Hallo zusammen, ich bin eine Adoptierte und habe in der letzten Zeit mit Verlustängsten (???sind es welche???)zu kämpfen. Mein Mann befindet sich für nur eine Woche im Ausland und ich reagiere völlig panisch. Dabei habe ich keine Angst um ihn, im Sinne von Ängsten, dass ihm etwas zustoßen könnte. Auch nicht, dass er sich von mir trennen könnte Es ist bei mir eher ein inneres Problem. Ich kann es kaum aushalten, dass er 1 Woche soo weit weg ist. Ich habe zwischendurch so richtig "echte Not". Es ist ganz schwer zu beschreiben. Ich will einfach nur, dass er sofort wieder kommt. Ich fühle mich schrecklich alleine und einsam, obwohl ich das rational gar nicht bin. Es scheint so lächerlich und ich schäme mich meiner Gefühle. Aber ich habe auch gemerkt, dass es noch viel schlimmer wird, wenn ich gegen die Gefühle ankämpfe. Zu meiner Adoptionsgeschichte kommt hinzu, dass ich vor einigen Jahren ein extremes Verlusterlebnis hatte. Ich erkenne mich gar nicht wieder. Das ist was sehr Neues in meinem Leben. Ich habe aufgrund meiner Verlusterfahrung eine Therapie gemacht. Jetzt ist mir wieder eingefallen, dass die Therapeutin damals vermutet hat, dass die Kombination von Adoption und Verlusterfahrung als Erwachsener eine ziemlich heftige Ausprägung in unterschiedlichen Situationen haben Könnte. Kennt jemand auch solche Gefühle???? Vielen Dank, dieBergziegediegeradevielweint
Hallo, ich bin keine Adoptierte, aber es ist so, daß uns A- Eltern immer wieder gesagt wurde, daß allein das Verlassen-Werden des Säuglings später massive Trennungs,-Verlust und Bindungsängste herorrufen kann.
Ich bin auch eine Adoptierte und hatte diese Verlustängste als ich jünger war,also im Teenialter (bin jetzt 28J. alt) Jetzt hab ich es nichtmehr. Aber ich denke schon das es viel damit zu tun hat was man damals erlebt hat. ich hab eher das Problem, das ich NIEMANDEN zu 100% an mich ran lasse. Da ist irgendwie ne Mauer, die bis jetzt nur meine kleine Tochter durchbrechen konnte :-) Und was mir auch fehlt ist dieses Urvertrauen, ist es bei dir auch so?
Darf ich mal fragen wie alt Du bist? Kennst du deine Herkunftsfamilie, wie kommst du mit deinen ado-Eltern klar?
Hallo Maria, ich bin 41 jahre alt. Das ganze Leben hat mich meine Adoption begleitet und ich habe viele innerliche Schwierigkeiten deshalb gehabt. Ich habe erst etwas mehr Frieden damit gefunden, als ich vor ein paar Jahren meine leibliche Mutter getroffen habe. Diese Begegnung hat mich irgendwie geerdet und ich habe meine Wurzeln so richtig gespürt. Bei mir ist es so, dass ich relativ gut vertrauen kann, aber dass ich manchmal ewig brauche, bis ich etwas verbal formulieren mag, was mich beschäftigt. Ich habe große Angst, abgelehnt zu werden, schäme mich oft, weil ich denke: Das ist nicht normal, du brauchst einfach nur ein dickeres Fell... Ich glaube, dass es immer gut ist, die Dinge zu akzeptieren, wie sie sind. Dann ist es meist leichter. Aber gerade das ist die Herausforderung... Mit meinen Adotiveltern ist es eher schwierig -schon seit der Pubertät. Es gibt viele Erwartungen, immer kommt unterschwellig das Thema: sei dankbar... Zudem kommt, dass meine Adoptivmutter und ich wirklich überhaupt nicht zueinander passen. Ich habe deine innere Nähe zu ihr. Ich finde schade, dass es so ist, aber solche Dinge kann man wohl nicht erzwingen. Und ich glaube, das kommt in "normalen" Familien auch vor. In Bezug auf meine Adoption spüre ich oft die Ambivalenz zwischen "zu sehr gewolltes Kind" und "nicht gewolltes Kind". Wie ist das bei dir?? Und wie sind deine Verlustängste weniger geworden? Hattest du eine bestimmte "Strategie"? Liebe Grüße