ich bin neu hier und bevor ich zu meiner Frage bzw. Geschichte komme, möchte ich mich kurz vorstellen: Ich bin männlich, 38 Jahre alt und wurde im Alter von 1,5 Jahren adoptiert.
Nun zu meinem Anliegen: Einer der ersten Fragen an meine leibliche Mutter war, warum Sie mich damals nicht haben wollte. Sie erzählte mir die ganze Geschichte von nicht Aufgeklärt, zu jung, keine Unterstützung von den eigenen Eltern, etc. Sie erzählte mir aber auch, dass Sie alles versucht hat um mich nicht zu bekommen. Sie hat sich Treppen runtergestürzt, sich selber abgeschnürt und vieles mehr. Seit dem weiß ich, woher meine körperlichen Defizite kommen. Als Baby litt ich unter Blutarmut, mir fehlen 4 Zähne im Unterkiefer, die gar nicht veranlagt sind und ich habe einen schweren Nierenschaden davon getragen, an dem ich als Kind 3 x operiert wurde. Heute beeinträchtigt mich der Nierenschade nicht mehr.
Seit dem Wissen über all das, weiß ich nicht genau was ich über meine leibliche Mutter denken soll. Kann / darf / muss ich Sie für Ihr Verhalten von damals zur moralischen Verantwortung ziehen ? Darf ich sauer auf Sie sein ? Auf der einen Seite bin ich froh über den Kontakt, auf der anderen Seite bin ich ganz schön wütend auf Sie, weil mein Leben mit diesen Defiziten nicht immer angenehm war.
Ich bin auf Eure Meinungen, Einschätzungen und vielleicht auch Erfahrungen sehr gespannt.
puh, als A- Mutter leide ich natürlich mit Dir. Mein A- Kind ist die gesamte Schwangerschaft mit Nikotin vergiftet wurden, und sie leidet extrem unter Anemwegsbeschwerden. Natürlich macht es mich dann sauer und traurig, wenn ich sehe, wie sie keuchend nach Luft ringt oder die halbe Nacht vor Husten nicht schlafen kann und weint.
Auf der anderen Seite mache ich der H- Mutter keine Vorwürfe. Die Schwangerschaft war ungeplant, sie war damals vermutlich schon krank und psychisch down. Als Ex- Raucher weiss ich, dass Nikotinentzug in Belastungssitituationen natürlich nicht funktioniert.
Bei Dir ist es natürlich noch sehr viel krasser, und ich glaube, Du hast das Recht wütend zu sein. Ich finde es von ihr aber sehr fair und mutig, dass sie so offen zu Dir ist und zu den "Taten" steht.
Huhu! Das hört sich wirklich nach hartem Tobak an...........Ich stecke nicht in diesem Ado 3-Eck drin, kann dir also da aus keiner Sicht was sagen!
Aber, Emotionen, die du fühlst sind nicht falsch....sie mögen sich manchmal falsch anfühlen, weil du sie rational nicht willst, weil du dich so nicht kennst oder vielleicht haben "darfst"....
Aber sie sind einfach da, ungeplant und ganz nackig, und auch nicht unbedingt beeinflußbar, sie mögen etwas ausufern, oder eine Stärke annehmen , mit der man alleine nicht mehr klar kommt....
zu deinen ratschlägen als NICHTBETROFFENE, die mir die liebsten sind, und sicherlich von dir nett gemeint sind. weißt du, mit dem annehmen MÜSSEN ist das so eine sache, fakten lassen sich nicht mal eben wegstecken, wenn später noch mal einiges auf das was ohnehin adoptional mit durchs leben getragen wird, draufgepackt wird. dieses annehmen-müssen wird anonym im moment wenig helfen. es braucht zeit zum verkraften, oft ein langer bis lebenslanger prozess, und niemand weiß wirklich im vorhinein, wie er irgendwann dazu stehen und damit fertig werden wird. sowas brennt sich ein. da könnten sich adoptierte eigentlich gleich von vermittlungsstellen beraten lassen, wie sie einmal damit klar kommen...
Huhu bonnie! Vielleicht hast du mich ein wenig falsch verstanden. Ich bezog mich da jetzt einfach nur rein auf Emotionen! Weil die Frage war, DARF Ich wütend sein! Und ich persönlich habe gelernt, dass Emotionen manchmal da sind und einem garnit so in den Kram passen, und man diese garnet erst will, man sich fragt, ob sie angebracht sind , ob man so fühlen darf...vielleicht deswegen ein schlechtes Gewissen entwickelt........
Ich habe nirgends geschrieben, dass etwas angenommen werden muß , lediglich, dass man sich TRAUEN muß (vielleicht hätte ich besser schrieben sollen "sollte") Emotionen anzunehmen wie sie sind! Denn das ist der Anfang und einzige Weg etwas zu verarbeiten, etwas zu verkraften... Gefühle zulassen, nicht verdrängen, was man fühlt, das fühlt man...
an dieser Stelle erstmal Danke für Eure Meinungen. Nach dem ersten Kontakt zu meiner leiblichen Mutter war ich erstmal total erleichtert, das es doch ein relativ offenes Gespräch war und Sie mir ehrlich meine Fragen beantwortet hat. Danach hat sich ein totales Gefühlschaos eingestellt. Die Frage, die ich mir stelle ist, soll ich jetzt glücklich sein das ich meine Wurzeln kennen ? Ich habe mich immer gefragt, warum ich diese Defizite habe und jetzt weiß ich es. Kann damit aber nicht umgehen. Ich weiß nicht was ich fühlen soll oder wie ich mir ihr gegenüber verhalten soll. Auf der einen Seite möchte ich Sie moralisch dafür verantwortlichen machen, auf der anderen Seite bringt mir das auch nichts.
Ich weiß das mir hier keiner diese Frage oder besser die Entscheidung abnehmen kann, aber vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht !?
@ hi lucy, ohne emotionen geht gar nicht, die sind da, immer dabei. es kommt später mehr auf das wie an.
@ hi anonym, wie war bei dir der kontakt, wie ist das alles bei dir zustande gekommen??? wie fühlst du dich damit???? ich weiß nicht, ob du dich darin etwas wiederfindest, ich berichte mal...
vor über zehn jahren der kontakt zu einer schwester (die in der urkunde eingetragenen leiblichen eltern waren schon verstorben), die ebenfalls mit einer wahnsinns-erleichterung und freude verbunden war. die mir an unserem ersten persönlichen kennenlernen, treffen u.a. dann meine geburt schildern konnte. ich war sowas von sprachlos, total von den socken... das das bei einer inkognito-a. möglich war. demnach wurde ich zu ihr direkt nach der (haus)geburt ins bett gepackt, nicht gestillt usw.. und muß sie, trotz inkognito (die ganze familie wußte bescheid) doch sehr nah an allem dran gewesen sein und wahnsinnig viel davon abbekommen haben... sie war damals um die 14, heute 78.
beim zweiten treffen dann die von ihr angekündigte 'große aufklärung', ich wäre nur ihre halbschwester da wir andere väter gehabt hätten. wie oft hab ich mich gefragt woher sie das wissen kann...
dazwischen in großen abständen ein paar telefonate, die sie z.t. ziemlich heftig abblockte, andererseits drüber freute ... und doch erinnerungen an babyjäckchen, häkeldecke usw., an die hebamme, deren name... und trotz allem jedesmal: sie weiß von nichts... in der zeit will sie dann meine (drei) briefe (die immer unbeantwortet blieben), in denen ich ihr einiges aus meinem leben, familie, kindern erzählte (weil ich dachte, es interessiert sie vielleicht, natürlich auch fragen stellte), unter geschwistern herumgereicht haben, die meine fragen (oder mich) unverschämt gefunden haben sollen....
dritter kontakt, ich hab sie irgendwann kurzentschlossen für ein WE eingeladen, weil es vielleicht mehr vertrauen schaffen konnte, unter geschwister..... incl. ein besuch in der familie unseres sohnes, gespräche bei kaffee u. kuchen usw.. und dann ihr ausflipper, als ich meine a-eltern dann auch so nannte, ganz empört: sie wären meine eltern gewesen', sicher... (keinen einzigen tag meiner kindheit möchte ich noch mal erleben), ganz so als wäre ich aus dem nichts entstanden.... wieder bei uns zuhause dann ihre empörung, warum ich nicht den vornamen erhalten habe, den SIE mir gegeben hat, das hätte ihr die hebamme zugesichert... und wie sie sich mehrmals bei dieser nach meinem verbleib erkundigt haben will usw. usf.. ich konnte alles nicht mehr einordenen und befürchtete mehrmals, dabei meinen verstand zu verlieren. zum abschluß dann noch ziemlich kaltschnäuzig (wirkte eingeübt, als hätte sie sich das vorgenommen) 'meine mutter hätte mich nur deshalb nicht abgetrieben weil sie so kath. war... es wird eine vergewaltigung gewesen sein'... ließ dies als vermutung so im raum stehen. in diesem chaos ließ sie mich zurück, rief allerdings nochmal empört an, warum ich ihr nicht zum geburtstag gratuliert habe... das war's dann, ich konnte nicht mehr, stand unter schock, war wie gelähmt, bis heute.
wie oft hab ich mir dann vorgestellt, wie wär ich damit umgegangen. ich glaube, ich hätte sehr großes interesse daran gehbat, meine 'schwester', die mir als winzling ins bett gepackt wurde und so schnell wieder verschwand, wiederzufinden, hätte wissen wollen, was aus ihr geworden ist. das wäre für mich sehr viel normaler gewesen, weil mir sowas wohl niemals mehr aus dem kopf gegangen wäre. zum anderen die bereitschaft, ihr dabei behilflich zu sein ihr schicksal aufzuklären, offen damit umzugehen, vor allem die damalige lage, die verzweiflung (was da auch immer war) der mutter hätte ich auf keinen fall dabei ausgelassen. das wäre für mich eine normalere reaktion gewesen um verstehen zu können.
ist wirklich nie absehbar was adoptierte erwartet, was menschen fühlen, verdrängen, überhaupt wie sie später in der lage sein werden mit der vergangenheit umzugehen. jeder so wie er kann, und meine schwester kann wohl nicht anders sicher für mich ist nur, ich bin!
das ist eine gute Frage - ich weiß nicht wie es mir damit geht.
Angefangen hat alles vor gut 2 Jahren. Meine leibliche Mutter hat sich auf die Suche nach mir gemacht und das Jugendamt hat ihr dabei geholfen. Es fing an mit einem Brief, der vom Jugendamt an mich weitergeleitet wurde. Ich habe diesen Brief ignoriert, weil ich einen Kontakt eigentlich ausgeschlossen hatte. Da ich nicht auf den Brief regiert hatte, wendete sich meine L-Mutter wieder ans Jugendamt mit der Bitte ihr den Schriftverkehr in Kopie zu schicken, weil sie die Vermutung hatte das, das Jugendamt nicht aktiv geworden ist. Bei dem Schreiben wurde zwar meine Adresse geschwärzt, aber nicht mein Name bzw. Familienname. Da mein Familienname sehr selten ist, hatte sie es relativ einfach. Da ich meinen Wohnsitz nach dem Auszug bei meinen A-Eltern nie wirklich offiziell geändert habe, landete sie mit ihrem ersten Anruf bei meine A-Mutter. Diese war total durch den Wind anschließend, hat mich aber nicht über den Anruf informiert und auch gegenüber meine L-Mutter abgestritten das es mich gibt. Bei ihrem zweiten Anruf landete sie dann bei meinem A-Vater. Meine A-Eltern sind geschieden. Mein A-Vater hat mich dann anschließend sofort telefonisch informiert. Total verunsichert kam ich abends nach Hause, als mir meine Nachbarin entgegenkam und mir den Telefonhörer gab mit den Worten: Ihre Mutter ist dran. Als ich dann kapierte das es sich um meine A-Mutter handelt, habe ich sie angeschrien und ihr gesagt, sie soll mich in Ruhe lassen. Es folgten dann Gespräche mit dem Jugendamt, die Ihren Fehler sofort zugaben. Ich war ziemlich geschockt. Es folgten mehrere Streitgespräche mit meinen A-Eltern. Da mein Leben seit dem Tod meine A-Mutter im Februar 2010 ziemlich aus den Fugen geraten ist, habe ich vor zwei Wochen den Kontakt gesucht, in der Hoffnung es ginge mir anschließend besser. Meine A-Mutter hatte damals die Telefonnummer vom Display aufgeschrieben und ich habe diese bei Ihren Unterlagen gefunden. Seit dem Kontakt geht es mir aber schlechter als vorher.
hi anonym, das alles zusammen ist auch schwer zu verkraften, der vertrauensbruch und verleugnen, also der umgang deiner a-mutter mit der situation, die mißverständnisse mit brief und anruf, die schlampige arbeit des ja, dann noch ihr tod und das kennenlernen deiner leiblichen mutter mitsamt den infos, da ist ja unvorhersehbar viel in kurzer zeit zusammen gekommen, und du mittendrin mit dem gefühlschaos was du gerade versuchst zu sortieren. nach dem besuch meiner schwester fühlte ich mich nach anfänglicher totaler freude darüber inzwischen wie zerstört. sie zeigte ja keinerlei regung, alles war gut überlegt. ihr besuch hat rein nichts am kontakt verbessern können, alles ist eher verworrener geworden. meinen vertrauensvorschuß hat sie damit in den wind gesetzt. da kam ja nichts von heute auf morgen, sie hatte immerhin gute zehn jahre zeit klare verhältnisse zu schaffen. ich hab es jedenfalls nicht mehr so aushalten können. nach einem mutterersatz hab ich in dem alter sowies nicht mehr gesucht, das ist dann gelaufen, aber etwas familie wäre doch schön gewesen. ich bin ihnen damals schließlich nicht davongelaufen.
mein gesamteindruck ist, das interesse der JÄ hält sich später für die anliegen und belange der adoptierten arg in grenzen. da werden sie für dieses amt wahrscheinlich wieder zum zeit- und kostenfaktor.
Hallo, ich denke du hast jedes Recht der Welt wütend zu sein. Ich bin A-Mutter ud auch meine Tochter (obwohl wir einen sehr offenen Umgang mit der Problematik pflegen), ist hier und da wütend. Allerdings ist es bei ihr bei weitem nicht so krass. Trotzdem denke ich, ist es hilfreich, wenn du mal versuchst die Dinge aus der Sicht deiner H-Mutter zu sehen. Wie warst du in ihrem Alter draud? Hättest du die Verantwortung (unter Beachtung ihrer Situation) für ein Kind tragen können? Und dann noch ein weiterer Gedanke: Wer soll dir etwas über deine Herkunft und deine Identität erzählen, wenn nicht deine H-Mutter? Trotz aller Wut, denke ich, solltest du die Tür nicht zuschlagen. Höre Sie an und pack die Wut dahin, wo sie hingehört, nämlich zu ihr - damit es dich nicht belastet.
Hallo zurück, nein. Ich finf es nicht altersbedingt. Meine Aussage war, mal von der4 anderen Seite zu schauen und die Umstände zu beachten, um dann die Wut dahin zu packen, wo sie hin gehört. Wie verzweifelt muss man sein, um so was durchzuziehen? LG
ich kann Deinen seelischen Ausnahmezustand sehr gut nachvollziehen. Mir würde es an Deiner Stelle mit Sicherheit nicht anders gehen. Diese ganze Angelegenheit betrifft Dich unmittelbar mit der ganzen Breitseite und Du kannst Dich dem auch nicht ein kleines Stück weit entziehen.
Aber auch kann ich den 'vermeintlichen' seelischen Ausnahmezustand Deiner leiblichen Mutter in etwa verstehen. Mit 16 Jahren ist man teilweise der Kindheit noch nicht ganz entwachsen und wenn sich dann Nachwuchs ankündigt, ist man zunächst 'durch den Wind'. Man weiß auch nicht, welchen familiären oder verwandtschaftlichen Rückhalt sie hatte oder nicht hatte (vermutlich nicht, denn sonst hättest Du vielleicht in ihrer Familie aufwachsen können).
Auch ich würde vorschlagen: Höre sie an, am besten ohne vorgefaßte Meinung, und richte dann nach Deiner momentanen Empfindung Deine Entscheidung aus. Du alleine hast es in der Hand danach über Dein weiteres Vorgehen zu bestimmen ob Du eine lockere, eine engere oder gar keine Beziehung eingehen oder Dir die Tür für die Zukunft noch ein wenig offen halten willst. Du vergibst Dir damit gar nichts, hast evtl. für Dein weiteres Leben ein gutes Gewissen, sie nicht so schnöde abgefertigt zu haben.
Auch ich habe an hand verschiedener Aspekte bei meinem Sohn die Vermutung, dass er eigentlich nicht geboren werden sollte,was ich aber ihm gegenüber noch nie äußerte.
Wünsche Dir alles Gute und die richtigen Enscheidungen, die Dir helfen, weniger problembeladen in die Zukunft zu schauen.
Hallo anonym, ich war 30 Jahre alt als ich ein drittes Mal schwanger wurde und wusste, dass ich das Kind nicht würde behalten können. Ich war doppelt so alt und trotzdem ähnlich verzweifelt wie deine Mutter. Manchmal habe ich mit meinem Baby gesprochen und gefragt, warum es denn bloß zu mir gekommen ist, obwohl ich ihm keine Mutter sein kann. Manchmal hatte ich furchtbare Agressionen, nicht gegen das Kind, sonder es war eine Wut auf die Situation und auf mich selber. In solchen Momenten hätte ich auch am liebsten solche Dinge getan wie deine Mutter. aber ich war eben älter und hatte schon zwei Kinder geboren. Alsi habe ich mich beherrscht und mir die Fingernägel in die Fäuste gegraben und ähnliches, was dem Kind keinen körperlichen Schaden zufügt. Aber ich bin davon überzeugt, dass es seeleiche Auswirkungen hatte. Lange hab ich mich deswegen schuldig gefühlt. bis meine adoptierte Tochter selber schwanger wurde und das Baby zuerst nicht wollte in einer unsicheren Lebenssituation. Als sie mir beschrieb, das auch sie manchmal eine solche Wut hatte und mich gut verstehen kann, hab ich mir selber auch verziehen. Ich finde es sehr mutig von deiner Mutter, dass sie so offen war und sich so verletzlich gemacht hat. Was du durchgemacht hast, ist hart, aber vielleicht gelingt dir das Verstehen und Verzeihen und ihr baut eine gesunde Beziehung miteinander auf. Ich würde es dir wünschen. Lieben Gruß pino
@ sicher pino, das ist tatsächlich eine ehrliche, aber auch fürchterliche wahrheit, die die verzweiflung der eigenen (minderjährigen) mutter drastisch deutlich macht, der demnach wohl auch niemand beigestanden hat. vom verstand her mag die ausweglosigkeit nachvollziehbar werden, vom gefühl her ist es, weil man dieses kind ist, dann doch schwer zu verkraften.
@ anonym, weißt du denn, wie deine mutter zu dem ausweg adoption gefunden hat?
wahrscheinlich tobt später, wenn ich von meinen erfahrungen ausgehe, ein ganz ähnliches gefühls-chaos, wie das der mütter in der schwangerschaft, in adoptierten, wénn sie diese wahrheiten erfahren.
mit dem kontakt zu meiner schwester (auf den sie sich aus heutiger sicht nicht wirklich einlassen möchte) kam mit der bemerkung über abtreibung, zu dem bereits vorhandenen verlassen-worden-sein (was sich immer mal bahn bricht und ohne beeinflussen zu können mit in den kontakt einfließt) noch die erkenntnis hinzu, meine mutter hat mich umbringen wollen.
der kontakt, für den ich mir einige jahre nicht nur ein bein, wirklich mehrere (tausendfüßler ) ausgerissen hab, incl. streß, wurde mit ihren letzten vermutungen o. mutmaßungen noch einmal gründlichst erschüttert, und hinterließ große zweifel jemals von ihr angenommen, akzeptiert, geschweige denn geliebt werden zu können. kann ich mir kaum mehr vorstellen. sie erklärt ja nie wirklich was war, zeigte keinerlei regung. so weiß ich einfach nicht mehr, wie damit umgehen.
jedenfalls kann ich mir in etwa vorstellen, mit welch gegensätzlichen gefühlen sich anonym gerade herumschlägt.