es ist ein schwieriges Thema, aber ich möchte es trotzdem wagen, danach zu fragen. Diese Fragen geht hauptsächlich an die H- Mütter unter uns. Mir spukt im Kopf immer der Teil der Schwangerschaft umher, und da ich auch leibliches Kind habe, interessiert mich vieles davon noch mehr:
War die Schwangerschaft ungeplant oder geplant, und es stellte sich dann später heraus, dass sich grundlegende Dinge geändert hatten, die für eine Abgabe des Kindes sprachen?
Wann wurde die Schwangerschaft festgestellt? Wann gab es den ersten Arztbesuch? Wie empfandet Ihr die Schwangerschaft, habt Ihr die Symptome wie Tritte des Babies verdrängt? Wie hat sich die Geburt gestaltet? Durfte das Kind auf den Bauch gelegt werden? Durftet Ihr Euch verabschieden?
Ich frage das alles sehr wertungsfrei, es ist ein sehr sensibles Thema, und leider kann ich meiner Tochter später nicht das Drumherum erzählen, wie sie gewachsen ist. Daher würde mich interessieren, wie abgebende Mütter diese Zeit empfunden haben.
Ja, sensibel ist das, aber ich habe das Outen und Verarbeiten dieser Phase meines Lebens ja bereits abgearbeitet, und somit fällt es mir nicht schwer darüber zu schreiben:
- Ich war 17 und überhaupt nicht aufgeklärt. Meine Mutter glaubte, dass eine strenge Erziehung, gespickt mit Hunderten von Verboten, genug Schutz vor "so was" ist.
- Zum ersten Mal richtig verliebt in einen Jungen Mann (beide gleich alt, beide Gymnasiasten), und gleich die ersten Übungen führten zum Erfolg! Ich muss dazu allerdings sagen, dass ich im Alter von ca. 10 bis12 von unserem damaligen Hauswirt über längere Zeit sexuell misshandet wurde und dadurch das Thema sehr lange verdrängt hatte. Erst als ich wirklich verliebt war, fiel mir das plötzlich "leicht"
- Zu der Zeit war mein Vater bereits tot (hat sich angeblich umgebracht). Meine Mutter lebte mit uns (ein jüngerer Bruder) bei ihrem neuen Freund. Der war kein Kinderversteher, sondern extrem streng und hat auch ganz schon zugehauen, wenn wir "ungezogen" waren. Sie waren aber noch nicht verheiratet.
- Aus panischer Angst vor den beiden, habe ich die Schwangerschaft verschwiegen, aber nicht verdängt. Obwohl mein Freund und ich wussten, dass das absolut Sch... ist, haben wir uns irgendwie auf das Kind gefreut. Wir waren anfangs überzeugt davon, dass es irgendeine Lösung geben würde. Ich hatte von Babies überhaupt keine Ahnung, er ein bisschen, weil er zwei kleine Nichten hatte. Klar haben wir gespannt das erlebt, was sich da in mir tat.
- Zu einem Arzt konnte ich natürlich nicht gehen, denn damals war das ohne Unterschrift der Eltern nicht möglich. Dazu muss ich noch sagen, dass ich bis dahin noch nie einen Frauenarzt gesehen hatte, also auch keinen kannte. Dazu kam, dass wir seit der Scheidung mehrfach umgezogen waren.
- Auch als man es schon sehen konnte, nahm keiner Notiz davon und ich musste weiter in die Schule gehen, sogar Turnen etc. Zuhause sagte auch keiner was, weil sie es nicht sehen wollten. Das brachte mich um den Verstand, aber ich hatte panische Angst vor Prügel.
- Irgendwann hatten wir dann sogar die irrwitzige Idee zu einem Schwangerschaftsabbruch. Da war ich schon mindestens im sechsten Monat! Es war die pure Verzweiflung. Grausam ...
- Als ich zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin war (erfuhr ich später), fuhr uns unsere Mutter in die Berge (400 km) in die Sommerferien. Ich hatte gerade meinen 18. Geburtstag "gefeiert" (damals noch nicht volljährig). Sie hat nichts gemerkt, obwohl ich schon deutlich sichtbar schwanger war.
- Dort haben es Fremde sofort gesehen und ihr etwas gesagt. Sie explodierte und packte mich sofort ins Auto und es ging zurück.
- Gleich am nächsten Tag saß ich zum ersten Mal auf einem Gyn-Stuhl. Obwohl es noch nicht so weit war, überredete/zwang sie den Arzt (der wurde ausgesucht, weil er eine verschwiegene Privatklinik in der nahen Kreisstadt hatte) die Geburt künstlich einzuleiten.
- Am nächsten Morgen lieferte sie mich dort ab und fuhr dann zu ihrer Mutter, die am gleichen Tag Geburtstag hatte. Während die dann gemütlich zusammenKaffee tranken und Kuchen aßen (das ist kein Witz!), lag ich mutterseelen alleine in der Klinik und presste ... Um 15 Uhr war sie dann da. Die Schwester war begeistert und brachte sie mir gleich nach dem "Putzen" ins Bett. Ich schwebte auf Wolke sieben. Es war ein bildschönes Baby und wahnsinnig zufrieden. Sie hat am gleichen Tag wie ihre Ur-Oma Geburtstag.
- Meine Mutter hatte morgens noch wutentbrannt die Mutter meines Freundes (gerade Witwe geworden) angerufen, sie beschimpft und über den familiären Schandfleck im Krankenhaus berichtet.
- Die waren wenigstens so clever, dort noch gleich am Abend hinzufahren. So kam es, dass mein Freund und seine Mutter das Kind noch zusammen mit mir in einer ganz entspannten Atmosphäre genießen konnten. Sie waren beide begeistert und die Mutter meines Freundes bot mir sofort an, dass ich bei ihnen wohnen könne, da sie sowieso zwei kleine Enkelinnen zu betreuen hätte etc. Das war zwar alles total neu für mich, aber es war eine Lösung, da ich wusste, zuhause würde ich auf keinen Fall bleiben können; was mein Möchtegern-Stiefvater längst klar gestellt hatte.
- Dieses positive Gefühl dauerte genau bis zum nächsten Vormittag, als Madame Oma aufkreuzte. Sofort war Schluß mit lustig und einen Tag später saß schon die Frau vom Jugendamt mit einem Stapel Formularen bei mir am Bett. Sie nahm alle Daten zu Mutter, Vater und Kind auf und laberte von Adoption. Ich sah sie nur dumm oder perplex an und wusste nichts dazu zu sagen.
- Inzwischen hatte meine Mutter dem Kind einen Namen gegeben und die Anmeldung ausgefüllt. Als sie wieder bei mir war, herrschte sie mich an, dass ich mir das mit Kind und Freund aus dem Kopf schlagen könne ... Ich hatte absolut null Zweifel, dass sie das niemals zulassen würde.
- Als ich nach einer Woche entlassen wurde, hatte sie längst den Platz in einem kleinen privaten Babyheim, weit weg auf dem Land, reserviert und wir drei fuhren direkt dort hin. Ich tat und sagte nichts; war wie apatisch. Dort sah ich meine Tochter zum letzten Mal im Leben. Die Babyheim-Betreiberin war eine wunderbar gütige Frau (verarmter Landadel und aus Arztfamilie), was ich erst Jahre später in Erfahrung brachte. Sie hat regelmäßig Fotos geschickt, weil sie mich umstimmen wollte. Was für ein Witz! Ich sah nicht eines dieser Bilder und war außerdem weit weg. Die Fotos wurden übrigens sofort nach Erhalt vernichtet, was ich erst vor ein paar Jahren von meiner Mutter in einem Wutanfall erfahren habe. Aus den JA-Akten, die ich vor einem Jahr teilweise einsehen konnte, stand übrigens, dass ich nir anzutreffen war, wenn man anrief, ich nie meine Tochter habe sehen wollen und meine Mutter denen versicherte, dass sie sich da nicht einmischen wolle, denn das sei alles mein freier Wille! Außerden sei ich ja in die Ferien gefahren (das habe ich wörtlich). Auch das ist kein Witz, sondern mein purer Ernst. Seltsam nur, dass zu allen Terminen meine Mutter dort alleine erschien, bis auf einen, wo man mich "beraten" hat. Komischerweise ist das in den Akten so drin gewesen. Offenbar haben ihr dieses Theter auch noch gegelaubt. Einzig der Notar sagte (nach meiner Unterschrift!): "Ich habe das Gefühl, dass das nicht Ihre Idee war."
- Zuhause bekam ich strengen Stubenarrest mit Telefonverbot, damit ich ja keinen Kontakt zum Kindsvater aufnehmen konnte. Das war für meine Mutter nicht schwer, da wir ein Haus mit Einliegerwohnung hatten und die Erwachsenen eine Etage höher residierten, wir unten. Da wurde einfach abgesperrt und ich musste klingeln. An meinen Terrassenrolladen kam noch während meines Krankenhausaufenthaltes ein Schloss und blieb dort auch bis ich auszog. Abends kam der Verbrecher von oben und schloß ab, morgens schloß sie wieder auf, damit Licht rein kommen konnte.
- Ich aber wurde schon am nächsten Tag in den Zug gesetzt und wieder in die Berge zu meinem Bruder geschickt (mindestens sechs Stunden Fahrt mit Umsteigen in München). Ich blieb für fünf Wochen dort, hatte aber Hausarrest und durfte den Hof nicht verlassen, bis wir abgeholt wurden. Das waren arme Bauern im hintersten Isarwinkel, die abseits des Dorfes wohnten und damals kein Telefon hatten. Meine Mutter bezahlte sie gut und so wagten sie vermutlich nicht, mir Freiheiten einzuräumen. Alles verdammte bigotte Katholen!
- Das bedeutete aber auch, dass ich nach der Entbindung keinen Arzt mehr gesehen habe.
- Zurück aus dem "Urlaub", wurde ich sofort weit weg, genau in der entgegengesetzen Richtung wo das Babyheim war!) zu einem "Praktikum" geschickt, denn in der Schule war ich inzwischen abgemeldet. Meine Mutter (verdient die so ein Prädikat überhaupt?) hatte für mich ein möbliertes Zimmer angemietet und mir kaum Geld gegeben, da ich in der Fabrik Mittag bekam und bei der Vermietern Frühstück und Abendessen. Am Wochenende holte sie mich nach Hause - zum Stubenarrest. Den Kontakt zu meinem Freund hat sie mir verboten - ihm den zu uns aber auch. Das war das Ende unserer "Freundschaft".
Ja, das sind die Erinnerungen an Schwangerschaft und Geburt. Nicht das typische Beispiel einer H-Mutter, aber damals wohl kein Einzelfall. Auch wenn ich das einigermaßen verarbeitet habe, verfolgen mich manche Bilder bis ins Grab. Man kann so etwas nicht vergessen. Was müssen die Frauen im Krieg, auf der Flucht, vergewaltigt von Russen, ihre toten Kinder im Schnee begraben, die Männer gefallen ... im Kopf haben? Daran denke ich, wenn ich meine Mutter erwürgen könnte, und es erleichtert mir den Umgang mit ihr, aber außer Mitleid habe ich für sie seit damals keine positiven Gefühle mehr aufbringen können. Ich habe sie nie in den Arm genommen und meine Wohnung darf sie seit Jahren nicht mehr betreten, weil sie einmal ohne mein Wissen, als ich im Urlaub war, dort Sachen ausgetauscht hat. Sie ist jetzt 85 und hat bei all ihrer Intelligenz, emotional nie etwas dazu gelernt.
Ich habe inzwischen zwei sehr ähnliche Beispiele kennengelernt und habe auch engen Kontakt zu einer Adoptierten im Alter meiner Tochter, deren Mutter ähnliches erlebt hat. Leider ist diese aber nicht dazu in der Lage, ihre Tochter kennenzulernen, obwohl die das so gerne hätte. Verkehrte Welt!
Ich habe meine Schwangerschaft so gut es ging verdrängt, weil niemand diese Schwangerschaft wollte. Ich selbst habe sie erst spät bemerkt (Kindsbewegungen, die ich nicht mehr ausblenden konnte), habe mich aber nicht getraut zu einem Frauenarzt zu gehen. Meine Mutter, bei der ich zu der Zeit wohnte, bemerkte den Babybauch erst wenige Tage vor der Geburt und reagierte mit Beschimpfungen und Drohung eines Rausschmisses, sollte ich schwanger sein. Also habe ich die Schwangerschaft verschwiegen. Nach außen tat ich so als wäre nichts und funktionierte ganz normal weiter. Es konnte nicht sein, was nicht sein darf. Deshalb habe ich versucht es auszublenden. Ich wollte nicht schwanger sein. Was aber nicht bedeutet, dass ich das Kind nicht wollte. Ich wollte bis dahin doch viele Kinder haben. Falsche Zeit, falscher Ort, falsche Menschen. Ich habe mal heimlich einen Strampler gekauft... Habe mich gefragt wie das enden soll... Habe die Schwangerschaft verflucht... Habe mit dem Baby in mir gesprochen, den Bauch gestreichelt... wäre am liebsten tot gewesen... wollte weglaufen und wußte nicht, was ich machen sollte...
lieben Dank für Deinen Bericht. Er hat mich sehr bewegt und traurig gemacht. Du bist eine sehr starke Frau, ich hätte das nicht überstanden bzw. mit Sicherheit keine Verbindung mehr zu der Frau, die Dich zu solchen Schritten gezwungen hat. Nein, eine Mutter war sie nicht. Sie hat Dir etwas Schlimmes angetan und Dich nicht beschützt, sondern Dir noch ein Messer in die Brust gerammt.
Was ist aus dem Kindsvater geworden?
Bianka, auch Dir danke.
Ich hoffe, Ihr wundert Euch nicht über meine "merkwürdigen" Fragen, aber ich für mich und meine Tochter muss sie einfach irgendwie stellen, weil es mich beschäftigt.
Riddle, ich freue mich, dass Dich dieses Thema auch interessiert.
Zitat von Lattitia... ich hätte das nicht überstanden bzw. mit Sicherheit keine Verbindung mehr zu der Frau, die Dich zu solchen Schritten gezwungen hat.
Hier bin ich anderer Meinung. Wenn man nicht gerade irgendwie psychisch mit Problemen behaftet ist, sprich "wenn man normal tickt", dann hält man viel mehr aus, als man sich das im Alltag vorstellen kann.
ZitatWas ist aus dem Kindsvater geworden?
Oh, dem geht es gut. Ich hatte seit damals keinen Kontakt mehr, bis ich ihn vor drei Jahren gesucht habe, nachdem sich meine Tochter nach ihrer Schwangerschaft so verschlossen hatte. Von ihr wusste ich, dass sie sich gesehen hatten, als sie 17 war. Ich wollte einfach wissen wie sie ist und wie sie über mich denkt. Durch mich hat er sie dann wieder gefunden und sie waren von Anfang an ein Herz und eine Seele. Wohnen auch nur in Fahrradnähe. Obwohl sie das immer abgestritten hat, denke ich, dass sie mir die Weggabe doch nie verziehen hat.
ZitatIch hoffe, Ihr wundert Euch nicht über meine "merkwürdigen" Fragen, aber ich für mich und meine Tochter muss sie einfach irgendwie stellen, weil es mich beschäftigt.
Ich kann daran nichts Merkwürdiges finden. Das Problem ist nur, dass aufrund der gesellschaftlichen (miesen) Stellung von unsereins, nicht viele Frauen/Väter zu so einem outing bereit sind. Aber hier outet man sich sowieso ein Stück weit und da bekommst Du sicher mehr Antworten als sonst wo.
Mausi, ich habe vor Jahren meinen Bruder verloren, und dann ging diese Odyssee mit den Fehlgeburten los. Manches Mal dachte ich auch, ich schaffe es nicht, aber ich kam da irgendwie durch, und am Ende gab es ja doch ein Happy- End.
Auf der einen Seite fühle ich mich stark, auf der anderen Seite aber nun mehr sensibel und verletzlich, besonders, wenn es um meine KInder geht.
Ich fände es sehr schön, mehr von den Schwangerschaften zu erfahren.
Danke Mausi und Bianka für Eure Einblicke in Sachen Schwangerschaft.
Die Zeiten waren ja doch "damals" seeeehr grausam, wie im finstersten Mittelalter, und ich könnte mit jeder von Euch mitheulen. Und das Schlimmste: man war so furchtbar machtlos, und andere Pfeifen hatten das Sagen. Gräßlich!
Dir Bianka + Team, vielen Dank für Deine Neujahrsgrüße + ich grüße euch auch alle und wünsche euch auch noch alles gute zum Neuen Jahr, das immerhin schon eine ganze woche alt ist.
LG, Pingsdorf
meine kinder fragen mich oft, wie es bei der geburt war und um welche uhrzeit sie das licht der welt erblickt haben und ob das im kh war...
Zitat von Mausmeine kinder fragen mich oft, wie es bei der geburt war und um welche uhrzeit sie das licht der welt erblickt haben und ob das im kh war...
ja und was sagst du dann Pingsdorf??? Die Wahrheit ist das einzige richtige.
...die Wahrheit kennen wir meist nicht, und daher gibt es solche Threads wie diesen.
Zitat von Pingsdorf Die Zeiten waren ja doch "damals" seeeehr grausam, wie im finstersten Mittelalter, und ich könnte mit jeder von Euch mitheulen. Und das Schlimmste: man war so furchtbar machtlos, und andere Pfeifen hatten das Sagen. Gräßlich!
Haben sich die Zeiten wirklich geändert? In meinem Umfeld schon. Aber ich kenne andere Geschichten, aktuelle, die sich nicht von denen von damals unterscheiden.
Die Geburt das war für mich das schlimmste, was ich je erlebt habe. Selbst als nachmittags die Fruchtblase sprang habe ich versucht es zu ignorieren. habe geduscht, mich umgezogen und war noch bei Bekannten zu besuch. Erst nachts bekam ich Wehen und schlich mich aus dem Haus. Ich wollte vermeiden, dass meine Mutter etwas mitbekommt. Ich habe draußen ein Taxi angehalten und mich ins Krankenhaus bringen lassen. Der Fahrer hat nicht mitbekommen, dass ich jeden Moment hätte ein Baby bekommen können. Da es dort keine Entbindungsstation gab führ ich wieder mit einem Taxi in ein anderes Krankenhaus. Der Entbindungsarzt ist aus allen Wolken gefallen. Der war total überfordert. Ich auch! Ich wollte mein Baby nicht zur Welt bringen. (Solange es in meinem Bauch war, waren wir sicher! Ich konnte es verstecken.) Die Geburt war dementsprechend schmerzhaft. Ich habe mich innerlich versucht dagegen zu wehren. Was mir in wahrsten Sinne den Verstand raubte. Ich wußte, das war das Ende. Ich habe geheult und war dann wieder völlig apathisch. Die Schwestern kümmerten sich erst um das Baby und dann um mich. Ich war nicht in der Lage mich selbst zu waschen. War wie gelähmt, wie in einem Alptraum. Einmal öffnete ich die Augen kurz und sah mein Baby da liegen. Dieser kurze Moment half mir zu begreifen, dass ich wirklich ein Baby bekommen hatte. Das war das erste, und für lange Zeit das letzte mal, dass ich ihn sah. Ich blieb nicht auf der Entbindungsstation, sondern kam auf die Gynäkologische. Dort kam am nächsten Tag jemand vom psychologischen Dienst oder so. Ich habe aber nicht mit ihm geredet. Ich war noch immer apathisch und konnte nicht sprechen, konnte auch nicht wahr nehmen, was er erzählte. Und dann kam die Frau von der Vermittlungsstelle...