... urmeli
Liebe U.,
Ich war die ganze Zeit am Überlegen , wie es jemandem helfen könnte sein Kind zu behalten.
Also Du, meine Mutter und alle anderen die mit mir gesprochen haben haben mir insofern geholfen, dass meine Gedanken klarer waren und ich eher die Konsequenzen vor Augen hatte im positiven und negativen Sinn.
Die Entscheidung aber muss jede Mutter selber treffen und da hilft eigentlich nur die Beziehung zum Kind. Am Anfang sieht man eher die ganzen Probleme und nicht das Schöne.
Ich hatte natürlich das Glück dass ich so ein liebes Kind habe und dass, meine Mutter auch eine gute Mutter war und so weiß was ich richtig und falsch mache.
Was mich am meisten umgestimmt hat , war die Situation mit O. meinem kleinen Bruder (7 Jahre). Als ich 2 Wochen von meinem kleinen Sohn getrennt war , war ich oft zu Hause und da kam O. immer auf mich zu gelaufen, umarmte mich und hat gesagt er hätte mich vermisst. Ich nahm ihn dann hoch und ich wiegte ihn zu einem Lied. Das war so schön. Mir kam dann in den Kopf, dass dass S. in 7 Jahren sein könnte. da war mir klar das ich ihn behalten wollte.
Auf jedenfall sollten die jungen Mütter es erstmal mit Kind versuchen; in einer Mutter-Kindeinrichtung so wie ich.
Ich find das schön dass du dir so viele Gedanken um uns machst ( S. kann jetzt greifen ). Es hilft dass, man nicht alleine ist.
Viele Mütter haben es aber deutlich schwerer als ich, denn da steht nicht einmal die Familie oder der Freund zur Seite. Ich würde nie jemanden verurteilen der in dieser Lage ist denn ich kann es nachvollziehen.
Aber ich denke nicht das ich jemandem mit meinen Ratschlägen Helfen könnte das viele in einer Anderen Situation sind. Ich habe meine Mutter, meinen Freund, Dich und die Eltern von meinem Freund bei mir die immer für mich da sind . Anderen gehts da wesentlich schlechter und bevor sie voller Wut sind über ihr Leben und ihr Kind dadurch vernachlässigen, würde ich es auch besser finden wenn sie ihr Kind erst einmal in eine Pflegefamilie geben.
In meinem Mutter-Kindhaus sehe ich viele solcher Mütter , wo mir die Kinder wirklich sehr leid tun.
Falls du noch irgendwas weiteres näher wissen möchtest frag mich einfach. Ich hab da keine Scham.
Liebe Urmeli, ich danke Dir, dass Du diesen Beitrag einer Betroffenen hier eingestellt hast. J. bringt gut auf den Punkt, dass die größte Hilfe schon ist, dass man weiß, dass da jemand ist, den um Hilfe bitten kann.