eine verbindliche Aussage dazu, ab wann das wirklich möglich war, habe ich nicht finden können, aber ich vermute einmal, dass es zumindest 1980 noch nicht ging. Bei Martin Textor gibt es einen Abriß der historischen Entwicklung. Sieh mal hier: Offene Adoptionsformen
1986 muss es auf jeden Fall schon möglich gewesen sein, weil die AEltern meines Kindes mir später egsagt haben, sie hätten sich gegen eine offene Ado entschieden, leider wurde ich selber über diese Möglichkeit damals nicht aufgeklärt. lg pino
Ich kann mir gut vorstellen, dass das stark von der Vermittlungsstelle bzw. JA abgehängt hat. Genauer gesagt werden wohl einige Mitarbeiter damals solch moderne Modelle befürwortet andere eher mal abwartend abgelehnt haben. Gesetzlich gab es hier ja keine Änderung. Ich glaube, dass man dies versuchsweise in einigen Bereichen probiert hat, um Erfahrungen zu sammeln und nach und nach haben andere Bereiche es übernommen. Konkrete Untersuchungen über den Erfolg von offenen Adoptionnen habe ich aber bis heute nicht gesehen.
Das Problem ist, wenn ich diese Möglichkeit gekannt und mich dafür entschieden hätte und z.B. Fotos von meinem Kind bekommen hätte usw. dann hätte ich der Adoption nach einem Jahr nicht zugestimmt. Ich weiss, dass ich dann um mein Kind gekämpft hätte. Gekämpft heisst in dem Fall, dass ich massiv dafür gekämpft hätte, meine Lebenssituation so zu ändern, dass dieses dritte Kind zu mir hätte kommen können. Während der Schwangerschaft wusste ich, dass es nicht bei mir würde leben können und hatte nicht die Energie, die Situation zu verändern. Aber danach habe ich genau das getan und nach zwei Jahren hatte ich es erreicht. Aber in den zwei Jahren hätte ich nicht beides schaffeb können, die Situation total ändern und drei Kindern gerecht werden. Ein Dilemma! Richtig wäre in unserem individuellen Fall eine Pflege gewesen mit wöchentlichen Kontakten., oder sogar mehrmals wöchentlich, vielleicht täglich. Das steht aber total im Gegensatz zu den Wünschen von annehmenden Eltern. Die wollen ein Kind fürs Leben, nicht ein Lebensabschnittskind, Ob es Menschen gibt, die das könnten? Sie würden wichtige Bezugspersonen bleiben fürs Leben, aber sie wären eben nicht die Eltern. Ein schöner Traum für Herkunftsmütter und deren Kinder?
da hast Du recht. Es werden vermutlich sehr wenige Paare bereit sein, eine Dauerpflege mit mehrmals wöchentlichen Besuchskontakten mit dem angestrebten Ziel der Rückführung zuzustimmen. Hat etwas von Tagesmutter mit Übernachtung und Wochenendbetreuung. Im Grunde sind dies Bereitschaftspflegeeltern. Wenn man in eine schwierige Situation kommt, kann man sein Kind für z.B. 2 Wochen abgeben. Verlängert wird dann nach Bedarf. Trotzdem ist die Bereitschaftspflege auf max 6 Monate begrenzt.
Wenn vielleicht auch nur in geringer Zahl, aber es gibt sie, die Bereitschaftspflegeeltern. Ich würde es machen wollen, sobald meine Kinder größer sind.
Bei der sogenannten offenen Adoption darf man nicht vergessen, dass dies rein gesetzlich auch heute noch nicht möglich ist. Ein Recht darauf gibt es nicht.
Hallo, was ist besser. Ich weiß es nicht. Ich als Herkunftsmutter hätte gerne eine offene Adoption gehabt. Ich weiß nicht ob es sooo gut ist für das Kind- diese Bereitschaftspfegeeltern-. Das Kind muß auch wissen wo hin es gehört. Ich hätte gerne das Aufwachsen meines Kindes beobachtet. Ich komme gerade zu dem Schluß, es ist für beide Seiten sch... , da ich diese Situation auch selber schon mal erlebt habe. Es ist ein wahres hin und her gerissen sein.
Hallo KlaraLuzie, dieses hin und her gezerre müßte/darf aber bei einer Bereitschaftspflege nicht sein. Denn es geht dabei doch um die Möglichkeit, dass das Kind wieder zu den leiblichen Eltern zurück kehren kann. Wenn die Regeln klar eingehalten werden, und man dem Kind (natürlich altersgerecht) rüberbringt, dass es eine Weile woanders wohnen muß, bis Mama und/oder Papa wieder alles im Griff haben, könnte Bereitschaftspflege eine Chance sein! Das Kind muß wissen, wo es hin gehört! Natürlich müssen sich die leiblichen Eltern sich dann auch kümmern.
Zitat von mausi51Bis heute werden nicht von vornherein alle Möglichkeiten ausgeschöpft, einem Kind sein Zuhause zu erhalten.
Entschuldigt wenn ich ein wenig widerspreche, aber es werden heute große (finanzielle) Anstrengungen unternommen. Nicht nur Bereitschaftspflegen, vor allem über betreute Mutter-Kind-Häuser wird versucht zu helfen. Relativ selten kommt es zu einer Adoption und dann in der Mehrzahl der Fälle zu einer halboffenen oder offenen Adoption. Dafür fehlt zwar der rechtliche Rahmen, aber die Adoptiveltern haben vorher in der Regel schriftlich (im Fragebogen) sich zu dieser Regelung bereit erklärt. Hier heißt es dann „Wort halten“, ansonsten kommt man später gegenüber dem Kind in Erklärungsnot.
Bereitschaftspflege wird heute (leider) sehr oft benötigt, nicht nur bei Säuglingen. Vor diesen Familien kann man nur den Hut ziehen. Wobei auf der anderen Seite eine gewisse Entlohnung steht, völlig selbstlos handeln diese Leute also nicht. Liebe Bianka, meinen Respekt, falls Du einsteigen willst als Bereitschaftspflege-Mutter. Es werden sicher auch mal Tränen fließen, selbst wenn klar ist dass ein Kind nur über Wochen bei Dir verbleibt.
Das stimmt, was du schreibst Pater. Im Vergleich zu den letzten dreißig Jahren hat sich auf jeden Fall schon einiges getan, und es gibt nicht nur schlechte Mutter-Kind Häuser, sondern auch einige wirklich gute Einrichtungen, in denen die jungen Mütter eine gute, fundierte Hilfestellung bekommen. Leider ist das ein Angebot, was in der Regel minderjährigen Müttern vorbehalten ist. Ich habe hier jedoch von vielen Herkunftsmüttern erfahren, die über zwanzig waren und aus verschiedenen Gründen in einer schwierigen Lebenslage waren, z.B. die Wohnung verloren hatten, einen drogenabhängigen Mann hatten usw. Da gab es früher keine fundierte Hilfe und heute glaube ich auch noch nicht genug. Es ist allerdings eine Tatsache, dass die Zahl der Inkandadoptionen zurück gegangen ist.
Hallo Pater, ich weiß, dass Tränen fließen werden. Höchstwahrscheinlich bei allen Beteiligten. Das ist auch ein Grund, warum ich damit warten werde, bis meine eigenen Kinder größer sind. Ich finde es schon schlimm genug, dass sie mitbekommen, was in manchen Familien ihrer Klassenkameraden los ist. Ja, Bereitschaftspflege wird heute leider oft benötigt. Manchmal reicht es aber auch schon, wenn überforderte Mütter von anderen Müttern Ratschläge und Gedankenanstöße bekommen. Denn diese Überforderung beginnt nicht erst in der sogenannten Unterschicht. Ich kenne verzweifelte, gedankenlose oder unverantwortliche Mütter! Und die kommen aus allen Schichten. Und das mindeste, was die brauchen, sind ein wenig Zuspruch, ein offenes Ohr, gutgemeinte Kritik ohne Vorwurf, Aufklärung. Das wenigste, was sie gebrauchen können ist ein Stempel! Woher sollen sie denn die Kraft nehmen sich um ihre Kinder zu kümmern, wenn sie denken (wissen), dass wir (die Gesellschaft) sie abgeschrieben haben? In ihren Augen sind somit auch ihre Kinder abgeschrieben.