Ich bin ganz neu in diesem Forum und habe gleich eine Frage... Sind wir für eine Adoption (sie: 39 / er 55) zu alt? Wir würden gerne ein Kleinkind adoptieren und haben bereits 2 biol. im alter von 4 und 3. Was meint ihr dazu? Sind hier adoptierte Kinder die "ältere" Eltern hatten? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Vielen lieben Dank! Ruby
Herzlich Willkommen hier! Mich streift als erstes die Frage: Warum? Und dann denke ich dass ihr vermutlich kein Kind adoptieren könnt im Inland. Dafür ist die kinderlose, jüngere Konkurrenz zu groß. Aber eine Pflegschaft könnte ich mir gut vorstellen.
Ja für Inland sind wir definitiv zuuuuu alt. Aber da wir ja bereits 2 leibl. Kinder haben, geht es uns auch nicht um das Baby-Gefühl, mehr aber einem Kind helfen zu können, was sonst keine Hilfe erhalten würde. Pflege kommt bei uns nicht in Frage, da bei uns (Schweiz) buchstäglich zu wenige Pflegekinder vorhandne sind. Wir leben in einem reichen Kanton (Bundesstaat) und anscheinend wirkt sich das aus (ist ja auch schön). Wir haben extra beim JA angefragt...
born1981 Hab gerade gesehen, dass du Adoptierte bist und somit interessiert was DEINE Meinung ist. Hättest du ein Problem damit gehabt, wenn deine A-Eltern in unserem Alter gewesen wären?
Mich würde interessieren, welche Schwierigkeiten Du erwartest bzw. welchen Unterschied es macht, ob ein Kind adoptiert ist oder leiblich, wenn es um die Frage des Alters bei den Eltern geht.
In D würdet Ihr kein Baby bekommen, im Ausland sind die Kinder meist so alt wie Eure Leiblichen. Daher meine Frage nach dem Unterschied.
Persönlich finde ich es schwierig bei A-KIndern, wenn ein Elternteil früh verstirbt, was bei einem höheren Lebensalter ja "zu erwarten" ist, aber nicht unbedingt so sein muss.
Denn das Kind hat bereits eine Trennung von LV und LM hinter sich, und wenn es dann den 2.Vater auch "verliert", ist es sicher ein grosses Trauma.
Ich denke, Du meintest aber eher die Schwierigkeiten im Alltag!?
Hallo Oftschreiber, Ich war heute beim Sozialamt (JA) und hatte ein Gespräch, da wir eben sehr offen sind für eine ausländische Adoption. Natürlich wurde sofort das Alter meines Mannes erwähnt und dass sie es nicht empfehlen, aber man müsse es halt mal anschauen... Jeder Fall sei wieder individuell zu betrachten. Und auch, dass es wahrscheinlich meinem Mann bald zu viele werde, so in 10 Jahren oder so (wenn dann das A-Kind wahrscheinlich seine Krisenzeit durchmache)... Ich verstehe das ja auch alles. Das Alter meines Mannes hat mich bei den leibl. Kindern nie gestört. Er ist der totale Super-Papa und vielleicht wird er auch noch ein Super-Opa aber das ist in Gottes Händen. Mute ich meinem Mann zu viel zu? Sollte man Mitte 50 wierklich an anderes denken als ans adoptieren? So ist es rübergekommen. Aus diesem Grunde wollte ich mich mal rumfragen, ob jemand in der gleichen Situation ist/war oder evt. Adoptierte - da höre ich immer besonders gerne zu. Da wir finanziell ziemlich gut da stehen (nicht reich aber auch nicht arm) und genügen Raum im Haus und in unserem Herzen haben, möchten wir gerne ein solches Kind bei uns aufnehmen. Ich habe noch 1000 Fragen, aber mal eins ums andere. Danke fürs "zuhören". Ruby
naja, letztendlich müssen Dein Mann bzw. Ihr beide ja selber wissen, was Ihr Euch zumuten könnt oder nicht. Das Alter ist die eine Sache, aber ich denke, ein Kind aus dem Ausland erfordert sehr viel mehr als jugendliche Frische.
Ich denke dass es bei Euch wirklich eine Frage ist, die ihr selber mit Euch ausmachen müsst. Bzw. eigentlich ist der Zug schon abgefahren, denn ihr HABT ja bereits trotz Eures (hohen) Alters zwei kleine Kinder.
Generell finde ich es okay dass man heutzutage auch mit Ende 30, Anfang 40 noch Eltern werden kann. Ob biologisch oder als Adoptiv/Pflege-gefüge. Aber mit Mitte 50 finde ich persönlich, sollte man sich allmählich mit anderen Dingen befassen. Mein HPapa ist gerade 50 geworden. Ich bin seine älteste mit (fast!!! noch nicht *gg*) 30 und habe eine Schwester mit 26 und einen Bruder mit 21 Jahren. D.h. bei meinem Dad sind jetzt alle aus dem gröbsten raus, wir haben alle eine abgeschlossene Berufsausbildung und stehen mit beiden beinen im Leben und für ihn beginnt jetzt SEIN Leben. Und so sollte es auch irgendwie sein. Er kann sich jetzt (auch finanziell) aufs Alter vorbereiten. (Und auch er steht finanziell nicht schlecht da, aber Kinder kosten nunmal extrem viel Geld und die Rente fällt immer schlechter aus). UND: Er lieeeebt es jetzt Opa zu sein. Er sagt dass er es toll findet bei uns zu sein, mit den Kids draußen rumzutoben, Fußball zu spielen, sie vom Kiga abzuholen etc. aber er ist glücklich, dass er sich nicht mehr die Nächte um die Ohren schlagen muss, dass er wenn es ihm zu viel wird einfach gehen kann etc. pp.
Aber wie bereits gesagt: Diese Entscheidung habt ihr, Du und Dein Mann, ja längst getroffen. Ihr HABT ja bereits kleine Kinder. Die Frage ob Eure Kraft und Energie und vorallem Eure Liebe für ein drittes ausreichen würde müsst ihr Euch kritisch stellen. Ihr solltet dabei vorallem die vielen, vielen Probleme die ein adoptieres Kind haben kann betrachten, vorallem wenn es eine Auslandsado ist (ich sage nur FAS) oder ein schon älteres (traumatisiertes, hospitalisiertes etc.) Kind ist. Nur um "helfen" zu wollen, würde ich nicht adoptieren...da muss schon mehr hinter sein. Dann helft lieber ehrenamtlich im Altersheim bei Euch im Ort oder macht sonst irgendwas gemeinnütziges. (Ist nicht böse gemeint, aber nochmal: ich finde helfen wollen alleine reicht nicht).
So...hoffe das war nicht zu wirr...wie immer zwischen Tür und Angeln geschrieben.
herzlich willkommen hier im Forum. Die Frage des Alters ist die eine, die andere Frage, die sich mir bei deiner Frage gestellt hat, ist die nach der Motivation, ein Kind aus dem Ausland zu adoptieren. Ich würde mich erst einmal genauer damit auseinandersetzen, was es bedeutet, ein Kind aus dem Ausland zu adoptieren (aus der heimischen Kultur herausreißen, hohe Beträge, bei denen man nicht so genau weiß, wofür; gefälschte Gesundheitszeugnisse, damit das Kind überhaupt ins Ausland vermittelt werden darf, etc...) Wir haben uns auch mit dem Thema beschäftigt und je länger ich darüber gelesen und mich informiert habe, umso klarer wurde mir, dass Ausland für mich nicht in Frage kommt, da ich das Ganze zu undurchsichtig finde und mir nicht zutraue, die schwarzen Schafe zu erkennen. . Dein Beitrag klang noch ein bisschen nach: Wir retten ein Kind aus dem Ausland. Die Frage ist, ob das Kind gerettet werden will...
Okay, also meiner erster Tip wäre auf jeden Fall, dass ihr euch hier im Forum mal ein bissl umseht. Dann bekommt ihr einfach auch einen Überblick, wie die verschiedenen Parteien zum Thema Adoption stehen. Das ist immer eine wichtige Sache, finde ich.
Und ich weiß, ihr meint es total gut, wenn ihr sagt, dass ihr einem Kind "helfen" möchtet. Aber das ist für mich persönlich höchstens Grund für eine Pflegschaft und nicht für eine Adoption. Adoptivkindern wird durch die Adoption nämlich das Grundlegendste überhaupt genommen: die eigenen Wurzeln. Und wir leiden darunter...vermutlich unser ganzes Leben lang, egal, wie gut wir es bei unseren A-Eltern hatten.
Was eure Alter angeht...ich denke, das müsst wirklich ihr wissen, ob ihr das packt.