Wenn man Bekannten erzählt, das man gerne ein Kind zur Pflege nehmen würde, oder auch gerne ein Kind adoptieren würde, dann schauen viele wie ein Auto. Oft wird gesagt, das die Kinder meist total kaput sind und völlig verstört. Man hätte dann bestimmt nur Probleme damit und ob man sich das wirklich antuen sollte. Auch in den Medien wird oft schlecht darüber gesprochen und die grassesden Geschichten erzählt.
Was soll das ? Sollte man nicht den menschen Mut machen diesen Schritt zu gehen ? Ist nicht jedes Menschenkind liebenswert ?
Ich kenne Adoptiefkinder und Pflegekinder und die sind ganz normal.
Klar kommt es vor, das diese Kinder auch Probleme haben und bestimmt haben sie schon einiges erlebt in ihrem Leben, aber wieso wird einem immer so Angst gemacht ?
Da verliert man ja den Mut und die Freude daran.
Wie sehen denn die Adoptivkinder oder Pflegekinder das ?
Habt ihr wirklich absichtlich Terror gemacht ? Das kann ich mir nicht denken. Fühlt ihr euch bei euren Adoptiv/ Pflegeeltern nicht zu Hause ? Ich denke schon, oder ?
Ich denke auf eine gewisse Art und Weise haben Deine Bekannten schon recht. Es ist definitiv etwas anderes ein fremdes Kind aufzunehmen, als ein eigenes zu bekommen. Dessen solltet ihr Euch immer bewusst sein. Sowohl Adoptiv- als auch Pflegekinder haben den verlust ihrer Wurzeln hinter sich. Selbst wenn ihr einen Säugling in Eure Familie aufnehmen solltet, kann die Trennung von der Mutter für das Baby bereits traumatisch gewesen sein. Bei älteren Kindern, die evtl. aus der Familie genommen wurden etc. ist es natürlich offensichtlicher. Natürlich muss das nicht heißen, das jeden Adoptiv- oder Pflegekind automatisch "Probleme" machen wird. Denn auch Adoptiv- oder Pflegekinder sind einfach nur Kindern, die erstmal einfach nur gut und unbelastet auf die Welt kommen. Es liegt an Euch das Kind das ihr aufnehmen werdet so gut wie möglich durch das Leben zu begleiten. Meiner Meinung nach ist es dabei am wichtigsten für ein angenommenes Kind das Adoptions- bzw. Pflegedreieck so gut wie möglich zu schließen. Diese Möglichkeit sind heutzutage in der offenen Adoption bzw. in einer guten begleiteten Pflege gegeben, und somit hat auch ein Kind das nicht in seiner Herkunftsfamilie aufwächst die Chance auf ein vollkommenes Leben. Es kann euch natürlich trotzdem passieren, das ihr ein "schwieriges" Kind bekommt...selbst wenn ihr versucht es so gut wie möglich nicht zu entwurzeln. Aber das kann euch auch bei einem leiblichen Kind passieren. Kinder sind halt so wie sie sind...und das ist auch gut so.
Ich denke du bzw. ihr solltet euch noch reichlich informieren was Adoption bzw. Pflege wirklich für euch bedeuten könnte. Lest euch hier durch das Forum...ihr werdet eine Menge Informationen, vorallem über die Wichtigkeit der Wurzeln und des Adoptionsdreiecks erfahren. Hinterfragt euch, ob ihr damit klar kommt, ob ihr einem angenommenen Kind wirklich das geben könnt was es braucht. Wenn ihr selber genügend Informationen habt und euch selber sicher seid und hinter dem steht was ihr tut, dann könnt ihr auch den Argumentationen aus eurem Umfeld locker stand halten.
Naja ich als Adoptivkind verwundert dieses Phenomen,daß irgendwo "Angst" gemacht wird.Da sonst nur dafür geworben wird,und dieses als Heldentat deklariert wird,was es ja nicht ist.Niemand ist ein Held ,wenn er oder sie ein Pflegekind aufnimmt ,oder zur Adoptivpflege.
So stillt man ja sowieso nur seinen eigenen Trieb nach Familie,und nimmt das Kind als Instrument zu Familienplanung.Was es niemals ist,denn man kann keine Familie zaubern durch ein fremdes Kind,und es ist "nur" gekünstlete "Familie",wie bei einer Patchworkfamilie,wo viele fremde Kinder in einer struktur zambracht werden und teilweise gezwungen werden dieses akzeptieren zu müssen bis zum Schluß der Ehe oder Beziehung.Dieses ist allerdings noch harmlos im Gegensatz zu einer festen Adoption,wo es lebenslänglich für gibt leider. Auch über das 18te Lebensjahr hinaus. Angst nehmen ?!Das ist ein Aspekt den man nicht kann ,denn jedes Paar hat dcoh Angst vor der neuen Aufgabe ?!Oder ist zumindestens nervös.
Natürlich ist es eine Sonderstellung,daß heißt das die armen Kinder teliweise sehr seelisch krank sind,und sehr viel Liebe brauchen.Mehr wie normal geborene. Du sagst es gibt "normale" Kinder ?!Hmmmmmmmmmm,ich finde diese wortwahl in Verbindung mit Adoption nicht gerade passend.
Normal ist nichts,und eine Kunstfamilie erst recht niemals. Das Kind wird gezwungen!!! in einer fremden!!! Familie sein zu müssen!!!Das will es erstmal gar nicht ,und es ist auch kein Freudenschrei des Kindes zu vernehmen.Wer will schon von Mama und Papa weg ?!Niemand! Also wird es gezwungen dieses akzeptieren zu müssen und sich einfügen zu müssen!! in diese Familie.Ob gewollt ,oder nicht.
Ich bitte dich herzlichst,das Wort "Normal" zu streichen,denn für alle diese Kinder ist das Wort "normal" tabu ,weil es keine normale Wegnahme und Familie mehr geben wird für dieses Kind. Es wird sich immer aussergewöhnlich fühlen,und auch im Sinne der Familie ist es ja eine Sondersituation. Man kann super Freunde werden Und gute Partner ,aber echte Elten sind es ja nicht. Aber auch die Rolle der Ersatzeltern ist doch eine sehr schöne Rolle,die man genießen kann und ausfüllen kann mit allem was das Herz begehrt.
Allerdings ist dringend zu beachten,dass es da noch "echte erste Eltern" gibt,die das Kind gezeugt,wie die Frau 9 Monate unter dem Herzen getragen hat.Es ist die erste Stelle überhaupt. An diese erste Stelle kommt niemals jemand ran.Ersatz ist Ersatz,egal ob mit oder ohne Vertrag und Übernahme. Es ist emens wichtig,dass du dich der Realität immer bewusst bist,und nicht denkst du hast nen Kind und nun wars das. Nun geht es erst einmal los .Das Kind braucht ne Anbahnungszeit,Eingewöhnungszeit,viel therapeutische Hilfe und ihr auch natürlich.
Alles in allem lernt man vieles in den Bewerbungskursen. Angst mußt du nicht haben,aber dennoch nie vergessen!Dieses Kind hat schon Eltern,und hat schon einiges (oder weniger) hinter sich, und braucht eine stabile umgebung, ohne druck und Ansprüche.Auf ein Kind zu freuen finde ich auch sehr sehr übertrieben.Adoption ist ja kein Instrument zu einer natürlichen Familienplanung.Man gibt einem Kind ein neues Zuhause.Zu große Erwartungen werden in der Regel arg entäuscht.Es werden Eltern für Kinder gesucht ,nicht Kinder für Eltern bzw Beweberpaare.
Das wäre ja menschenfeindlich wenn man kinderlosen Paaren ein Kind vermittelt, nur weil sie keine bekommen können.(sry seh ich so) Aber natürlich sind wir alle liebenswert ,weil wir Kinder sind mit Herz,Schmerz und Gefühlen. Man darf sich aber niemals freuen nun endlich ein Kind zu haben.Das finde ich absolut fehl am Platz das man sch freut,wenn eine gesamte Familie eine Tragödie widerfährt.Sein Glück baut man ja leider sowieso auf,auf schwere vernichtende Schicksäle,daher finde ich es imme total infam,und grauenvoll, wenn sich leute FREUEN auf ein Kind.
Es steht einem ja eh keins zu finde ich,und man muss erst einmal mit seiner eigenen Kinderlosigkeit absolut abschließen, wenn man ein anderes fremdes aufnimmt.Es sind andere Gesetze,Umgehensweisen.Man muß mehr investieren,und viel mehr fachtherapeutische Hilfen in Anspruch nehmen(Kinderpsychologen ect pp)Natürlich ist dieses nicht schlimm ,aber die Realität womit man sich sehr wohl vorab beschäftigen MUSS.Weil normal ist niemals mehr was. Adoption ist eine Kunstfamilie,die langsam erst einmal zusammenwachsen muß,und das Kind sich langsam eingewöhnen muss,bevor es "Mama und PAPA" sagen kann.
Es kann Jahre dauern ,oder monate,aber auf keinen Fall direkt "Familiären Anspruch hegen" .Das wäre fatal für das erst angekommene Kind. Ansprüche zurückschrauben--Nicht freuen---nichts denken---nicht hoffen---nichts fühlen. Abwarten,Zeit geben,nicht direkt massiv bedrängen -nicht aufdrängen als Mama und Papa. Erst einmal abwarten........
Aber ANGST braucht man nicht haben. WIR sind Kinder,Kinder mit schweren Traumaten ,auch wenn direkt nach der Geburt wegekommen.
Wir sind Kinder mit einer eigenen Geschichte,und Vorleben.Das darf man nie vergessen.
Dieses schrieb ein ADOPTIVkind mit schwerer 4 jähriger Tragödiengeschichte.
Also mich wundert diese Haltung nicht. Solange Herkunftseltern immer noch als gesellschaftlicher Abschaum angesehen werden, können ihre Nachkommen nicht als besonders edel betrachtet werden. Falls es nicht so rüber kam - das war jetzt sehr sarkastisch!
Aber einmal im Ernst. Sieh Dich doch mal in den Kinderwunsch-Foren um und lies dort über die geäußerten Bedenken. Oder frage x-beliebige leute auf der Strasse. Du wirst immer wieder hören, dass die Herkunft der für Adoption zur Verfügung stehenden Kinder am besten nicht erwähnt wird.
ich glaube, dass wir uns in einem gesellschaftlichen Wandel befinden, sehr,sehr langsam aber stetig! Bei uns war es schon so, dass fast alle Freunde und Verwandten unserem Adoptionswunsch positiv gegenüberstanden. Zuerst haben wir (meine Mann und ich ) uns sehr intensiv mit dem Thema, Adoptionsdreieck, Gefühle, Pflichten etc. auseinandergesetzt. Was bedeutet ein Trauma für ein Kind das seine Wurzeln verliert, wie kann man es auffangen, können wir das Stämmen… dann haben wir uns entschieden und allen von unserem Wunsch erzählt und konnten gegen vereinzelnde Bedenken schnell argumentieren. Die Geschichten die man als „unbedarfter“ im Kopf hat und von den Medien leider noch zu oft verbreitet werden sind nicht realistisch, aber wieso?! Es geht lediglich um Einschaltquoten /Auflagen und nicht im vollen Umfang um reale Berichterstattung.
Wie auch immer, lest Euch hier durch, lest Bucher, geht zu Seminaren oder trefft persönlich Menschen die diesen Weg bereits gegangen sind und Euch von Ihren Erfahrungen berichten könne. Dann fühlt tief in Euch und so könnt Ihr eine gute Entscheidung treffen und den Bedenken Eures Umfeldes und Eurer eigenen gut begegnen!
Ah, jetzt hatte ich schon so viel geschrieben und dann ist verschwunden. Hier noch mal kurz Danke für die klare offene Kritik, ist mir lieber als alles schön zu reden. Das ich meinte, Pfl.Kinder oder Adoptionskinder sind auch normal, war er so gemeint, das es nicht rumlaufende, schreiende Monster sind, die nicht unter Kontrolle zu kriegen sind. Ich wollte keinen beleidigen. Wir handeln nicht überstürzt, was das Thema Pfl./Ado. angeht. Nachdem wir erfahren haben, das es mit leiblichen Kindern nicht klappen wird, haben wir uns fast zwei Jahre Zeit gelassen. Erst dann haben wir beim JA angerufen. In dieser Zeit haben wir schon angefangen uns zu informieren, über Bücher, Internet und wir waren auch schon bei einer Pflegefamilie zu besuch. Dennoch haben wir immer noch Fragen. Alle Fragen bekommen wir warscheinlich erst beantwortet, wenn wir alt und grau sind. So, das war es für heute. Bassschlüssel