Gestern nachmittag spielten bei uns 3 Mädchen mit Barbies und Puppen. Sie überlegten dann wer von ihnen denn wohl später wie viele Kinder bekommen wollen würde. Gut, über die Antwort meiner Tochter sollte ich mir Gedanken machen: "Höchstens eins, denn Kinder machen viel Arbeit, man muß ihnen alles hinter her räumen". Aber für mich war erst mal die Antwort ihrer 9 jährigen Freundin sehr interessant. Denn sie will später mal 4 Kinder adoptieren. Also fragte ich die Kleine, warum sie die Kinder denn adoptieren wolle. Sie meinte dann, dass sie weder mit einem Jungen XXX haben wolle, noch eine Geburt erleben möchte. Hmmm, schon schön aufgeklärt die Kleine, dachte ich mir. Dann fügte sie hinzu, dass es ja so viele Kinderheime gibt, in denen Kinder leben, dessen Eltern gestorben seien. Für diese Kinder könne sie ja dann die Mutter sein. Ich habe den Mädchen dann kindergerecht erklärt, dass sie ein etwas falsches Bild von Kinderheimen haben, dass es neben Adoption auch andere Möglichkeiten gibt Kindern zu helfen, dass eine Geburt kein schmerzhafter Horror ist.... Nach diesem Gespräch frage ich aber sehr, wie es sein kann, dass so kleine Mädchen so denken. Hat es sich so eingebürgert, dass selbst unsere Kleinsten denken, Adoptierte sind automatisch Waisen? Sex und Geburt mit Schmerz gleich setzen? Was vermitteln wir den Kindern?
Sieh Dir doch mal die vorhandenen Kinderbücher zum Thema Adoption an. Es gibt nur wenige, in denen Herkunftseltern vorkommen, und da sind es meistens solche, die Auslandsados betreffen. In den meisten Geschichten wird die Vorgeschichte der Kinder eher in Richtung Waisen abgearbeitet.
Die meisten Kinder bekommen aber nicht die "Kinderbücher zum Thema Adoption" zu lesen. Die meisten Kinderbücher zur Adoption finde ich auch nicht so schön. Entweder passen sie nicht auf die eigenen Verhältnisse oder irgendeine Passage ist blöd gemacht. Vielleicht bin ich zu genau, aber irgendetwas stört mich immer.
Die meisten Kinder kennen die Thematik Adoption aus "normalen" Kinderbücher und -Filmen. Meistens gibt es Kinder, denen es im Kinderheim nicht gut geht und die Waisen sind. Helft mir wenn ich falsch liege. Die Filme kommen erst bei uns. Mir fällt aber gerade keiner ein. Peter Pan? Bernhard & Bianca ?
mir fällt auch kein Film ein, wo es um die Vorgeschichte und dann A. von Kindern geht. Meistens geht es mit der A. los und das Vorleben wird ausgeblendet (wie beim Findefuchs).
Aber was mich mehr beunruhigt - nicht nur auf die Gespräche in Eurem Kinderzimmer, Bibi - ist, daß sich immer weniger Leute für Kinder entscheiden, egal aus welchen Gründen. Ich gebe aber zu, daß Geburt (im TV) eigentlich immer mit seeeehr vielen Schmerzen dargestellt wird, kein Wunder, daß Kinder dann Angst davor haben, gerade wenn andere Wege in den schillerndsten Farben ausgemalt werden.
Nächstes Jahr gibt es in unserem Dorf (immerhin um die 6.000 Einwohner) ganze 30 Erstkommunionkinder. Als mein Sohn zur Kommunion ging, waren es 50, und man brauchte noch den Oster-MO für die Feierlichkeiten. Bei meiner Tochter heuer waren es 40 Kinder, und sie gingen alle am Weißen SO.
Ich finde es immer schlimmer, daß sich immer weniger Leute für Kinder entscheiden. Sind denn Beruf und Karriere und vor allem viiiiiiiiiel Geld wichtiger als Kinder (sie verursachen ja nicht bloß Kosten, sondern auch ganz viel Freude)? Daß jeder nur an sich denkt, die verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft gegeneinander ausgespielt werden, das ist in meinen Augen sehr beängstigend.
Zitat von PingsdorfIch gebe aber zu, daß Geburt (im TV) eigentlich immer mit seeeehr vielen Schmerzen dargestellt wird, kein Wunder, daß Kinder dann Angst davor haben, gerade wenn andere Wege in den schillerndsten Farben ausgemalt werden.
Hier irrst Du, denn jeder, der das einmal mitgemmacht hat weiß, dass diese Schmerzen sofort vergessen sind, sieht man das Ergebnis. Mich hätte jedenfalls kein Schmerz der Welt davon abhalten können, noch einmal dabei zu sein
Der Zweite Grund, weshalb ich diese Theorie bezweifle, ist die Tatsache, dass gerade junge Mädchen von solchen Bildern offenbar überhaupt nicht abeschreckt werden. Wie sonst ist es zu erklären, dass sie lieber auf die Pille verzichten und genau diese Martern damit in Kauf nehmen? Normalerweise müsste die zweimal "hier" schreien, wenn es um Verhütung geht.
Über die Gründe der "modernen" Kinderunwilligkeit wird seit Jahren mehr oder weniger sinnlos (weil es kaum Konsequenzen nach sich zieht) diskutiert. Meiner Meinung nach gibt es dafür hauptsächlich drei Gründe:
Erstens fangen die jungen Paare damit viel zu spät an und sie verpassen oft schlicht den "richtigen" Zeitpunkt. Wenn sie diesen dann endlich definiert haben, "klappt" bei viele von ihnen dann gar nicht mehr, bzw. sie stellen zu spät fest, dass es auf natürlichem Wege nie geklappt hätte.
Zweitens sind vielen Paaren Kinder heute eher ein (finanzieller) Klotz am Bein. Sie haben teilweise auch selbst schlechte Erfahrungen als KInd/Jugendliche gemacht und finden Kinder deswegen "unpraktisch".
Drittens gibt es immer mehr Paare/Singles, die sich aus unterschiedlichen sozialen und umweltpolitischen Gründen fragen, ob das Sinn macht. Ich selbst kenne zwei solcher Paare. Beide haben nichts gegen KInder, wollen selbst aber keine eigenen haben. Das eine Paar hat fünf Patenkinder, um die es sich liebevoll und sehr intensiv, teilweise seit über 16 Jahren, kümmert. Gut, bei manchen weiß man natürlich nicht, ob sie wirklich freiwillig auf ein Kind verzichtet haben , aber der Trend geht, besonders bei intellektuellen Paaren schon ein wenig in diese Richtung.
Zitat von PingsdorfIch finde es immer schlimmer, daß sich immer weniger Leute für Kinder entscheiden. Sind denn Beruf und Karriere und vor allem viiiiiiiiiel Geld wichtiger als Kinder (sie verursachen ja nicht bloß Kosten, sondern auch ganz viel Freude)? Daß jeder nur an sich denkt, die verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft gegeneinander ausgespielt werden, das ist in meinen Augen sehr beängstigend.
Viele Grüße
Pingsdorf
DAS ist mir auch schon aufgefallen, als Mutter muss man sich heute ganz schön rechtfertigen, sich noch teilweise entschuldigen wenn man nicht 100%ig am Arbeitsleben teilnehmen kann. Und viele Mütter geben ihre Kinder nach dem Mutterschutz oder nach 1 Jahr schon in die Krippe, um ja nicht die Karrierre zu verpassen. Das liegt nicht an den Mütter selbst, sondern an der Gesellschaft! Die Gesellschaft VERLANGT sozusagen Verfügbarkeit rund um die Uhr, ein Kind stört da einfach! Wenn du für dein Kind da sein willst, dann verlierst du deinen Job, bekommst Sanktionen bei Hartz4 usw. Heute wird man aufgefordert entweder auf Kinder zu verzichten oder diese dann beizeiten in staatliche Hände zu geben wo sie erzogen werden. 2013 soll der Rechtsanspruch auf Krippen-Plätze schon auf 1 Jahr heruntergeschraubt werden, Elternzeit nur noch auf 1 Jahr beschränkt! Und ich wette es wird eines Tages dann auch ganz abgeschafft werden, dann muss jeder sein Baby mit 3 Monaten in die Krippe geben, außer man hat einen Partner der alle 3 durchfüttern kann. Ich hatte auch einmal einen Bericht gelesen wo eine Mutter schrieb wie sie mit 6 Wochen zu einer Tagesmutter kam. Später sah sie ihre Tagesmutter als ,,wahre" Mutter, die Kinder dort als ,,Geschwister" und zur eigentlichen Mutter war das Verhältniss eher kühl. Und sie fande es auch noch gut! Würde es bei den eigenen Kindern genauso machen, wegen soziale Kontakte usw.! Ich fande das sehr bedenklich! Wenn uns heute verkauft werden soll, das sowas gut ist für Kinder, dann ist meine Tochter als Einzelkind wirklich besser dran! Ich würde unter solchen Bedingungen nehmlich keine weiteren Kinder in diese Welt setzen. Von der Adoptionsgeschichte abgesehen, will ich für Kinder dann auch da sein, und nicht beizeiten den Staat für die Erziehung beauftragen, wo ich dann das Kind nur mal Abends und Früh kurz sehe und den ganzen Tag lang überhaupt nicht, sowas verkraftet ein 1-Jähriges Kind doch nicht! Und ich würde das dann auch nicht verkraften als Mutter. In der Hinsicht kann ich dann verstehen wenn weniger Kinder geboren werden. Klar ist es wichtig das man den Kindern eine gute Zukunft bieten kann, aber nur die wenigsten können heute eine ,,gute Zukunft" bieten, denn wer hat heute seinen Job schon sicher? Wie schnell rutscht man in die Arbeitslosigkeit? Ich glaube nicht das Kinder eine schlechte Kindheit deswegen haben, aber das ist heute das neue Ziel der Verantwortung. Wer nicht genug Geld hat ist heute schon verantwortungslos ein Kind in die Welt zu setzen! Und das bekommt man auch von allen Seiten zu spüren! Ein Schritt weiter zur Robotergesellschaft! Familien werden heute nicht mehr unterstützt, überall wird nur noch gefordert aber nicht gefördert, Kinder haben nichts mehr von ihren Eltern, lernen so beizeiten das Geld das Wichtigste ist im Leben, Familie ist nicht mehr wichtig. Traurig oder? Und das Schlimmste, das man nix dagegen machen kann, man sieht hilflos zu wie es immer weiter bergab geht, muss sich den Forderungen fügen, wird mürbe und kampflos, alles muss nur noch irgendwie weitergehen. Und wehe man nimmt sich das Recht heraus eine Auszeit zu nehmen, dann wird man ja gleich als ,,faul" abgestempelt, Chef macht Druck, verlangt schon nach nem Jahr das de wieder auf der Matte stehst. Ja so sieht es hier schon aus! Kinder? Fehl am Platze! Uns wird ja weisgemacht das Kinder nur Hindernisse für die Wirtschaft sind. Wirtschaft und Kapitalismus über alles! Und dann wundern wir uns warum so viele Hartz4-Empfänger ein Kind nach dem anderen auf die Welt setzen. Ist Hartz4 tatsächlich die einzige Möglichkeit so noch Zeit für die Familie zu haben? Man könnte es ja beinahe annehmen. Zumindest diejenigen die das Kindergeld auch für die eigenen Kinder ausgeben und nicht für Alk und Zigarretten. Die gibts auch und zu denen sage ich besser mal nix. Dieser Beitrag stellt natürlich nur meine Ansicht und meine persönliche Meinung dazu dar! Das nicht alle meiner Meinung sein werden ist mir durchaus bewusst, jeder hat ja ein anderes Leben, und sicherlich gibts auch berufstätige Eltern die noch genügend Zeit für die Kinder haben. Meine Denkweise hat einen tieferen Ursprung. ich selbst war ein Kind, das zwar nicht beizeiten, dafür aber von heut auf morgen in staatliche Hände gegeben wurde und es hat mir ein schweres Trauma verpasst, ich muss laut den Erziehern und Eltern wochenlang bis monatelang geschrien haben vor Angst. Später bis heute leide ich unter bestimmten Trennungsängsten und Verlustängsten (was mich selbst bei der eigenen Adoptionsgeschichte verwundert, da schlug es genau ins Gegenteil um). Als ich 11 war, hatte ich immer Angst meine Eltern würden ums Leben kommen wenn sie Abends fortgingen, später übertrug sich dieses Verhalten auf die Männerwelt, ich klammerte ständig, konnte nicht loslassen, konnte sogar einen geregelten Tagesablauf nicht mehr nachkommen. Aber mehr dazu schreib ich nicht mehr öffentlich. Ich weiß nur wie alles bei mir anfing, diverse Erinnerungen sind stets present....und es waren oft keine guten. Is nu keine Entschuldigung für heute, und ist ja nicht bei jedem Kind so, zum Glück verkraften auch die meisten den Schubs ins kalte Wasser, aber mich hatten die Erfahrungen gelehrt, nun auch durch meine Tochter, das man mit Kindern geduldsam sein muss, sie zu nichts zwingen darf, auch nicht zur Zwangsbetreuung weils es die ach so tolle Gesellschaft so will. Nun bin ich etwas vom Thema abgekommen, tut mir leid. Fakt ist doch, das sowas bedacht werden muss, und schon allein deswegen einige keine Kinder bekommen wollen, weil sie wissen das sie ihre Kinder womöglich ins kalte Wasser schubsen müssen in einem bestimmten Alter, weil sie es sich nicht leisten können ihre Jobs zu verlieren, weil es sich heute kaum noch einer leisten kann!
diesmal muss ich auch meinen Senf mal wieder dazu geben. Was hatten wir oder besser gesagt ich früher für Alternativen? Sechs Wochen vorher und acht Wochen nachher!! Und zwar ohne Erziehungsgeld und ohne Elterngeld und Elternzeit die fast komplett bezahlt wird heute. Ich musste nach acht Wochen wieder arbeiten und mein Kind in diese Pflegefamilie geben und was hatte ich davon?? Das es in eine Adoption gemündet ist. Den heutigen Frauen wird es doch eh schon so leicht wie möglich gemacht und trotzdem sind sie nicht zufrieden, weil da müsste man ja aufs zweite Auto und den dritten Urlaub im Jahr usw. verzichten. Früher bekam man außer Kindergeld nichts und es kamen mehr Kinder auf die Welt als heute. Aber besser weniger Kinder die bei ihren Eltern bleiben können, als viele solche die dann auf dem Adoptionsmarkt angeboten werden für kinderlose. Am liebsten wäre es den heutigen Eltern natürlich wenn der Staat für die Kinder bis zum 18 Lebensjahr Elterngeld zahlen würde, als bezahlten Urlaub sozusagen.
ich wurde damals, ich war noch minderjährig, der Vater hatte sich verabschiedet, vom Jugendamt überredet mein Kind in Pflege zu geben um eben arbeiten zu können. Doof wie ich war ließ ich mich darauf ein, das Ende vom Lied war das mir mein Kind obwohl ich mich weiterhin darum kümmerte entfremdet wurde. Nach ein paar Jahren musste ich mir eingestehen das ich mein Kind verloren hatte da ich ja weiterhin nicht die Möglichkeit hatte sie zu mir zu nehmen und sie dann auch nicht mehr rausnehmen konnte. Also war das ende vom Lied das ich schweren Herzens meine Unterschrift gab da alles andere für mein Kind und auch für mich nicht mehr anders zu handhaben gewesen wäre. Einzelheiten spare ich mir.
Ich hatte sie fast alle vierzehn Tage zu mir geholt wenn ich halt eben frei hatte, dann ging es los wenn ich sie holen wollte, sie sind im Urlaub, sie ist krank usw.
Im Moment keinen Kontakt und ich möchte auch keinen mehr.