ich bin froh adoptiert zu sein. Ich weiß aber nicht wie das ist wenn man in einer Pflegefamilie ist. Dort bei meiner leibl.Mutter und Stiefvater hätte ich nicht bleiben wollen und können. Es waren chaotische Zustände bzw verlief das Leben meiner leibl.Mutter mehr als chaotisch!!! ich hätte wahrschl.kein geregeltes Leben gehabt.
Aber heute versteh ich mich sehr gut mit ihr und sie hat ihr Leben einigermaßen im griff.
hi puste, nach den bisherigen erfahrungen wäre weder die leibliche, noch a-familie eine alternative für mich gewesen. wie pflegefamilie geworden wäre, wag ich mir nicht vorzustellen, denn ich war ja (unklar ab wann) einige jahre bei den späteren a-eltern, in dieser familie in pflege..... und nehme rückblickend stark an, daß das pflegegeld der ursprüngliche auslöser war ein kind aufzunehmen, alles weitere mehr überredung oder andere überlegungen. obwohl ich von der adoption wußte, war verleugnen, negieren der herkunft ein dauerzustand in der familie, und schwer auszuhalten. eine lebenslüge die ich nicht nachvollziehen kann.
ein GUTES heim könnte ich mir als alternative vorstellen, aber glaube kaum, daß es zu der zeit genug davon gab, zumindest darin nicht so isoliert und alleingelassen gefühlt und wäre die geblieben, die ich von geburt an war. heute wünsche ich mir immer noch, diese falsche indentität, diese lügen, auf die man festgenagelt ist, loswerden zu können.....
heute koennte ich mir auch Dauerpflege statt Adoption vorstellen. Allerdings glaube ich, dass ich zum Zeitpunkt der Adoption noch nicht ganz so weit war. Hier haette es noch mehr Vorbereitung bedurft.
Wir wuerden unsere Toechter genauso annehmen und genauso hinter ihnen stehen wie jetzt auch, und sie waeren genauso auch die Toechter der ersten Familien. Also waere fuer sie der Hauptunterschied, dass sie rechtlich noch mit der Herkunftsfamilie verwandt waeren und die Herkunftsnachmamen behalten haetten.
Da meine Toechter Erfahrung mit Pflege haben, kennen sie das Gefuehl, nicht ganz dazuzugehoeren. Vor allem, niemanden zu haben, der sich 100%-ig und unkonditionell fuer einen einsetzt. Aber das liegt an den Pflegeeltern (die trotzdem super waren) und auch an den aktuellen Pflegegesetzen - nicht an der Institution Dauerpflege an sich. Und ich denke, man kann nur Dauerpflege als Alternative zur Adoption sehen.
Natuerlich braeuchten wir die Zustimmung und ggf. Unterschrift des JAes fuer Uebernachtungen bei Freundinnen, Teilnahme an Sport und anderen Aktivitaeten, Schul- und Urlaubsreisen usw. - aber damit koennte man sich sicher auch arrangieren.
Es wuerde regelmaessige Besprechungen mit dem JA geben, da der Pflegeplan regelmaessig evaluiert und ueberarbeitet werden muesste. Aber auch das muesste nicht negativ sein.
Unsicherheit ist sicher nicht gut fuer Kinder. Wenn also z.B. Dauerpflegeeltern staendig befuerchten, dass es zu einer Rueckfuehrung kommt, so uebertraegt sich das sicher auf die Kinder, die dann auch unter dieser Unsicherheit stehen. Ich weiss aber nicht, wie man eine Zeitgrenze ziehen wuerde - oder ob dies ueberhaupt gut waere. Wenn z.B. "nur" Vernachlaessigung in der Herkunftsfamilie vorlag, kann es ja durchaus sein, dass sich diese Situation in einigen Jahren aendert. Was dann? Es kann ja auch sein, dass Kinder, um damit anfangen koennen, ihre traumatischen Erfahrungen einordnen zu koennen, die Sicherheit brauchen, dass sie eben nicht zurueckgeschickt werden. Wenn es nur Dauerpflege gaebe, koennte man Ihnen diese Sicherheit nicht geben.
ZitatDa meine Toechter Erfahrung mit Pflege haben, kennen sie das Gefuehl, nicht ganz dazuzugehoeren. Vor allem, niemanden zu haben, der sich 100%-ig und unkonditionell fuer einen einsetzt.
Das haben leibliche Kinder nicht immer, nicht nur die, die in Adoption kommen, sondern wahrscheinlich nocht mehr, die bleiben müssen
aus Erfahrungen im Bekanntenkreis heraus weiß ich, dass Pflege, im besonderen Dauerpflege von Kindern nicht unproblematisch ist. Eine Kollegin von mir nahm ein Kind in Dauerpflege auf, dessen Mutter verstorben war und dessen Vater ihn zu Hause total vernachlässigte. Der stand täglich vor der Tür holte seinen Sohn ab und brachte ihn schließlich nicht mehr zurück, weil er ihn selber versorgen wollte. Das ging schief, JA brachte ihn wieder zu den Pflegeeltern. Das wiederholte sich 3mal, die Pflegeeltern sperrten sich, weil der Junge zwischenzeitlich sehr verhaltensgestört und nicht mehr umgänglich war. Meine Bekannten bekamen statt dessen einen Säugling in Adoptionspflege womit sie wesentlich ruhiger lebten.
Auch bei anderen Bekannten mit 3 Dauerpflegekindern gab es ständig Probleme mit den Herkunftsmüttern, die die sowieso schon gestörten Kinder nicht zur Ruhe kommen ließen. Der Pflegemutter blieb nichts anderes übrig, als gerichtlich das Umgangsrecht außer Kraft setzen zu lassen. Weil 2 der älteren Kinder unbedingt adoptiert werden und den Namen der Pflegefamilie führen wollten, wurden sie einbenannt, allerdings ohne Adoption.
Meine Meinung: Adoptierte wachsen doch ruhiger und familiegerechter auf. Sie haben ja die Möglichkeit, ab einem Alter von 16 Jahren nach ihren leiblichen Eltern zu suchen. Auch im Bekanntenkreis und Internet begegneten mir bereits Heim- und Pflege-"kinder", die gerne adoptiert worden wären, schon allein, weil sie mit 18 Jahren vor die Tür gesetzt wurden.
Vorbereitung, "Weiterbildung" (besseres Wort faellt mir im Moment nicht ein) und Unterstuetzung der Adoptiv-Eltern u.a. durch das JA.
Offener und ehrlicher Umgang mit der Adoption, sensibel und kind-/altersgerecht. Respekt gegenueber den ersten Eltern durch die Ado-Eltern. Leben des Konzeptes der doppelten Elternschaft.
Ich weiss, es gibt noch keine Statistiken hinsichtlich der Auswirkungen von offenen Adoptionen.... Aber Kontakt in irgeneiner Form, denke ich, ist meistens besser als kein Kontakt. Auch wuerde dabei die Suche wegfallen. Etwas schwieriger bei Auslandsadoptionen. Und nicht moeglich bei Findel- und verlassenen Kindern.
Wenn doch Suche nach der Herkunft, Unterstuetzung oder "Dasein" durch die Ado-Eltern, wenn gewuenscht von Adoptierten. Offenheit dabei. Aussagen von Adoptierten wie "Nicht suchen wollen, solange die Ado-Eltern am Leben sind" "Sich nicht trauen, den Ado-Eltern davon zu erzaehlen" sollte es nicht geben muessen.
Ich denke, vieles hat sich bereits geaendert, aber die Aenderungen koennen natuerlich noch viel weiter gehen.
Vieles hat sich auch bei Pflege geaendert, aber auch hier wird es noch weitere Aenderungen geben muessen. Die Tatsache allerdings, dass Pflegekinder mit 18 auf die Strasse gesetzt werden, trifft wohl nur auf konventionelle Pflege zu. Bei der "neuen Art von Dauerpflege" ist die Motivation, mit einem Pflegekind zu leben, hoffentlich derart, dass es dazu nicht kommen wird. Zumindest ist das fuer mich die Voraussetzung, wenn ich sage, dass ich mir inzwischen auch Dauerpflege vorstellen kann.
für mich ist einfach die Frage,, wie denken Andere darüber ? Wenn man so im Forum liest , scheint es ja viele Ado's zu geben , die ziemlich viel Schaden angerichtet haben. Die Frage am ENde ist , wie kann man es besser machen, das es nicht zu derartigen Traumas kommt.
Puste, nur Gedankengänge
Hallo Pusteblume, zu dem Thema hatte ich eine Frage gestellt vor längerer Zeit: