Zitat von AdoLife... Mein leiblicher Vater [...] Aber bei ihm habe ich mich langsam damit abgefunden. Er spielte auch nie so die große Rolle in meinen Gedanken bis er plötzlich, wirklich aus dem Nichts heraus, da war. [...]Würde die gleiche Strategie auch gerne auf meine leibliche Mutter anwenden, aber ich befürchte, dass ich erstens durch meine Einstellung zum Mutterdasein aber auch dadurch, dass ich das erste Jahr in ihrer Obhut war bedeutend schwieriger.
Das sind für mich sehr interessante Gedankengänge, denn es zeigt wieder einmal den Unterschied auf, den manche Adoptierte zwischen Vater und Mutter sehen. Für mich besteht der einzige Unterschied in der Tatsache, dass nur Frauen schwanger werden können und so eine andere Bindung zu dem leiblichen Kind haben. Der Rest ist für mich gleich: - an der Zeugung waren beide beteiligt und - verantwortlich für ihre Nachkommen sind (theoretisch jedenfalls) ebenfalls beide.
Mich würde einmal interessieren, ob nur weibliche Adoptierte so intensiv über diese Mutter-Tochter-Beziehung nachdenken, weil sie z. B. selbst Mutter geworden sind, oder ob es männlichen Adoptierten ebenso ergeht.
Warum werden Väter so wenig wertgeschätzt? Liegt das "nur" daran, dass sich einige Väter aus dem Staub machen, wenn ihre Partnerin schwanger wird und ihnen deswegen so ein schlechtes Väterimage anhaftet? Warum ist der Begriff Rabenmutter so gebräuchlich, von einem Rabenvater habe ich aber noch nie gehört, obwohl es auch dieses Image des Mutter-und-Kind-Sitzenlassers gibt? Und, warum werden Väter, die sich explizit um ihre Kinder kümmern und regelrecht um diese kämpfen, auch nicht besser "bewertet", als die, die sich nicht kümmern?
Ne.für mich ist mein DAD viel wichtiger,wie es meine Mummy jemals war. Ich habe schonimmer eine tiefe Bindung zu DAD,aber zu Mummy kaum eine. Ich weiss auch warum.aber das werde ich nicht sagen.Ich versteh nicht wie Väter so egal sein können.Sie sind doch mit dran beteiligt an dem Akt des Kinderzeugens,und die Bindung sollte auch da genauso stark sein. Aber die meisten haun ja eh ab,und hinterlassen 1 Kind,und eine Frau,und interressieren sich gar nicht für die beiden,und später erzählen sie dem Kind unfassbare Lügen,warum sie weg sind. Für mich IST und BLEIBT mein VATER meine Hauptfigur fürimmer,und Mutter spielt nur eine Nebenrolle.Sie ist ja auch verstorben.Wie kann ich sie so als Hauptfigur sehen können ? Mutter lebt nicht ,Vater aber schon.
Mir ging es eigentlich nicht so sehr um die Handlung von Vätern, sondern um die Gefühle von euch Adoptierten gegenüber den beiden Elternteilen - L-Mutter und L-Vater.
Ich habe nämlich immer mehr den Eindruck, dass hier sehr unterschieden wird und es würde mich interessieren, woran das liegen könnte.
Na Vater =nicht im Bauch gewachsen,und Mutter =Im Bauch gewachsen =erste Bindung! Der Vater kommt aufgrund dieses "Fernseins"nicht auf die Nummer eins in der Beliebtheitsskala. Anders kann ich es mir nicht vorstellen.
Das würde aber dem widersprechen, dass viele behaupten, die gefühlte Blutbindung könne es gar nicht geben, wenn Baybies von der leiblichen Mutter getrennt werden. Nach deren Theorie ist es reine Neugier, die Adoptierte auf die Suche nach ihren Wurzeln treibt.
Ich bin der Meinung, dass es defninitiv eine Blutbindung gibt. Ich erlebe es tagtäglich im Umgang mit meinem leiblichen Vater. Wir gehören einfach zusammen und die Liebe die ich für ihn empfinde ist genauso ursprünglich wie die, die ich für meine Kinder empfinde....und gaaaaaaaaaanz anders als z. B. die Liebe die ich für meinen Mann oder für meine Adoellis oder meine Geschwister empfinde.
Ich denke, dass die Mütter oftmals überbewertet werden, weil sie, im Gegensatz zu den Vätern, voll in der Verantwortung stehen, der Ado zustimmen müssen etc.. Väter können sich schon vorher aus dem Staub machen. Was es im Zweifelsfall auch nicht besser macht, aber ihre Zustimmung zur Abgabe ist somit nur passiv und nicht aktiv, wie bei der Mutter.
Und ich glaube, dass es auch ganz klar an der immernoch existierenden Rollenverteilung von Mann und Frau liegt. Für die Kinder sind die Frauen zuständig...die Männer gehen das Geld verdienen und Männer öffnen sich nicht so leicht wie Frauen...reden nicht so über ihre Gefühle...darum dringt vermutlich mehr über die Mütter an die Öffentlichkeit, weil sie darüber reden/schreiben.
Aber dass es durchaus kämpfende und liebende Väter gibt sehen wir ja an Männern wie Burkhard. Es gibt sie also...irgnedwo da draußen
ZitatDas sind für mich sehr interessante Gedankengänge, denn es zeigt wieder einmal den Unterschied auf, den manche Adoptierte zwischen Vater und Mutter sehen. Für mich besteht der einzige Unterschied in der Tatsache, dass nur Frauen schwanger werden können und so eine andere Bindung zu dem leiblichen Kind haben. Der Rest ist für mich gleich: - an der Zeugung waren beide beteiligt und - verantwortlich für ihre Nachkommen sind (theoretisch jedenfalls) ebenfalls beide.
Da gebe ich dir grundsätzlich Recht, aber zum einen dachte ich immer der Weg zu meinem leiblichen Vater führt über meine leibliche Mutter, weil ich von ihm nix wusste und von ihr die Adresse immer schon im Adressbuch meiner Oma entdeckt hatte, zum anderen bin ich der Überzeugung - und die Wissenschaft liefert dafür ja auch Beweise - dass Kinder schon im Mutterleib eine Beziehung zu ihrer Mutter aufbauen, denn sie leben in einer symbiotischen Gemeinschaft zusammen. Alles was die Mutter macht, fühlt, denkt wirkt sich auch unmittelbar auf ihr Kind aus. Und deshalb ist für mich die Mutter schon noch eine wichtigere Person.
Da ich dann auch noch über 1 Jahr bei ihr war, wenn auch mit Unterbrechungen und keiner allzu guten Behandlung ist da eben noch mehr... Egal was die Eltern tun, für ein Kleinkind sind die Eltern allmächtig. Daher sehnen sich Kinder ja auch nach ihren Eltern selbst wenn sie mishandelt wurden Und ich schätze durch diese frühen Erfahrungen mit ihr, ist da auch irgendwas wo es in mir nach ihr ruft, doch gleichzeitig sagt mein Kopf was willst du von ihr so wie sie dich behandelt hat und so wie sie sich jetzt aufführt? Ich schwanke leider immer hin und her zwischen dem ganzen Gefühlschaos.
Zitat von AdoLife Daher sehnen sich Kinder ja auch nach ihren Eltern selbst wenn sie mishandelt wurden Und ich schätze durch diese frühen Erfahrungen mit ihr, ist da auch irgendwas wo es in mir nach ihr ruft, doch gleichzeitig sagt mein Kopf was willst du von ihr so wie sie dich behandelt hat und so wie sie sich jetzt aufführt? Ich schwanke leider immer hin und her zwischen dem ganzen Gefühlschaos.
Und wieder hast du einen sehr interessanten Aspekt ins Spiel gebracht. Ich werde daraus einen eigenen Faden machen.