wie und wo soll ich anfangen. Ich bzw. wir haben so unendlich viele Fragen natürlich auch verbunden mit Ängsten und Hoffnung. Vielleicht Schritt für Schritt. Kann mir jemand vielleicht ein bischen was über Erfahrungen der ersten Schritte zur Adoption erzählen? Was kommt auf uns zu, Gespräche, was wird alles geprüft (wie weit müssen wir uns "ausziehen") und wie lange dauert es bis man auf der Liste steht. Ich habe ein erstes Formular vom Jugendamt, welches ich schon ausgefüllt habe und ich habe angefangen die Lebensberichte zu schreiben. Keine Ahnung was richtig und falsch ist. Das wäre der Anfang von 1000 Fragen und ich würde mich riesig freuen von Euch zu lesen.
2009 gab es 7 139 Adoptionsbewerbungen . Von den 2 011 Adoptionen waren 52% Stiefkindadoptionen. Das heißt, bei wenigerals jedem 7. Adoptionsbewerberpaar kam es tatsächlich zur Adoption.
Ich finde, dass man bei diesen - Gott lob geringen Aussichten (!) - sich durchaus einmal "ausziehen" darf. Wenn es nichts zu erzählen gibt, dann eben nicht. Andere können es vielleicht wirklich besser.
Wie schon erwähnt, es werden Eltern FÜR KINDER gesucht!
Das kann ich nur bestätigen! Ich fand die Gespräche richtig super! Wir haben aber auch eine richtig tolle Dame die und begleitet! Durch die Gespräche haben wir Fragen beantwortet, die man sich sonst nicht so schnell stellt! Ich hatte es das Gefühl meine bessere Hälfte ein kleines bisschen besser kennengelernt zu haben! Also nur Mut! Wichtig ist: seid ehrlich! Und wenn euch keine Antwort zu der Frage einfällt, sagt es! Das zeigt dass ihr es ernst meint und ihr euch auch wirklich Gedanken macht!
Zitat von Teddymaus Ich hatte es das Gefühl meine bessere Hälfte ein kleines bisschen besser kennengelernt zu haben!
Hallo Teddymaus, mir ging es ähnlich. Sowohl durch Seminar als auch durch die Gespräche beim JA ist unsere Beziehung noch intensiver geworden, als sie ohnehin schon war. Das war auch für uns ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es gab nämlich auch Paare, die dadurch gemerkt haben, dass sie gar nicht so wirklich zusammen passen. Traurig aber besser dann als später, wenn das Kind mal da ist. Das gibt es ja auch häufig genug. In meinem Bekanntenkreis habe ich viele Beziehungen erlebt, die quasi mit der Geburt des Kindes kaputt gingen. Also lasst euch darauf ein!
wir haben die Gespräche auch immer als sehr gut empfunden. Meine Vorredner haben schon erzählt, wie die Fragen einen zum Nachdenken bringen können und das ist auch Sinn der Sache. Wenn man sich bei einer Frage nicht sicher ist, einfach nachfragen. Oft wird sie dann anders gestellt oder an Beispiele verdeutlicht. Man kann auch immer sagen, dass man noch mal in Ruhe darüber nachdenken will - geht auch. Beim Lebensbericht hat man uns einige Eckpunkt-Fragen mit auf dem Weg gegeben. Das fand ich recht hilfreich. Beim Stichpunkt "Ausziehen", kann ich nur sagen, dass es nie schwierig war etwas von sich Preis zu geben. Natürlich erzählt , man Sachen, die man sonst nicht bzw. nur Vertrauten erzählt. Ich finde nur, dass die Sachbearbeiter sich ein Bild von einem machen müssen und das geht nur über gegenseitiges Vertrauen.
was Flipper gesagt hat, möchte ich unterstreichen, denn man wird bei den Gesprächen manchmal mit Dingen konfrontiert, über die man noch nie nachgedacht hat. Zum Beispiel, welche Krankheiten/Behinderungen/Situationen der Eltern man sich vorstellen kann und welche nicht. Ich hatte mir zum Beispiel keine Gedanken gemacht, ob ich mir zutraue, ein Kind zu nehmen, dessen Eltern an Schizophrenie leiden oder welche Folgen Alkohol- und/oder Drogenkonsum der Eltern auf das Kind haben. Da haben wir das eine oder andere Mal eine Frage auf die nächste Sitzung vertagt. Meistens hat unsere Sachbearbeiterin das von sich aus angeboten, wenn wir etwas ratlos geschaut haben. Also traut euch ruhig, darum zu bitten. In dem einen oder dem anderen Fall ist es wichtig, dass man sich Zeit lässt und zu Hause in Ruhe noch einmal darüber spricht.