vor ca. 10 Jahren hatte ich mich von meiner damaligen Frau getrennt. Auf ihr Bitten hin, hatte ich unsere beiden gemeinsamen Kinder, damals 5 und 2 zur Adoption freigegeben, damit ihr neuer Ehemann die Kinder adoptieren konnte. Ich hatte damals nur das Wohle der Kinder im Auge, damit dort eine neue Familie entstehen konnte.
Vor einiger Zeit meldete sich meine EX-Frau bei mir und teilte mir mit, das die Kinder gerne Kontakt zu ihrem leiblichen Vater wieder hätten.
Bei den mitlerweile regelmässigen Kontakten musste ich feststellen, daß der Adoptivvater von dem meine EX-Frau mitlerweile auch wieder geschieden ist, sich gar nicht um die Kinder kümmert. Auch die Kinder haben kein Verhältnis mehr zu ihm. Hinzu kommt noch, das er selbst noch weitere 2 Kinder mit meiner Ex-Frau hat, die er natürlich meinen adoptieren Kindern bevorzugt.
Das Verhältnis zu meinen leiblichen Kindern hat sich in der Zwischenzeit so verbesseret, daß sowohl ich, meine EX-Frau und auch meine leiblichen Kinder mich gerne als Vater wieder sehen würde.
Eine Annulieren der Adoption ist ja wie ich es gelesen haben rechtlich wohl nicht möglich.
Und für eine neue Adoption bräuchte ich ja die Zustimmung des Adoptivvaters die er wohl so einfach nicht geben würde.
Gibt es da andere Möglichkeiten damit meine leiblichen Kinder auch wieder meine "richtigen" Kinder werden?
eine Annullierung wäre nur (befristet) möglich, wenn die Adoption von vorneherein mängelbehaftet war. Die Frist indes dürfte lange verstrichen sein. Vermutlich lag auch kein solcher Mangel vor, da ja alle Beteiligten gehört wurden.
Eine Aufhebung der Adoption ist (nur) während der Minderjährigkeit der Adoptierten möglich. Die Zustimmung des Adoptivvaters ist dafür nicht zwingend notwendig, weil hier das Gericht das letzte Wort hat. Bekanntlich tun sich Gerichte mit derartigen Entscheidungen schwer - selbst sogar, wenn sich alle Beteiligten einig wären. Minderjährigenadoptionen sind eben kein Vertrag mehr, so dass der Willen der Beteiligten zurückstehen muss, falls das Gericht im Verständnis des Kindeswohls keinen zwingenden Grund zur Aufhebung sieht. Bevorzugung der eigenen Kinder durch den Adoptivvater ist mit Sicherheit kein hinreichender Grund. Dem Kind müsste schon erkennbarer Schaden durch den Verbleib im Annahmeverhältnis entstehen.
Sind die Adoptierten bereits volljährig, dann bedarf es für den Fall, dass Du sie als Erwachsene zurückadoptieren möchtest, normalerweise nicht der Zustimmung des Adoptivvaters. Du kannst sie sogar nach Minderjährigenrecht adoptieren. Diese neue Adoption würde die alte rechtlich überdecken, so ähnlich wie diese seinerzeit die biologische Abstammung. Um einem verbreiteten Missverständnis entgegen zu treten: Das gern zitierte Verbot der Mehrfachadoption erstreckt sich bereits seit mehreren Jahren nicht mehr auf diese Konstellation.
Ich weiss nicht ob es Bedeutung hat. Aber vor 10 Jahren hatte mir meine Ex-Frau damals die Unterschrift regelrecht erpresst in dem sie mir drohte mich wegen Kindesmissbrauch anzuzeigen wenn ich nicht unterschreibe. Meine Tochter damals 5 hatte ausgesagt ich hätte sie missbraucht.
Durch den Austausch von Fotos und den neuen Kontakt heute stellt sich jedoch heraus, das es wohl einen Missbrauch gab, aber durch eine andere Person.
Könnte man vielleicht auch was auf dieser Schiene erreichen, das die Unterschrift damals nicht freiwillig gegeben wurde?
Zitat von t2711Ich weiss nicht ob es Bedeutung hat. Aber vor 10 Jahren hatte mir meine Ex-Frau damals die Unterschrift regelrecht erpresst in dem sie mir drohte mich wegen Kindesmissbrauch anzuzeigen wenn ich nicht unterschreibe. Meine Tochter damals 5 hatte ausgesagt ich hätte sie missbraucht.
Durch den Austausch von Fotos und den neuen Kontakt heute stellt sich jedoch heraus, das es wohl einen Missbrauch gab, aber durch eine andere Person.
Könnte man vielleicht auch was auf dieser Schiene erreichen, das die Unterschrift damals nicht freiwillig gegeben wurde?
Hallo Tom,
das wurde vom Gesetzgeber alles mit einer Frist berücksichtigt, die mit zehn Jahren seit jenen Vorkommnissen eindeutig überschritten ist.
Obgleich ich Deinen Schilderungen gerne Glauben schenke, würde man Dich sowieso fragen, wie Deine Ex Dich seinerzeit erpressen konnte, wenn Du unschuldig bist.
Mein Rat: Adoptiere Deine Kinder als Volljährige. Das wäre in Deinem Fall der Königweg.
@Harry: Ich kann natürlich zu diesem Einzelfall hier nichts sagen. Aber es ist nicht so selten, dass Frauen das Thema "Missbrauch" missbraucht haben, um die Kindesväter im Trennungsfall in irgendeiner Form zu erpressen. Es ist dann auch schnell zu, dass man als Vater, egal, ob sich die Unschuld erweist oder nicht (was manchmal auch schwierig ist), einen Stempel aufgedrückt bekommt. Natürlich sind alle tatsächlichen Fälle von Missbrauch absolut schrecklich, unglaublich, unverzeihlich und zu bestrafen. Umso schlimmer ist es dann, damit als Mutter Schindluder zu betreiben und die die wirklich missbraucht wurden damit auch irgendwie unglaubwürdig zu machen. Wobei in diesem Fall ja scheinbar tatsächlich ein Missbrauch vorlag, nur nicht durch den Vater. Soweit ich weiß, ist dies aber manchmal auch schwierig herauszufinden, bei Kindern in dem Alter, wer der Täter ist. Manchmal wird die Täterschaft von den Kindern auch auf ander Personen übertragen und es selbst für Fachleute schwer, den wahren Täter auszumachen. Es ist also schon verständlich, dass man als Mann Angst bekommt und erpressbar ist, wenn das Wort "Missbrauch" im Raume steht. Wobei es mir dann auch nicht ganz verständlich ist, warum man als Mutter, wenn man denn überzeugt davon ist, dass der Vater der Täter ist und die Kinder missbraucht hat, noch auf die Idee kommt, diesen zu erpressen und ihn nicht anzeigt, was ja wohl das einzig logische und richtig wäre. Also kann es ja wohl mit der Überzeugung auch nicht so weit her gewesen sein. Gut, dass hatte jetzt nicht so viel mit dem Thema Rückadoption zu tun. Ansonsten würde ich es auch so machen, wie du vorschlägst und die Kinder dann als Volljährige "zurück"adoptieren. Tom, du kannst den Kindern ja auch ohne die Rückadoption bis dahin ein präsenter, guter und "richtiger" Vater sein. Viele Grüße Lena
@Lena Ich verstehe, was Du meinst. Es bleibt aber dabei, dass in Toms Fall eine Annullierung schon wegen "Verfristung" rechtlich ausgeschlossen ist. Selbst anderenfalls wäre es - unabhängig vom Wahrheitsgehalt - taktisch unklug von Tom, seine Geschiedene öffentlich anzuschuldigen. Das Vormundschaftsgericht würde die Sache an eine Strafkammer verweisen und bei sich zu den Akten legen. Dass den Kindern damit gedient wäre, wage ich zu bezweifeln.
Ich weiss nicht ob es Bedeutung hat. Aber vor 10 Jahren hatte mir meine Ex-Frau damals die Unterschrift regelrecht erpresst in dem sie mir drohte mich wegen Kindesmissbrauch anzuzeigen wenn ich nicht unterschreibe. Meine Tochter damals 5 hatte ausgesagt ich hätte sie missbraucht.
Durch den Austausch von Fotos und den neuen Kontakt heute stellt sich jedoch heraus, das es wohl einen Missbrauch gab, aber durch eine andere Person.
Könnte man vielleicht auch was auf dieser Schiene erreichen, das die Unterschrift damals nicht freiwillig gegeben wurde?
Gruss Tom
Hallo Tom, was habt ihr unternommen, und wie kommt Deine Tochter mit dem Thema Missbrauch klar? Habt ihr Unterstützung?
Also die ganze Sache flog jetzt erst auf, als meine Ex ein aktuelles Bild von mir haben wollte und ich es zu gemailt hatte. Dann zeigte sie es meiner Tochter, die dann sofort meinte das ich das nicht sei.
Das Thema Missbrauch verkraftet meine Tochter kaum. Hinzu kam noch ein weiterer Missbrauchsfall im letzten Jahr so das sie schon einen Suizidversuch hintersich hat.
Ich bin allerdings erst nach allem jetzt dabei und versuche ihr natürlich zu helfen wo auch immer ich kann.
Professionelle Hilfe hat sie auch, aber die nimmt sie nicht immer an.
Mir selbst sind nur leider die Hände gebunden, da ich ja rechtlich nicht mitreden darf
Da gibt es dann so Situationen wo meine Ex mit ihrem neuen Lebenspartner beim Arzt im Krankenhaus das weitere Vorgehen bespricht und ich muss vor der Tür draussen warten.
Und der Adoptivvater kümmert sich absolut nicht um sie, dem ist alles egal.
Hallo Tom, ich denke Deine Tochter sollte erst einmal wieder auf die Beine kommen. Wenn sie alles verarbeitet hat, habt ihr immer noch Zeit Euch Gedanken zu machen, ob sie von Dir adoptiert werden will. Schön, dass Du sie unterstützt, wo Du kannst. Ich drücke Euch die Daumen, dass schon bald alles gut wird!