ich habe mich eben hier angemeldet, weil ich absolut verzweifelt bin. Ich worde mit einer Woche adoptiert und meine Adoptiveltern haben mir das auch von Anfang an nahegelegt. Als ich acht Jahre alt war, flatterte ein Brief vom Jugendamt ins Haus, in dem meine leibliche Mutter fragte, wie es mir doch ginge. Als ich 16 Jahre alt geworden bin, kam dann auch wieder ein Brief vom Jugendamt, dass meine leibliche Schwester mich gern kennenlernen würde. Ich habe mich absolut nie dafür interessiert, hatte genug mit der Schule und den Hobbys zu tun und wurde ja auch in einer wohlbehüteten, stabilen Familie groß, sodass ich wirklich nie das Bedürfnis verspürte, meine leiblichen Eltern kennenzulernen. Ich hatte ja schließlich eine Familie. Dann, vor drei Jahren an meinem 18. Geburtstag kam wieder ein Brief - diesmal vom Einwohnermeldeamt. Hierin stand die Adresse meiner leiblichen Schwester, die mich doch so gern kennenlernen wollte. Und ich war überrascht. Sie wohnte in der selben Stadt wie ich, wodurch natürlich meine Neugierde geweckt wurde. So bin ich mit meinem Freund hingefahren und habe sie kennengelernt. Sie ist zwei Jahre älter als ich, also jetzt 23. Von ihr erfuhr ich, dass ich noch einen älteren Bruder hätte und noch 4! jüngere Geschwister. Ich war sehr erstaunt darüber, denn ich bin 1989 geboren und die Geschwistern nach mir 1990, 1991, 1992 und 2001. Ich und die jüngeren Kinder stammen von dem Mann, mit dem die leibliche Mutter jetzt noch verheiratet ist. Mein ältere Schwester und ich verabredeten uns gleich nochmal für den Abend, da mich auch ihre Mutter kennenlernen wollte. So haben wir uns getroffen und sie meinte, dass sie mich nicht zur Adoption freigegeben hat, sondern sie sich eine Wohnung suchen wollte und im Krankenhaus vereinbarte, mich nach einer Woche zu holen. Doch dann war ich weg. Ich habe dann auch den Vater, die restlichen Geschwister und die Verwandten kennengelernt. Kurz darauf habe ich zum Studium die Stadt verlassen und war froh, erstmal Abstand zu haben, weil das alles sehr schnell ging. Innerhalb von 2 Monaten habe ich alle kennengelernt, war auf Geburtstagsfeiern von denen eingeladen usw. Gleichzeitig hatte ich selbst genug Stress - Abiprüfungen, Führerschein usw. Ich hatte dann erstmal keinen Kontakt mehr zu ihnen. Ich wollte ihn nicht, da ich beim Jugendamt war und die mir eine A4 Seite, handschriftlich von meiner leiblichen Mutter verfasst, mit ihrer Unterschrift vorzeigten. Da standen die Gründe für meine Freigabe drin. Ich brach den Kontakt dann ab, dann hatte ich über Internet wieder Kontakt zu den Geschwistern, dann habe ich ihn wieder abgebrochen und jetzt habe ich ihn wieder. Ich weiß einfach nicht, wie ich die Sache handhaben soll... In 10 Wochen ist mein BA-Studium beendet und ich ziehe wieder in die Heimat, um in Leipzig mein Masterstudium zu absolvieren. Meine kleinere Schwester bekommt im Juli auch ein Baby, was ja theoretisch meine Nichte wäre, aber ich weiß nicht, ob ich Kontakt haben soll oder nicht. Es gibt viel Pro und Kontra und ich will niemanden verletzen, weder meine Adoptiveltern, noch meine Geschwister, die nichts dafür können und auch nicht mich...aber ich komme allein zu keiner Entscheidung - schon seit drei Jahren nicht! Bitte helft mir!
Mir ging es nie schlecht, aber deshalb ist das doch nicht lächerlich! Ich weiß echt nicht, was ich machen soll und bin mit der Situation überfordert und es ist nicht fair, hier nicht ernst genommen zu werden!
Zitat von diana214Mir ging es nie schlecht, aber deshalb ist das doch nicht lächerlich! Ich weiß echt nicht, was ich machen soll und bin mit der Situation überfordert und es ist nicht fair, hier nicht ernst genommen zu werden!
Du hältst ein Eis in jeder Hand und würdest wahrscheinlich beide schmelzen lassen, weil Du nicht weißt, mit welchem Du anfangen sollst. Mein Rat: Fang sofort an zu lecken (egal, bei welchem zuerst) und wechsle dabei ab. Ist doch einfach, oder?
Hallo Diana.Es ist eine verzwickte emotionale Situation ,und du bist sicher auch ziemlich überfordert mit allem,was da auf dich einprasselt an Gefühlen. Ich kann dich verstehen.Soviele Leute die dich wollen .Soviele Leute die Gefühle haben wollen. Mach dich erstmal frei,und denke in Ruhe nach über dich und was du willst. Aber deine Situation wollen soviele haben ,und sehnen sich geradezu nach Aufmerksamkeit,aber da du ja im Wohlstand und viel Liebe grosswurdest ist es für dich "genug" ,was du bisher bekamst. Rede mit deinen Geschwistern,und schaue ob sie es verstehen,was du willst,und schau dann weiter .
Hallo Diana, erst einmal herzlich Willkommen hier!
Deine Entscheidung kann Dir leider niemand abnehmen. Wichtig ist aber, dass Du auf Dein Herz hörst! Wenn Du den Kontakt abbrichst, sei bitte so fair und teile ihnen Deine Gründe mit, damit sie sich darauf einstellen können. Wenn Du aber den Kontakt beibehalten möchtest, dann sehe ich im Moment keinen Grund es nicht zu tun.
erst einmal tut es mir sehr leid, daß Du in Deinem Gefühlswirrwarr an Harry4244 geraten bist.
Zu Deiner Situation sehe ich es wie Bibi. Schaue mit dem Herzen, es wird Dir raten was zu tun ist. Wenn es Dir möglich ist, halte den Kontakt, aber nur wenn Du Dich dabei wohlfühlst. Es ist schwierig, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Mein Kontakt beschränkt sich auf Karten zu Festtagen, mehr ist mir nicht möglich, wegen verschiedener Sprüche und Vorkommnisse.
ich bin jemand der gerne Kontakt mit jedem halten will. Aber bis auf 3-4 Leute reicht es mir auch aus, wenn ich die anderen 1-2 mal jährlich sehe oder telefoniere und das beruht wohl auf Gegenseitigkeit. Ich habe Beruf und Familie und das nimmt nun mal den großen Anteil meiner Freizeit ein. Ist es denn so, dass Deine leibliche Familie es erwartet, dass Du Dich "oft" meldest oder hast Du nur das Gefühl, dass Du Dich zu wenig meldest.
Ich finde diesen Thread sehr merkwürdig.... Hab schon vor ein paar Tagen reingeschaut und staune wirklich, wie unsensibel damit umgegangen wird. Da bittet jemand um Hilfe und... Und vor allem: Diana 214 antwortet nicht mehr...
Also: ich kann gut verstehe, dass man das Gefühl hat, man würde die A-Eltern verletzen, wenn man sich der Herkunft zuwendet. Das ist offenbar ein ganz verbreitetes Phänomen. Kauf dir doch mal ein Buch von Christine Schwientek. Sie ist Pionier in der Aoptionsforschung und sie beschreibt das. Mir hat es geholfen zu lesen, dass es anderen auch so geht. Mein leiblicher Vater sagte mal zu mir: "Lass nur so viel Kontakt zu, wie DIR gut tut." Ich finde, er hat recht. Er legte mir damit das Heft in die Hand, weil er der Ansicht war, dass ich nichts zu der Situation könne und es nun an ihm sei, für mich da zu sein. Aber nur, wenn ich das möchte. So jedenfalls hat er es mir erklärt. Und was die A-Eltern betrifft: Da hilft nur ein ehrliches Wort.
Wir Menschen neigen dazu, zu wenig WIRKLICH miteinander zu sprechen und zuzuhören. Oft meinen wir zu wissen, dass es den anderen trifft, wenn wir das eine oder andere sagen oder machen. Dabei trifft manchmal was ganz anderes. Diese Missverständnisse lassen sich nur in einem ehrlichen Gespräch aufräumen. Berichte deinen A-Eltern von deinen Ängsten. Sie haben sicher auch welche!!!! Es kann durchaus zusammenschweißen, wenn man sich darüber austauscht. Das ist nicht leicht, aber es hilft ungemein.
Vielleicht kann das eine Möglichkeit sei, herauszufinden, zu wem du in welchem Maße Kontakt haben möchtest.
Ich hoffe, du liest dies hier und antwortest vielleicht sogar ???
um des lieben Friedens Willen nehme ich meine Äußerungen in Richtung Diana zurück. Es ist mir nicht daran gelegen, irgendjemanden zu vergraulen.
Trotzdem finde ich, dass Pekome und Du auch mal Ihre Hilfssheriffmentalität überdenken solltet. Ich meine, dass Diana furchtbar viel Glück im Leben hat, so dass ich ihre Probleme wirklich gerne hätte. Ich habe mich immer danach gesehnt, dass meine väterliche Familie den Kontakt zu mir sucht. Okay, die Brutalitäten in meiner Adoptivfamilie hätten die Entscheidung für meine Herkunftsfamilie nicht eben erschwert.
Ich stehe heute vor der Situation, außer meiner Mutter keinen Menschen mehr zu haben. Mein Studium konnte ich seinerzeit auch nicht beenden, weil es den Alibi-Abschluss namens Bachelor damals noch nicht gab. Mein geliebter Hund ist im Januar gestorben; demnächst bin ich nach fünfzehndreiviertel Jahren erstmals wieder arbeitslos und muss mich von der Bundesagentur schikanieren und mit Almosen abfinden lassen. Ich hätte wahrlich mehr Grund zum Schreien.
Diana ist doch ein erwachsener Mensch und muss irgendwann in der Lage sein, ihre Entscheidungen eigenständig zu treffen. Da ich als Mann in den Adoptionsforen in der Minderheit bin, fällt es mir schwer, mich mit dieser Bussibussi-Kultur anzufreunden. Da dies doch ein Forum zum Meinungsaustausch und kein kitschiges Poesie-Album oder eine selbstgebackene Ratgeberseite nach dem Vorbild von "Dr. Sommer" sein soll, neige ich dazu, meine Meinung knallhart zu sagen. Und ich glaube sogar, dass ich manch einem damit auch helfe. Nichts für ungut.
ich bin ganz deiner Meinung . Vielleicht kommt es manchmal ein bisschen hart rüber, was du schreibst, aber du bist ja auch ein Mann!!
Einschränkend muss ich allerdings anmerken, dass eben für jeden das Schicksal, was er gerade hat, ganz schlimm ist. Oft relativiert es sich natürlich mit anderen Geschichten, die aus Sicht eines/einer Ausstehenden viel schlimmer sind. Aber wir haben ja im Grunde alle die gleiche Geschichte, mehr oder weniger heftig und auf welcher Seite auch immer. Auch ich hatte oft Probleme mit den Meinungen anderer, aber im großen und ganzen ist es für mich sehr hilfreich, hier zu sein.
um des lieben Friedens Willen nehme ich meine Äußerungen in Richtung Diana zurück. Es ist mir nicht daran gelegen, irgendjemanden zu vergraulen.
Trotzdem finde ich, dass Pekome und Du auch mal Ihre Hilfssheriffmentalität überdenken solltet. Ich meine, dass Diana furchtbar viel Glück im Leben hat, so dass ich ihre Probleme wirklich gerne hätte.... .... Da dies doch ein Forum zum Meinungsaustausch und kein kitschiges Poesie-Album oder eine selbstgebackene Ratgeberseite nach dem Vorbild von "Dr. Sommer" sein soll, neige ich dazu, meine Meinung knallhart zu sagen. Und ich glaube sogar, dass ich manch einem damit auch helfe. Nichts für ungut.
Mit freundlichen Grüßen
Harald
Wow! Helfermentalität....nun ja, wird schon was dran sein...
Ja Harry, aber im Grunde genommen möchte ich auch helfen...und wenn ich mir vorstelle, dass jemand Not hat, dann versuche ich nett zu sein. Für jeden bedeutet halt was anderes "Weltuntergang". Ein guter Freund von mir ist seit drei Jahren arbeitslos. Für ihn die Hölle (kannst du sicher nachvollziehen). Da könnte ich auch denken: Meine Güte, reiß dich zusammen. Du hast zwar keinen Job aber eine heile Familie, nette Eltern, tolle Kinder und Freunde. Aber das kommt nicht an, weil er sich ungebraucht und nutzlos fühlt. Studium und alles für den Ar... Sein Wissen ist einfach nirgendwo gefragt...
Was ich dir eigentlich sagen wollte: Haste schön formuliert und ich glaub ich weiß das zu schätzen! Stimmt. Hier ist Meinungsaustausch gefragt und dazu gehören auch Meinungen, die im Grunde richtig sind aber die keiner hören will.
Mach weiter so! Aber ein klein bißerl Sensibilität kann ja nicht schaden, gell?
ich kann dich völlig verstehen, da ich in absolut der gleichen situation bin wie du. erst kontakt, dann wieder nicht, dann wieder - und ich weiß nicht, ob ich den will oder nicht, usw.