Kürzlich hatte ich ein Gespräch mit einem Rechtsanwalt und Notar zum Thema Adoption. Er meinte, in der Rechtssprechung wäre das ganz klar, dass das Recht des Adoptierten auf Kenntnis seiner Herkunft absoluten Vorrang hätte. Das wäre durch alle Instanzen gegangen. Meinem Eindruck nach hat diese klare Rechtsauffassung aber noch keinen Eingang in die Adoptionspraxis gefunden, zumindest nicht bei den inzwischen erwachsenen Adoptierten. 1. Weil es abhängig von der Bereitschaft der A-Eltern und H-Eltern ist, Informationen preiszugeben (noch immer gibt es ja Adoptierte, die noch gar nichts davon wissen, dass sie adoptiert sind, wie man hier immer wieder lesen kann und es gibt viele A-Eltern, die gerne viel erzählen würden, aber nichts erzählen können, weil sie nichts wissen, weil die H-Seite anonym bleibt oder nichts oder falsche Informationen (Stichwort Vater unbekannt) preisgibt.) Manche Adoptierten trauen sich nicht auf die Suche zu gehen, weil sie denken, sie verletzen die A-Eltern damit etc... 2. Weil die Jugendämter zum Teil noch in ihrer jahrelang eingefahren Praxis weiteragieren und kein Interesse oder keine Zeit haben, den Adoptierten bei ihrer Suche zu helfen (natürlich gibt es auch gute und hilfsbereite Mitarbeiter)
Daher meine Idee, vielleicht ganz blöd, aber ich dachte, ich stelle mal zur Diskussion: 1. Jede/r Adoptierte wird mit 18 vom Jugendamt zu einem Informationsgespräch eingeladen. Bei diesem Informationsgespräch wird er/sie über Möglichkeiten der Herkunftssuche informiert und kann Informationen über die eigene Adoptionsgeschichte erhalten, wenn er das möchte. Damit wüssten die A-Eltern: Spätestens mit 18 wird es das Kind erfahren. Sie würden vielleicht endlich alle kapieren, dass sie ihr Kind von klein auf aufklären müssten. Das "Kind" könnte durch diese neutrale Information aus dem Gewissenskonflikt herauskommen, dass es sich nicht traut zu fragen, weil die A-Eltern dann vielleicht traurig sind o.ä. 2. Jede/r Adoptierte hat rechtlichen Anspruch auf ein begleitetes Zusammentreffen mit der Herkunftsfamilie, wenn beide Seiten das wollen oder eine andere Form der Begleitung, um das Ganze mit einer neutralen Person zu besprechen. Das heißt, alle Beteiligte haben die Möglichkeit zu einem Treffen in einem geschützten Raum mit fachlicher Begleitung (Familientherapeut o.ä.). Denn mir scheint es, viele Erstbegegnungen laufen einfach kräftig schief, weil so viele Emotionen und Erwartungen auf beiden Seiten sind, dass eine neutrale Gesprächsführung, die diese Emotionen auffangen kann, vielleicht viele Missverständnisse zwischen Herkunft und Adoptierten verhindern könnte. Auch Kinder, die keine Spurensuche betreiben könnten, hätten so Anspruch auf neutrale Hilfe und Unterstützung.
Die Kostenfrage müsste man natürlich noch klären, das ist erst aber einmal zweitrangig. Zumindest den zweiten Punkt könnte man auch für Adoptierte ermöglichen, die schon jenseits der 18 sind, damit solche Hilfe nicht am Geld scheitert und manche hier alleine mit ihren Problemen zurecht kommen müssen.
Ich dachte, dadurch könnte man das schon bestehende Gesetz und das Recht der Adoptierten deutlich machen und insitutionalisieren. Information wäre dann vielleicht weniger dem Zufall überlassen und Hilfe nicht abhängig vom Geldbeutel und vom Rückhalt in der A-Familie.
So, mal sehen, ob jemand dazu eine Meinung hat :-) Gruß englandfan
Zitat von englandfanKürzlich hatte ich ein Gespräch mit einem Rechtsanwalt und Notar zum Thema Adoption. Er meinte, in der Rechtssprechung wäre das ganz klar, dass das Recht des Adoptierten auf Kenntnis seiner Herkunft absoluten Vorrang hätte. Das wäre durch alle Instanzen gegangen. Meinem Eindruck nach hat diese klare Rechtsauffassung aber noch keinen Eingang in die Adoptionspraxis gefunden, zumindest nicht bei den inzwischen erwachsenen Adoptierten.
So ist es und daran will man (noch) nicht wirklich "drehen"! Es gab bereits Vorstöße, aber eine Reformation der Praxis wurde bisher jedenfalls als nicht nötig gefunden - übrigens in der breiten Bevölkerung auch nicht.
Zitat1. Weil es abhängig von der Bereitschaft der A-Eltern und H-Eltern ist, Informationen preiszugeben (noch immer gibt es ja Adoptierte, die noch gar nichts davon wissen, dass sie adoptiert sind, wie man hier immer wieder lesen kann und es gibt viele A-Eltern, die gerne viel erzählen würden, aber nichts erzählen können, weil sie nichts wissen, weil die H-Seite anonym bleibt oder nichts oder falsche Informationen (Stichwort Vater unbekannt) preisgibt.)
Das ist, was die H-Seite angeht, nicht ganz richtig. Da gesetzlich nur die Inkognito-Ado gültig ist, hat keine Herkunft die Pflicht, nach der Weggabe sich irgendwie zu beteiligen. Es gibt weder ein Recht auf Kennenlernen der H-Eltern noch eine herkunftselterliche Pflicht den weggegebenen Kindern gegenüber! Umgekehrt hat man als Herkunft allerdings auch null Recht auf den Erhalt von irgendwelchen Info über das Wohlergehen der weggegebenen "Kinder". Das Recht auf Wissen über die Herkunft muss, laut Gesetzgeber, demnach aus den Akten möglich sein! Trotz dieses Wissens, halten es die JÄ aber nicht für nötig, diese Daten sorgfältig zu erfassen, geschweige denn zu dokumentieren und zu erhalten. Wie oft hören Adoptierte von ominösen Bränden oder Wassereinbrüchen ...
Hier ist eindeutig der Gesetzgeber in der Pflicht, bereits bei dem Abgabe-Prozedere einiges zu ändern! Dazu gehört, dass es nicht mehr möglich sein darf, dass der Vater verschwiegen wird und, dass die Akten über die Herkunft Mindestinformationen enthalten müssen. Dazu gehört auch, dass Inkognito nur noch im Falle von kriminellen Handlungen erlaubt werden dürfte.
ZitatManche Adoptierten trauen sich nicht auf die Suche zu gehen, weil sie denken, sie verletzen die A-Eltern damit etc...
Das liegt einzig und alleine an ihren neuen Eltern.
Zitat2. Weil die Jugendämter zum Teil noch in ihrer jahrelang eingefahren Praxis weiteragieren und kein Interesse oder keine Zeit haben, den Adoptierten bei ihrer Suche zu helfen (natürlich gibt es auch gute und hilfsbereite Mitarbeiter)
Das ist nur mit Geld zu lösen (mehr Stellen, bessere Ausbildung).
ZitatDaher meine Idee, vielleicht ganz blöd, aber ich dachte, ich stelle mal zur Diskussion: 1. Jede/r Adoptierte wird mit 18 vom Jugendamt zu einem Informationsgespräch eingeladen. Bei diesem Informationsgespräch wird er/sie über Möglichkeiten der Herkunftssuche informiert und kann Informationen über die eigene Adoptionsgeschichte erhalten, wenn er das möchte.
Die Idee ist gut, aber sie widerspricht irgendwie der Natur von Adoption: die totale Umsetzung eines Menschen in eine neue Familie, mit dem Zweck, die alte Familie wegzuradieren, damit sich das neue Gefüge ungestört entwickeln kann. Diese Gesetzesänderung wird es nie geben. Der Rat der JÄ an die Ado-Eltern, ihre neuen Kinder "mal aufzuklären", ist in meinen Augen reine Makulatur. Man weiß sehr genau, dass das nicht immer eingehalten werden wird! Man will das auch nicht unterbinden, denn wie sonst ist es zu erklären, dass die gleichen JA-Leute bis heute noch darauf aufmerksam machen, dass man bereits bei der Entgegennahme des Kindes den Antrag auf Änderung von dessen Vornamen stellen kann? Das kannst Du auf diversen JA-Seiten bis heute so finden. Man will keine Änderung der gängigen Praxis.
ZitatDamit wüssten die A-Eltern: Spätestens mit 18 wird es das Kind erfahren. Sie würden vielleicht endlich alle kapieren, dass sie ihr Kind von klein auf aufklären müssten.
Ein frommer Wunsch, aber der Glaube an diese Einsicht fehlt mir. Wer es 17 Jahre lang fertig bringt, sein eigenes Kind zu verarschen, der kapiert auch nicht, dass es dann mit 18 ein "Problem" geben könnte. Eine Adoption kann selten verschwiegen werden! In der Regel ist es doch so, dass es im Umfeld sehr Viele wissen, die betroffenen Adoptierten aber die einzigen sind, die unwissend bleiben.
ZitatDas "Kind" könnte durch diese neutrale Information aus dem Gewissenskonflikt herauskommen, dass es sich nicht traut zu fragen, weil die A-Eltern dann vielleicht traurig sind o.ä.
Das ist doch aber Reden um den heißen Brei herum Der Schwarze Peter liegt bei den Ado-Eltern, bzw. deren Einstellung ihren Kindern gegenüber. Sieh Dir die modernen Ado-Eltern an! Du und viele andere hier, haben mit diesen Themen kein Problem. Sie haben sich schlau gemacht, haben die Zeichen der Zeit erkannt und begreifen Adoption heute ganz anders, als es die früheren Ado-Eltern-Generationen getan haben.
Zitat2. Jede/r Adoptierte hat rechtlichen Anspruch auf ein begleitetes Zusammentreffen mit der Herkunftsfamilie, wenn beide Seiten das wollen oder eine andere Form der Begleitung, um das Ganze mit einer neutralen Person zu besprechen.
Das ist mein Wunsch seit Jahren, aber selbst H-Eltern negieren den Sinn eines solchen Coachings. Das hängt höchstwahrscheinlich mit der Demütigung zusammen, die man als Inkognito-Mutter/-Vater jahrzehntelang erfahren hat. Damals hat man zwar versagt, aber jetzt will man stark sein, und sich das Heft nicht mehr aus der hand nehmen lassen. Leider macht man die Rechnung aber oft ohne die festgefahrenen und altbackenen Meinungen über uns. Da kann man sich noch so bemühen, es wird einem doch wieder nur Unfähigkeit bescheinigt.
Wenn man immer nur gesellschaftlicher Dreck war, sitzt das fest. Diese denkart findet man auch bei unsereins. Warum sollte man nun plötzlich kooperativ sein, wenn noch nicht einmal der Gesetzgeber das von einem erwartet? Außer in Ado-Foren, bittet uns kein Mensch darum, später "nett" zu unseren Ex-Kindern zu sein! Witzigerweise ist es in den Foren sogar so, dass wir dann noch einmal gebranntmarkt werden, wenn wir uns nicht demütig allen Wünschen unterwerfen. Ich kann hier die klare Haltung von Raupe oder Ado-Gegnerin durchaus verstehen, auch wenn ich das für mich nicht so handhabe.
ZitatDas heißt, alle Beteiligte haben die Möglichkeit zu einem Treffen in einem geschützten Raum mit fachlicher Begleitung (Familientherapeut o.ä.). Denn mir scheint es, viele Erstbegegnungen laufen einfach kräftig schief, weil so viele Emotionen und Erwartungen auf beiden Seiten sind, dass eine neutrale Gesprächsführung, die diese Emotionen auffangen kann, vielleicht viele Missverständnisse zwischen Herkunft und Adoptierten verhindern könnte.
ZitatDie Kostenfrage müsste man natürlich noch klären, das ist erst aber einmal zweitrangig.
Sie ist schon deswegen zweitrangig, weil es offensichtlich ist, dass es meistens an magelnder Einsicht liegt. Selbst die verstaubten Ado-Gesetze würden es hergeben, dass sich hier eine Besserung einstellt, wenn man sie denn wollte! Die vielen halboffenen Adoptionen beweisen, dass man auch ohne Gesezesänderung etwas bewegen kann, aber der Erfolg bleibt nach wie vor unabdingbar mit dem Willen aller Beteigter verbunden.
Aber ich gebe Dir absolut Recht wenn Du Verbesserungen einforderst. Je mehr Menschen das öffentlich tun, je erfolgreicher ist das Unterfangen.
Hallo Englandfan, ich finde Deinen Vorschlag gut. Das wäre ein Weg in die richtige Richtung!
Cornelia, ...warum so negativ? Du pfückst alles auseinander, warum etwas schwierig ist, warum es gesetzlich z.Zt. nicht machbar ist, wer etwas Schuld ist. Es ging doch darum, wie man es machen könnte, ohne zunächst über Kosten, Aufwand oder gesetzliche Hürden nachzudenken.
ich finde die vorschläge gut, so könnte verhindert werden, daß adoptierte nicht über die annahme aufgeklärt werden.
auch wäre später mehr unterstützung bei der suche angebracht, das wäre auf jeden fall nötig. da ist vieles nicht mehr zeitgemäß und stark überholungsbedürftig, was verstaubte und zerhackstückelte arbeitsabläufe und die betreuung aller beteiligten seitens der JÄer und vermittlungsstellen angeht. das wird bislang viel zu eng und umständlich gefaßt und arbeitet mehr an den bedürfnissen der betroffenen vorbei.
ich fänd sowieso eine zentrale stelle, an der sämtliche a-unterlagen ab geburt dokumentiert und gebündelt aufgehoben werden und betroffenen später zur verfügung stehen, die gleichzeitig eine qualifizierte betreung anbietet, die bessere lösung. in england geht das doch auch. auf wieviel ämter sind suchende später angewiesen (gebühren, gebühren, schlampige aktenführung, verweigerung von akteneinsicht und auskünfte usw.), um ein minimum an informationen zu erhalten. schön wäre es, wenn diese nervenaufreibenden suchen ein ende hätten, für alle beteiligten.
vor allem wäre es fair, wenn väter nicht mehr unter den tisch fallen würden, um adoptionsprozesse zu beschleunigen.
Super!!!! Wauh finde ich einfach toll, nur eine Bescheidene Frage warum lassen wir es zu, das die Politik das Sagen hat, sei es in der Familie, oder privat, weil es ihnen nur um das geld geht, von kinderliebe keine spur! Alle Hochachtung, nur Dein gschriebener Gedanke, erweckt Deine Wünsche!
na klar sind das meine, auch die erfahrungen. welche sonst kannst deine doch hinzufügen, so ergänzt es sich und gibt ein gesamtbild von dem was gewünscht ist oder im argen liegt. obwohl, weihnachten ist schon etwas länger her und an wunder glaub ich nicht mehr seit ich den osterhasen mal persönlich erwischt habe
@ Flipper Warum ich das so kritisch sehe? Vermutlich deswegen, weil ich mich schon zu lange mit Adoption beschäftige und, weil ich des Volkes Meinung zu Adoption am eigenen Leibe verspürt habe und immer wieder verspüre.
Vor wenigen Jahren gab es einmal eine Petition in Sachen Änderung der Adoptionsgesetze; kannst Du hier im Forum nachlesen. Wir sind damit kläglich gescheitert, weil die Fädenzieher keinen Handlungsbedarf sahen.
Wer hier eine Veränderung bewirken will, muss enorm viel Energie einsetzen und die Werbetrommeln so wirkungsvoll rühren wie es einst Alice Schwarzer für die Frauenbewegung tat. Alles andere ähnelt Don Quijote.
Was bleibt, ist die Gesinnungsänderung bei jedem Einzelnen. Nur das wird meiner Meinung nach irgendwann zum Erfolg führen, und deswegen freut mich jeder Einzelne, der nicht an den alten Zöpfen festhalten will.
Was mich in diesem Zusammenhang sehr, sehr interessieren würde, sind wissenschaftlich aufgearbeitete Erfahrungswerte zur Praxis der offenen Varianten. Leider ist dazu herzlich wenig zu finden. Erst wenn hier glaubwürdig postitive Ergebnisse vorliegen, bin ich zu einer Meinungsänderung über die Zukunftsaussichten bereit
Hallo Englandfan, ich finde Deine Vorschläge super!!! Das wäre ein Anfang! Die Frage ist nur wie man es erreichen kann, dass sich Gesetzesgeber überhaupt mit den Missständen auseinander setzen.
Zitat von BibiBlocksteinDie Frage ist nur wie man es erreichen kann, dass sich Gesetzesgeber überhaupt mit den Missständen auseinander setzen.
Genau das wollte ich mit meiner "Zerpflückung" zum Ausdruck bringen. Wir hatten hier schon einmal so eine Verbesserungs-Diskussion. Wenn ich mich nicht irre, wurde sogar aus den eigenen Reihen argumentiert, dass so etwas nicht nötig sei.
zu Punkt 1: Vor- oder Nachname? Wenn Du den Nachnamen meinst, sehe ich hierfür keine Chance, auch wenn es durch die ständig wachsende Zahl von Patchworkfamilien inzwischen fast schon normal ist, wenn mehrere Namen auf dem Klingelschild stehen.
zu Punkt 2: Ganz davon abgesehen, dass manche Betroffene noch nicht einmal selbst wissen, dass sie defekte Gene in sich tragen, was willst Du mit diesem Wissen zum Zeitpunkt der Adoption verbessern? Gerade für diesen gesundheitlichen Aspekt wäre es mir viel wichtiger, wenn zumindest ein Minimalkontakt zur bio-Familie für immer erhalten bliebe. Damit meine ich keine erzwungenen Treffen, sondern die Verpflichtung der Verfügbarkeit der bio-Familie für die Vermittlungsstelle, dort wo das geht. Machbar wäre es zumindest in allen Fällen, wo die Adoption mit rechten Dingen erfolgt ist oder die Kinder keine Klappenkinder sind. Dann haben die Adoptierten über den Vermittler gute Chancen an bestimmte Info heranzukommen. Das gleiche Recht hat die rasant steigende Zahl der anomym/teilanonym gezeugten Kinder übrigens nicht! Sie sind noch schlimmer dran als Findelkinder, denn deren Zahl ist sehr gering und die Fälle gingen alle durch die Presse. Da hat man später wenigtsens eine einigermaßen gute Chance, doch noch fündig zu werden. Wenn sich die sozialen Eltern aber mittels anonymer Spende haben bedienen lassen - aus dem Auge, aus dem Sinn - geht überhaupt nichts.
Dein dritter Punkt wäre formal am einfachsten zu gewährleisten, steht der Idee von Adoption aber entgegen, denn deren Ziel ist nun mal die 100-pozentige Umpflanzung, also die Schaffung einer juristisch "festen" Familie. Eine Doppelstaatsbürgerschaft würde das sehr verwässern und wieder ein wenig in Richtung Dauerpflegschaft gehen. Es kann bezweifelt werden, dass Ado-Bewerber die Sicherheit eines Adoptionsverhältnisse (= ihre Familie) gegen so eine unsichere Sache eintauschen würden. Ich selbst könnte spontan auch nicht sagen was ich hier akzeptieren würde.
Wie schon ganz oben gesagt, glaube ich nicht realistisch an wesentliche Änderungen, außer daran, dass man es irgendwann einmal schaffen könnte, Inkognito abzuschaffen und den Ado-Akten zu mehr aussagekräftigem Inhalt zu verhelfen ...
Das mit der doppelten Staatsbürgerschaft halte ich zwar theoretisch für eine gute Idee, es scheitert aber an den meisten Herkunftsstaaten. Deutschland akzeptiert doppelte Staatsangehörigkeiten, viele andere Länder aber nicht.
1. Namen dürfen ab sofort NICHT mehr geändert werden. ( Man soll ja andere Herkunftsländer respektieren.) Dafür bin ich absolut, denn mein "alter" Name gefiel mir viel besser hihi!!!!!(also der von der leibl.Mutter :-) )
2. Erbkrankheiten müssen klar notiert werden. ( Schliesslich stammt man ja auch ab.) JA auf jeden Fall. Nicht nur Erbkrankheiten sondern auch andere wie z.B. herzinfarktrisiko,Schlaganfälle etc. Das war nämlich damals immer so blöd beim Arzt wenn gefragt wurde:"Gibt es bei ihnen in der Familie ...Krankheiten???" Und man saß da und konnte ja nicht darauf antworten :-((( Weil man es ja nicht wusste.
3. Bei Auslandsadoptionen muss unbedingt eine Doppelbürgerschaft gegeben sein.
Wichtig wäre auch eine wenigstens zeitlich begrenzte Aufhebbarkeit des Annahmeverhältnisses durch den Adoptierten nach Erlangung der Volljährigkeit. Mit Übergangsregelungen für diejenigen, die zum Zeitpunkt der Gesetzesänderung das fragliche Alter bereits überschritten haben.