wir (beide 40) hatten gestern unseren Hausbesuch, der fast drei Stunden dauerte. Darin hat man uns u.a. mitgeteilt, dass wir wohl nicht adoptieren könnten, sondern nur ein Pflegekind aufnehmen können. Es gäbe wenn überhaupt nur Neugeborene oder sehr kleine Kinder, die zur Adoption freigegeben würden, und die kämen für uns aufgrund unseres Alters nicht in Frage. Bei Pflegekindern sei es überhaupt kein Problem. Allerdings könnte das Seminar, an dem wir teilnehmen müssen, voraussichtlich erst am Herbst diesen Jahres bzw. im Frühjahr des nächsten Jahres stattfinden. Das hat uns ziemlich enttäuscht.
Daher meine Frage, kann man sich parallel bei anderen Städten / Kreisen bewerben und dort evt. ein Seminar absolvieren, was evt. früher stattfindet? Hätten wir dadurch bei unserem eigenen Kreis irgendwelche Nachteile? Die Dame vom Jugendamt war nicht wirklich davon begeistert, da sie meinte, es wäre ihnen schon daran gelegen, uns in diesem Seminar näher kennenzulernen und das wäre dann ja nicht möglich.
Wie sollen wir uns verhalten?
Ich habe einfach Angst, dass man uns im nächsten Jahr sagt, dass wir dann schon zu alt wären und wir das Seminar früher hätten machen sollen ...
Erst einmal herzlich Willkommen! Wir waren auch kurz vor 40 als wir uns für die Adoptions beworben haben und ich verstehe Eure Ungeduld und die Befürchtung, dass Ihr nach dem Seminar zu alt sein könntet. Wir haben vom Info-Abend bis zum Seminar auch 6 Monate gewartet und das kam uns auch lang vor. Meine Einschätzung dazu ist folgende: Normalerweise macht man keine Bewerbungsverfahren parallel. Man muss sich also für eine Stelle entscheiden. Von den staatlichen Stellen kommt nach meiner Meinung nur das eigene JA in Frage. Man kann aber auch kirchliche Träger wählen.
Vielleicht ist es auch möglich, dass andere Jugendämter die Eignung überprüfen. Aber Ihr solltet nicht vergessen, dass es für die Adoptionsvermittler wichtig ist, sich ein Bild von Euch zu verschaffen. Gerade in so einem Seminar lernt man sich gut kennen. Wäre ich bei der Adoptionsvermittlungsstelle, würde ich mich auch nicht auf einen schriftlichen Bericht verlassen wo die Eignung attestiert ist. Ich meine, dass viele Paare geeignet sind, nur sind sie es auch für das bestimmte Kind was gerade vermittelt wird? Das kann man aus einem Bericht nicht erkennen. Da muss man die Menschen möglichst gut kennen. Ein Beispiel, dass dies untermauert ist die Tatsache, dass man sich mit seinem Eignungsbericht des eigenen Jugendamtes auch in anderen Städten bewerben kann. Ich habe aber noch nie davon gehört, dass Kinder über den näheren Umkreis hinaus vermittelt werden (ausgenommen schwer vermittelbare Kinder).
Ich denke Ihr habt nur die Chance auf das Seminar zu warten oder ihr meldet Euch bei einem kirchlichen Träger an (d.h. bei JA kurz wieder abmelden). Die 40 Jahre Altersunterschied zu dem Kind ist ja kein Gesetz, sondern nur eine generelle Empfehlung. Alternativ käme, wie bei Euch schon angesprochen, die Dauerpflege in Frage. Hier werden händeringend Pflegeeltern auch für Babys gesucht. Beschäftigt Euch mal damit. Versucht mit Pflegeeltern in Kontakt zu treten und hört ihnen zu. Einige bei uns aus dem Adoptionsseminar haben inzwischen Dauerpflegekinder und sind überglücklich!
wieso wäre eine Dauerpflege keine Option für Euch? Und wenn das Seminar erst im Herbst 2010 bzw. im Frühling 2011 ist muss ich sagen eine Eignungsüberprüfung als Adoptionsbewerber dauert auch 1-2 Jahre! Was mich allerdings etwas irritiert ist die Tatsache, dass Ihr diese Mitteilung bei Eurem Hausbesuch mitgeteilt bekommen habt!? Hattet Ihr im Vorfeld schon Gespräche?
Zu der Frage ob man auch zu einem anderen JA in einem anderen Kreis gehen kann?! Was Ihr sicherlich machen könnt und Euch zugute kommt, diese Seminare auf privater Basis in freien Trägern zu machen und Euer Interesse damit bei der SB des JA verstärken und auch Eure eigenen Kenntnisse in dem sehr breit gefächerten Thema zu vertiefen. Verzeih mir meine Offenheit, aber es klingt im ersten Moment so als möchtet Ihr auf Teufel komm raus ein Kind und habt nicht bedacht, dass alles seine Zeit braucht. Sei nicht traurig… geht in Euch und informiert Euch doch einmal über eine Dauerpflege!?
Was auch gut zur Entscheidungsfindung ist, mit Pflegeeltern über Ihre Erfahrungen sprechen. Hat Ihr mal unter den Literaturempfehlungen geschaut, da gibt es auch gute Tipps.
Ex-Bundeskanzler Schröder nach einem Bericht des Stern zur Adoption [17.8.6] ... "Er rede nicht darüber, wie seine Adoptivtochter Viktoria sein Leben verändert habe, erklärte Schröder damals. "Das Privatleben muss tabu sein." Auch Kinder von Politikern müssten die Chance haben, ganz normal aufzuwachsen, in ganz normale Kindergärten und Schulen zu gehen. Aber eines wolle er doch sagen, erklärte der Kanzler: "Wir sind sehr glücklich mit unserer neuen Tochter. Sie hat sich unglaublich schnell eingelebt, lernt rasend schnell. Glück heißt eben auch, eine intakte Familie zu haben." Zu Vorhaltungen, er und seine Frau Doris Schröder-Köpf hätten die vorgeschriebene Altersgrenze als Adoptiveltern deutlich überschritten, sagte Schröder im Jahre 2004: "Der Vorwurf ist falsch. Das Bürgerliche Gesetzbuch kennt für Adoptionen keine Altersgrenze." Die bestehenden Richtlinien seien rechtlich nicht verbindlich. Angesichts der Tatsache, dass die Menschen immer älter werden, sollte man darüber nachdenken, ob die Richtlinien zum Alter der Eltern nicht geändert werden sollten. Seine Frau und er hätten jedenfalls weder Privilegien gehabt noch in Anspruch genommen. Schröder: "Ich wünsche all denjenigen, die sich um eine Adoption bemühen, dass es klappt." [Mehr an der Quelle]
WELT AM SONNTAG (20.8.6): Gerhard Schröder adoptiert ein zweites Kind. Darf er das? von Britta Stuff. "Eigentlich ist gegen Gerhard Schröder nichts einzuwenden. Er ist nicht vorbestraft, er ist ganz sicher über 25 Jahre alt, und soweit wir wissen ist er in der Lage, ein Kind zu ernähren. Laut Gesetz darf er also Kinder adoptieren. Doch als am vergangenen Donnerstag bekannt wurde, dass Gerhard Schröder zusammen mit seiner Gattin Doris Schröder-Köpf ein zweites Kind, einen russischen Jungen, adoptiert hat, fragten sich erneut alle, ob das nicht ungesetzlich ist - oder zumindest ungerecht. Solche Fragen kennt Henrike Hopp, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft für Kinder in Adoptiv- und Pflegefamilien, noch aus der Zeit, als Schröder das russische Mädchen Viktoria adoptierte. Eigentlich war es immer wieder die gleiche Frage: Ist der nicht zu alt? Und ja, er ist es. "In Deutschland würde er als 62-Jähriger niemals ein Kind bekommen. Gesetzlich gibt es nach oben zwar keine Altersgrenze, aber es ist eine Vereinbarung, dass ein Eltern-Kind- und kein Eltern-Großeltern-Verhältnis entstehen soll", sagt sie. "Außerdem gibt es selbst für junge Paare zu wenige Adoptivkinder." Seit 1994 ist die Zahl der Adoptionen in Deutschland um 40 Prozent zurückgegangen, denn auf ein zur Adoption freigegebenes Kind kommen inzwischen elf suchende Paare. ... " [fett RS; Mehr an der Quelle]
Zitat von angieh41 wir (beide 40) hatten gestern unseren Hausbesuch, der fast drei Stunden dauerte. Darin hat man uns u.a. mitgeteilt, dass wir wohl nicht adoptieren könnten, sondern nur ein Pflegekind aufnehmen können. Es gäbe wenn überhaupt nur Neugeborene oder sehr kleine Kinder, die zur Adoption freigegeben würden, und die kämen für uns aufgrund unseres Alters nicht in Frage. Bei Pflegekindern sei es überhaupt kein Problem. Angie
Warum hat das Jugendamt diesen Hausbesuch überhaupt gemacht. Die entscheidenden Informationen über die Bewerber waren doch vorher bekannt, nehme ich mal an..
Der Vorschlag einer Dauerpflege erscheint mir in diesem Zusammenhang befremdlich. Er hat für mich den Beigeschmack, "für eine Dauerpflege gut genug." Wieso spielt das Alter der Bewerber bei Pflegekindern keine Rolle?
Wir hatten bereits ein Vorgespräch direkt beim Jugendamt, haben unsere Unterlagen eingereicht und dieses war der Hausbesuch, um uns näher kennenzulernen und auch die Räumlichkeiten anzuschauen.
Wir haben auf den Bewerbungsunterlagen Adoption und Dauerpflege als mögliche Optionen angegeben, insofern ist die Dauerpflege (nach unseren Recherchen) ebenfalls für uns in Ordnung. Lt. Aussagen unseres JA wäre es in den letzten 20 Jahren noch nicht vorgekommen, dass ein Pflegekind zu den leiblichen Eltern zurückgegeben wurde (was unsere größte Befürchtung war).
Das Alter der Pflegeeltern spielt ebenso eine Rolle wie bei einer Adoption. Man rechnet wohl damit, dass die Differenz zwischen Alter der Eltern und des Kindes nicht mehr als 40 Jahre sein sollte. Da die Pflegekinder weniger Neugeborene, sondern ältere Kinder sind, würde das besser passen.
Es gibt bei uns im Kreis wohl sehr wenige zur Adoption freizugebende Kinder und deutlich mehr Pflegekinder bis zum Schulalter, so dass die Chancen für uns wesentlich größer sind.
Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass wir auf Teufel komm raus ein Kind möchten und uns diese Zeit schon viel zu lange dauert. Allerdings befassen wir uns bereits länger mit dem Thema, haben sehr sorgfältig unsere Unterlagen zusammengestellt, bereits zwei Gespräche geführt, da ist es wohl nachvollziehbar, dass wir gerne den nächsten Schritt in Form eines Seminares anschließen möchte. 6 Monate Wartezeit bis zum Seminar sind sicherlich okay, aber auch das konnte man uns wegen der Finanzierung und zur Zeit noch mangelnder Bewerberpaar nicht wirklich garantieren. Sollte der Bericht positiv ausfallen, schließt sich auf jeden Fall noch eine Wartezeit von 1 bis 2 Jahren an ...
eine meiner Freundinnen hat mit vierzig ihr erstes leibliches Kind bekommen. Sie durfte es zum Glück behalten, obwohl sie ja anscheinend zu alt dafür wäre.
Wir haben ja auch die 40. Schön war letztens als eine jüngere Mutter mein Frau darauf hinwies, dass eine andere Mutter aus der Gruppe ihr Kind ja völlig verhätschelt und das dies ja klar sei, da sie ja schon 40 sei...
wir (beide 40) hatten gestern unseren Hausbesuch, der fast drei Stunden dauerte. Darin hat man uns u.a. mitgeteilt, dass wir wohl nicht adoptieren könnten, sondern nur ein Pflegekind aufnehmen können. Es gäbe wenn überhaupt nur Neugeborene oder sehr kleine Kinder, die zur Adoption freigegeben würden, und die kämen für uns aufgrund unseres Alters nicht in Frage. Bei Pflegekindern sei es überhaupt kein Problem. Allerdings könnte das Seminar, an dem wir teilnehmen müssen, voraussichtlich erst am Herbst diesen Jahres bzw. im Frühjahr des nächsten Jahres stattfinden. Das hat uns ziemlich enttäuscht.
Daher meine Frage, kann man sich parallel bei anderen Städten / Kreisen bewerben und dort evt. ein Seminar absolvieren, was evt. früher stattfindet? Hätten wir dadurch bei unserem eigenen Kreis irgendwelche Nachteile? Die Dame vom Jugendamt war nicht wirklich davon begeistert, da sie meinte, es wäre ihnen schon daran gelegen, uns in diesem Seminar näher kennenzulernen und das wäre dann ja nicht möglich.
Wie sollen wir uns verhalten?
Ich habe einfach Angst, dass man uns im nächsten Jahr sagt, dass wir dann schon zu alt wären und wir das Seminar früher hätten machen sollen ...
DANKE!
VG Angie
Hallo Angie! Es ist doch schön ein Pflegekind aufzunehmen. Warum stellt dies ein Problem dar ?! Das Kind behält den Herkunftsnamen ,kann selbst entscheiden später was es will. Und ihm wird auf keinen Fall die Herkunft geraubt. Das ist ein wunderschöner Aspekt. Ich bin gegen jegliche Formen der Adoption.Die Dauerpflege ist für mich das allerbeste der Welt. Warum wollt ihr unbedingt adoptieren?! Ist doch unnötig alles!
Dauerpflege ist das einzig Richtige und Gute auf der Welt. Vor allen Dingen für das Kind ist dieses sehr wichtig.