NEW YORK - Eine 42-jährige Frau hat in den USA einen kleinen Knaben zur Welt gebracht, der aus einem fast 20 Jahre lang eingefrorenen Embryo herangewachsen war. So lange sei noch kein Embryo eingefroren und nach dem Wiederauftauen erfolgreich implantiert worden, berichtete die Fachzeitschrift "Fertility and Sterility" am Montag.
Das Baby wurde schon im Mai geboren. Die Behandlung war am The Jones Institute for Reproductive Medicine der Eastern Virginia Medical School in Norfolk, Bundesstaat Virginia, ausgeführt worden. Dort war die Frau nach Worten ihres behandelnden Arztes Sergio Oehninger seit zehn Jahren in Behandlung.
Die 19 Jahre und 7 Monate eingefrorenen Embryos waren von einem anonym gebliebenen Ehepaar nach dessen Behandlung gespendet und am Institut aufbewahrt worden. Insgesamt wurden fünf Embryos aufgetaut, von denen zwei überlebten und der nun glücklichen Mutter eingepflanzt wurden. Einer von diesen beiden führte dann zum Erfolg. "Sie war sehr beharrlich", kommentierte Oehninger laut "New York Post".
So bekommt das alte Weihnnachtslied einen ganz neuen makraben Sinn. Burkhard
Das ist ekelhaft. Ich hatte keine Ahnung, dass es so etwas überhaupt gibt, eingefrorene Embryos??????? Das ist für mich eine Missachtung des Lebens. Dagegen ist Abtreibung ein Sonntagsspaziergang.
Pino, Embryo heißt in diesem Fall ca. acht Zellen!
Ich habe 16 Jahre lang in der Molekularbiologie mit Zellkulturen und Klonen (tierischen) geforscht und bin deswegen ausgestiegen, weil ich das, was bereits vor 10, 20 Jahren experimentiert wurde, nicht mit meinem Gewissen vereinbaren konnte. Der Fortschritt ist teilweise zur Spielwiese der Wissenschaftler verkommen und Hemmungen gibt es bei so manchem keine mehr.
Es gibt zu diesem Thema ein sehr eindrucksvolles Buch "Das Feuer des Heraklit" von Erwin Chargaff. Chargaff war Biochemiker und Pionier auf dem Gebiet der DNA-Erforschung. Er wurde eines Tages zu einem der größten Zweifler seiner Zuft und wurde dafür aus den eigenen reihen fast gesteinigt. Das Buch ist seine Biografie.
Ok Mausi, danke für die Information, aber ich sehe es wie du, die Spielerei mit Leben ist unverantwortlich. Ich werd nach dem Buch mal bei Amazon sehen. LG pino
Um den Faden mit dem Embryo-Geschäft noch einmal aufzunehmen - ich vergaß zu sagen, dass ich die von Burkhard eingestellte Geschichte schrecklich finde. Wenn man es überdenkt, ist das so fabrizierte Kind eigentlich 20 Jahre älter. Man fragt sich wirklich, wohin das alles noch führen soll.
In Deutschland ist Embryonen-Adoption verboten, in anderen Ländern nicht. Deswegen reisen ja nicht wenige Kinderlose in diese Länder, um sich fremde Embryonen einsetzen zu lassen. Diese Kinder sind praktisch Adoptierte, werden aber nie als solche in einer Statistik zur Kenntnis genommen, da sie als leiblich ausgegeben werden.
Na ja, diese Kinder sind aus mütterlicher Sicht auch leibliche Kinder der Fau, von der sie ausgetragen werden, aber genetisch sind sie das eben nicht. Es ist im Grunde wie eine Umkehrung der Leihmutterschaft, wo die Kinder genetisch von den Eltern abstammen, aber irgendwie doch auch leibliche Kinder einer anderen Frau sind.
An dieser Stelle spüre ich innerlich eine totale Spaltung, was Kinderlosigkeit, beziehungsweise den Wunsch nach einem Kind und die Auswirkungen davon angeht. Ich verstehe total, dass Paare sich nach einem Kind sehnen und viel versuchen, um eines zu beommen. Ich habe im Bekanntenkreis eine Familie, wo die inzwischen heftig pubertierenden Zwillinge wegen Problemen mit dem Eileiter der Mutter, ausserhalb der Gebärmutter im Reagenzglas gezeugt wurden und dann von der Mutter ganz normal ausgetragen wurden. Ich fand damals zwar super, dass das Ehepaar auf diese Art doch noch leibliche Kinder bekommen konnte, aber es hat mich auch befremdet. Ich fragte mich, ob es wirklich keine Auswirkungen auf die Psyche der Kinder hatte. Und wie weit sind wir bereit zu gehen? Wie sehr sind wir bereit ethische und moralische Grundsätze über Bord zu werfen? Gibt es überhaupt noch eine Bereitschaft, sein Schicksal einfach anzunehmen und zu meistern mit allen Konsequenzen und mit aller Liebe zum Leben? Ich meine damit nicht nur Kinderlosigkeit und die Versuche sie zu beheben. Ich meine damit auch ungewollte Schwangerschaften und die"unnatürlichen" Reaktionen darauf wie Abtreibung, Kindstötung, Adoptionsfreigabe. Ich habe es ja selber getan, habe ein Kind abgegeben und es ist in einer behüteten Familie aufgewachsen, aber irgendwie kommt mir das alles immer befremdlicher vor. Und jetzt schreibe ich hier im Forum und frag mich, warum ich ich hier überhaupt schreibe in einem Forum das sich Adoptionsforum nennt. Ihr könnt jetzt alle sagen: Ja dann lass es doch einfach. Und das mache ich ja phasenwiese auch, aber dann zieht es mich wieder hierher. Warum? Schadensbegrenzung? Manchmal macht mich das alles unglaublich traurig. Wie sehr sind wir doch oft gefangen in unseren eigenen Lebensentwürfen. Ich wünsche mir neue Wege, um mit Kinderlosigkeit und ungewollten Schwangerschaften umzugehen. *nachdenklichbin*
Zitat von pinocchioNa ja, diese Kinder sind aus mütterlicher Sicht auch leibliche Kinder der Fau, von der sie ausgetragen werden, aber genetisch sind sie das eben nicht.
Es kommt ja nicht so oft vor, aber hier widerspreche ich Dir vehement. Bei dieser Konstellation (Fremdembryotransfer) ist nichts "leiblich", außer der Hülle, in der der Embryo heranwächst. Ich kann da keinen bedeutenden Unterschied zur Leihmutter feststellen (jedenfalls in den Fällen, wo diese einen fremden Embryo austrägt, siehe den Film "Google-Baby"), außer dass die austragende Mutter kein Geld dafür bekommt.
ZitatAn dieser Stelle spüre ich innerlich eine totale Spaltung, was Kinderlosigkeit, beziehungsweise den Wunsch nach einem Kind und die Auswirkungen davon angeht.
Diese Problematik hast Du an anderer Stelle auch, wie z. B. bei der Organspende oder in der Krebstherapie. Im Prinzip liegt der Schlüssel zu all diesen Themen in der Fähigkeit mit Schicksalsschlägen umzugehen, was Du weiter unten ja auch festgestellt hast. Die meisten Menschen sehen das ganz pragmatisch, solange sie nicht selbst betroffen sind, ich ja auch. Sobald das aber der Fall ist, schaltet das Gehirn offenbar um. Wenn man dann nicht mit sich im Reinen ist, oder vorher gelernt hat, auch mit Verzicht oder Verlust umzugehen, dann klammert man sich an jeden Strohhalm, den die Wissenschaft bereit hält. Dann kommen halt so Sachen raus wie die 60-jährige Mutter, die kalifornische Gebärmaschine, die dritte Herztransplantation oder die x-te Chemo und Bestrahlung bei dem medizinisch völlig hoffnungslosen Tumorpatienten. Argumentiert wird in fast allen Fällen, man müsse jede Chance nutzen. Ich meine, nein, das muss man nicht.
ZitatIch verstehe total, dass Paare sich nach einem Kind sehnen und viel versuchen, um eines zu beommen.
Dafür habe ich selbstverständlich auch viel Verständnis, aber bei der Beschaffung gehen manche da meiner Meinung nach nicht nur einen Schritt zu weit. Es handelt sich immerhin um Menschen, die dabei entstehen und so etwas wie Würde. Wenn man sich die benötigten Zellklumpen irgendwo auf der Welt zusammen kauft, um sich diesen einen Wunsch zu erfüllen, ist für mich das mit der Würde nicht mehr gegeben.
ZitatIch habe im Bekanntenkreis eine Familie, wo die inzwischen heftig pubertierenden Zwillinge wegen Problemen mit dem Eileiter der Mutter, ausserhalb der Gebärmutter im Reagenzglas gezeugt wurden und dann von der Mutter ganz normal ausgetragen wurden. Ich fand damals zwar super, dass das Ehepaar auf diese Art doch noch leibliche Kinder bekommen konnte, aber es hat mich auch befremdet. Ich fragte mich, ob es wirklich keine Auswirkungen auf die Psyche der Kinder hatte.
Hiermit habe ich nie ein Problem gehabt, denn dann müsste man z. B. jede Dialyse in Frage stellen. Soweit ich weiß gibt es da prinzipiell keine Probleme, denn außer dem romantischen Aspekt des Zeugungsaktes, ist ja alles "normal".
ZitatWie sehr sind wir bereit ethische und moralische Grundsätze über Bord zu werfen? Gibt es überhaupt noch eine Bereitschaft, sein Schicksal einfach anzunehmen und zu meistern mit allen Konsequenzen und mit aller Liebe zum Leben?
Das genau ist die Schlüsselfrage und hier schließt sich wieder der Kreis zur Adoption. Wie weit muss/soll man da gehen - siehe tolerierte voreilige Fremdplatzierung oder Auslandsado von Nichtwaisen etc.?
Das ist nicht einfach, aber letzendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden und das ist auch gut so. Bedenklich ist allerdings, dass sich die Fädenzieher an menschlicher Not teilweise brutal bereichern.
Von Elmar Breitbach ⋅ 24. März 2009 ⋅ Die Geschichte von Thomas Beatie, der nun bereits zweimal ein Kind zur Welt gebracht hat, ist Gegenstand weltweiten Interesses gewesen. Nun gibt es erneut einen solchen Fall in Spanien und diesmal handelt es sich um die erste Zwillingschwangerschaft eines Transsexuellen.
Der transsexuelle Rubén Noé Coronado Jiménez ist als Frau zur Welt gekommen. Heute ist er jedoch 25 Jahre alt und wurde inzwischen durch eine Operation zu einem Mann gewandelt. Dabei sind Gebärmutter und alle anderen Organe der Frau erhalten geblieben. Lediglich die primären Geschlechtsorgane wurden umgewandelt. Über eine künstliche Befruchtung war es nun möglich, dem jungen Mann befruchtete Eizellen einzusetzen. Geboren werden die Kinder später per Kaiserschnitt. Er ist sehr stolz darauf der erste schwangere Mann Spaniens zu sein und freut sich schon auf die Kinder. Das Land Spanien sieht jedoch die Schwangerschaft aus zwei Seiten. Die konservativen Einwohner waren von Anfang an gegen die Befruchtung, doch ein Großteil der Spanier verfolgen das Geschehen rege in den Medien.
Dies berichtet der Barcelona-Blog. Sicherlich nicht ganz unproblematisch im Stammland der Machos.
ZitatEs kommt ja nicht so oft vor, aber hier widerspreche ich Dir vehement. Bei dieser Konstellation (Fremdembryotransfer) ist nichts "leiblich", außer der Hülle, in der der Embryo heranwächst. Ich kann da keinen bedeutenden Unterschied zur Leihmutter feststellen (jedenfalls in den Fällen, wo diese einen fremden Embryo austrägt, siehe den Film "Google-Baby"), außer dass die austragende Mutter kein Geld dafür bekommt.
wo wir schon beim Widersprechen sind Mausi: Woher kommt denn deiner Meinung nach das Blut? Aus welchem Blutkreislauf und welche Funktion hat denn dann die Nabelschnur. Ich kann die Frau, die ein Kind austrägt nicht einfach nur als Hülle sehen. Das könnte man ja dann auch für jede Herkunftsmutter sagen. Sie ist eine Hülle für die gemeinsamen Gene ihrer beiden Familien. Sorry, aber das ist mir zu zynisch. Das Austragen eines Kindes, ob aus fremdem oder eigenem Zellmaterial ist für mich mehr als das Zur Verfügung stellen einer Hülle.
Pino, nein, das war ausnahmsweise mal nicht zynisch das habe ich jetzt nicht emotional gesehen, sondern rein biologisch, bzw. genetisch! Wenn man emotional argumantiert, ist die Leihmutter auch eine bio-Mutter, aber genau dem.
ZitatIch wünsche mir neue Wege, um mit Kinderlosigkeit und ungewollten Schwangerschaften umzugehen.
ZitatGibt es überhaupt noch eine Bereitschaft, sein Schicksal einfach anzunehmen und zu meistern mit allen Konsequenzen und mit aller Liebe zum Leben?
Vielen fällt es schwer das eigene Schicksal einfach anzunehmen. Da spielen so viele Faktoren herein und der Mensch ist ja nun mal auch egoistisch. Mehr als Kompromisse kann man wohl nicht erwarten.
ja Bibbi, weisst du, ich habe ja mein Schicksal auch nicht angenommen, das mir ein drittes Kind mit auf den Weg geben wollte, das mich zur Wegbegleiterin von drei Kindern machen wollte. ich bin in die Knie gegangen, weil ich dachte es wäre nicht zu schaffen.